3 Jahre unvernünftig sein mit Geschäftsleasing
Hey Leute,
ich lese jetzt schon seit ein paar Tagen immer mal wieder die Beiträge hier im Finanzierungsforum und bin erstaunt, wie viele Leute hier doch mit fundiertem Wissen bzgl. Kredite, Leasing und den ganzen Steuergeschichten hier unterwegs sind. Großes Lob an diese Leute. Dann lese ich natürlich auch immer mit Begeisterung die Beiträge, in denen dem Threadersteller zu einem anderen Auto geraten wird, weil es unvernünftig ist, soviel Geld, oder anders, Geld, das er eigentlich nicht hat, für ein teures Auto auszugeben. Und was soll ich sagen, genau so etwas habe ich auch vor.
Kurz zum Auto: Ich habe mich in den neuen Audi A4 B9 verliebt als die ersten Pressebilder kamen. Als die Preise dann draußen waren hatte ich im Kopf schon eine Maximalrate die ich bereit bin zum Fenster rauszuwerfen bei einer gegebenen Anzahlung von 13.000€ (Mein alter Audi B8 von 2010).
Kommen wir kurz zum Auto:
B9
3.0 Liter TDI
Quasi volle Hütte
Also wirklich unvernünftig
Zu mir:
26 Jahre alt (Im November 27)
Seit 2011 selbstständig neben dem Studium
Erst Blogger, seit 2014 als Webentwickler
2014 werden es wohl so 30k zu versteuerndes Einkommen (2014 noch kein Kleinunternehmer)
2015 dann Wechsel auf USt und bisher so grob 4,7k Umsatz im Monat. (Wobei ich gestehen muss: Ich hab erst nur mit Excel den Überblick behalten und mittlerweile auf einen Onlinedienst gewechselt. Kann also nicht zu 100% sagen, ob das 4,7 Brutto sind oder schon MwSt-bereinigt. Laut meinem StB habe ich wohl aktuell ein Betriebsergebnis von rund 17.000€ in den ersten 6 Monaten erzielt. Also alle Kosten dort schon weg.
Wie sich einige denken können: Als Webentwickler bin ich eher selten beruflich unterwegs, privat jetzt aber auch nicht sonderlich viel. Soll heißen, die 50% gewerblich bekomme ich schon hin. Und wenn ich Agenturen besuche für die ich arbeite.
Lust auf Fahrtenbuch hab ich keine, aber das haben wohl die wenigsten. Wir gehen also von der 1% Regelung aus. 🙂
Listenpreis Brutto: 73k.
Anzahlung: 13k Brutto
Rate: 494€ Netto inkl. Inspektion und Wartung und 1 Jahr Anschlussgarantie
3 Jahre a 15tkm.
Zu meiner Situation:
Miete: 220€ im Monat (70qm, Freundin zahlt auch 220€, also insg. 440€ warm. Ja, Osten. Ja, trotzdem sehr schöne Wohnung.)
Essen: Ich hab keine Ahnung, vielleicht 200€ im Monat. Vielleicht auch mal 300€.
Ansonsten recht sparsam, weil ich lieber arbeite als das Wochenende in einer Disko zu verbringen. 🙂
So, dass das Auto in keinerlei Verhältnis zu meinem Fahrprofil steht, weiß ich. Das ich mit 27 Jahren auch nicht unbedingt einen A4 volle Hütte brauche, ist auch klar. Aber ums brauchen geht es eben auch nicht immer. Mir ist also bewusst: Ich bin drei Jahre sehr unvernünftig. Sehe es aber auch so: Noch wohne ich günstig und das ändert sich auch nicht, solange wir keine Kinder bekommen. Das ist innerhalb der nächsten 3 Jahre auch nicht geplant. (Freundin studiert noch ein Jahr, dann soll sie erstmal bisschen arbeiten).
In dieser Zeit kommt also auhc kein Eigentum in Frage, dass irgendwie finanziert werden muss.
Rumliegen habe ich rund 20k auf privatem und Geschäftskonto. Davon gehen aber noch rund 6k ESt für das letzte Jahr runter und, je nachdem ob ich das neue Auto im Dezember habe, für dieses Jahr wohl weniger als 6k. Im Worst Case, wenn das FA also für 2015 gleich noch das von 2014 haben will, gehen 12k davon runter. Bleiben also Minimum 14k liegen.
