200 E, M111, über die Alltagstauglichkeit eines fast 20 Jahre alten W124
Angeregt durch einen Beitrag , in dem Alfred gefragt hatte, ob man sich tatsächlich trauen kann, mit einem alten W124 in den Urlaub zu fahren, wollte ich mal einen Bericht geben:
Wie man hier lesen kann, hatten wir letztes Jahr für meine Frau einen 200 E mit EZ Ende 92 (nach der techn. Mopf mit Motor M111 136 PS) mit Automatik gekauft. Eigentlich nur übergangsweise gedacht, weil sie Beschwerden im Bewegungsapparat hat. Der 200 E war vorher im Besitz einer sehr alten Dame und hatte bei Kauf nachvollziehbare 79 tkm auf dem Tacho. Wir haben einen KLR nachgerüstet, eine umfassende Inspektion machen und sämtliche Betriebsstoffe wechseln lassen, Traggelenke erneuert und später auch noch die Spur eingestellt. Vor ein paar Monaten wurde die ZKD erneuert, ein Mangel, der bei Kauf als Verdacht vorhanden war, aber mich nicht abhielt. Der 200er hat mit knapp 20 Jahren weniger Rost als mein W210 mit damals 4 Jahren und 60 tkm, nämlich keinen.
Sie fährt das Auto täglich und zwar ganz besonders gerne. Zunächst war der Verbrauch etwas höher als erwartet (10,5/100). Ursache waren sicherlich die winterliche Witterung und dass einige kürzere Stadt-Strecken dabei sind. In den wärmeren Monaten ist der Verbrauch auf etwas über 9 heruntergegangen. Dass er einen dunklen Lack und nur ein Schiebedach hat, macht ihr und den Kindern nichts aus. Wir hatten schon früher einen schwarzen W124 und haben es auch bei Fahrten in den Süden überstanden. Die Scheiben stehen steil, die Wärmeschutzverglasung bringt ein bisschen was und das Gebläse durchlüftet das Auto gut und zugfrei. Das Schiebedach hilft auch, bleibt aber zu, wenn die Kinder CDs hören.
Wir waren jetzt mit dem Auto in Italien. Der Kofferraum ist ja auch bei der Limousine ziemlich riesig, zumal wenn man noch die seitlichen und die Reserveradmulde nutzt. Wir haben es - wie früher - auch ohne Klima überlebt, gut lüften, dann geht das durchaus. Wir hatten außer einem vollen Kofferraum noch einen Dachgepäckträger mit einer Ladung (Schlauchboot), die aerodynamisch ungünstiger ist als eine Dachbox.
Der 200er ist wunderbar gefahren, recht leise und komfortabel. Vor der Abfahrt hatten wir noch neue Michelin Energy aufgezogen (Serienformat 195), weil die alten Reifen zwar noch 80% Profil hatten, aber hart und polterig waren. Mit den Michelin läuft er wie auf Samtpfötchen. Der 200er hat mit vier Personen, vollem Kofferraum und Dachgepäck bei 120-130 km/h in D ca. 9,5 l/100 km verbraucht und in Italien bei rd. 110 km/h 8,3 l/100. Ohne Dachgepäck wären wir ganz sicher noch einen Liter günstiger bei weggekommen (ich frage mich, wo da der Fortschritt des 13 Jahre jüngeren Ford Focus meiner Frau ist). In den Bergen Italiens standen wir an Steigungen auf der Autobahn länger im Stau, die Sonne briet herunter, stop-and-go, für Autos eine Prüfung. Den 200er hat das nicht interessiert. Der vorsorglich ins Gepäck eingesteckte Thermostat blieb, wo er war.
