ABS-Steuergerät selbst repariert
Nachdem das ABS erst sporadisch, dann immer öfter und zum Schluß fast überhaupt nicht mehr funktionierte und der 🙂 sagte, die Fehlermeldung sei „Radsensor defekt“, erwies sich wieder mal der Wert unseres Forums hier. Das sind ja ziemlich genau die Symptome des typischen Lötstellenproblems im ABS-Steuergerät.
Was der 🙂 für eine Standardreparatur nimmt, darüber scheigen wir lieber. Es gibt Firmen, die die Steuergeräte aufarbeiten, aber da sind dann auch 200 € fällig. Es gibt weiterhin diese und diese nette Anleitung zum Selberreparieren, und da das eh in mein Berufsbild fällt, habe ich mich also drangemacht.
Die Einzelheiten sind in den o. g. Anleitungen ja gut illustriert, von mir daher nur ein paar ergänzende Anmerkungen:
Da man nur den Elektronikteil abmacht, kann man sogar mit ohne fahren, sollte aber nicht, weil der Tacho nicht funktioniert. Die vier Schrauben sind etwas exotisch, so eine Art inverses Torx, d. h. Zapfen statt Loch, aber man kann sie problemlos mit einem 4-mm-Steckschlüssel rausdrehen. Da das ganze nach schräg unten hängt, sieht man nix, es geht aber trotzdem ganz gut.
Die Ringklemmen auf den vier Schraubenhülsen habe ich mit einem kleinen Schraubenzieher heil runtergekriegt und zum Schluß auch wieder draufgesetzt.
Das Öffnen der Versiegelung geht garantiert nicht ohne Beschädigung des Gehäuses. Das ist aber nicht so schlimm. Ich habe ringsum den äußeren Kragen des Unterteils weggebrochen (der bricht eh fast von allein), dann möglichst viel Silikon aus der Fuge gekratzt und bin vorsichtig unter dem Kragen des Oberteils langgegangen. Der sollte weitgehend heil bleiben. Und nicht so tief ins Gehäuse reinstechen, die Leiterplatte sitzt dicht am Rand. Hat man genügend Silikon zerstört, kriegt man den Deckel gut runter.
Auf der Leiterplatte liegt ein transparenter Überzug, der sicht abziehen läßt. Den am besten um die nachzulötenden Bereiche komplett entfernen, er liegt zum Schluß eh nicht mehr luftdicht auf.
Nachgelötet habe ich alle Kontakte beider Stecker, das geht mit einem normalen (nicht ganz kleinen) Elektroniklötkolben, etwas Kolophonium und zusätzlichem Lötzinn ganz prima, ggf. muß man so lange draufbleiben, bis alles richtig durcherhitzt ist und das Lot ordentlich fließt.
Wieder versiegelt habe ich das ganze mit einer Uhu-Polymerdichtmasse, Silikon geht auch, aber ich wollte keine komplette Patrone anbrechen für die paar Gramm.
Fazit: Knapp zwei Stunden Arbeitszeit und ein paar Cent für das Dichtmaterial, und das ABS geht wieder.
Wer das öfter macht, braucht sicherlich nicht mehr als eine Stunde. Insofern haben Firmen wie diese eine ganz interessante Marge ... gut, Marktwirtschaft eben, außerdem muß man als gewerblicher Anbieter Gewährleistung geben, insofern liegt mir da jede Kritik fern.
Beste Antwort im Thema
Nachdem das ABS erst sporadisch, dann immer öfter und zum Schluß fast überhaupt nicht mehr funktionierte und der 🙂 sagte, die Fehlermeldung sei „Radsensor defekt“, erwies sich wieder mal der Wert unseres Forums hier. Das sind ja ziemlich genau die Symptome des typischen Lötstellenproblems im ABS-Steuergerät.
Was der 🙂 für eine Standardreparatur nimmt, darüber scheigen wir lieber. Es gibt Firmen, die die Steuergeräte aufarbeiten, aber da sind dann auch 200 € fällig. Es gibt weiterhin diese und diese nette Anleitung zum Selberreparieren, und da das eh in mein Berufsbild fällt, habe ich mich also drangemacht.