So, wie unvernünftig ist das. Normal unvernünftig, oder schon eher richtig dämlich? Ich freue mich auf eure Meinungen und höre mir sehr gerne an, wie man sowas sinnvoller bewerkstelligen kann.
PS: Ich bin kritikfähig, also feuert ruhig aus allen Rohren. 🙂
Beste Grüße,
Philipp
Beste Antwort im Thema
Aus eigenem Interesse habe ich schon öfter solche Threads gelesen, bin auch selbst lange als Webentwickler selbstständig gewesen und ähnlich Auto und Gadget verrückt das ich den neuen A4 einfach hammer finde. Auch bei mir kommen diese Gedanken der Unvernünftigkeit immer wieder hoch und ich kann dich irgendwo gut verstehen. Ich denke trotzdem, das selbst wenn du diese enorme finanzielle Belastung über die Laufzeit stemmen kannst, du es sicherlich bereuen wirst. Was das Ranking der Unvernünftigkeit solcher Threads angeht, bist du imo schon in den Top5 derer die ich je gelesen habe 😉 (Du wolltest ja Ehrlichkeit)
Ich bin unwesentlich älter als du (32) und hatte in meiner Selbstständigkeit in den letzten 10 Jahren Höhen und Tiefen. Trotz aller Unvernünftigkeit und guter Absicherung durch das Elternhaus für den Worst-Case, hätte ich nie im Traum dran gedacht mir ein 72k(!) Auto bei einem ZVE von 34k (du schreibst 17k Ergebnis fuer 6 Monate in 2015) vor die Tür zu stellen. Ich habe selbst meinen gebrauchten A4 1.8T den ich für 18K gekauft habe bereut weil ich daran effektiv ein paar Monate Spaß hatte und danach hat mich die Rate nur noch genervt, auch wenn es finanziell kein Problem war. Auch heute noch überlege ich mir ob ein Iphone 6+ mit einem 70 EUR Vertrag wirklich sein muss oder ob man es nach einem Jahr nicht bereut, einfach nur was den Return on Investment (also Nutzen/Spaß in Relation zu den Kosten) angeht über die Laufzeit.
Du wirst in 3 Jahren über 30k für dieses Auto ausgeben (+ ca. 8k Unterhaltskosten) von denen danach nichts übrig bleibt und wenn du Pech hast musst du dich noch richtig lang machen um dieses Auto zu finanzieren.
Zum Vergleich, ich habe mir gerade einen 2 Jahre alten A3 2.0TDI S-Line mit voller Hütte (B&O Soundsystem usw) mit 30tkm für 24k, praktisch neuwertig, gekauft und denke das er nach 3 Jahren noch min. 15k Wert ist. Übrigens Privat, weil ich der Meinung bin das sich ein Geschäftsauto kaum bis gar nicht lohnt wenn man wenig geschäftlich fährt und 1% Regelung nutzt. Könnte mir auch einen A4 hinstellen, aber diese Geldverbrennung ist mir zu krass, möchte mir lieber in ein paar Jahren eine Eigentumswohnung in Berlin kaufen.
Bin allerdings auch erstaunt wie günstig du leben kannst, hört sich eher nach der Kostenaufstellung eines Studenten an. Ich wohne in Berlin Mitte auf 75qm und überweise jeden Monat 1300 EUR auf das Gemeinschaftskonto mit meiner Freundin, die selbst ca 700 EUR beiträgt. Das reicht recht locker für Wohnen und Lebensmittel und was übrig bleibt wird für den Urlaub zurückgelegt. Dazu kommen Versicherungen ala PKV, Privathaftpflicht, Arbeitsunfähigkeit, Rentenvorsorge (sollte man als Selbstständiger auch nicht einfach ignorieren nur weil man sie nicht zahlen MUSS), Fitnesstudio, Ausgehen, Spielgeld für Klamotten usw und ich bin bei Fixkosten von etwa 2k im Monat OHNE Auto. Das Auto kostet alles in allem (inkl. Wertverlust) gute 500 im Monat und so bin ich schon bei 2.5k Fixkosten ohne jetzt auf großem Fuße zu leben oder ein teures Auto zu fahren, dafür allerdings recht sorgenfrei und nicht am finanziellen Limit.
