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2012 - leider auch schon das erste Opfer

Themenstarteram 1. Januar 2012 um 17:34

Bei der heute gestarteten Rallye Paris - Dakar hat es den ersten Toten in diesem Jahr gegeben. Der argentinische Motorrad-Pilot Jorge Martínez Boero starb nach einem Unfall in der ersten Sonderprüfung. Er ist das 61. Todesopfer dieser Rallye.

Der Unfall ereignete sich im Heimatland des Argentiniers in Mar del Plata. Wie und auf welchem Motorrad war noch nicht zu lesen.

Beste Antwort im Thema

Glaub ich gar nicht - dass dies der erste (Mopped)Tote in diesem Jahr war.

 

Es war nur der erste Tote, von dem man Notiz genommen hat. Moppeds sind in vielen Ländern ausserhalb unseres Ereignishorizontes tägliches Wahnsinnstransportmittel für Millionen Menschen (und die unglaublichsten Dinge noch dazu) - aber wen juckt das schon, wenn ein Inder, ein Chinese oder ein was auch immer in seinem Irrsinnschaos Namens Verkehr sein Leben lässt... und das "tun" ganz viele jeden Tag.

Es kratzt... keinen. Nein... es ist nichtmal der Rede wert.... ganz im Gegensatz zu einem gebildetem, sein Tun frei wählenden Menschen, der zu den wenigen Prozent dieser Gattung Mensch auf diesem Planeten gehört und sich ganz bewusst diesem seinen Risiko aussetzt, ganz ohne Not dazu.

Schlagzeile, "Oh mein Gott", "Ach wie schlimm" in "Full HD"... wie mich DAS anödet...

 

Ganz offen gesagt - ich kann es manchmal nicht mehr hören, dieses Jammern auf allerhöchstem Niveau, auf dem Olymp der Befindlichkeit. Wir leben in einem Land, in dem praktisch NICHTS passiert - absolut und sogar relativ zur Möglichkeit dazu. Und wenn dann doch mal, so ein Kratzerl oder auch mehr... dann sammelt einen ein Helisani binnen Minutenfrist schon ein, irgendein "twindance" (und wo soll DER mit seinem Dilemma aus Ideal und "Hard-Facts" hin?) flickt einen auf AOK Chip wieder zam und wenn selbst DAS in die Hose geht... wer hat denn keine Unfallversicherung etc?

Und weil das alles so scheisslangweilig ist, weil unser Alltag eine dröge Masse aus Normen, maßlos überzogener "Fürsorglichkeit" und einer fluffigen Masse aus "Lifestyle" nebst "Mei is des aba schlimm" Medienterrorschocktherapie ist... lehnen sich manche ganz gaaaanz weit aus freien Stücken aus dem Fenster, um überhaupt noch zu spüren... "Hurra, ich lebe tatsächlich noch"

Schiefgegangen? Die Karte bekommen... die jeden verschissenen Tag zigtausenden, hunderttausenden  Menschen auf diesem Planeten ausserhalb unserer "Randgesellschaft" (gemessen an der Gesamtbevölkerung "Welt") unfreiwillig ziehen?

Wayne.

WAYNE?

 

Mitgefühl?

Klar, logisch, keine Frage - aber das ist der emotionale Teil von mir. Oder ist es nicht gar eher... Betroffenheit, ja Angst... man könnte SELBST direkt oder aus dem persönlichen Umfeld raus in die Situation kommen? WER kennt denn diesen Menschen, seine Familie oder seine Freunde? Keiner? Keiner hier!

 

Rational - WIR leben NICHT in einer Welt, die uns KEINE Wahl lässt... keiner muss Soldat werden und auf eine Mine latschen, keiner muss Cop werden und von den "ganz bösen" Jungs heimtückisch ne Kugel fangen... und keiner muss sich eine Dakar BMW zulegen und sich über die nächste Düne in den Sarg klappen. KEINER.

Und selbst wenn... lebt er immer noch innerhalb der "1%ter" (nichtmal!) dieser Welt, bei denen auch so ein Drama irgendwie aufgefangen, abgemildert wird... so es denn als exotische Einlage des Alltags von Millionen anderen Menschen auf diesem Planeten Realität werden sollte... WENN...