Vor allem nach der Rückkehr machte sich bemerkbar, dass der Motor sich nach langen Jahren mit Rentnerfahrten endlich mal richtig freigefahren hatte. Er fährt und dreht, dass es eine Freude ist. Schon in den Bergen Italiens hatten wir keinerlei Leistung vermisst. Mir ist - obwohl ich selbst auch neuere Mercedes mit erheblich höherer PS-Zahl hatte ! - schleierhaft, wie man die Motorleistung des 200 E für den Alltagsbetrieb als zu niedrig ansehen kann. In der Automatik-Stufe "S" geht es jederzeit flott voran, das Drehmoment war auch bei voller Beladung in Serpentinen völlig ausreichend.
Nach dem Urlaub war er jetzt noch beim Lackierer, um die für Rentnerfahrzeuge typischen Kratzer im Lack beseitigen zu lassen.
So ein feines Auto!
Oberhesse
Beste Antwort im Thema
Angeregt durch einen Beitrag , in dem Alfred gefragt hatte, ob man sich tatsächlich trauen kann, mit einem alten W124 in den Urlaub zu fahren, wollte ich mal einen Bericht geben:
Wie man hier lesen kann, hatten wir letztes Jahr für meine Frau einen 200 E mit EZ Ende 92 (nach der techn. Mopf mit Motor M111 136 PS) mit Automatik gekauft. Eigentlich nur übergangsweise gedacht, weil sie Beschwerden im Bewegungsapparat hat. Der 200 E war vorher im Besitz einer sehr alten Dame und hatte bei Kauf nachvollziehbare 79 tkm auf dem Tacho. Wir haben einen KLR nachgerüstet, eine umfassende Inspektion machen und sämtliche Betriebsstoffe wechseln lassen, Traggelenke erneuert und später auch noch die Spur eingestellt. Vor ein paar Monaten wurde die ZKD erneuert, ein Mangel, der bei Kauf als Verdacht vorhanden war, aber mich nicht abhielt. Der 200er hat mit knapp 20 Jahren weniger Rost als mein W210 mit damals 4 Jahren und 60 tkm, nämlich keinen.
Sie fährt das Auto täglich und zwar ganz besonders gerne. Zunächst war der Verbrauch etwas höher als erwartet (10,5/100). Ursache waren sicherlich die winterliche Witterung und dass einige kürzere Stadt-Strecken dabei sind. In den wärmeren Monaten ist der Verbrauch auf etwas über 9 heruntergegangen. Dass er einen dunklen Lack und nur ein Schiebedach hat, macht ihr und den Kindern nichts aus. Wir hatten schon früher einen schwarzen W124 und haben es auch bei Fahrten in den Süden überstanden. Die Scheiben stehen steil, die Wärmeschutzverglasung bringt ein bisschen was und das Gebläse durchlüftet das Auto gut und zugfrei. Das Schiebedach hilft auch, bleibt aber zu, wenn die Kinder CDs hören.
Wir waren jetzt mit dem Auto in Italien. Der Kofferraum ist ja auch bei der Limousine ziemlich riesig, zumal wenn man noch die seitlichen und die Reserveradmulde nutzt. Wir haben es - wie früher - auch ohne Klima überlebt, gut lüften, dann geht das durchaus. Wir hatten außer einem vollen Kofferraum noch einen Dachgepäckträger mit einer Ladung (Schlauchboot), die aerodynamisch ungünstiger ist als eine Dachbox.
Der 200er ist wunderbar gefahren, recht leise und komfortabel. Vor der Abfahrt hatten wir noch neue Michelin Energy aufgezogen (Serienformat 195), weil die alten Reifen zwar noch 80% Profil hatten, aber hart und polterig waren. Mit den Michelin läuft er wie auf Samtpfötchen. Der 200er hat mit vier Personen, vollem Kofferraum und Dachgepäck bei 120-130 km/h in D ca. 9,5 l/100 km verbraucht und in Italien bei rd. 110 km/h 8,3 l/100. Ohne Dachgepäck wären wir ganz sicher noch einen Liter günstiger bei weggekommen (ich frage mich, wo da der Fortschritt des 13 Jahre jüngeren Ford Focus meiner Frau ist). In den Bergen Italiens standen wir an Steigungen auf der Autobahn länger im Stau, die Sonne briet herunter, stop-and-go, für Autos eine Prüfung. Den 200er hat das nicht interessiert. Der vorsorglich ins Gepäck eingesteckte Thermostat blieb, wo er war.