Das nur mal um eine andere Perspektive zu zeigen.
Persöhnlich würde ich mir eher einen 2 Jahre alten RS3 hinstellen als einen neuen A4, unterm Strich wäre der RS3 vermutlich immer noch deutlich günstiger über 3 Jahre und würde mir mehr Spaß bringen als ein ein dicker Diesel.
Ich wünsche dir beruflich Alles Gute und viel Erfolg, auf das du es nicht bereuen wirst.
84 Antworten
Ups, sorry, das sollte obere Mittelklasse heißen 😉
Für mich ein Jaguar XF 4.2(Super) wer auf andere Marken steht vielleicht auch ein Mercedes E500, BMW 550i, 540i oder Audi S6
Man könnte auch ganz unvernünftig werden (magst du ja 😁 ) und man durchrechnen, wieviel ein Maserti Quattroporte in der Preisklasse von 25k monatlich kostet und wie man den abschreiben kann.
Die Idee ist völlig überzogen. Bevor man das Geld derartig schnell verbrennt, sollte man es an mich überweisen.
Okay, auch der Peter Zwegat will leben, aber so einfach muss man dem es nicht machen. Ein Bandscheibenvorfall und für drei Monate außer Gefecht und schon ist das Minus da und der Kredit ist nicht mehr zahlbar. Ein Selbständiger sollte 6 Monate ohne Arbeit durchkommen können.
Zitat:
@Philippnoack schrieb am 30. August 2015 um 22:00:34 Uhr:
2015 dann Wechsel auf USt und bisher so grob 4,7k Umsatz im Monat. (Wobei ich gestehen muss: Ich hab erst nur mit Excel den Überblick behalten und mittlerweile auf einen Onlinedienst gewechselt. Kann also nicht zu 100% sagen, ob das 4,7 Brutto sind oder schon MwSt-bereinigt. Laut meinem StB habe ich wohl aktuell ein Betriebsergebnis von rund 17.000€ in den ersten 6 Monaten erzielt. Also alle Kosten dort schon weg.
Versuch doch erst einmal, die Firma auf ein Level zu bringen, an dem sich die Selbstständigkeit auch wirklich lohnt, bevor du die dir Unvernünftigkeit des beschriebenen Fahrzeuges leistst.
Zitat:
@Drahkke schrieb am 31. August 2015 um 23:07:43 Uhr:
Versuch doch erst einmal, die Firma auf ein Level zu bringen, an dem sich die Selbstständigkeit auch wirklich lohnt, bevor du die dir Unvernünftigkeit des beschriebenen Fahrzeuges leistst.
Genau das habe ich auch gedacht. Bei Selbstständigkeit mit dem Einkommen würde ich mich kaum trauen, überhaupt in etwas größeres (sofern es nicht notwendig ist) zu investieren - sondern alles "überschüssige" Geld sparen und zurücklegen um im bereits genannten Fall der Krankheit oder Kundeninsolvenz oder was auch immer nicht sofort doof da zu stehen.
So ein teures Auto nimmt dir nicht nur die Liquidität, sondern belastet dich auch noch unnötig.
Aber jetzt frage ich mich, warum ich das überhaupt schreibe - du hast es ja eh schon bestellt.
Ernsthaft, ich begreifs nicht. 73.000€?? Monaltiche Kosten über 3 Jahre:
494€/mtl
13000/36 = 361,11€ (Ich weiss dass du die schon bezahlt hast; sind trotzdem weg und müssen über die Laufzeit wieder angespart werden als Anzahlung für den nächsten)
100€ Versicherung
Ich setz mal keine Wartung und Verschleiß an - du sagst das wäre ja im Leasing drin.
Macht 955€/Monat. Wenn ich auf das Auto stehen würde, würde ich mir ab ~3800€ NETTO (Auto kostet ~25%) darüber Gedanken machen. Und selbst dann würde ich nochmal genau überlegen.
955€/Monat sind immer weg. Egal ob du fährst oder nicht.
Dann würde ich auch den Fall berücksichtigen, dass du dich mit deiner Freundin verzoffst.
Also zahlst du selber Miete etc..
