472er Cadillac Big Block
Im Sommer hab ich mir einen 1970er cadillac DeVille Convertible aus Los Angeles gekauft und importiert. Nachdem er im Herbst endlich hier war, hatte ich die Gelegenheit ein bisschen auf Kurzzeitkennzeichen rumzufahren. Unter anderem auch bei der Hochzeit meines Bruders. Jetzt ist soweit alles fertig , dass er fürs H-Kennzeichen durch den Baurat kann. Alles ist in einem recht guten Zustand , auch das Verdeck ist nagelneu, aber was mich dann doch ein bisschen gewundert hat war der verbrauch von fast 40 Liter ( ok fast nur Kurzstrecke ) ! Ist ein serienmässiger 472er drin. Mich würden mal ein paar Erfahrungen interessieren, was so ein Big block normalerweise verbraucht und wie sich der Verbrauch optimieren lässt. Hab ja im Winter genug Zeit. bringt z.B der Einbau von einen Edelbrock oder Hollyvergaser etwas oder ähnliches ? Anbei ein Foto von meinen Caddi, hab noch nicht viel mehr. Innen hat er Leder rot. Vielen Dank schon mal für eure Erfahrungen
Gruss Bjoern aus HH
35 Antworten
Auch aus diesem Link geht hervor, dass in den 68'ern der 472 cui Motor verbaut wurde.
Ich hoffe, dass der Verbrauch von Deinem Wagen nicht so exorbitant hoch ist wie der des Motors des TE. Da war sicher irgendetwas mit dem Vergaser oder der Motoreinstellung nicht in Ordnung.
Meiner kommt mit 14-16 Ltr/100km aus.
Super, das hilft mir weiter, danke euch.
Werde ich am We auf jeden Fall drauf achten.
Wenn ihr mir jetzt noch ne Kaufberatung geben könntet wäre ich noch dankbarer.
Worauf muss ich also achten bei so einm 68er De Ville Cabrio.
Ich muss dazu sagen, dass ich noch keinen Ami gehabt habe.
Ich kenne mich jedoch bestens mit Oldtimern, Rost und so weiter aus, da ich diverse Autos habe und alles selber schraube, schweiße, drehe usw.
Gruß
Tobi
Eigentlich musst Du auf Alles achten. 😁
Rost ist immer ein Thema, der Wagen sollte untenrum trocken sein. die Öle in Motor und Getriebe sollten klar sein und nicht verbrannt riechen etc.etc.
Das Verdeck sollte gut sein und ohne fremde Hilfe öffnen und schliessen.
Die Lenkung sollte nicht eine halbe Umdrehung Leerspiel im Stillstand haben, die Radlager sollten kein Spiel haben, die Bremsen gleichmäßig ziehen und vom Belag her noch ausreichend sein. Die Reifen nicht rissig oder schief abgelatscht.
Das Getriebe muss weich und beinahe unmerklich schalten, auch wenn man von Drive links auf Drive rechts bzw. 1 runterschaltet. Der Wagen muss mäßig kriechen bei eingelegter Fahrstufe und Leerlaufdrehzahl des Motors. Nicht zu viel und nicht zu wenig.
Der Motor muss gleichmäßig laufen und darf keine Aussetzer zeigen. Beschleunigen muss er gleichmäßig ohne "Loch" und ausgehen sollte er beim Beschleunigen auch nicht. Auch nicht bei Vollgas. Ruhig mal Kickdown ausprobieren. Schaltet er bei voll durchgetretenem Gaspedal einen Gang zurück und zieht ab wie Blücher, so ist er von daher ok. Geht er aus, stimmt was am Vergaser nicht, macht er garnix ausser Beschleunigen, ist Deine Kickdown-Einrichtung defekt.
Der Wagen sollte beim Fahren nicht rumeiern und auch in Kurven brav bleiben. Ein insgesamt ZU schwammiges Gefühl deutet auf ein ausgelutsches Fahrwerk hin. Hast Du dagegen das berühmte Gefühl des "fliegenden Teppichs" für das diese Autos so berühmt sind, siehts gut aus.
Die Türen dürfen nicht hängen, sie sind sehr schwer und die Haltebolzen in den Scharnieren können abgenutzt sein.
Die Elektrik solltest Du sehr konkret überprüfen. Alle Verbraucher sollten funktionieren wie es vorgesehen ist. Elektrikfehler bei Amis können fatal sein.
