95er 850 20V Leistungsverlust Ruckeln Drehzahl hängt fest
Hallo zusammen,
während ich eigentlich dabei war das Fahrwerk für den TÜV vorzubereiten, hat mir jetzt etwas ganz anderes einen Strich durch die Rechung gemacht.
Ich bilde mir ein das Problem trete auf, seitdem mal beim Überholen mit hoher Drehzahl meine Gasanlage ausstieg (ist wohl normal und passiert je nach Last und Drehzahl regelmäßig, zumindest fängt sie an zu blinken) und dann wohl beim Umschalten auf Benzin ein Ruck durchs Auto ging.
Soweit eigentlich alles normal, jedoch hatte ich dann beim nächsten Überholmanöver auf einmal einen derartigen Leistungseinbruch mit starkem pulsierendem Ruckeln, dass ich froh bin dass ich keinen BMW hinter mir hatte.
Auffällig dabei; mit leicht zurückgenommenem Gaspedal gings wieder einigermaßen mit der Beschleunigung.
Am nächsten Tag und die nächste Zeit mit Mittelstrecke war wieder Ruhe, aber dann kam eine Urlaubsfahrt ans andere Ende Deutschlands, und nach 2 Stunden wieder dieselbe Symptomatik.
Auffällig diesmal, im Leerlauf dreht der Motor wesentlich langsamer hoch, und hängt sich regelrecht an manchen Drehzahlen auf, meistens genau 3 oder 4k U/min., bis sie sich dann nach kurzer Zeit unter Vollgas wieder losreißt. Außerdem merkt man enorm dass Drehmoment fehlt, also im Leerlauf hochdrehen und dann einkuppeln um wenigstens nicht von LKWs überholt zu werden funktioniert auch nur bedingt.
Merkwürdigerweise taucht das Problem immer erst auf, wenn der Motor schon seit einer ganzen Weile auf Betriebstemperatur ist, aber wohl immer schneller kommt. Was die Fehlersuche noch aberwitziger macht, das Problem tritt sowohl auf Gas, als auch auf Benzin auf, allerdings bewirkt Umschalten während der Fahrt meistens für eine Weile Linderung, und das Verhalten ist subjektiv leicht anders je nach Kraftstoff, aber permanent vorhanden.
Habe in der Zwischenzeit Läufer und Verteiler gewechselt, da die ziemlich runter waren, und spaßeshalber mal Zündkabel und Spule vom Schrott geholt, aufgrund der Vermutung dass das Problem sich zumindest verändern würde. Mit abgezogenem Tempgeber leicht anderes verhalten aber keine Linderung, mit abgezogenem LMM zu fahren kaum bis nicht möglich (was ist hier eigentlich das sollverhalten?)
Lambdasonde ebenfalls neu.
Auf der letzten Heimfahrt nach dem Zündgeraffelwechsel, auf der das Problem wieder auftrat, stieg dann der Verbauch ins abartige, dafür schien das Verhalten allerdings wesentlich reduziert, also hat wohl das Steuergerät korrigieren können, bis dann Lambda an ging. Ich also experimentellerweise Lambda gezogen und Fehler gelöscht (und somit nachtürlich auch das Kennfeld) und auf einmal enormes Sägen im Leerlauf nurnoch Randstreifenwürdige Leistung erhalten. Mit wieder angesteckter Lambda konnte er sich dann wieder einigermaßen einfangen, habe jetzt aber einen Durchschnittsverbrauch von knapp 15 Litern und wieder die Fehlermeldung Lambda sei außer Regeltoleranz.
Ich habe jetzt DK-Poti, Tempgeber, Thermostat (Temperaturnadel schwankt ganz leicht um 3 Uhr herum, Fehlermeldung Tempgeberimpulse zu lang ist aber schon lange vor der Symptomatik vorhanden gewesen) und eine neue Ansaugkrümmerdichtung sind bestellt.
