ABS-Problem, Lampen an, lassen sich nicht löschen
Guten Tag werte Elchgemeinde.
Es handelt sich um einen 98er V70 mit 140Ps/10V/Automatik und ich benötige euren Ratschlag.
Ja, ich weis, viele von euch denken jetzt: Steuergerät, klarer Fall.
So einfach ist es aber nicht.
Vor ca 14 Tagen kamen ABS und Tracs-Leuchten. Sporadisch. Gott sei Dank habe ich mir je mittlerweile ein Delphi zugelegt und konnte auslesen.
313 ABS-Radsensor hinten links / Kreis fehlerhaft
Da ich mehrere Elche zu betreuen habe, habe ich auch diverse Steuergeräte da. Getauscht, Fehler bleibt. Nochmal gegen ein drittes getauscht, Fehler bleibt immer noch.
Forensteuergerät eingebaut, Fehler bleibt. Zusätzlich: 323 ABS-Radsensor hinten links / Extrapolationszähler, Dieser Fehler kam aber nur einmal. Sonst nur 313.
Der Fehler lässt sich auch nicht mehr löschen sondern ist bei eingeschalteter Zündung sofort wieder da.
Nun bin ich folgendermaßen vorgegangen:
1) Stecker am Steuergerät abgezogen, alle Kontakte mit der Lupe kontrolliert, hier und da vorsichtig etwas nachgebogen, Kontaktspray, Fehler bleibt, lässt sich nicht löschen.
2) Stecker an der Rücksitzbank kontrolliert, nachgebogen, Kontaktspray, Fehler bleibt.
3) Auto hochgekurbelt, Kabel kontrolliert, keine Auffälligkeiten. Vorsichtig mit einem Hämmerchen auf den Sensor geklopft (nicht GEHÄMMERT), Fehler bleibt.
4) Zu guter Letzt eine Widerstandsmessung am Stecker der Sensoren an der Rücksitzbank gemacht. Oben 1081Ohm, unten 1053 Ohm. Also fast gleich. Die wurden auch vor zwei Jahren gewechselt, sind also relativ neu.
Den ABS-Ring konnte ich nicht kontrollieren, da der von außen nicht einsehbar ist. Da ich hier nur eingeschränkte Reparaturmöglichkeiten habe, habe ich Bremssattel und Scheibe nicht abgenommen, da lasse ich mit meinem gefährlichen Halbwissen auch die Finger weg. Er hat letzte Woche auch eine neue Handbremse inkl. Seile, Beläge und Scheiben bekommen. In einer Werkstatt. Da war nix auffällig.
Wie würdet ihr jetzt weiter vorgehen? Hat da jemand vielleicht noch einen Hinweis?
Danke
Thomas
158 Antworten
Danke für den Link. Demnach sieht es so aus, als wäre das Besfestigungsschraubenloch ein Sackloch. Sonst müsste man auf dem Foto was erkennen können. Müsste etwas rechts vom Sensor sein. Das macht es nicht einfacher.
Grüße
Thomas
Zitat:
So konnte ich einen schmalen Schlitzschraubendreher am Rand der Hülse (vorher mit einer Taschenlampe das ganze begutachten) platzieren und diese mit gefühlvollen Hammerschlägen nach hinten austreiben
Sind da evtl Teile der Handbremse im Weg?
Grüße
Thomas
Wie auf dem anschaulichen Bild von chriss ersichtlich, sitzt der Sensor zwischen den beiden Handbremsbacken. Es sollte Dich bzw. hat mich demnach also auch nicht beim "Hämmern" gestört.
Der Versteller könnte etwas im Weg sein, aber mit nem Vernünftigen Durchschlag ( nicht Körner) sollte das gehen
Danke für das Bild.
Durchschläge habe ich verschiedenen Größen da. Zur Not wird einer gebaut.
Grüße
Thomas
@43iger
Wenn ich mir deine Bilder mit dem Sensor anschaue, sehe ich da Schatten zw. dem Blech - daher glaube ich nicht an ein Sackloch - wissen tue ich es aber nicht...
Nein, das ist tatsächlich ein "ganz normales" Durchgangsloch (--> roter Pfeil!). Ich habe erst vor kurzem die schon halb weggebröselten Spritzbleche und die dahinterliegende Gummi-Dichtung an der V70-Hinterachse erneuert. Das Spritzblech verdeckt natürlich dieses Schraubenloch von außen. Erst wenn das Blech weg ist, sieht man hin.
Um das Spritzblech wegzunehmen, müssen zwar die Handbremsschuhe und das Radlager/-Nabe weg, das ist aber kein allzu großer Aufwand. Das Radlager inkl. -nabe ist nur mit der einen großen Zentralmutter (SW 35, 36er Nuss geht problemlos) hinter dem Blechdeckel befestigt und kann dann einfach per Hand von der Spindel abgezogen werden, und die Handbremsbeläge sind bei fehlendem Radlager deutlich einfacher ab- und anzumontieren. Das Spritzblech ist mit den vier 13-er Schrauben befestigt (M8), die beiden oberen halten zugleich auch die beiden Halteklammern der Bremsschuhe links und rechts.