Im Prinzip also wie bei allen anderen Wagen auch.
Ist das ein hellblau-metallic farbenes Cabrio aus dem Raum GS?
Übrigens:
Ein gesunder Cadillac macht keinen Lärm, sondern überzeugt durch souveränes Blubbern in allen Situationen. Ist er laut, hast Du wahrscheinlich einen Defekt am Auspuff bzw. einen unqualifizierten Umbau.
Was für einen Gesamtzustand suchst du?
- Topzustand
- Daily Driver
- Restaurationsobjekt
Je nach dem, was du vorfindest würde ich priorisieren.
Schaue aber vor allem nach Zierteilen und sonstigen Karosserie- und Anbauteilen. Denn die sind sehr rar. Motor-, Fahrwerks- und elektrische Teile dagegen sind noch komplett verfügbar, wenn auch oft nicht ganz billig (im Vergleich zu Chevy-Teilen).
Wenn du den Wagen fährst, schaue ob er in eine Richtung zieht. Vor allem beim Bremsen.
Was den Motor und die restliche Technik betrifft. Einfach checken. Die Klima ist meistens außer Funktion (sofern vorhanden).
Motor und Getriebe sind eigentlich nicht kaputt zu kriegen. Das Getriebe ist ein TH400 und sollte im Regelfall butterweich schalten. Der Vergaser sollte serienmäßig ein Rochester Quadrajet 4MV sein. Schaue ihn dir genau an. Vor allem, ob ringsherum alles sauber und trocken ist.
Beim Probefahren könntest du auch die korrekte Funktion des Kick-Down-Schalters überprüfen. Einfach mal das Gaspedal durchtreten 😉
Ansonsten... Mache dir ein Bild der gesamten Technik. Ist der Motorraum z.B. sehr schmutzig und verölt, ist darauf zu schließen, dass der Wagen nicht regelmäßig gewartet wurde.
Achso, da fällt mir ein. Die Feststellbremse löst sich normalerweise selbstständig (durch Unterdruck), sobald eine Fahrstufe eingelegt wird. Habe schon gehört, dass diese Funktion ab und zu kaputt geht...
Zum Thema Verdeck. Ich habe leider nur ein Coupé. Dennoch, das Verdecke öffnet und schließt sich durch einen hydraulischen Mechanismus. Kontrolliere die Leitungen, ob sie trocken sind. Das Verdeck kannst du nach Löchern absuchen... Info hierzu. Verdecke gibt es noch und sind auch "relativ" günstig. Auch der Verdeckmechanismus ist noch verfügbar...
Wenn alles soweit nach deinen Vorstellungen ist, kaufe den Wagen. Ich persönlich finde das '68er Modell am schönsten 😉
Gruß,
Stefan
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Der Aussage zu den Chromteilen kann ich nur zustimmen.
Zitat:
Original geschrieben von deville73
Auch aus diesem Link geht hervor, dass in den 68'ern der 472 cui Motor verbaut wurde.Ich hoffe, dass der Verbrauch von Deinem Wagen nicht so exorbitant hoch ist wie der des Motors des TE. Da war sicher irgendetwas mit dem Vergaser oder der Motoreinstellung nicht in Ordnung.
Meiner kommt mit 14-16 Ltr/100km aus.
Ich wundere mich immer, wenn ich Verbräuche höre, die
unterdenen der ursprünglich angegeben Werksangaben oder damaligen Tests (ca. 12Miles per Gallon) liegen. Und man sollte dann auch berücksichtigen, dass ein ca. 40 Jahre alter Motor sicher im Verlauf seiner Jahre nicht unbedingt sparsamer wird 😉.
Somit ging man 1971 von einem Verbrauch von umgerechnet 19,6 Liter, also fast 20 Liter aus.
www.mirgehtsgut.de/.../...ehtsgut.de%20Cadillac%20vs.Chevy%20Werte.jpgIch kann mir noch so viel Mühe geben, aber unter 20 Liter, genauer auf 19 Liter, bin ich nur ein einziges Mal gekommen. Das war auf einer laaaangen Autobahnfahrt mit Durchschnitt 110 km/h und ohne Verkehrshindernisse.
Sonst nimmt sich meiner zwischen 25-30 Liter, was ziemlich genau das doppelte von deinem wäre.
Vielleicht kannst du mir verraten, ob du etwas an deinem Motor/Vergaser/Zündung verändert hast.
Ein bisschen weniger Sprit wäre mir auch recht.
