220 CDI Automatik springt manchmal sehr schlecht an
Ich brauche mal einen Hinweis, was ich so prüfen kann.
Das Auto ist frisch gebraucht gekauft, stand einige Wochen in der Garage und sprang erst kaum an. Batterie zeigt 11,2V, war noch die Original Werksbatterie (10 Jahre alt). Getauscht, Wagen springt an.
Ich parke ihn kurz um, er geht plötzlich von selbst aus (keine 30 Sekunden nach Start). Ich will ihn starten, er orgelt sich nach gut 15 Sekunden irgendwie zurück ins Leben, aber der Motor rüttelt für so 5-10 Sekunden wie Sau, bevor er dann langsam ganz ruhig wird und schnurrt wie ein Diesel.
Ich parke ihn verwundert ein, mach ihn aus und versuche es 15 Minuten später nochmal. Er springt gut an. Ich denk mir nichts bei, will ihn nochmal kurz umparken, er würgt sich selbst plötzlich ab. Wieder ewiges orgeln, er kommt irgendwann, aber der Motor schüttelt das Auto durch wie sonstwas. Ich geb etwas Gas, er dreht kaum hoch, aber dafür hört das Rütteln sofort auf.
Ich habe nur einen einfachen Bluetooth-Adapter zum auslesen, dieser sagt: ECU hat keine Fehler gespeichert.
Bisher im Verdacht habe ich laut Google:
- Zündschloss
- Kurbelwellensensor
- Undichte Spritleitungen
- Injektoren
Zündschloss würde ich gerne ausschließen wollen, da ging meistens der Anlasser nicht an, oder?
Spritleitungen halte ich für möglich, jedoch finde ich unter der Motorabdeckung keine feuchten Stellen und es riecht auch nicht nach Diesel. Eine Spritpumpe hat der Diesel nicht, oder?
Die anderen beiden Dinger würde ich wegen der ECU ausschließen, da müsste ja sonst ein Fehler gespeichert sein, richtig?
Bevor ich nun viel Geld in die Hand nehme, was sollte ich als nächstes prüfen und wie?
Beste Antwort im Thema
Ich hatte vor kurzem an meinen 220er OM 646 ein ähnliches Problem. Die Symptome sind vergleichbar. Ich hatte mir dann mal das AGR Ventil angesehen. Die Mechanik davon war recht schwergängig, nach dem reinigen und bisschen Trockenschmierung war der Fehler behoben. Habe aber jetzt vorsorglich ein neues eingebaut. Fehler hatte er keine im Steuergerät. Vielleicht hilft dir das
18 Antworten
Noch eine Idee und einhergehende Frage:
Das Problem taucht irgendwie derzeit nicht auf, jedoch ist mir ein Symptom aufgefallen, als ich eher zufällig mal die Tür offen hatte: Wenn ich den Schlüssel auf 2 drehe (kein Motorstart) höre ich zwar die Pumpe, jedoch auch ein Blubbern vom Tank her. Es geht sehr schnell weg, so 1-2 Sekunden. Gleichzeitig hört sich die Pumpe an, als würde sie erst Luft ziehen, dann Sprit pumpen.
Hat das Kraftstoffpumpenpaket im Tank zufällig so etwas wie ein Rückschlagventil? Könnte es sein, dass der Sprit "zurückläuft" und so die Spritleitung leer läuft, wodurch nur noch der Restsprit im Filtergehäuse den Motor kurzzeitig versorgt?
Kennt sich hier jemand damit aus und kann mir sagen, ob an dieser Theorie was dran ist oder nicht?
Der neue Dieselfilter ist noch auf dem Lieferweg. Undichtigkeiten der Sprit- und Einspritzleitungen konnte ich nirgendwo im Bereich des Motors finden. Der Luftfilter war von 2016 und ist nun neu, war echt schmutzig.
Die AGR-Ventilklappe kann man manuell mit dem Finger gut bewegen, ist freigängig. Die findet man übrigens auf der Fahrerseite am Motor in Richtung Fahrer, ist so ein schwarzer Hebel auf einer silbernen Fläche hinter dem schwarzen Vakuum-Lufttank, der auf dem Motor dort sichtbar herum liegt.
Ich denke ich habe den Übeltäter. Hier ein Video mit dem aufschlussreichen Geräusch:
https://www.youtube.com/watch?v=HMaFHrBDk3U
Das sollte die Rücklaufleitung sein, die ein Ventil enthält laut MB. Wenn die Pumpe aus ist, hört man ein zischen, als würde dort Luft gezogen werden. Wenn ich die Anschlüsse an den hinteren Einspritzdüsen etwas reindrücke, zieht er weniger Luft. Drücke ich jedoch am Ventilgehäuse wie im Video gezeigt, hört das Geräusch fast komplett auf. Der Tank blubberte durch die Tests übrigens so laut, dass ich dem Babybenz am liebsten die extrascharfen Tacos verboten hätte. 🙂
Ich tippe darauf, dass das Ventil sich manchmal verklemmt und dann nicht mehr öffnet, bis die Pumpe dagegen drücken kann.
