997 amerikanisches Modell
Liebe Leute,
hier eine Frage von einem noch relativ ahnungslosen Porsche Neuling. Dies allerdings erst insoweit, als ich mich mit dem Gedanken trage, jenes im Betreff erwähnte Fahrzeug zu erstehen.
Nun zu meiner Frage:
Der Händler eines für mich interessanten Fahrzeuges sagt, dass der niedrige Preis dadurch zustande komme, dass es sich um ein amerikanisches Fabrikat (bzw. um ein für den amerikanischen Markt produziertes Fahrzeug) handelt. Porsche habe seinen Vertrieb in den USA so strukturiert, dass die Fahrzeuge nicht vom Händler an- und dann an den Kunden weiterverkauft werden, sondern quasi als Kommissionär. Wenn nun ein Händler in Insolvenz falle, nehme Porsche die Fahrzeuge zurück und müsse sie dann selbst verwerten. Das Fahrzeug stamme aus einer solchen Insolvenz, sei von Porsche nach Deutschland geholt und umgebaut worden (man sieht von außen keinen Unterschied, lediglich an der Ident- Nr. kann man das US Fabrikat feststellen).
1. Stimmt diese "Geschichte"?
2. Wenn ich das Fahrzeug irgendwann weiterverkaufen möchte, ist die Tatsache, dass es sich um ein US-Modell handelt als negativ zu beurteilen?
3. Der Händler behauptet, dass Fahrzeug sei aus 1. Hand, habe also in den USA nur einen Vorbesitzer gehabt. Lässt sich das im Nachhinein überhaupt noch nachvollziehen? Soweit ich weiß, gibt es in den USA kein Strassenverkehrsamt oä, bin also gar nicht sicher, ob irgendwo festgehalten wird, welche Personen einmal Besitzer des Fahrzeugs gewesen sind.
4. Immerhin erklärt sich der Händler ohne Umschweife bereit, dass ich vor einem Kauf mit dem Fahrzeug bei einem Porsche Händler vorstellig werde und das Fahrzeug komplett durchchecken lasse. Wenn ich das tatsächlich so mache, müsste sich das Risiko des Kaufes von einem "nichtauthorisierten" Händler doch eigentlich überschauen lassen, oder?
Für Antworten auf die aufgeworfenen Fragen wäre ich wirklich sehr dankbar. Ich bin wie erwähnt noch relativ neu in diesem Bereich, selbst wenn ich schon seit früher Kindheit vom Porschemythos erfasst bin.
Grüße
LORDNIKON
Beste Antwort im Thema
Hallo
Bei US Autos nach 1980 gibt es immer noch die Carfaxanfrage zur Servicehistory.
Man kann auch Porsche USA anrufen und dann rausfinden welcher Händler ausgeliefert hat bzw das geht auch über Porsche Deutschland aber USA kostet nur Telefongebühren und dauert wenige Stunden...
Ja nach Herkunftsstaat kann man das Kennzeichen übers DMV checken und auch ob die Fgst Nummer als gestohlen oder Versicherungsabschrieb (Unfall/Totalschaden) regestriert ist. Bei einigen Staaten sieht man im Title oder bei der Versicherungebestättigung wer der letzte Besitzer war.
Bei den US Autos ist die Ablesbare Fgst# Vorschrift und zudem sind ca 50 bauteile des Autos mit einem Identcode versehen also wenn der Motor, Stosstangen oder Achsen getauscht wurden dann haben die entweder andere identcodes oder gar keine. Identcodes kann nur Porsche herstellen und werden bei Neuteilbestellung dann angebracht bevor das Teil zum Händler geht.
Bei Porsche Deutschland kann man mit etwas Sachkenntniss telefonisch die Auslieferungs und Garantiehistorie rausbekommen. Wenn Porsche USA etwas auf Garantie erneuert hat wird das mit Europa abgerechnet und die neuen Bauteile sind bei Porsche in der Kartei also neue Motornummern oder geänderte Schliessanlage. Unfallreperaturen oder Schäden die der Kunde verursacht hat sind Kostenstelle USA und dort regestriert aber dort reagiert man bei Graureimportanfragen sehr verschnupft man bekommt maximal den Dealer raus und dann hängt es am Dealer ab wieviel er von der Geschichte weiss/wissen will/ oder ob das Auto überhaupt je dort durch die Buchhaltung ging weil die Maindealer als A-Händler auch den Traffic der B-Händler durchschleussen und die Autos dort dann oft nur entwachst werden.