440€ Miete
40€ Strom
35€ Internet
18€ GEZ
10€ Versicherungen
150€ Essen
------------------------------
693€
Damit brauchst du 1648€ monatlich zum überleben.. bzw. 1376,50€ solange du dich mti deiner Freundin verstehst.
Für den Fall dass du nur 1600€ nach Hause bringst sieht es mager aus - auch bei 2000€ bleibt nicht viel übrig - im besten Fall 623€, wovon aber noch Klamotten, Handy, Kino, Essen gehen, Urlaub,... bezahlt werden will.
Wie gesagt - du hast es ja eh schon gemacht; ich könnte dabei nicht ruhig schlafen.
EDIT: Du hast gesagt "Feuert aus allen Rohren":
Unvernünftig sein macht Spaß. Deswegen habe ich mir auch keinen Golf gekauft. Aber es muss auch bezahlbar sein - Unvernunft macht nur dann Spaß, wenn es dich nicht einschränkt!
Deshalb: Was du machst, ist nicht unvernünftig, sondern Schlichtweg Saudumm.
@sencer: Spot on. Chapeau. Habe selten so gute, ordentlich argumentierte Statements zu dem Thema gelesen. Meistes liest man doch nur "Glaub mir, ich bin älter und habe mehr Erfahrung, ich habe Recht." Danke dafür!
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Da kann man von Außen gar nichts sagen und irgendwelche fiktiven Rechenbeispiele bringen nichts, jeder ist seines Glückes eigener Schmied.😉
Im Bekanntenkreis hab ich auch so einen Kandidaten. Fing mit seiner Geschäftsidee (Metallbearbeitung) ganz klein in einer Garage bei seinen Eltern an. Bevor die eigene Wohnung da war, stand der geleaste Audi RS6 C5 vor der Tür. Da hat auch Gott und die Welt mit dem Kopf geschüttelt und gut gemeinte Rechnungen präsentiert.😛
Nun 10 Jahre später, hat er große Industriebetriebe als Kunden, eine Firma mit ~45 Angestellten, Frau + 2 Kinder, Haus 1 + Haus 2 im Süden. Und um Autos macht der sich keinen Kopf mehr, wenn der X5 zu langweilig ist wird halt der Cayenne geleast😁, obwohl er hauptsächlich mit seinem 3 Wagen einen silbernen standard Polo rumfährt.😉 Also im Prinzip hat er sich in jungen Jahren ausgetobt und in meinen Augen hätte es nicht besser laufen können, einige brauchen halt sowas als Antrieb😎
tarta, das klingt ja sehr versöhnlich uns lässt das Vorhaben des TE und meines in abgemilderter Form in ganz anderem Licht betrachten. Vielleicht gibt einem ja ein etwas zu exklusives Auto tatsächlich Auftrieb. Mir persönlich hilft sogar manchmal einfach etwas feinerer Zwirn, um selbstsicherer zu sein, denn in meiner Branche bin ich der Jüngste. Da ist sicheres Auftreten das A und O.
Ja, das Auftreten ist mit das Wichtigste und so ein Fahrzeug poliert das Selbstwertgefühl (Ego) schon gewaltig auf. Auch wenn einem die Allgemeinheit was anderes einrichtern möchte. Mein Bekannter hat lediglich den Hauptschulabschluss mit Ach und Krach bestanden, ihm wurde praktisch schon Hartz4 herbeigeredet.
Was er aber wirklich kann ist Handwerk, gut muss er jetzt nicht mehr selber machen, mit Leuten selbstsicher Reden und eine Verständnis für Betriebszahlen, obwohl er noch nie Buchhaltung selber gemacht hat. Ich nenne soetwas immer Bauernschläue.
Einige Vorschreiber haben natürlich auch recht, der ein oder andere wird sich mit so einer Entscheidung wohl ordentlich auf den Ar... setzen. Aber gerade im Geschäftsleben ist es im Grunde egal. Ob man nun 25´000 , 250´000 oder 2´500´000 EUR Schulden fabriziert hat.
Keine Ahnung ob das Realsatire ist oder ihr den TE auf die Schippe nehmen wollt.