Die Einzelheiten sind in den o. g. Anleitungen ja gut illustriert, von mir daher nur ein paar ergänzende Anmerkungen:
Da man nur den Elektronikteil abmacht, kann man sogar mit ohne fahren, sollte aber nicht, weil der Tacho nicht funktioniert. Die vier Schrauben sind etwas exotisch, so eine Art inverses Torx, d. h. Zapfen statt Loch, aber man kann sie problemlos mit einem 4-mm-Steckschlüssel rausdrehen. Da das ganze nach schräg unten hängt, sieht man nix, es geht aber trotzdem ganz gut.
Die Ringklemmen auf den vier Schraubenhülsen habe ich mit einem kleinen Schraubenzieher heil runtergekriegt und zum Schluß auch wieder draufgesetzt.
Das Öffnen der Versiegelung geht garantiert nicht ohne Beschädigung des Gehäuses. Das ist aber nicht so schlimm. Ich habe ringsum den äußeren Kragen des Unterteils weggebrochen (der bricht eh fast von allein), dann möglichst viel Silikon aus der Fuge gekratzt und bin vorsichtig unter dem Kragen des Oberteils langgegangen. Der sollte weitgehend heil bleiben. Und nicht so tief ins Gehäuse reinstechen, die Leiterplatte sitzt dicht am Rand. Hat man genügend Silikon zerstört, kriegt man den Deckel gut runter.
Auf der Leiterplatte liegt ein transparenter Überzug, der sicht abziehen läßt. Den am besten um die nachzulötenden Bereiche komplett entfernen, er liegt zum Schluß eh nicht mehr luftdicht auf.
Nachgelötet habe ich alle Kontakte beider Stecker, das geht mit einem normalen (nicht ganz kleinen) Elektroniklötkolben, etwas Kolophonium und zusätzlichem Lötzinn ganz prima, ggf. muß man so lange draufbleiben, bis alles richtig durcherhitzt ist und das Lot ordentlich fließt.
Wieder versiegelt habe ich das ganze mit einer Uhu-Polymerdichtmasse, Silikon geht auch, aber ich wollte keine komplette Patrone anbrechen für die paar Gramm.
Fazit: Knapp zwei Stunden Arbeitszeit und ein paar Cent für das Dichtmaterial, und das ABS geht wieder.
Wer das öfter macht, braucht sicherlich nicht mehr als eine Stunde. Insofern haben Firmen wie diese eine ganz interessante Marge ... gut, Marktwirtschaft eben, außerdem muß man als gewerblicher Anbieter Gewährleistung geben, insofern liegt mir da jede Kritik fern.
574 Antworten
Hallo, ich nochmal,
kleiner Zwischenstandsbericht:
Da mir leider niemand ein Ersatzsteuergerät angeboten hatte, habe ich meinen 850-er vor einigen Tagen in die Werkstatt gebracht.
Dort wurde die Gasanlage morgens teildemontiert und mein Steuergerät ausgebaut. Ich habs dann mitgenommen auseinandergebaut und dann zum örtlichen Radio- und Fernsehtechniker gebracht, der mir (dummerweise nur) die beiden großen Kontakte nachgelötet hat. Er meinte, die kleinen wären o.k.
Ich habs danach abgedichtet und wieder zusammengebaut und der Freundliche hat mir das Teil kurz vor Feierabend noch wieder eingebaut (und danach natürlich wieder die Teile der Gasanlage darüber montiert).
Ergebnis: ABS-Kontrollleuchte aus!
Aber leider nur für kurze Zeit. Mittlerweile habe ich eigentlich den gleichen Zustand wie zuvor: mal leuchtet die ABS-Leuchte und mal nicht.
Also dumm gelaufen; ich weiss immer noch nicht, ob es am Steuergerät liegt oder evtl. doch am Radsensor hinten rechts.
Ich bin ja schon wieder so weit, dass ich mir ein momentan bei ebay erhältliches Steuergerät, welches angeblich noch nicht geöffnet wurde, besorge. Es soll einwandfrei funktionieren.
Wegen meiner Gasanlage tendiere ich aber dazu, das Teil vor dem Einbau trotzdem von einem von euch Spezis nachlöten zu lassen. Oder habt ihr einen besseren Vorschlag?
Nachfolgend noch einige Bilder von der Aktion:
Sag deinem örtlichen Radio- und Fernsehtechniker bitte einen schönen Gruß von mir. Ich habe bereits vier dieser Steuergeräte erfolgreich nachgelötet und kann bei meiner Elektronikerehre versichern, daß auch die Anschlüsse des großen vielpoligen Steckers bearbeitet werden müssen.
Der war wohl nur zu faul, um auch noch die Schutzbeschichtung über den ganzen restlichen Pins zu entfernen.