US Autos werden nicht ausserhalb der USA verkauft und die Porsche of Amerika bündelt die wenigen Direktbestellungen aber der grösste Teil der Porsche sind von den Händlern und dem US Vertrieb vorfinanzierte Autos ohne Zielkunden.
Ein Reimport nach Deutschland ist weder von Porsche USA noch von Porsche Europa gern gesehen oder gar forciert.
US Garantien und Servicepackete werden in Deutschalnd nur anerkannt wenn das Auto in den USA nachweislich auf den aktuellen deutschen Besitzer oder seinem Umfeld (Firma) zugelassen war die gesetzlichen Gewährleistungen in Europa interessieren Porsche nicht, sondern sind das Problem des Importeurs das ist auch ganz einfach weil US Porsche nie für Deutschland/Europa typisiert sind also auch im Neuzustand ein Einzelreimport sind (Keine KBA Nummer keine ABE).
Der US MArkt ist für Europäer schwer zu verstehen aber die Händler haben am Jahresende die Steuer im Haus die den vorhandenen Fahrzeugbestand durchzählt und besteuert daher gibt es zum jahresende in den USA jede Menge Händler die denn Hof leer haben wollen und die Buchhaltung in die Reihe bekommen wollen ein grosser Teil verkauft dann die Autos in den Export nach Canada, Mexico, Japan, Norwegen/Schweden oder Holland ein anderer verkauft die Autos in andere US Bundesstaaten wo gerade Nachfrage ist oder in Bundesstaaten wo das Steuerrecht anderst gestaltet ist ( zb Delaware, Alaska).
da nur etwa 20% der Auto für Kunden angefertigt werden sind die anderen 80% meist in Vollausstattung USA und mit den vermutlich angesagten Farbkombinationen. Wenn man Pech hat ist eine Farbe aus der Mode und plötlich gibt es mehr Rote Fahrzeuge als der Markt abnimmt.
US Autos sind eigentlich identisch zu den Euros es gibt ein paar Extras die nicht US Konform sind und es gab auch Auto die in den USA andere technik als die Euros hatten ein beispiel sind die 928 S2 die in den USA den 32V Motor bekammen aber noch die alten 928S Bremnse beibehielten weil Porsche die neuen Alusättel noch nicht USA Tauglich erachtete. Die 32V für die Schweiz und Schweden hatten aber schon die grossen Alusättel.
US Autos konnten erst ab den 90ern mit Vollleder inklusive Armaturenbrett und Hutablage geordert werden und bis in die 90er waren die Basisautos inkl der Cabrios oft mit Kunstledersitzen bestückt.
Grüsse
31 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von Rotherbach
Moin,Früher wurden auch bei Porsche an den Fahrzeugen für die USA einzelne andere Teile montiert.
Heute sind einzelne Teile der Abgasanlage anders (andere Emissions und Lautstärkerichtlinien), die Motorsoftware ist leicht anders, üblicherweise sind Reifen mit nicht ausreichendem Geschwindigkeitsindex für EU montiert (meist nur geeignet bis 200 km/h), ausser der Kunde hat ein Performancepack mitgeordert oder später bessere montiert. In einigen Staaten KÖNNEN bei stark belasteten Modellen auch mal noch ein zusätzlicher Lüfter montiert sein (Was aber eher ein Vorteil ist). Am wichtigsten sind jedoch andere Beleuchtungsvorschriften und das CarHifiSystem - in den USA werden andere Frequenzen für Radio, Verkehrsinfos usw. verwendet.
Die BREMSEN sind üblicherweise die gleichen - in den USA sind Sportwagenfahrer am Wochenende SEHR GERNE on the clubs - also auf kleinen Clubrennstrecken unterwegs - das weiß auch Porsche - denn genau DAS hat Porsche in der Vergangenheit in den USA so populär gemacht. Die werden also den TEUFEL tun und miese Bremsen verbauen 😉 Das wäre desaströs.