Was eine GNADE der Geburt... und DA jammert noch einer, klagt, ist patologisch von Angst geplagt? Ich schmeiss mich weg... also bitte?

 

Wir sind doch einfach nur noch hysterisch - was unsere "Sicherheit" anbelangt?

Blind für das, was die Realität von Milliarden Menschen ist... ihr Elend, ihr Schicksal, ihr Risiko... jeden Tag?

Und fast schon zynisch - wenn wir jammern, beklagen und am freiwillig wählbaren Risiko wegen einer Arschkarte unter Millionen "Kein echtes Problem" Spielrunden ein FASS aufmachen?

 

NICHTS passiert bei uns, praktisch KEIN Risk wird uns aufgezwungen - der Jung hat mit dem Feuer aus freien Stücken gespielt.. und sich dabei mehr als die Finger verbrannt?

Tragisch... so ein Scheiss... aber, mal ehrlich und rational: Wayne?

 

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Ca. 60 Todesopfer (unter den Fahrern) in 33 Jahren, ~2 p.a.

Mag sich herzlos anhören, aber wir sollten das Jahresende 2012 abwarten. Erst dann ist eine korrekte Aussage darüber zu treffen, ob die Statistik stimmt (und selbst zwei Tote mehr, zusätzlich zum "ersten", würden nichts dran ändern, außer Nachkommastellen).

Im Einzelfall ist jeder Tod für Verwandte u. Freunde schmerzhaft, bedauerlich für die Bewunderer, eine weitere Nummer in der Statistik der buchführenden Randfiguren, nur bin ich sicher, daß jeder, der an einer derartigen Strapaze teilnimmt, sich auch des damit verbundenen Risikos klar ist (und, wie wohl wir alle, mit der festen Gewissheit daran geht, daß ausgerechnet "Ihm" derartiges nicht widerfährt! Wäre es nicht so, würden wir alle zitternd im Bett liegen und hoffen, daß uns der Himmel nicht auf den Kopf fällt).

Ergo gilt mein Beileid den Angehörigen des tödlich Verunfallten, meine Bewunderung den freiwillig sich einer solchen Prüfung Unterziehenden. Für die Statistiker hege ich keines der Gefühle, sehe aber immerhin ihre Arbeit als sinnvoll an, da sie auch späteren Teilnehmern u. Verfolgern der Veranstaltung die Einschätzung des hohen Risikos der Teilnahme an einer derartigen Veranstaltung ermöglicht, wie sinnvoll das alles auch sein mag.

 

Grüße

Uli (43 Jahre Motorradfahrens, nur zwei Unfälle. Glück gehabt)

am 1. Januar 2012 um 22:09

Motorsport ist halt kein Ponyhof.

Glaub ich gar nicht - dass dies der erste (Mopped)Tote in diesem Jahr war.

 

Es war nur der erste Tote, von dem man Notiz genommen hat. Moppeds sind in vielen Ländern ausserhalb unseres Ereignishorizontes tägliches Wahnsinnstransportmittel für Millionen Menschen (und die unglaublichsten Dinge noch dazu) - aber wen juckt das schon, wenn ein Inder, ein Chinese oder ein was auch immer in seinem Irrsinnschaos Namens Verkehr sein Leben lässt... und das "tun" ganz viele jeden Tag.

Es kratzt... keinen. Nein... es ist nichtmal der Rede wert.... ganz im Gegensatz zu einem gebildetem, sein Tun frei wählenden Menschen, der zu den wenigen Prozent dieser Gattung Mensch auf diesem Planeten gehört und sich ganz bewusst diesem seinen Risiko aussetzt, ganz ohne Not dazu.

Schlagzeile, "Oh mein Gott", "Ach wie schlimm" in "Full HD"... wie mich DAS anödet...

 

Ganz offen gesagt - ich kann es manchmal nicht mehr hören, dieses Jammern auf allerhöchstem Niveau, auf dem Olymp der Befindlichkeit. Wir leben in einem Land, in dem praktisch NICHTS passiert - absolut und sogar relativ zur Möglichkeit dazu. Und wenn dann doch mal, so ein Kratzerl oder auch mehr... dann sammelt einen ein Helisani binnen Minutenfrist schon ein, irgendein "twindance" (und wo soll DER mit seinem Dilemma aus Ideal und "Hard-Facts" hin?) flickt einen auf AOK Chip wieder zam und wenn selbst DAS in die Hose geht... wer hat denn keine Unfallversicherung etc?