Gruß
Das könnte daran liegen, dass meine Gemischaufbereitung nicht mehr original ist.
Es ist eine Edelbrock Performerbridge drin mit einem 750 cfm Edelbrock 1407 mit manuellem Choke. Letzterer ist sicherlich ein wichtiger Aspekt in Sachen Verbrauch, denn ich kann den wirklich nach einigen Sekunden bereits voll aufmachen. Er läuft dann bereits absolut rund im Leerlauf.
Auch hat der 1973er bereits eine geringere Verdichtung und daher einige PS weniger, die allerdings nicht auffallen. Das Drehmoment ist etwas geringer, was aber ebenfalls nicht stört, denn es ist mehr als genug da. GM hat übrigens 1972 komplett alle Motoren für bleifreies Benzin ausgerüstet. Bleizusatz ist also für mich kein Thema. (Ich weiss, er ist auch bei älteren Motoren umstritten)
Im Übrigen bin ich überwiegend ein Cruiser, denn ich wohne in einer ländlichen Umgebung. Permanente Ampelrennen auf den Ausfallstraßen oder Geschwindigkeiten oberhalb von 110 km/h erhöhen den Verbrauch natürlich sofort entsprechend.
Dein Motorraum sieht übrigens weit besser aus als meiner...😮
Zitat:
Ich kann mir noch so viel Mühe geben, aber unter 20 Liter, genauer auf 19 Liter, bin ich nur ein einziges Mal gekommen. Das war auf einer laaaangen Autobahnfahrt mit Durchschnitt 110 km/h und ohne Verkehrshindernisse.
Sonst nimmt sich meiner zwischen 25-30 Liter, was ziemlich genau das doppelte von deinem wäre.
Vielleicht kannst du mir verraten, ob du etwas an deinem Motor/Vergaser/Zündung verändert hast.
Ein bisschen weniger Sprit wäre mir auch recht.
Das kann ich NICHT bestätigen. Ich habe meinen 2004 in Bremerhaven abgeholt und nach Stuttgart gefahren (ca. 800km). Damals hatte ich einen Durchschnittsverbrauch von 14,5 Liter bei einer Geschwindigkeit zwischen 100 und 120 km/h und laufender Klimaanlage. Und für 375 PS bei einer Verdichtung von 10,5:1 ist das nicht schlecht.
Klar ist aber auch, dass er in der Stadt locker die 20-Liter-Marke überschreitet... Aber wie gesagt, beim Cruisen über Land finde die Werte völlig okay...
Gruß,
Stefan
Jo, das war ja man ausführlich. Danke.
Es ist der aus HH. Bei mir um die Ecke. Was sagt ihr zum Preis von 15500€ inkl H-Kennz. Verdeck und Motor sind wohl neu überholt.
Was kost son Verdeck?
Innenausstattung aus Stoff neu gekommen.
Soll ein Hollyvergaser drauf haben. Wie ist das zu beurteilen?
Besitzer ist sich nicht sicher ob 425er oder 472er drin ist.
Wäre mehr der Weekend-Driver mit dem Hang zum permaneten Kleinigkeiten Schrauben (also Verschleißteile oder Elektrik).
Sollte ein 425er drin sein, so wurde der Originalmotor durch einen ersetzt, der in dem Baujahr nix zu suchen hat.
Wäre nicht mein Fall.
Holley Vergaser sind nicht mein Ding, aber auch das ist eine subjektive Meinung.
Wo wir grad dabei sind: Das Getriebe sollte ein TH400 sein. Alles Andere wäre nicht richtig, weil für Gewicht und Drehmoment zu schwach. Erkennt man an der Form der Getriebeölwanne.
Ansonsten kenne ich den Wagen nicht und kann auch nix dazu sagen. Wenn Du einen Link zu dem Wagen hast, setz ihn doch mal rein hier.
Zitat:
Original geschrieben von 472cui
Somit ging man 1971 von einem Verbrauch von umgerechnet 19,6 Liter, also fast 20 Liter aus.
www.mirgehtsgut.de/.../...ehtsgut.de%20Cadillac%20vs.Chevy%20Werte.jpg
Interessanter Vergleich.
Der 454er im Caprice hat deutlich mehr Bumms als der 472er, allerdings auch deutlich mehr Durst.