Zitat:
Original geschrieben von Erwachsener
Sag deinem örtlichen Radio- und Fernsehtechniker bitte einen schönen Gruß von mir. Ich habe bereits vier dieser Steuergeräte erfolgreich nachgelötet und kann bei meiner Elektronikerehre versichern, daß auch die Anschlüsse des großen vielpoligen Steckers bearbeitet werden müssen.
Nachdem ich inzwischen auch etliche erfolgreich nachgelötet habe: dem ist nichts hinzuzufügen ...
Gruß
NoGolf
Wenn man auf dem Bild genau hinschaut, sind die kaputten Lötstellen oben links sogar ersichtlich..So ein Blindfisch..
Und die beiden nachgelöteten rechts, dafür hätte von mir ein Azubi eine aufs Dach bekommen
Ähnliche Themen
Ich habe die Steckerkontakte meines ABS Steuergerätes vor ein paar Wochen neu Löten lassen.
Hat leider hat es nur kurz etwas gebracht, inzwischen wieder sporadischer ABS Ausfall mit gleichzeitig einsetzendem üblem Motorlauf (ME7 ist bei meinem 2002er damit evtl per CAN-Bus vernetzt, und reagiert mit extremeren Lastwechseln, der Motor "hängt" sofort bei Gaswegnehmen).
ABS & STC sowie ab und zu auch MKL Motorleuchte an... Ebenso gibt es (eher selten) ein heftiges Scharren-/Knattern am Vorderrad links auf dem letzten Meter bei wenig Pedaldruck.
Vor dem Löten war es aber schlimmer, da gingen die Fehlercodes gar nicht mehr raus (Dauer-ABS & MKL Leuchte). Inzwischen reicht Zündung aus & wieder an.
Zum Glück hat es mich nichts gekostet (Kumpel, der HiFi-Elektronik montiert hat es gemacht - der versteht sein Löt-Handwerk normalerweise...)
Kann es sein, das Luft in der Bremse diesen Ausfall mit verursachen kann?
Der Wagen war im Juli beim Bremsflüssigkeitswechsel / Entlüften in einer Werkstatt (mit Vakuumgerät).
Erst danach fingen die ABS Probleme an...
Zitat:
Original geschrieben von go_modem_go
Ich habe die Steckerkontakte meines ABS Steuergerätes vor ein paar Wochen neu Löten lassen.Hat leider hat es nur kurz etwas gebracht, inzwischen wieder sporadischer ABS Ausfall mit üblem Motorlauf, ABS & STC sowie ab und zu auch MKL Motorleuchte an... Ebenso gibt es (eher selten) ein heftiges Scharren-/Knattern am Vorderrad links auf dem letzten Meter bei wenig Pedaldruck.
Zum Glück hat es mich nichts gekostet (Kumpel, der HiFi-Elektronik montiert hat es gemacht - der versteht sein Löt-Handwerk normalerweise...)
Kann es sein, das Luft in der Bremse diesen Ausfall verursacht?
Der Wagen war im Juli beim Bremsflüssigkeitswechsel / Entlüften in einer Werkstatt (mit Vakuumgerät).
Erst danach fingen die ABS Probleme an....
Also "Scharren-/Knattern am Vorderrad links" und "MKL Motorleuchte an" sind schon mal KEINE Symtome, die auftreten, sofern "nur" die Kontakte des ABS nachgelötet werden müssen. Da kommt lediglich erst intermittend und i.d.R. dann immer permanenter die
ABS-Leuchteund bei Fahrzeugen mit Tracks die
ABS+Tracks-Leuchten. Dazu wird Dir beim Fehlerauslesen der
hintere Radsensorals defekt gemeldet. That´s it.
Insofern ist da mit Sicherheit noch (zusätzlich?) was anderes im Busch. Luft ... könnte sein, aber weshalb dann nur einseitig und warum dazu die MKL (den Zusammenhang sehe ich irgenwie nicht). Schon mal Bremsscheibe/-beläge kontrolliert? Ich hatte das vor Kurzem beidseitig ... die Beläge hatten alle jeweils mittig einen Riß! Im eigebauten Zustand nicht erkennbar. Wurden vom Händler im übrigen anstandslos zurückgenommen.
Das "Schnarren" kommt aber nicht vom (fälschlicherweise/unnötigerweise) einsetzenden ABS??? Also von einem "echten" ABS-Fehler??