Unterdruckschläuche sind bis auf die vom Aktivkohlefilter neu (sollte ja aber Temperaturunabhängig sein) Drosselklappe sauber, Ölfalle neu, Flammsieb draußen, Leerlaufsteller überholt, Benzindruckrelais überholt, Kerzen neu, Luftfilter neu. Kann mit Bremsenreiniger kein Luftleck finden, traue mich allerdings nicht, bei den Temperaturen nach 2h Fahrt Öl ins Feuer zu gießen. Bilde mir auch ein dass der Motor schon vor der Problematik nur verzögert auf Gas reagiert und nur sehr langsam runterdreht, was scheinbar auch auf Falschluft hindeutet, außerdem sind meine Kerzen weißlich, obwohl ich normalerweise ca. 11 Liter verbrauche, habe hier bis jetzt das LPG oder Ölasche vermutet.
Ölverbrauch ist geschätzt bei 1l auf 1tkm, sinkt allerdings seit ich 10w auf das 5w nachkippe, allerdings kein Rauch aus dem Auspuff.
Kompression mit Ebay-Tester kalt mit Unterschieden von 1-2 Bar auf 2 Zylindern, warm alle ca. 13 bar, mit einem schluck Öl im Kerzenloch (warum eigentlich?) stiegen dann die vorher schwachen Zylinder auf fast 16 bar.
Meine Vermutung nun; falls ich keinen kapitalen Motorschaden vor mir habe; dass ich beim Ölfallenwechsel verkackt habe, und mir ein schleichendes Falschluftproblem mit der Ansaugkrümmerdichtung eingehandelt habe? das wäre für mich die Einzige Möglichkeit, mit diese Merkwürdige späte Temperaturabhängigkeit erklären zu können.
Zur hängenden Drehzahl konnte ich nichts ergooglen, was sagt eure Erfahrung dazu?
PS: habe trotz Ölfallenwechsel immer noch Dampf aus Öldeckel und Peilstab, Kanäle sind aber definitiv frei, Ölwanne war ab.
56 Antworten
VST Volvo System Tester ist das alte Diagnosegerät für die Fahrzeuge bis 98.
Der Zündzeitpunkt ist elektronisch geregelt, über die blaue Leitung die an der Zünspule geht wird der Funke ausgelöst. Mechanisch ist nur die "Verteilung". Das EZK Steuergerät kann in einem gewissen Rahmen den Funken steuern wann er gesendet wird also Früh oder Spätzündung. Über die Klopfsensoren wird sowas zB gemacht, beim Klopfen wird der Funke etwas später versetzt, daher ist der richtige Winkel sowie Drehmoment da wichtig sonst kann es zur Fehlfunktion kommen.
Von den Symptomen her, würde ich nach dem Fehlerauslesen (wenn dort nichts hinterlegt ist), den Kat mal abbauen und schauen wie der Motor sich ohne Kat verhält.
Was für eine Marke hast du bei der Lambdasonde genommen? Da gehört nur Bosch 0 258 003 373 rein.
Lambda ist eine Denso von skandix :/ verrichtet aber im Grunde ihren Dienst, schlägt ja auch bei übermäßiger anfettung an, wobei man sich fragt wieso das MSG über den normbereich der Lambda herausregelt..
Kat abbauen ist unrealistisch ohne flex und schweißgerät fürchte ich
Mich wurmt nach wie vor, dass umschalten des Kraftstoffes in beide Richtungen das problem kurzzeitig mehr oder weniger vollständig beseitigt, klingt für mich nach elektronik, kann mir nicht vorstellen dass der Motor dadurch derart abkühlt dass es einen potentiell undichten krümmer verschließt
Hast du mal den Benzindruckregler kontrolliert? Zieh den Unterdruckschlauch ab welches in den "Tannenbaum" geht und nuckel mal dran. Wenn dir Spritt entgegen kommt dann ist er durch, und du hast auch deine Erklärung für den extrem fetten Gemisch. Er würde auch auf Gasbetrieb Benzin durchlassen.
Der ist schon getauscht und auch dicht, den Spaß hatte ich ganz am Anfang..
Wie errechnet der 850 eigentlich seinen Spritverbauch, da er das auf gas ja auch irgendwie schafft?
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Das Motorsteuergerät schickt den Momentanverbrauch an das Kombiinstrument Klemme A9 am Tacho. Da es auf Gas weiter denkt er fährt auf Benzin kann er sogar auf Gas ein Wert ermitteln wobei dieser der Benzineinspritzzeit entspricht daher sollte er etwas weniger anzeigen als tatsächlich auf Gas verbraucht wird.
Bin jetzt nach viel Testfahr- und grübelei wieder bei den Klopfsensoren angekommen.