Aber wer Probleme mit seinem Selbstwertgefühl hat und an seinem Auftritt arbeiten möchte, gerade der sollte das Geld unbedingt in bessere und wirksamere Maßnahmen investieren als ein Auto. Es gibt zahlreiche Profis mit wirklich hilfreichen Angeboten, von Körpersprache, über Rhetorik, bis zu Rede- und Verhandlungsführung und und und.
Solche Defizite mit dem Kauf von Autos o.ä. zu verbessern ist wohl die teuerste und am wenigsten effektive Art das Problem anzugehen.
Ich kenne einen erfolgreichen Handwerker/Unternehmer, der ist früher mit frisierten Mofas rumgerast. Aber ich glaube das war genauso instrumental für seinen späteren Erfolg wie der RS6 im obigen Beispiel. Nämlich gar nicht. ^^ Ich sage ja, hier werden Indikatoren von Erfolg mit Erfolg verwechselt, und je später der Thread umso plumper die Art...
Auch zum Thema "Millionaire next door" gibt es Untersuchungen, die bekannteste wohl von Thomas Stanley. Aber auch was er schreibt passt nicht ins vom TE gewünschte:
https://en.wikipedia.org/.../The_Millionaire_Next_Door?...Zitat:
According to the authors, a common UAW (Under Accumulators of Wealth) drives a current model car, purchased new, and may have financed it on credit. PAWs (Prodigious Accumulator of Wealth) rarely purchase new model cars and are less likely to own foreign or luxury vehicles. An example from the book details a UAW that spent roughly 60 hours researching, negotiating and purchasing a new car. In the end, while the car was purchased "near dealer cost," in the long run the UAW's time and money could have been more efficiently spent creating wealth rather than collecting possessions notorious for depreciating in value. The authors contrast the story with a PAW who decided that the pride of owning a brand new car wasn't worth the $20,000 price difference.
Oder auch:
http://www.thomasjstanley.com/.../...cting_Rich_Preface%2C_Part_I.htmlZitat:
In Stop Acting Rich: And Start Living like a Real Millionaire, I detail why so many people who are not rich hyper spend on luxuries. Often they think that collecting these expensive toys will enhance their overall satisfaction with life. But, as you will read in detail, happiness in life has little to do with what you wear, drive, eat or drink. The people with the greatest satisfaction are those who live below their means. Even during the recent peaks of income production, the residential real estate market and the bull stock market when the main survey for this book was undertaken these millionaires maintained their habits of thrift and frugality. In other words, increasing asset values did not cause the majority of wealthy people to hyperspend.
So who are these hyper spenders really emulating? They are merely mimicking the behaviors of people like themselves who are not rich but act in ways they think the economically successful people act.
Oops. 😁
Nicht falsch verstehen, ich meinte nicht das das Auto für andere zum protzen gekauft wurde. Das sind andere.
Ich denke das für einige solch ein Fahrzeug der Ansporn für sich persönlich sein kann, hart und energisch zu arbeiten, bzw. mal das ein oder andere Risiko auf Totalverlust einzugehen.
Dem nächsten ist evtl. ein Haus, besonderer Urlaub, eine bis ins Detail durchgeplante Altersvorsorge oder schlicht ein pralles Sparbuchkonto wichtig.
Wozu ich übrigens auch nicht gehöre, bin da der Angestellte Typ, pünklich am Monatsende Geld, aber praktisch kaum relevante Steigerungen mehr😠, dafür ist Feierabend halt Feierabend.😁😁
Also mir gab das Sitzen so mit etwa 18 Jahren in einer neuen E-Klasse eine größere Menge Ansporn, mich hinzusetzen, endlich zum Abi zu kommen und danach was zu studieren. Jetzt habe ich das alles hinter mir und habe zwar keine neue E-Klasse, aber bin zufrieden mit dem, was ich erreicht habe. Ob nun mein bestelltes Auto mit weiterhin Auftrieb gibt, weiß ich erst später. Aktuell strenge ich mich jedenfalls in meinem Job an, weiterhin voran zu kommen. Noch bin ich alleine in meinem Büro und bin noch teilweise abhängig von anderen Büros. Mal sehen, wie es in 10 Jahren aussieht.
Ganz ehrlich, wenn beim TE geschäftlich alles weiter gut läuft, dann wird das Fahrzeug auch nicht zum Problem. Auch wenn er in 3 Jahren ein Kind bekommt und er sich ein wenig in den Hintern beißt, dass er so viel Geld für das Auto verblasen hat, wo er es dann besser gebrauchen könnte, so wird das nicht zum Problem.
