Abgedrehte (oder so) Inbusschraube

Kawasaki GPX 600 R

Hallo!

Ich wollte heute an meiner GPX ein wenig Bremsflüssigkeit vorne nachfüllen.
Der Deckel ist mit kleinen Inbusschrauben verschlossen.
Diese sind allerdings heftig zugeballert; die rechte hab ich mit viel Gefühl aufbekommen, die linke ist allerdings "abgedreht", d.h. die Einbuchtung, wo der Inbusschlüssel reingesteckt wird (wie nennt man das?) ist mehr oder minder rund, ich kann nicht ansetzen.
Auch diese Schraube ist sehr fest.

Was kann ich tun? Habe nur normale Hausmittel an Werkzeug udgl zur Verfügung.

Die SuFu hat leider nichts ausgespuckt, was mich erleuchtet hätte 😁

Beste Antwort im Thema

Gut.
Ich habe jetzt mit miffy alles per PN ge"redet" und versucht, ihr die Angst vor dem Bohren zu nehmen. Allerdings mit dem Hinweis auf einen Tropfen Schneidöl, einen sehr guten Bohrer und eine langsam drehende Akkumaschine. Damit habe ich schon so manche festgegnaddelte Schraube an Bremsflüssigkeitsbehältern und Vergasern aufgebohrt.

Wobei ich in fast allen Fällen feststellen durfte, dass sich der Gewinderest, einmal von der Spannung befreit, von Hand rausdrehen ließ, insofern hätte da Paste aufs Gewinde nichts genutzt.

Ich hab miffy jetzt mal mit einer kleinen Schraubenauswahl versorgt. In meine ZZR 1100 habe ich Edelstahl - Inbus reingedreht. Da habe ich zwei Schrauben so rausbekommen, eine mit dem 25er Torx und reinkloppen und die vierte ausgebohrt.

Ich mach mal ne kleine Bildserie:

a) Man stelle sich eine vergnaddelte Inbusschraube (Senkkopf) vor
b) In diese klöppelt man einen Torx-Bit mit etwas "Übermaß" Aber beim Reinklopfen gilt es, ein Übermaß zu vermeiden, drunter ist Aluminium oder Kunststoff.
c) Nun setzt man einen passenden Handgriff oder eine 6,5er Nuss auf und dreht die Schraube raus.
d) Klappt das nicht, muss man wohl oder übel zum Bohrer greifen. Auch in (guten) Baumärkten gibt es gute Bohrer. Das abgebildete DeWalt Set kostet zwar 40 Euro, ist aber sein Geld wert.
Ich benutze einen 5,5er oder 6er Bohrer, etwas Schneidöl und meinen guten Bosch Akkuschrauber.
Der dreht in Zeitlupe mit dem DeWalt - Bohrer einen sauberen Span, bis der Schraubenkopf abreißt. Das muss man exakt erwischen, sonst ist der Aludeckel schnell im Arsch.
Die Zentrierung dürfte bei versemmelten Kreuzschlitz oder Inbusschrauben kein Problem darstellen.

Dann den Deckel abnehmen und den Gewinderest ausdrehen. Vermutlich geht das leicht von Hand.

Da ich ein Freund von VA-Inbusschrauben bin und meine ZZR 1100 weitgehend damit zusammengeschraubt habe, habe ich die auch für die Deckel genommen.
(e)
Liegen auch im Sortiment, miffy, das ich Dir geschickt habe.
Ich finde das sieht nicht schlecht aus, auf jeden Fall machen die beim Rausdrehen keine Zicken mehr.

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Moin,
mal meinen Senf dazu............

Das Thema, was hier für Festsitzende Schrauben verantwortlich ist, heisst Kontaktkorrosion! In der Praxis bedeutet dies, der unedele Metall, schütz das edele Metall vor Korrosion! somit sind, Edelstahlschrauben als Ersatz (und wenn auch nur da, wo es nicht Sicherheitsrelevant ist also überall Dort wo Schrauben UNTER der Festigkeitsklasse 8.8, 10.9 oder 12.9 verschraubt sind) immer mit einer Antisize Paste ein zu setzen. Ansonsten Korrodiert das ganze irgendwann zusammen.

Wenn eine Schraube mal abgerissen ist, defenitiv keinen Linksaudreher verwenden, die brechen recht schnell und dann hilft nur noch raus erodieren (Teurer Spaß) Schrauben die Fest sitzen, immer vorher mit einem leichten Hammerschlag bearbeiten, und vor allem das passende Werkzeug zum Lösen nehmen (also keinen Imbus an dem der Kopf schon Rund ist, keinen zu kleinen Schlitz oder Kreuzschlitzschraubendreher usw) wenn das auch nicht hilft, mit einem Heißluftfön erwärmen und noch mal versuchen. Klappt das auch nicht, gibt es noch sogenannte Handschlagschrauber. Sollte auch dies nicht Funktioniert haben, so nehme ich immer LINKS Schneidene Bohrer!! Angefangen mit dem kleinstmöglichen Bohrer, immer Größer werden, meistens Löst sich das Restliche Gewinde auf Grund der Schneidkraft des Bohrer's dann schon von allein.