Oftmals gibt es in den USA sogar die Möglichkeit ab Händler nochmals BESSERE Bremssysteme aus dem Zubehör montieren zu lassen - da könnte es eher Probleme mit geben - das eine solche Bremsanlage hier keine Zulassung besitzt.
Zu tauschen sind eigentlich fast immer:
- Teile der Beleuchtung
- Bereifung
- Entertainmentsysteme
- NaviDAS Händlersystem in den USA ist in der Tat anders als hier 😁 Aber genau andersrum als geschildert. In den USA kauft der Händler das Auto im Werk - der Kunde kauft das Auto vom Händler, so wie es im Laden steht - Felgen, Hifi usw. will der Kunde modifizieren - macht er es anschließend nach eigenem Willen. Der Weg wie in Deutschland, ein Fahrzeug speziell zu konfigurieren kommt deutlich seltener vor als hier.
MFG Kester
Ich widerspreche ungern einem Moderator aber ca. 90% von dem was hier steht, stimmt leider nicht ganz. 😉
Da ich mehrmals im Jahr in den USA bin und auch privat Kontakte zu Porsche Händlern dort habe, inklusive dem größten Porsche Händler der USA (Champion Porsche/Florida), kenne ich mich speziell mit USA Fahrzeugen sehr gut aus.
1. Teile der Beleuchtung entsprechen tatsächlich nicht EU Standards und KÖNNEN hier getauscht werden. Rote Blinker gehen aber auch, es gibt Möglichkeiten. 😉
2. Bereifung ist identisch (ich kenne keinen 997 aus den USA, der keine Y oder Z Bereifung hat)
3. Entertainment/Navi werden über PiWiS umprogrammiert, auch kein Problem.
4. Bremsen sind identisch
5. zusätzliche Lüfter gibt es auch nicht, es sei denn es ist Tiptronic oder Powerkit installiert
6. viele Kunden in den USA bestellen das Fahrzeug nach Wunsch, man kann aber in der Regel bei vielen Händler oft mindestens ein Fahrzeug finden, das man sofort mitnehmen kann (oft allerdings mit Aufpreis, je nach Modell, es gibt dort keine Preisbindung).
7. es gibt beim Händler aus dem "Zubehör" keine besseren Bremsen. Man kann zwar PCCB nachrüsten lassen, es gibt einen Tequipment Umrüstkit aber in der Regel macht das niemand in den USA, weil extrem teuer.
8. der US Händler kauft das Auto nicht im Werk sondern bei PCNA.
Nix für ungut.
Was in jeden Fall zu bedenken ist, dass Strassen in Amerika hauptsächlich geradeaus gehen weil alles schnell künstilich entstanden ist. Eine Tatsache das für die schlechtere Bremse bei normalen 911er spricht ist, dass Reifen einen kleineren Geschwindigkeitsindex haben als bei uns. Welchen Sinn hätte es also Bremsen zu verbauen die genauso gut sind wie bei uns wenn die Reifen schon vorher schlapp machen???
Das die Reifen schon eine schlechtere Qualität haben als die bei uns ausgelieferten Modelle zeigt doch das Kunden das wissen und warum sollte es ein Skandal sein ein weniger Potente Bremse im Auto zu haben vor allem da die Geschwingikeitsbereiche in den Staaten sich um Welten aus Europa und vor allem Deutschland unterscheiden??!!
Dann noch zu der Movit Geschichte bei Corvette. Was genau sollte an einer Movit Bremse nicht ok sein? Täusche ich mich oder bauen die seit neuestem die Bremse für das Renault Formel 1 Team?!!!!!!! Stoptech ist der letzte Schrott, hatte ich schon in meinem Auto und nach kurzer Zeit war diese schon im Eimer plus das du ein Absolut grauenhaftes Rubbeln hast bei starken Bremsungen. Du solltest vielleicht einmal eine dieser Bremsen dir kaufen und dann deine Meinung dazu sagen. Ohne die eine oder andere je gefahren zu sein hast Du keine Erfahrungswert und damit ist Deine Aussage unnötig. Habe jetzt seit knapp 40.000 Km meine Ceramic Movit drinnen und kann nichts negatives sagen. Die Serienbremse der Z06 für nicht Leistungsgesteigerte Motoren ist die Beste mit Abstand. Warum? Weil sie stark zupackt und trotzdem weich dosierbar ist.