Wenn erstmal all das weg ist (Radlager, Handbremse und Spritzblech - in dieser Reihenfolge), dann kommt man auch von außen gut und ungestört an den Sensor und das kleine Schraubenloch heran und kann das Sensorloch gut "freilegen" und reinigen, und das Schrauben-Loch ausbohren, nachschneiden etc. oder gar den Schraubenrest rausdrehen.
Das einzige mühsame war es für mich, die beiden ringförmigen Auflageflächen der Dichtung an der Spindel (Bild #2, rund um den ABS-Sensor und den Achsstummel) zu entrosten und wieder glatt zu bekommen, damit die neue Dichtung wieder ordentlich abdichten kann (mit Hammer und Meißel den Rost weggestemmt, dann viel ge-draht-bürstet und möglichst glatt geschmirgelt/gefeilt.)
Moin
Vielen Dank für die Fotos und die ausführliche Beschreibung. Es ist also doch kein Sackloch. Das Teil auf den Fotos nennt man Achsschenkel oder?
Ich werde mich heute abend erstmal um die Resthülse des Sensors kümmern. bekomme ich die raus, mache ich mich an die Schraube. Dann sehen wir weiter. Die ganze Bremse inkl. Handbremse zu entfernen und anschließend wieder zu montieren traue ich mir allerdings nicht zu. Vielleicht habe ich Glück und bekomme es hin.
Ich werde berichten.
Grüße
Thomas
Mit einer Gripzange sollte die Schraube doch rauskommen.....
Viel Erfolg, Thomas!!
Hy
So, die Hülse ist draußen. Siehe Fotos. Hat sich ordentlich gewehrt. Natürlich wieder bestes Wetter bei mir auf dem Hof. Die ganze Zeit Sprühregen und ab und an mal ne Schauer.
Der Otternelch hatte hier die rettende Idee mit dem Treiber von außen durch das Radmutternloch. Hat gut geklappt. Morgen muss ich das Loch allerdings noch etwas säubern. Heute habe ich nur das Gröbste raus bekommen.
Den Schraubenstummel konnte ich auch gut mit einem Dremel schlitzen. Morgen muss ich mir noch einen langen Schraubenzieher bauen der dann genau in den Schlitz passt. Dann kann man auch gut Kraft anwenden. Das habe ich heute noch nicht gemacht. Ich wollte mir das Ding nicht versauen. Nochmal ordentlich WD40 drauf und ein paar Hammerschläge. Lasse ich über Nacht einwirken.
Außerdem habe ich mir heute Linksausdreher besorgt. Sollte ich also morgen den Schlitz versauen, kommen die Dinger zum Einsatz. Obwohl, Bohren wird da nicht ganz so einfach werden.
Ok, morgen gehts weiter.
Grüße
Thomas
Saubere Arbeit, dann bist du ja schon ein Stück voran gekommen! Mir lässt sowas auch nie Ruhe, wodurch ist mich dann auch im Regen unters Auto lege. Cool, dass du eine ähnliche Motivation hast! 🙂 Ich hoffe du hast auf die Unfallverhütung geachtet (Nass + Wagenheber...).
Viel Erfolg morgen bei der restliche OP, das wird schon!
Rostlöser, Wärme und mit Geduld und dosierter Kraft langsam immer wieder hin und her und hin und her, jeder Mal ein kleines Stückchen weiter.
So hätte sich auch das Abreißen verhindern lassen, auch wenn die Schraube (mit Kopf) noch unter Spannung ist.
Das Entfernen der Handbremse (2 Backen und zwei Federn) und des Radlagers (eine Mutter) geht übrigens VIEL einfacher und schneller als das, was du da gerade mühevoll vollbringst 😉
Zitat:
Ich hoffe du hast auf die Unfallverhütung geachtet
Klaro! Mein Schwiegervater hat bei so einem Unfall vor Jahren einen Finger verloren. Klar pass ich auf.
Zitat:
Rostlöser, Wärme und mit Geduld und dosierter Kraft langsam immer wieder hin und her und hin und her, jeder Mal ein kleines Stückchen weiter.
Genau, nur nix erzwingen.
Zitat:
Das Entfernen der Handbremse (2 Backen und zwei Federn) und des Radlagers (eine Mutter) geht übrigens VIEL einfacher und schneller als das, was du da gerade mühevoll vollbringst
...wenn man es kann! Ich habe da noch nicht so die Traute. Bremsen sind so eine Sache.
Grüße
Thomas
Bis hierhin hast Du es ja schon geschafft. Der Rest wird auch noch! Ich hätte trotzdem die Trommel abgenommen um Zu vermeiden das Stücke der Hülse in der Trommel verbleiben.
Der Spaß beginnt ja erst mit dem neuen Sensor und dessen Kabelverlegung.
Aber auch das bekommst Du hin!