Zum Problem wird es, wenn es geschäftlich nicht so gut läuft. Und dann ist das Gejammer schnell ganz groß (nicht wegen Enpflíndlichkeit, sondern weil dann die Kacke echt am Dampfen ist).
Zitat:
@Jupp78 schrieb am 2. September 2015 um 19:14:00 Uhr:
Auch wenn er in 3 Jahren ein Kind bekommt...
Auch wenn der TE es nicht esplizit erwähnt hat - diese Aufgabe wird wohl nach wie vor seine Freundin/Frau übernehmen.
SCNR 😉
Zitat:
@tartra schrieb am 2. September 2015 um 16:27:55 Uhr:
Nicht falsch verstehen, ich meinte nicht das das Auto für andere zum protzen gekauft wurde. Das sind andere.
Das steht in den von Sencer zitierten Texten auch nicht drin...
Aus eigenem Interesse habe ich schon öfter solche Threads gelesen, bin auch selbst lange als Webentwickler selbstständig gewesen und ähnlich Auto und Gadget verrückt das ich den neuen A4 einfach hammer finde. Auch bei mir kommen diese Gedanken der Unvernünftigkeit immer wieder hoch und ich kann dich irgendwo gut verstehen. Ich denke trotzdem, das selbst wenn du diese enorme finanzielle Belastung über die Laufzeit stemmen kannst, du es sicherlich bereuen wirst. Was das Ranking der Unvernünftigkeit solcher Threads angeht, bist du imo schon in den Top5 derer die ich je gelesen habe 😉 (Du wolltest ja Ehrlichkeit)
Ich bin unwesentlich älter als du (32) und hatte in meiner Selbstständigkeit in den letzten 10 Jahren Höhen und Tiefen. Trotz aller Unvernünftigkeit und guter Absicherung durch das Elternhaus für den Worst-Case, hätte ich nie im Traum dran gedacht mir ein 72k(!) Auto bei einem ZVE von 34k (du schreibst 17k Ergebnis fuer 6 Monate in 2015) vor die Tür zu stellen. Ich habe selbst meinen gebrauchten A4 1.8T den ich für 18K gekauft habe bereut weil ich daran effektiv ein paar Monate Spaß hatte und danach hat mich die Rate nur noch genervt, auch wenn es finanziell kein Problem war. Auch heute noch überlege ich mir ob ein Iphone 6+ mit einem 70 EUR Vertrag wirklich sein muss oder ob man es nach einem Jahr nicht bereut, einfach nur was den Return on Investment (also Nutzen/Spaß in Relation zu den Kosten) angeht über die Laufzeit.
Du wirst in 3 Jahren über 30k für dieses Auto ausgeben (+ ca. 8k Unterhaltskosten) von denen danach nichts übrig bleibt und wenn du Pech hast musst du dich noch richtig lang machen um dieses Auto zu finanzieren.
Zum Vergleich, ich habe mir gerade einen 2 Jahre alten A3 2.0TDI S-Line mit voller Hütte (B&O Soundsystem usw) mit 30tkm für 24k, praktisch neuwertig, gekauft und denke das er nach 3 Jahren noch min. 15k Wert ist. Übrigens Privat, weil ich der Meinung bin das sich ein Geschäftsauto kaum bis gar nicht lohnt wenn man wenig geschäftlich fährt und 1% Regelung nutzt. Könnte mir auch einen A4 hinstellen, aber diese Geldverbrennung ist mir zu krass, möchte mir lieber in ein paar Jahren eine Eigentumswohnung in Berlin kaufen.