EDIT: Klo-Idee: Was wenn das Gehäuse einen in Einbaulage nicht zu sehenden Mikroriss hat und so Luft zieht und per Siphon-Effekt den Dieselfilter leer? Beim Ausbau vom alten Dieselfilter viel mir auf, dass der netterweise nur zu 1/3 gefüllt war.
Das Modul selbst ist Dieselversaut, aber nur in Fahrtrichtung. Die Schläuche sitzen bombig. Egal wo ich dort mit dem Finger drücke, habe ich keinen Einfluss auf das Geräusch. Wenn er aus ist, zieht er anscheinend Luft an den Anschlüssen der Injektoren.
Der Dieselfilter war von 2013 und schon recht dunkelschwarz drinnen, jedoch konnte ich keine Schwebeteilchen oder sonstige Partikel erkennen. Ist jetzt neu.
Bevor ich das echt ungünstige Teil tausche, eine Frage: Kann das potenziell der Kandidat für die eigenartigen Störungen sein und das Fehlerbild erklären? Sprich plötzlich aus, dann schweres rödeln bis er sich ins Leben zurückwürgt, erst mit Gasstoß wieder ruhiger Lauf.
An wen auch immer es interessiert:
Der Fehler trat nach dem Reinigen der Dichtgummis der Diesel-Rücklaufleitung an den Injektoren und dem Ventilgehäuse der Rücklaufleitung nicht mehr auf, gleichzeitig verschwand das gruselige Tank-Geblubber. Ich gehe daher von Luft in den Kraftstoffleitungen und dem Filter aus als Ursache dieses Problems.
Sollte jemand das gleiche Problem haben:
- Zündschlüssel auf 2 stellen (noch keine Zündung)
- Auf Blubbergeräusche von hinten bzw. außen achten. Diese sind sehr gedämpfte, aber deutliche Blubbergeräusche.
Bei konkretem Auftreten des Problems habe ich zwei Lösungsansätze gefunden.
Schnell (wenn man auf der Straße steht):
Schlüssel auf 2, 10 Sekunden warten, Zündschlüssel aus, 2 Sekunden warten, Schlüssel auf 2, 10 Sekunden warten, ggf. nochmal wiederholen, dann zünden. Sollte er sich immer noch nur sehr schwer ins Leben würgen, nach ca. 5 Sekunden abbrechen und nochmal "pumpen". Dabei auf Pumpgeräusche hören, die kurz nach dem Drehen des Schlüssels auf 2 von hinten unter der Rückbank kommen sollten. Sie sind sehr leise! Klappt das nicht, Auto an den Rand schieben und an den Leitungen mit den Fingern herumdrücken und pumpen, siehe unten:
Mit Zeit und Werkzeug:
Motorhaube auf, Abdeckung vom Motor abnehmen (ist nur gesteckt) und dann die im Bild gezeigte Stelle der Leitungen abhören, kurz nachdem man den Schlüssel auf 2 gedreht hat. Die Pumpe läuft so ca. 15 Sekunden lang. Es muss ein Zischgeräusch oder Rauschen vernehmbar sein. Gibt es dies nicht, kommt kein Sprit nach vorne (Pumpe stromlos? Pumpe defekt? Schlauch nicht dran? Tank wegen verstopfter Entlüftung kurz vor der Implosion und die Pumpe schafft es nicht mehr? Dann mal nach längerer Fahrt den Tankdeckel öffnen. Zischt es sehr, ist die Tankentlüftung meistens verstopft). Dann die Leitung wie im Video gezeigt etwas bewegen und drücken. Man hört es, sobald er Kraftstoff statt Luft zieht bzw. drückt.
Idealerweise zieht man die Entlüfterleitung dann ab, reinigt die Gummis dort mit einem fusselfreien(!!) Tuch und etwas Diesel, besonders den Anschluss zum Ventilgehäuse. (Mit einem dünneren Schraubendreher oben und unten die Lasche etwas wegdrücken und dabei am Schlauch leicht ziehen). Manchmal steckt die Dichtung dann noch im Ventilgehäuse, ist ein gelber Ring. Neue Dichtungen wären ideal, vermute ich. Anschließend wie bei einem Dieselfiltertausch durch Stellung 2 und laufen lassen entlüften, bevor man den Motor startet.
Wenn ich die Zeit habe, baue ich das Ventil mal aus und teste es per sanftem Luftdruck bzw. mit der Saugpumpe auf Funktion. Ist zu teuer, um es auf Verdacht zu tauschen. Übrigens kann man die Gewebeschläuche mit nem Schraubendreher dehnen. Die scheinen schrumpfbar zu sein. Also nicht schneiden, dehnen. 🙂
Ich hoffe, diese Informationen helfen irgendwem mal in der Zukunft!
Moin...
erstmal Danke für die Rückmeldung. Nur so funktioniert das Forum!!
Gruß