88er Heritage Schaum im Öltank...
Moin,
ich weiß...mal wieder ein Öl-thread 😁 Habe mit der Suche auch schon geschaut, aber bin nicht so recht fündig geworden...
Ich bin, was Harley´s angeht, absoluter Neuling 🙄
Also habt bitte etwas Nachsicht mit mir 😁
Zum Problem...
die Harley stand den Winter über in der Garage...beim Ausmotten habe ich festgestellt, dass ein ziemlich großer Ölfleck unter der Maschine war...(wird wohl an dieser Kugel von der Ölpumpe liegen, passiert auch nur bei längerer Standzeit) aber ist auch erstmal egal...
Ich habe dann also lieber erstmal etwas Öl aufgefüllt...so ca. 250ml! Der Harley Schrauber hatte wohl immer von Bel-Ray 20W-50 Synthetic Ester Blend EXP genommen...das hatte ich aber nicht zur Hand und habe dann Castrol 20W-50 Syntetic aufgefüllt.
Nach einer kurzen Probefahrt wollte ich dann den Ölstand prüfen...und siehe da 😰😰 Fast nur Schaum im Öltank!
Dachte ich hätte vll zu viel aufgefüllt, so dass die Kurbelwelle Schaum schlägt...aber nach dem Abpumpen von ca. 200ml Öl ist immernoch nur Schaum im Tank.
Meine Frage wäre...ist das Normal?? Vorher wurde da nie so wirklich drauf geachtet ob Schaum im Tank ist...oder vertragen sich die Ölsorten evtl nicht??
Und zudem...wie Prüfe ich den Ölstand richtig?? Warmer Motor, Karre gerade stellen? Der Peilstab ist ziemlich kurz...stimmt es dass das Öl bis ca. im Knick vom Einfüllstutzen stehen soll??
Fragen über fragen...danke im Voraus
Gruß Alex
Beste Antwort im Thema
Hi Alex,
bei Deinem alten Schätzchen gibt es nur den einen Ablassschlauch, der rechts unten aus dem Öltank kommt und dann frei herumhängt, allenfalls mit einer Klammer am Rahmen befestigt. Den im Bild von B-Michel gezeigten Stuzen und die Ablassschraube in der Schwinge gibt es erst bei sehr viel späteren Baujahren, bei Deiner steckt im Schlauch einfach ein Metallpröppel, der ihn verschließt, und es gibt eben eine Schlauchschelle, die den Pröppel daran hindert, das Weite zu suchen.
Ob Du den Ölstand bei auf dem Seitenständer stehenden Moped, oder aber bei senkrecht stehendem Moped kontrollierst, ist ziemlich unerheblich. Beide Methoden ergeben immer wieder das gleiche Ergebnis, wenn Du es mit der jeweils maximalen o. minimalen Ölfüllung testet.
Bis zum Knick im Einfüllstutzen aufgefüllt ist definitiv immer zu viel!!
Viel zu viel auf dem Seitenständer,
zu viel bei senkrecht stehender Maschine,
viel zu viel auch dann bei kaltem Öl (da fliegt dann, bei Erwärmung, der Stopfen aus dem Tank, das Öl imprägniert die Hose -zumin. auf der Wade, so kommt man zu wasserfestem Zeug 😉),
immer noch zu viel bei warmem Öl.
Wenn der Tank leer ist (Du hast nur wenige Tropfen aus dem Schlauch bekommen), dürfte sich das Öl in das Kurbelgehäuse verabschiedet haben, allerdings glaube ich nicht, daß da 2.8 l verschwinden können. Bei Deinem Modell dürfte die Kurbelgehäuseentlüftung noch direkt in's Freie erfolgen, da müsste bei laufen lassen des Motors eine größere Ölmenge austreten, denn das Abpumpen des Öles aus dem Kurbelgehäuse erfolgt relativ langsam, das Ausblasen über die Kurbelgehäuseentlüftung dagegen sehr schnell, bei jedem Kolbenhub. Kommt weder aus der Enlüftung Öl, noch sammelt sich Öl im Tank, ist wohl eher wenig bis gar kein Öl im Motor ("Am Öl kann's nicht liegen! Es ist gar kein's drin!" 😉).
Dem vorgeschlagenen Test, 0.5l Öl in den Tank zu füllen und sofort über den Schlauch abzulassen ist es absolut egal, ob kalt o. warm durchgeführt.