Fehler hast Du als "alter Hase" ja sicher schon mal ausgelesen ... oder??
Gruß
NoGolf
Oh Oh diese Lötkünstler ...
Zwar ist das eine Bild nicht so hochauflösend, aber ich würde auch mal sagen, das man ohne Lupe erkennen kann, das div Pins definitiv "kalt" sind.
Auch von mir nen schönen Gruß an den Kollegen "Fernsehmechaniker".
Wie Joachim ja auch schon anmerkte: Erst mal das Alt-Blei mit der Entlötpumpe abziehen und dann wir hier x-mal gesagt IMMER ALLE Pins nachlöten.
Sonst bekommt der Spruch in Markus' Signatur plötzlich echten Wahrheitsgehalt. 😎
Zitat:
Original geschrieben von Nogolf
Insofern ist da mit Sicherheit noch (zusätzlich?) was anderes im Busch. Luft ... könnte sein, aber weshalb dann nur einseitig und warum dazu die MKL (den Zusammenhang sehe ich irgenwie nicht).
In meinem Modell 2002 mit Marelli-Drosselklappe und ME7 mit Kabellosem E-Gas bezieht das Motorsteuergerät bestimmte Parameter (wie Geschwindigkeit) vom ABS Modul.
Fehlercode zeigte sowas wie Geschwindigkeitssensor... Ist angeblich auch ein Indiz für defektes ABS Steuergerät. Der Motor läuft dann im Lastwechsel wie ein Sack Nüsse mit abrupter Gasannahme / Gas komplett weg, d.h. das er in den Schubbetrieb reinhackt, ohne die sonst übliche weiche, kurze "Übergangseinspritzung / Standgaserhöhung" der ME7.
Bei meinem Modell 2002 mit Fiat-Drosselklappe und E-Gas ist alles ein bisschen komplexer miteinander vernetzt, auch ein Grund lieber auf Euro2-Modelle mit einfacher, simpler Bosch Kabelzug-Drosselklappe vor 99 zu setzen... 😁
Zitat:
Original geschrieben von Nogolf
Das "Schnarren" kommt aber nicht vom (fälschlicherweise/unnötigerweise) einsetzenden ABS??? Also von einem "echten" ABS-Fehler??
Doch, ABS Intervallrattern setzt ein - immer vorne links, aber nur auf dem allerletztem Meter z.B. beim Einparken in einer Parklücke mit Fuß leicht auf Bremspedal. Und das auch sehr sehr selten - sofort gefolgt von Christbaumbeleuchtung ABS / STC, sogar ETS (Drosselklappe) und später auch MKL im Armaturenbrett...
Zitat:
Original geschrieben von Nogolf
Fehler hast Du als "alter Hase" ja sicher schon mal ausgelesen ... oder??
Mein generischer Bluetooth Handy-Ausleser (über Torque Pro) wirft mir nur einen Code P1550 Geschwindigkeitssensor aus, leider ohne Benennung welcher denn genau.
Fehlercode Freezeframe: Computer setzte vor Lötaktion den Fehler bereits bei Standgas, im Stand.
An das ABS Modul komme ich mit Brick-Diag & Laptop beim 2002er C70 leider nicht ran: die SW kann nur diverse ME7 Motor FC's, wenn überhaupt.
Es gibt außer bei Volvo selbst keinen Ausleser, der an die diversen FC-Untermenüs wie ABS der späteren CAN-Bus Modelle rankommt, wenn ja, wüßte ich das gerne! 🙂
Zum Weiterfahren muss ich aufgrund der Motorprobleme immer die Batterie abklemmen (Fehlercode per Torque löschen reicht nicht...), daher bin ich noch nicht zu Volvo zum Auslesen per Vida-Laptop gekommen.
Seit der Lötaktion passiert es nur, wenn es zu dem ABS Schnarren kommt, und das wesentlich seltener als vorher (da war es quasi ein Dauerfehler). Es passiert nie beim scharf Bremsen, sondern nur wenn man das Bremspedal "streichelt"! Vor der Lötaktion trat der ABS Fehler quasi jedesmal ab Abfahrt auf (direkt nach der ABS Selbstprüfung). Seitdem ist meistens Ruhe, oft über zwei Wochen lang.
Siehe hier, vor Lötaktion.
Ach ja, Tempomat und STC Traktionskontrolle fallen dann auch aus (miteinander vernetzt, Magneti-Marelli DK führt die Gaswegnahmebefehle rein elektronisch aus, ich schätze der Tempo-Parameter kommt über das ABS Modul).