Und weil das alles so scheisslangweilig ist, weil unser Alltag eine dröge Masse aus Normen, maßlos überzogener "Fürsorglichkeit" und einer fluffigen Masse aus "Lifestyle" nebst "Mei is des aba schlimm" Medienterrorschocktherapie ist... lehnen sich manche ganz gaaaanz weit aus freien Stücken aus dem Fenster, um überhaupt noch zu spüren... "Hurra, ich lebe tatsächlich noch"

Schiefgegangen? Die Karte bekommen... die jeden verschissenen Tag zigtausenden, hunderttausenden  Menschen auf diesem Planeten ausserhalb unserer "Randgesellschaft" (gemessen an der Gesamtbevölkerung "Welt") unfreiwillig ziehen?

Wayne.

WAYNE?

 

Mitgefühl?

Klar, logisch, keine Frage - aber das ist der emotionale Teil von mir. Oder ist es nicht gar eher... Betroffenheit, ja Angst... man könnte SELBST direkt oder aus dem persönlichen Umfeld raus in die Situation kommen? WER kennt denn diesen Menschen, seine Familie oder seine Freunde? Keiner? Keiner hier!

 

Rational - WIR leben NICHT in einer Welt, die uns KEINE Wahl lässt... keiner muss Soldat werden und auf eine Mine latschen, keiner muss Cop werden und von den "ganz bösen" Jungs heimtückisch ne Kugel fangen... und keiner muss sich eine Dakar BMW zulegen und sich über die nächste Düne in den Sarg klappen. KEINER.

Und selbst wenn... lebt er immer noch innerhalb der "1%ter" (nichtmal!) dieser Welt, bei denen auch so ein Drama irgendwie aufgefangen, abgemildert wird... so es denn als exotische Einlage des Alltags von Millionen anderen Menschen auf diesem Planeten Realität werden sollte... WENN...

Was eine GNADE der Geburt... und DA jammert noch einer, klagt, ist patologisch von Angst geplagt? Ich schmeiss mich weg... also bitte?

 

Wir sind doch einfach nur noch hysterisch - was unsere "Sicherheit" anbelangt?

Blind für das, was die Realität von Milliarden Menschen ist... ihr Elend, ihr Schicksal, ihr Risiko... jeden Tag?

Und fast schon zynisch - wenn wir jammern, beklagen und am freiwillig wählbaren Risiko wegen einer Arschkarte unter Millionen "Kein echtes Problem" Spielrunden ein FASS aufmachen?

 

NICHTS passiert bei uns, praktisch KEIN Risk wird uns aufgezwungen - der Jung hat mit dem Feuer aus freien Stücken gespielt.. und sich dabei mehr als die Finger verbrannt?

Tragisch... so ein Scheiss... aber, mal ehrlich und rational: Wayne?

 

am 2. Januar 2012 um 8:26

Don't drink and Post. :D

Beim Eingangspost musste ich spontan wieder an "TT3D: Closer tto the Edge" denken - der Film begleitet Guy Martin bei seiner Teilnahme an der Isle of Man TT (Hochgewschindigkeits-Motorrad-Strassenrennen). Und dort wird an verschiedenen Stellen auf das (Unfall-/Todes-)Risiko eingegangen und wie die Fahrer und die Familienangehörigen es empfinden. Ich fand es sehr gut eingefangen und dargestellt. Es spiegelt im Großen ein wenig dessen wieder, was im Kleinen auch mit dafür verantwortlich ist, dass man überhaupt aufs Motorrad steigt obwohl es risikoärmere Fortbewegungsmittel gibt.

am 2. Januar 2012 um 8:34

Zitat:

Original geschrieben von Uli G.

Ca. 60 Todesopfer (unter den Fahrern) in 33 Jahren, ~2 p.a.