Viertelmeile 472 cui=17,8 sec
Viertelmeile 454 cui=16,5 Sec
472 cui : 11,4-12,5 mpg
454 cui : 9,6-11,8 mpg
Schon erstaunlich. Allerdings gabs den 454er ja auch in der Corvette....
Da hat der einiges gerissen. Aber Hallo. 😰
Ist er das der hier?
Wenn ja, schaue ihn dir wirklich genau an und fahre ihn gründlichst probe. So wie es ausschaut, hat der Verkäufer nicht so die Ahnung. Zumindest, wie er die Beschreibung geschrieben hat. Es gab in einem Cadillac um dieses Baujahr niemals einen 7,4 Liter mit 360 PS...
Wenn das Verdeck neu ist, schaue sehr genau an die Dichtungsflächen oben an den Fenstern. Bringt ja nix, wenn du mal im Regen fahren solltest und Wasser eintritt...
Und mit dem Vergaser... Mhhh... Ein Holley hat man gerne auf einem Muscle-Car. Und ich kenne aus eigener Erfahrung, dass es ein "Gutes Händchen" braucht, den richtig und perfekt einzustellen, bzw. auf den Motor abzustimmen. Gut, muss ja nicht gleich heißen, dass er nicht korrekt eingestellt ist... Aber dennoch, aufpassen!
Um nochmal auf das Thema Motor zurück zu kommen. Sollte wirklich ein 425er verbaut sein, würde ich ehrlich gesagt die Finger davon lassen. Zum einen ist es nicht der Originalmotor und zum anderen "eigentlich" nicht H-zulanssungskonform (wobei hier sicherlich niemand was sagen würde...). Hier wäre ein Bild vom Motor sehr hilfreich...
Zur Innenausstattung... Also die Cabrios wurden fast ausschließlich mit Lederausstattungen ausgeliefert (wetterbeständiger, etc.). Hier würde ich auch genau drauf schauen, wie die Stoffausstattungen gemacht ist. Hier wird auch gerne gepfuscht...
Soviel für den Moment...
Gruß,
Stefan
Die o.a. Anzeige macht auf mich einen eigenartigen Eindruck.
Bilder aus USA, ohne H-Kennzeichen etc.
Die Fahrzeugdaten stimmen tw. auch nicht (7400ccm), kein Name und nur eine Mobilnummer.
Sollte es der sein, sei vorsichtig und schau Dir den genau an. Für den Preis darfst Du m.E. schon was erwarten...
Zitat:
Original geschrieben von deville73
Die o.a. Anzeige macht auf mich einen eigenartigen Eindruck.
Bilder aus USA, ohne H-Kennzeichen etc.
Die Fahrzeugdaten stimmen tw. auch nicht (7400ccm), kein Name und nur eine Mobilnummer.Sollte es der sein, sei vorsichtig und schau Dir den genau an. Für den Preis darfst Du m.E. schon was erwarten...
Dem kann ich absolut zustimmen!
Zum einen ist der Preis recht ordentlich, zum anderen ist die Anzeige sehr schwammig.
Der Verkäufer hat offensichtlich überhaupt keine Fachkompetenz.
Ein 68er braucht keine AU!!!
Dann schreibt er "Motor überholt". Wenn du darauf Wert legst solltest du dir Werkstattbelege zeigen lassen.
Nur die Ersatzteilrechnungen sind zwar auch ganz nett, aber keineswegs aussagekräftig.
Und auf irgendwelche Geschichten würde ich mich auch nicht verlassen.
"Motor überholen" heißt in USA: Ölwechsel, Zündkerzen sind gewechselt.
Steht der Wagen denn überhaupt schon in Deutschland?
Zitat:
Original geschrieben von 472cui
"Motor überholen" heißt in USA: Ölwechsel, Zündkerzen sind gewechselt.
So isses. 😁
TuneUp = Motorüberholung
Man muss als Deutscher erst lernen, dass für die Amis Autos Einwegartikel sind.
So lange er läuft, läuft er.
Wenn er steht, steht er.
Und zwar so lange, bis sich jemand seiner erbarmt oder er in seine Bestandteile zerlegt ist.
Je nachdem, was am jeweiligen Stehenbleibeort schneller passiert.
Zitat:
Original geschrieben von 472cui
Steht der Wagen denn überhaupt schon in Deutschland?
Eine Frage die sich mir angesichts der wenigen und kaum aussagekräftigen Bilder auch stellt.
An den TE:
Lass Dir unbedingt das H-Gutachten zeigen.
Erzählen kann man Vieles.