Tacho geht aber immer! 😕
Da ist der komplette Wurm drin... Eigentlich wollte ich den Wagen im Juli/August verkaufen, gönnte ihm einen letzten Bremsflüssigkeitswechsel (ich bin ehrlicher Verkäufer!), dann trat der ABS Modulfehler auf. Die freie Werkstatt hat noch weniger Ahnung als ich... Mein C70 wehrt sich, beim TÜV Termin im Sommer war alles noch in Butter... Denn mit so einem ABS Fehler nimmt ihn nichtmal der Export-Verwerter, trotz frisch TÜV.
@Modem
ein Geschwindigkeitssensor haben die 850 ab 96 nicht mehr bis 95 ist tatsächlich ein Sensor am Getriebe verbaut. Ab MJ96 übernimmt das ABS Stg diese Aufgabe und errechnet es aus der Raddrehzahl.
Diese Info wird am Motorstr und KI usw. weitergereicht.
Ab 99 wo der CAN Bus eingeführt wurde ist das ganze noch "dramatischer" da sich die Systeme darauf verlassen d.h. dann bekommst du die ETS Leuchte, Tempomat fällt aus, STC usw auch.
Alles nur weil der ABS Stg die Geschwindigkeit nicht mehr errechnen kann.
Wohl wahr, was scuty spricht.
Ohne Tacho/ABS-SG gehts dann auch ganz gut nach Drehzahlmesser fahren, wenn man die Übersetzung der jeweiligen Gänge kennt ... 😎
Da dieser Tage grade wieder ein ABS-SG-Brand auftrat (nein - nicht bei mir !), beschleicht mich da so ein dumpfes Gefühl:
Sag er mal, Olivier, bist du dir sicher, dass der Stecker am SG richtig in selbigen drinsitzt ?
Hast du vor dem Einstecken die Arretierungslaschen entsprechend nach hinten gezogen, den Stecker eingesetzt und mit besagten Laschen durch "wieder nach vorne schieben" den Stecker auch korrekt arretiert ?
Der Stecker "sitzt" nämlich auch sonst "so" vermeintlich fest - aber eben nicht richtig, so dass manche Kontake eben nur einen Hauch von Kontakt haben. Und das auch nicht immer.
Letzteres ist dann meiner Meinung nach auch die einzigst plausible Ursache, warum Kontaktbrand bei leistungsbelegten Kontakten auftritt und das Teil dann so langsam aber sicher vor sich hinschmurgelt bis zum Tag X.
Anderer Effekt wäre: " Nu hab ich alles nachgelötet, ging ne Weile und tut nun wieder nicht"
Wie oft haben wir den Satz in der Art hier schon gelesen ????
Zitat:
Original geschrieben von scutyde
Ab 99 wo der CAN Bus eingeführt wurde ist das ganze noch "dramatischer" da sich die Systeme darauf verlassen d.h. dann bekommst du die ETS Leuchte, Tempomat fällt aus, STC usw auch.
Alles nur weil der ABS Stg die Geschwindigkeit nicht mehr errechnen kann.
Was mich wundert ist das der Tacho auch bei Christbaumbeleuchtung ABS/STC/MKL und ETS weiterhin funktioniert. Wo bekommt der denn das Temposignal her? Daumen in den Wind? 😕
Ich tippe weiterhin auf einen rein elektronischen Defekt am ABS Modul (bei mir: ATE-Volvo Controller Made in Mexico, ET N° 8619538).
Und sei es nur eine kalte Lötstelle, die bei der letzten Schnellreparatur vom Kumpel nicht gemacht wurde.
Denn die Lötstellenerhitzung brachte ja eine Verbesserung der Situation! Statt ABS etc. fast immer defekt ist es jetzt nur noch sporadisch ausgefallen... 😁
@TERWI:
Den Stecker werde ich nochmals prüfen. Das blöde Teil hat durch extrem enge Bauverhältnisse und durch meine Grobmotorik beim Ausbau etwas gelitten (Arretiermechanismus scheint gebrochen). Ich habe ihn aber sauber befestigt, ich weiß was du meinst mit "vermeintlich fest"!
Jajajaja - da sind ja genau die genitalen Bilder, worauf man (fast) alles erkennt !
Ich muss mal eben Copies machen und was markieren .....
