4--gang automatik durch 5-gang automatik ersetzen?

Mercedes E-Klasse W124

hallo gemeinde,

was mich interessieren würde: kann man in ein fahrzeug mit 4-gang-automatik (ein e220 t-modell) ohne größere probleme einen 5-gang automat einbauen (z.b. aus einem 280er)?

welche umbauten sind ggf. erforderlich, paßt z.b. die kardanwelle noch, usw......, ist das steuergerät "beteiligt"....

in diesem zusammenhang würde mich sowieso mal interessieren, welche größen zur steuerung der automatik herangezogen werden (motordrehzahl, saugrohrdruck, gaspedalstellung .....?)

viele grüße und danke vorab!

nogel

Beste Antwort im Thema

5-Gang Automatik in die 4-Zylinder geht nicht. Das Steuergerät des Getriebes bekommt vom Motorsteuergerät über CAN-Bus das Motorlastsignal, die Steuergeräte der 4-Zylinder beherrschen das nicht.

Die Drehzahl lässt sich über ein längeres Diff prima absenken, dank Drehmomentwandler kriegt man von der größeren Spreizung auch wenig mit. Allerdings läuft der Wandler dann seltener im Kupplungsbereich und häufiger im Wandlerbereich was den Verbrauchsvorteil der niedrigeren Motordrehzahl rasch in einen Verbrauchsnachteil durch den niedrigeren Wirkungsgrad des Wandlers verwandeln kann. Da kommt es dann ganz auf den Betriebsbereich des Fahrzeugs an. Bei häufigem Autobahnbetrieb dürfte der Gesamtverbrauch sinken, bei häufigem Stadtverkehr deutlich steigen.

Das ABS interessiert die ganze Geschichte nicht (natürlich nur wenn das Austauschdiff auch einen Drehzahlgeber hat). Die Zahnscheibe die der Geber abtastet hat bei jeder Übersetzung eine unterschiedliche Anzahl Zähne sodass es bei jeder Umdrehung der Hinterräder immer ca. 96 Impulse ergeben. Das entspricht der Impulszahl der Drehzahlgeber an den Vorderradnaben deren Zahnkränze ebenfalls 96 Zähne haben. So hat z.B. eine Hinterachse mit 2,87:1 eine Rotorscheibe mit 33 Zähnen sodass sich 94,71 Impulse pro Umdrehung ergeben. Das ist die beste Näherungswert der sich erreichen lässt.

Gruß

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also wirklich mitreden kann, wer es auch probiert hat. es ist einfach klasse, wie ruhig man unterwegs ist, wenn die drehzahlen niedriger sind.

und dass die einsparung tatsächlich einen liter/100 km betrug, ist auch ausführlich nachgemessen.

natürlich ist der geräuschpegel ein argument, ein weiteres ist der verschleiß (wem ist bekannt, dass der verschleiß mit der dritten potenz der drehzahl geht, also z.b. doppelte drehzahl = 8-facher verschleiß, dreifache drehzahl = 27-facher verschleiß ??)

und auch als sparfuchs hat man argumente, es ist keineswegs so, dass es sich nie amortisiert. 1 liter einsparung sind z.zt. 1,44 euro pro 100 km. mein diff. hat damals 300,- gekostet, also amortisiert nach 20833 km. der wagen hatte zum schluß weit über 300.000 km.....

dass das ganze zu lasten der spritzigkeit geht, ist klar. ich würde auch niemandem raten, die übersetzung noch mehr als 13% zu verändern. aber trotz des anderen diff`s mußte ich auch an autobahnsteigungen etc. nie zurückschalten, oder sonst irgendwie gänge hochdrehen. einzig im betrieb mit dem wohnwagen war ich öfter mal im 4. gang unterwegs.

wie gesagt, ich würde es jederzeit wieder machen

nogel

So ganz klar ist mir das mit dem anderen Diff noch nicht, denn die Drehzahl wird doch nicht an den Rädern hinten abgenommen sondern am Eingang Diff. Und wenn nun hinten dran was anderes ist, meint das ABS wir sind hinten langsamer, als tatsächlich gefahren wird. Macht das ABS bei jedem Fahrtantritt eine Kalibrierung? Denn dann wäre es kein Problem.
Doof ist natürlich, dass die Geschwindigkeit nicht wie beim W202 am vorderen linken ABS-Sensor gemessen wird, sondern am Getriebeausgang. Da muss man das wirklich anpassen. Wo gibt es solche speziellen Getriebe für den Tacho und was kosten die? Denn selber basteln muss net unbedingt sein.