Hoffe das hilft dem ein oder anderen

Gruß
Jens

Zitat:

Original geschrieben von gpz1100ut


Wenn eine Schraube mal abgerissen ist, defenitiv keinen Linksaudreher verwenden, die brechen recht schnell und dann hilft nur noch raus erodieren (Teurer Spaß)

Korrekt. Zudem diese besch... Linksausdreher je nachdem wie viel Kraft man aufwenden muss, die Schraubenreste auseinanderspreizen und sie damit erst mal so richtig im Loch festsetzen.

Bessere Alternative: Belzer Ausdrehwerkzeug (wird hier zwar als "Westfalia" angepriesen, ist aber faktisch von Belzer; habs selber hier). Das Prinzip ist ein anderes als beim Linksausdreher: Dieser hier ist ein zylindrischer Bolzen (passende Bohrer und Bohrhülsen zur Zentrierung liegen bei) mit sechs feinen Rippen. Einzig diese Rippen dringen ins Material ein und drücken nichts auseinander. Und so filigran das Ganze wirkt, man kann damit erstaunlich viel Kraft übertragen, und das im Gegensatz zum Linkswürger in beide Richtungen, so dass man vergriesgnaddelte Gewinde ggf. durch hin- und her bewegen wieder frei bekommt.

Ach, der Thread... 😁
Danke für Deine Antwort, die Schraube ist schon lange Geschichte und hat den ziellosen Flug durch eine Garage genommen 😉

Hallo

Ausdrehwerkzeug ist so gut wie nie notwendig. Man bohrt eigentlich immer nur den Kopf weg. Den Rest kann man nach Abnahme des verschraubten Bauteils häufig schon mit den Fingern, auf jeden Fall mit einer Zange entfernen.
Häufig reicht es schon, wenn nur eine Schraube nicht auf geht, das betreffende Bauteil mit leichten Schlägen erst mal gegen den Uhrzeigersinn leicht bewegt.

V2a Schrauben, auch häufig als Edelstahlschrauben (ein häufig verwendeter aber sehr dehnbarer Begriff) bezeichnet werden sind im Prinzip eine feine Sache, bei gewissen Bauteilen sollte man jedoch bedenken das sie nicht die Zugfestigkeit einer 08/15 Stahlschraube erreichen.

Zitat:

Original geschrieben von Fischmanni


Hallo

Ausdrehwerkzeug ist so gut wie nie notwendig. Man bohrt eigentlich immer nur den Kopf weg. Den Rest kann man nach Abnahme des verschraubten Bauteils häufig schon mit den Fingern, auf jeden Fall mit einer Zange entfernen.

Sorry, Fischmanni, aber das halt ich für ein Gerücht. Da hab ich schon zu oft das Gegenteil erlebt. Die Dinger können mal richtig reingammeln.

Und nicht an jeden Schraubenstummel kommt man mit der Zange oder Ähnlichem ran.

Mir ist mal eine der Schaftschrauben der Nockenwellenlager abgerissen, wohlgemerkt beim Losdrehen (sic!). Kopf und Schaft hatte ich in der Hand, der traurige Rest steckte tief im Sackloch. Ohne das Ausdrehset hätte ich das nicht oder nur mit extremem Aufwand rausbekommen.

Zitat:

Original geschrieben von Softail-88



Zitat:

Original geschrieben von Fischmanni


Hallo

Ausdrehwerkzeug ist so gut wie nie notwendig. Man bohrt eigentlich immer nur den Kopf weg. Den Rest kann man nach Abnahme des verschraubten Bauteils häufig schon mit den Fingern, auf jeden Fall mit einer Zange entfernen.

Sorry, Fischmanni, aber das halt ich für ein Gerücht. Da hab ich schon zu oft das Gegenteil erlebt. Die Dinger können mal richtig reingammeln.

Hallo

Nun ja, ich behaupte mal noch das ich bei den am Motorrad gängigen Größen mit einer Zange im allgemeinen mehr Glück und natürlich Kraft habe als mit Ausdrehwerkzeug. Vor allem bei dünneren Schrauben M4- M8🙂

Zitat:

Original geschrieben von Peugeot106XT


Mir ist mal eine der Schaftschrauben der Nockenwellenlager abgerissen, wohlgemerkt beim Losdrehen (sic!). Kopf und Schaft hatte ich in der Hand, der traurige Rest steckte tief im Sackloch. Ohne das Ausdrehset hätte ich das nicht oder nur mit extremem Aufwand rausbekommen.

Hallo

Nun gut, hier liegt der Fall auch anders. Einen Kopf der nicht mehr das ist kann man nicht raus bohren🙄

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