So - hab mal 3 Auszüge von Oliviers Bildern gemacht:
(Ich bin absolut nicht der Held der Bildbearbeitung ..... hoffe man kann was erkennen)
1. Bild (ABS_SG_Buchse).
Die 4 gelben Rechtecke zeign so was wie "Nasen", die Imstecker verschwinden und von den Arretierhebeln gehalten werden-
2. Bild (ABS_Stecker_1).
Hier ebenfalls mit 2 gelben Rechtecken markiert, wo die "Nasen" reinkommen.
Die beiden grünen Rechtecke zeigen die beiden Arretierhebel, welche sonst unsichtbar im Gehäuse liegen.
Selbige sind im Deckel ebenfalls in 2 so einer Art von Nasen eingehängt und können - wenn denn alles leichtgängig ist - mit dem Deckel bewegt werden.
Sprich: Deckel zu -> Arretierung zu - Deckel auf -> Arretierung offen.
3. Bild (ABS_Stecker_2) sieht man es vielleicht noch etwas besser.
Der Trick an der ganzen Sache ist nun, beim Abziehen des Steckers den Deckel in die richtige Position zu bringen, damit die Nasen in der Buchse freigegeben werden !
Dabei am Stecker ziehen - keine Gewalt ! - und den Deckel leicht hin und herbewegen.
Irgendwann macht es plopp und der Stecker kommt wie von selbst raus ....
Hat man den Stecker mal in der Hand und schaut von unten rein und bewegt den Deckel, sieht man genau, wie der Mechanismus funktioniert und in welcher Stellung der Deckel den Stecker freigibt.
Sollte man sich merken ....
Wieder aufstecken eben genau anders herum. Deckel ggf. leicht bewegen und den Stecker so weit wie es geht auf die Buchse stecken.
Den Rest erledigt der Arretierungsmechanismus, wenn der Deckel wieder ganz zu geklappt wird.
Der Stecker muss KOMPLETT auf dem SG aufliegen ! Dann sitzt er richtig.
Was nun immer wieder gerne passiert - weil das Zeugs war seit Einbau noch nie auseinander:
... alles geht schwer und irgendwann bekommt man die Wut oder was weiß ich .... 😎
Da wird dann der Deckel mit adäquater Gewalt nach hinten "gedrückt" .... und die Arretierungshebel (einer oder meist beide) reissen aus den Nasen im Deckel und die Nasen evtl. dann auch noch ab.
Dann ist Elch-Himmel sei Dank nocht nicht alles zu spät.
Man nimmt dann am besten einen mittleren Schitz-Drehe und versucht die Hebel beidseitig dann in die passende Position zu schieben, damit der Stecker freigegeben wird.
Etwas fummelig, aber geht.
In diesem Fall dann beim aufstecken die Hebel manuell wieder einschieben.
Vielleicht ein paar Spritzer WD40 o.ä. in das Gehäuse, dann geht das auch mit den Fingern.
Ich offe, ich konnte mit dieser Erklärung zukünftige "Anfälle" diesbezüglich verhindern. 😁
PS an Olivier:
Ich hab hier vor der Nase ein SG liegen, das sieht von unten genauso aus.
9472100 - ABS mit TRACS
Zitat:
Original geschrieben von go_modem_go
... Und sei es nur eine kalte Lötstelle, die bei der letzten Schnellreparatur vom Kumpel nicht gemacht wurde. ...
oder eine Lötstelle, an welcher die gummiartige Schutzschicht nicht 100% entfernt wurde ... hatte ich bei meinem eigenen Steuergerät damals auch und mußte dann nochmal ran. Allem Anschein nach nimmt diese Beschichtung einen Teil der Hitze des Lötkolbes auf. Zudem kann das Lot nicht richtig fliessen.
Wurde denn das alte Lötzinn vor dem Nachlöten mit einer Entlötpumpe entfernt? Das Unterlassen des Absaugens wird zwar nicht die Ursache sein, kann aber u.U. durchaus die Haltbarkeit der Reparatur beeinträchtigen.
Gruß
NoGolf
Zitat:
Original geschrieben von Nogolf
oder eine Lötstelle, an welcher die gummiartige Schutzschicht nicht 100% entfernt wurde ...
In meinem Made in Mexico Steuergerät befand sich keine Schutzschicht. Da lachte einem die nackte, ungeschützte Platine an!
Gerät war definitiv vorher ungeöffnet.
Der Schutzlack / Silikon wurde von Ford wohl eingespart... 🙄