Er kriegt ja seinen Sprit, schient ihn nur nicht anständig abfackeln zu können, und das Zündgeschirr isses wohl nicht.
Da ich jetzt weiß, dass das MSG durchaus dazu in der Lage ist, mit dem Zündzeitpunkt rumzupfuschen, und ich eh nochmal die Ansaugbrücke runternehmen wollte, gehts denen als nächstes an den Kragen.
Gehen die Dinger Kaputt?
Gibt es irgendwo eine Installationsanleitung von wegen Winkel und Drehmoment?
Kann das auch vom Nockenwellensensor kommen oder hat der nix mehr zu melden sobald die Karre läuft?
Hab mittlerweile auch Startprobleme, von langem Orgeln bis gruseligem Stottern..
Die Klopfsensoren schmeißen ein en Fehler wenn sie defekt sind.
Und der sitzende Hund geht an.
Die sind das niocht.
Der NWS muß während der Fahrt ein Signal liefern, sonst weiß die Zündung nicht welcer Arbeitstakt des Motors gerade aktuell ist.
Dachte eher daran dass sie evtl. Wegen unsachgemäßer montage meinerseits verrutscht sind und murks senden, falls das möglich ist.
Fehler werden nach wie vor nicht geschmissen
Leider habe ich einen T5, sonst hätte ich dir mal mein originales Steuergerät leihen können. Das steht nur im Regal.
Ich bin mal durch ein heftiges Schlagloch gefahren und der Hund ging an.
Ausgeblinkt.
Klopfsensor. Sogar sowas merken die.
Kann sein dass das kabel nicht richtig saß. Das ist jetzt drei Jahre her und nicht wieder aufgetreten.
Dann hast du aber auch eine moderne Motorsteuerung als ich, die evtl bessere diagnosemöglichkeiten hat.
Könnte mir jemand die OEM-Teilenummer und die korrekte Einbauposition mit Anzugsmoment für die Klopfsensoren zur Verfügung stellen, oder mir sagen wo man sowas zuverlässig findet?
Der erste also der der näher an den Zahnriemen sitzt wird auf 3 Uhr angebracht, der hintere auf 5 Uhr. Anzugsmoment 20Nm.
So Kinners.. Ansaugbrücke war ab, Klopfsensoren neu von FT-Albert und mit 20NM angezogen, neue Dichtung, neue Kerzen, nochmal Zündkabel zurückgetauscht, letzte Unterdruckeventualitäten wegrationalisiert; und am End doch alles wie gehabt.
Lustigerweise haben alle bisherigen Reparaturen das Motorverhalten verbessert, nur das Ursprüngliche Problem nicht behoben, dass jetzt mehr oder weniger direkt ab Start anliegt, und sich mit steigender Temperatur nurnoch verschlimmert. Hab ihn mal auf die Bahn humpeln lassen, und dort feststellen Dürfen dass er auf der Strecke auf Gas überhaupt keine Probleme gemacht hat, wird aber wohl Zufall sein.
Man kann sogar im Bordcomputer sehen, wie er bei 120 auf glatter Bahn beim Umschalten auf Gas auf einmal 3L weniger braucht.
Bin nun vollends mit meinem Latein am Ende, ansonsten Offen für Ratschläge oder einer geeigneten Räumlichkeit um an dem Kollegen ein Exempel zu statuieren.
Ohne jetzt den ganzen Thread zu lesen:
Hast du mal das msg zurück gesetzt und bist dann eine Zeit lang ausschließlich auf Benzin gefahren?
Hintergrund ist, dass, wenn mit der Gasanlage etwas nicht stimmt, ( zB zu fett eingestellt ist ) regelt das msg nach den Werten der Lambdasonde dagegen. Liegen die Werte weit außerhalb der Grenze, kann das msg das nicht mehr ausgleichen. Wenn du jetzt umschaltest von einem Kraftstoff zum anderen verhalten sich die Abgaswerte ja jeweils gegensätzlich und das msg wäre dann ( kurzzeitig ) wieder in der Lage innerhalb seiner vorgesehenen Regelwerte zu arbeiten.
Nur so als Idee…
Habe das Steuergerät nach jedem Teiletausch zurückgesetzt, um sehen zu können was passiert, sonst wäre ich ganz bei dir..