Es sind jetzt genau 61 Todesopfer der Rallye, allerdings sind nicht alle Opfer Fahrer von Teilnehmerfahrzeugen, sondern ein nicht ganz kleiner Anteil setzt sich auch aus getöteten Zuschauern zusammen.

am 2. Januar 2012 um 11:37

@tec-doc

ich finde Dein Posting sehr treffend. ja, wir leben in einer Wattegesellschaft, in der "Sicherheit" über alles geht. Und genau darin steckt auch schon das nächste Risiko. Kinder die nie auf Bäume klettern dürfen, lernen auch das Klettern nicht. Menschen die versuchen jegliches Risiko zu minimieren, fehlt es langfristig an Risikokompetenz und das macht sie wiederum zur Gefahr.

Schön wäre eine Kultur der Risikooptimierung statt Risikominimierung - Bewähren statt Bewahren, aber davon scheinen wir uns täglich mehr und mehr zu verabschieden.

risk'n'ride,

eveleddie

am 3. Januar 2012 um 22:27

Auf Eurosport gibt es wieder jeden Abend eine hervorragende Berichterstattung. Schon heftig, wenn man teilweise die Geschwindigkeiten aber leider auch Abflüge der Biker sieht. Ziemlich harte Burschen.

Moment!

Wo findet die Ralley "Paris - Dakar" gerade statt?

Zwischen Paris und Dakar?

Irgend wer verarscht mich doch hier! Wo ist der verunglückt? Der Argentinier?

In seinem Heimatland?

Die machen aber einen recht ordentlichen Umweg!!

Themenstarteram 6. Januar 2012 um 14:03

Die "Paris-Dakar" findet schon länger nicht mehr zwischen Paris und Dakar statt. Grund sind politische Unruhen in Afrika, afaik. Die heißt glaub auch nur noch Rallye Dakar. Austragungsort -wie auch letztes Jahr- sind Argentinien und Chile, das weiß Wikipedia. Warum sie dann noch "Dakar" heit, erschließt sich mir nun auch nicht mehr...

Interessant auch der Wahlspruch des verstorbenen Gründers der Rallye, des Franzosen Thierry Sabine: "If life get's boring - risk it" zu deutsch: "Wird Dein Leben langweilig - riskiere es..." So ähnlich habe ich auch das posting von tec-doc verstanden.

Sabine ist ja nach meiner Erinnerung auch nicht ganz unabhängig von seiner Ralley verstorben, oder?

Und ein Verlauf durch Länder mit politischen Unruhen würde seinem Spruch doch nur gerecht werden, mehr als das!!

Themenstarteram 6. Januar 2012 um 14:43

Ist mit dem Hubschrauber im Rahmen der Rallye abgestürzt. Da gibts jetzt nen Sandhügel mit einem Busch drauf, habe ich gelesen "Arbre Thierry Sabine"

ich halte es wie bei uns Brickern üblich...

nicht weg verschwunden oder ähnliches!

Nur eine Kurve voraus.....

du siehst deinen Freund nicht mehr weil er was geschafft hat was dir noch bevorsteht, es kommt der Tag da holst du auf ... dann hast auch du eine Kurve Vorsprung!

aber deine Freunde sind alle wieder da.

Thats life

was auch noch gern genommen wird:

On the long turn - we are all dead...

Auf die große Reise betrachtet - sterben wir alle

und ich denke auch dass es besser ist mit 50 von einem Motorrad runtergefahren zu werden als mit 95

seit 45 Jahren dement einer Lungenentzündung zu erliegen.

meine Meinung

sorry weil nichts für die "Weicheier"

besser 50 Jahre gelebt als 90 jahre und 40 Jahre vegetiert

am 6. Januar 2012 um 15:10

Die Dakar Rally, die früher Rally Paris-Dakar hieß, wurde wegen Drohungen von terroristischen Organisationen in Mauretanien 2008 abgesagt und dann 2009 nach Südamerika verlegt. Um die Kontinuität zu bewahren, wurde der wichtigere Teil des Namens, der des früheren Ziels, beibehalten - zumal die "Rally" schon vorher oft nur als "Dakar" bezeichnet wurde.

Und: Der angesprochene Tod ist der 21. Tod eines Teilnehmers, es ist also in gewisser Hinsicht statistisch gesehen gefährlicher, Zuschauer als Teilnehmer zu sein.

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