Was das Schaumproblem angeht:
Viel zu wenig Öl im System kann zu Schaumbildung führen, da wird dann wenig Öl mit viel Luft gefördert und schäumt.
Billigöl schäumt (weil zu wenig Anti Foam Additive drin, o.a. selbige verbraucht/durch Verschmutzung des Öles inaktiviert.
Mischung von Mineralölen mit synthetischen, egal ob PAO o. Esterbasierenden, hat äußerst wenig, bis gar keinen Einfluss auf die Neigung zum Schäumen (das Öl hat halt minimal die Qualität des schlechtesten Mischpartners).
Führe den vorgeschlagenen Test durch um sicher zu stellen, daß der Ablassschlauch frei ist (bei senkrecht stehender Maschine muss der eingefüllte "halbe Liter" auch wieder rauslaufen).
Wenn Dir der Öltank leer erscheint, fülle einfach einen Liter Öl ein, lass den Motor laufen und kontrolliere, was passiert. Bei praktisch keinem Öl im System verschwindet der Liter darin und taucht (mehr o. minder stark schäumend) wieder im Tank auf. Ist Öl im Motor, kommt es aus der Kurbelgehäusentlüftung raus (Wanne unter den Motor, Gummistiefel 😉), und der Tank füllt sich, so daß Du überschüssiges Öl wieder absaugen/ablassen musst.
Wenn alles Öl aus dem Motor raus ist (so es denn drin war), mach einfach einen Öl- u. Filterwechsel, fülle Öl ein (2.5l inkl. Filter), lass den Motor laufen und fülle ggfs. Öl nach, wenn Dir der Ölstand zu niedrig erscheint (2.8l max, ist aber schon reichlich viel). Heiß müsste der Ölstand (bei senkrecht stehender Maschine) ca. 1cm unter dem Knick liegen. Betrieb des Motors ohne Stopfen im Tank ist wenig empfehlenswert, da da sonst größere Mengen Öl rausspritzen (frag mich bitte nicht, woher ich das weiß 😉).
Wenn Du mir eine PN mit einer Mailadresse sendest, kann ich Dir ein Servicemanual '91-'92 zusenden, das deckt bis auf Kleinigkeiten (Kurbelgehäuseentlüftung z.B, andere Kupplungsaufnahme etc.) die 88er ab.
Grüße
Uli
51 Antworten
Ob ihr es glaubt oder nicht...Sie steht tatsächlich noch immer beim Schrauber...zum Ölproblem hat er wohl nichts gefunden bzw feststellen können. Ich glaube echt, dass es an der Standzeit lag...denke mit warmfahren hätte es bestimmt funktioniert!
Dass ich liegen geblieben bin, lag wohl an einer verstopften/verklebten Düse im Vergaser...genau habe ich es noch nicht gehört, da mein Vater das auch nicht immer so wiedergeben kann 😁
Die Werkstatt kümmert sich jetzt auch um den Verkauf...daher weiß ich garnicht, ob sie nochmal nach Hause kommt.
Auf jeden Fall vielen vielen Dank für die ganzen Tipps und Ratschläge :-)
Hi nochmal...um das ganze hier jetzt mal abzuschließen...
Ich habe die Harley gestern endlich von dem Schrauber abgeholt!
Er hat mir nun auch eine Erklärung geben können...durch die lange Standzeit über den Winter läuft das Öl wohl teilweise ins Kurbelgehäuse. Dort ist der Stand dann so hoch, dass die Kurbelwelle "reinpatscht" und Schaum entsteht. Wäre wohl nach paar KM fahrt weggegangen, aber da bin ich ja leider liegen geblieben.
Das lag wohl an altem Sprit und Dreck im Vergaser...
Egal...der alte Bock schnurrt nun mit neuem Tüv wieder wie eine Biene :-)
Danke nochmal an alle!
Gruß
....das wurde dir auch von uns mitgeteilt.🙂
Und ja, das Öl das sich im Kurbelgehäuse angesammelt hat, das gelangt
(bei deinem Modell) über die Kurbelgehäuse-Entlüftung ins Luftfiltergehäuse, und somit bei einer grösseren Ölmenge ins Freie.😉
Gruß fxstshd
Tja, wenn man nicht hören will muss man fühlen😉
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,und ünnötig bezahlen.😉
Ja ihr habt ja recht...aber es wurde auch noch jede Menge mehr geschrieben :-P
Zu meinem Glück wurde das Prüfen und Vergaser reinigen nicht berechnet :-)
Geschrieben oder gemacht?
Was mußtest du denn löhnen?