Der C als Kombi ist mir zu klein, da man darin nicht ausgestreckt schlafen kann und die Anhänger dürfen auch keine 2,1 to wiegen. Daher geht das leider nicht.
Außerdem ist er zwar sehr wohl gut gestaltet, aber der W124 hat genau diese Klarheit und Stringenz im Entwurf, wie auch ich alles gestalte. Bei ihm ist nichts einfach nur seiner selbst Willen, sondern alles hat eine eindeutige Funktion. Wie ein Mac halt. Der Wagen passt einfach hervorragend zu einem angehenden Architekten. Macht eine gute Figur bei reichen wie auch ärmeren Bauherren. Denn die einen fühlen, dass man einer von denen ist, fährt ja schließlich Mercedes und die weniger begüterten merken, dass er auch nur ein altes Auto fährt. Wo gibt es das schon, außer vielleicht beim klassenlosen und aber auch gesichtslosen Golf, der aber optisch zu schnell altert.
Und zuverlässiger ist er obendrein, denn wo keine Elektronik ist, kann auch keine versagen, wie bei mir vor kurzem, als das Getriebesteuergerät getauscht wurde für schlappe 550 €. Das Rostproblem ist auch nicht so ausgeprägt wie beim W202.

5-Gang Automatik in die 4-Zylinder geht nicht. Das Steuergerät des Getriebes bekommt vom Motorsteuergerät über CAN-Bus das Motorlastsignal, die Steuergeräte der 4-Zylinder beherrschen das nicht.

Die Drehzahl lässt sich über ein längeres Diff prima absenken, dank Drehmomentwandler kriegt man von der größeren Spreizung auch wenig mit. Allerdings läuft der Wandler dann seltener im Kupplungsbereich und häufiger im Wandlerbereich was den Verbrauchsvorteil der niedrigeren Motordrehzahl rasch in einen Verbrauchsnachteil durch den niedrigeren Wirkungsgrad des Wandlers verwandeln kann. Da kommt es dann ganz auf den Betriebsbereich des Fahrzeugs an. Bei häufigem Autobahnbetrieb dürfte der Gesamtverbrauch sinken, bei häufigem Stadtverkehr deutlich steigen.

Das ABS interessiert die ganze Geschichte nicht (natürlich nur wenn das Austauschdiff auch einen Drehzahlgeber hat). Die Zahnscheibe die der Geber abtastet hat bei jeder Übersetzung eine unterschiedliche Anzahl Zähne sodass es bei jeder Umdrehung der Hinterräder immer ca. 96 Impulse ergeben. Das entspricht der Impulszahl der Drehzahlgeber an den Vorderradnaben deren Zahnkränze ebenfalls 96 Zähne haben. So hat z.B. eine Hinterachse mit 2,87:1 eine Rotorscheibe mit 33 Zähnen sodass sich 94,71 Impulse pro Umdrehung ergeben. Das ist die beste Näherungswert der sich erreichen lässt.

Gruß

wow, danke tobolus!

das war wirklich eine kompetente antwort, nun weiß ich endlich, was ich wissen wollte (auch wenn mir natürlich die antwort lieber gewesen wäre, man könne eine 5-gang-automatik problemlos einbauen....)

grüße!
nogel

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Da sage auch ich danke.
Also heißt das für mich, einen E 220 T oder 220 TE zu suchen und wenn mir die Drehzahl tatsächlich zu hoch sein sollte, kann ich immernoch schauen, wie ich ein längeres Diff einbaue.
Ich werde hauptsächlich Autobahn mit einigen Mitfahrern fahren. Da würde sich die längere Übersetzung bezahlt machen.

Zitat:

Original geschrieben von Tobulus


5-Gang Automatik in die 4-Zylinder geht nicht. Das Steuergerät des Getriebes bekommt vom Motorsteuergerät über CAN-Bus das Motorlastsignal, die Steuergeräte der 4-Zylinder beherrschen das nicht.

Die Drehzahl lässt sich über ein längeres Diff prima absenken, dank Drehmomentwandler kriegt man von der größeren Spreizung auch wenig mit. Allerdings läuft der Wandler dann seltener im Kupplungsbereich und häufiger im Wandlerbereich was den Verbrauchsvorteil der niedrigeren Motordrehzahl rasch in einen Verbrauchsnachteil durch den niedrigeren Wirkungsgrad des Wandlers verwandeln kann. Da kommt es dann ganz auf den Betriebsbereich des Fahrzeugs an. Bei häufigem Autobahnbetrieb dürfte der Gesamtverbrauch sinken, bei häufigem Stadtverkehr deutlich steigen.

Das ABS interessiert die ganze Geschichte nicht (natürlich nur wenn das Austauschdiff auch einen Drehzahlgeber hat). Die Zahnscheibe die der Geber abtastet hat bei jeder Übersetzung eine unterschiedliche Anzahl Zähne sodass es bei jeder Umdrehung der Hinterräder immer ca. 96 Impulse ergeben. Das entspricht der Impulszahl der Drehzahlgeber an den Vorderradnaben deren Zahnkränze ebenfalls 96 Zähne haben. So hat z.B. eine Hinterachse mit 2,87:1 eine Rotorscheibe mit 33 Zähnen sodass sich 94,71 Impulse pro Umdrehung ergeben. Das ist die beste Näherungswert der sich erreichen lässt.

Gruß

Hier wird zuviel vermischt, weder gab es im 124er CAN-Bus noch Automatikgetriebe mit Wandlerüberbrückung, jede 124er Automatik läuft ständig mit Wandlerschlupf.

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