Bin allerdings auch erstaunt wie günstig du leben kannst, hört sich eher nach der Kostenaufstellung eines Studenten an. Ich wohne in Berlin Mitte auf 75qm und überweise jeden Monat 1300 EUR auf das Gemeinschaftskonto mit meiner Freundin, die selbst ca 700 EUR beiträgt. Das reicht recht locker für Wohnen und Lebensmittel und was übrig bleibt wird für den Urlaub zurückgelegt. Dazu kommen Versicherungen ala PKV, Privathaftpflicht, Arbeitsunfähigkeit, Rentenvorsorge (sollte man als Selbstständiger auch nicht einfach ignorieren nur weil man sie nicht zahlen MUSS), Fitnesstudio, Ausgehen, Spielgeld für Klamotten usw und ich bin bei Fixkosten von etwa 2k im Monat OHNE Auto. Das Auto kostet alles in allem (inkl. Wertverlust) gute 500 im Monat und so bin ich schon bei 2.5k Fixkosten ohne jetzt auf großem Fuße zu leben oder ein teures Auto zu fahren, dafür allerdings recht sorgenfrei und nicht am finanziellen Limit.
Das nur mal um eine andere Perspektive zu zeigen.
Persöhnlich würde ich mir eher einen 2 Jahre alten RS3 hinstellen als einen neuen A4, unterm Strich wäre der RS3 vermutlich immer noch deutlich günstiger über 3 Jahre und würde mir mehr Spaß bringen als ein ein dicker Diesel.
Ich wünsche dir beruflich Alles Gute und viel Erfolg, auf das du es nicht bereuen wirst.
Hab die Beiträge mal gelesen und muss sagen....wenn du richtig Bock auf das Auto hast, dann schlag zu!
Ich glaube keiner von uns wird sich später (oder früher), wenn der Tag gekommen ist, daran zurück denken wieviel er wann wie und wo gespart hat. Meine Einstellung.
Wenn das Auto es dir Wert ist, die Leidenschaft groß genug und die Emotionen vorhanden sind, warum nicht? Erfüll dir deinen Traum doch, ist heutzutage dank unserer kapitalistischen Gesellschaft doch recht einfach.
Hab mir vor kurzem auch ein Auto gegönnt, dass mein ursprüngliches Budget total gesprengt hat.
Wir reden hier zwar "nur" von 31k für einen 3-jährigen BMW, aber die 31k übersteigen z.B. deutlich mein Jahres-Nettoeinkommen. Und? Weiter?
Die Finanzierung läuft erstmal auf 3 Jahre. Dann sieht man schon weiter. Ich hab jedenfalls aufgehört mir Gedanken zu machen, was in x Jahren der Fall sein könnte. Man lebt heute. Hier.
Fahre seit 13 Jahren mehr oder minder "Schrottkisten", teilweiße unter 5.000EUR.
Der jetzige ist es mir einfach Wert, für die aufkommende monatliche Rate an anderer Stelle kürzer zu treten.
Versauft man halt mal nicht 100EUR am WE (als Beispiel).
Es war auch ein Emotionskauf, welchen ich bis dahin über 10 Jahre unterdrückt hab.
Wie gesagt, wenn du es finanziell irgendwie stemmen kannst und DAS Auto dein Traum ist, zögere nicht.
Wer weiß denn schon was in ein paar Jahren ist? Am Schluss bereust du es vielleicht nur, es eben nicht getan zu haben!
Aufgrund persönlicher Erfahrungen und Schicksalsschläge, auch familiär, versuche ich mein Leben so zu leben und gestalten wie ich es für richtig halte.
Und das, ich sag mal System, gibt es ja gerade heutzutage her, dass man auch über seine Verhältnisse leben kann, auch weil das Geld an sich nichts mehr Wert ist und man es quasi geschenkt/hinterhergeworfen bekommt.
Andere haben halt andere Prioritäten, kaufen sich Häuser, verreisen 3-4 im Jahr, investieren Unsummen in Schmuck/Uhren...da könnte man auch nach dem Sinn/Zweck fragen.
Die ganzen Kalkulationen, + und- Rechnungen hier sind meiner Meinung nach eh etwas überdrüssig....denn, irgendwie geht's ja immer, und es kommt eh immer anders, als man denkt ;-)
Ein Autokauf, gerade wenn man Autos mag und sich dafür interessiert bzw. zum Hobby hat, hat wenig mit Vernunft und "lohnt es sich"- Rechnungen zu tun.
Habe mich die letzten Monate auch bald schon totgerechnet, ob/ob nicht, was ist am günstigsten, geht dies geht jenes, was kostet Inspektion etc.pp. Versaut dir alles nur die (Vor-)Freude!
Wenn's geht, dann kauf! Sei glücklich, genieß die Zeit mit deinem tollen Auto!