Vor allem nach der Rückkehr machte sich bemerkbar, dass der Motor sich nach langen Jahren mit Rentnerfahrten endlich mal richtig freigefahren hatte. Er fährt und dreht, dass es eine Freude ist. Schon in den Bergen Italiens hatten wir keinerlei Leistung vermisst. Mir ist - obwohl ich selbst auch neuere Mercedes mit erheblich höherer PS-Zahl hatte ! - schleierhaft, wie man die Motorleistung des 200 E für den Alltagsbetrieb als zu niedrig ansehen kann. In der Automatik-Stufe "S" geht es jederzeit flott voran, das Drehmoment war auch bei voller Beladung in Serpentinen völlig ausreichend.
Nach dem Urlaub war er jetzt noch beim Lackierer, um die für Rentnerfahrzeuge typischen Kratzer im Lack beseitigen zu lassen.
So ein feines Auto!
Oberhesse
112 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von sternfreund74
Für mich stellt sich nicht die Frage, ob der W124 alltagstauglich ist, sondern was muss ich investieren, damit er alltagstauglich bleibt. Und das sowohl finanziell, als auch zeitmäßig gesehen. Denn der 124er ist nunmal ein altes Auto, und braucht demnach auch mehr Wartung und Pflege, als ein Neuwagen.Und wenn ich dann kein Selbstschrauber bin, könnte mich das teuer zu stehen kommen. Dann müsste man sich noch die Frage stellen, rechnet sich ein W124 überhaupt rein finanziell, wenn ich nicht die Möglichkeit und das Wissen habe, das Auto selbst zu reparieren.
😁😁😁 Hast Du dir schon mal die Frage gestellt, was Du in einen annähernd Neuwagen investieren musst, um Dir z.B. die Garantie zu bewahren? Niemand behauptet im W124 ohne Investitonen auszukommen, was wohl bei keinem fahrbaren Untersatz ausbleibt.😉 Und was man an Wissen nicht weiß, kann man sich aneignen. Obwohl ein "Nichtselbstschrauber" da nun ungleich schwerer hat und ohne Ahnung deutlich beschissener dasteht. Zumal er dann seiner Werkstatt als zu melkende Kuh hilflos ausgeliefert ist.😉
Jedes Fahrprofil benötigt ein anderes Auto. Also stellt sich nicht die Frage ob das oder jenes Auto Alltagstauglich ist. Wenn ich zum Bäcker fahre nehme ich lieber den VW Fox meiner Frau weil die 1 Liter Maschine ersten schneller warm wird im Winter und ich beim Bäcker rangieren muss und der W124 da einfach in unserem Dorf zu gross ist. Genauso ist es im Innerstädtischen Verkehr. Hier ist mir persönlich der W124 einfach zu gross. Viele Parkhäuser sind sehr eng, geschweige von den Parklücken die heute für Golf und Smart ausgelegt sind. Ich habe mir den W124 zugelegt weil ich täglich 12o km Arbeitsweg habe und das Meiste Autobahn ist. Der W124 steckt halt viel Kilometer weg und liebt die Autobahn.
Würde ich in der Stadt wohne hätte ich keinen W124!
Man kauft sich ja auch keinen Fiat Panda wenn man täglich von München nach Hamburg fahren muss oder?
Jedes Fahrzeug hat ein Konstruktionsmerkmal für was er gebaut ist.
Wenn natürlich Emotionen und Gefühle ins Spiel kommen sind meine vorangegangen Sätze wertlos.....
Betrachtet man das Fahrzeug aber als Gebrauchsgegenstand dann sieht die Sache ganz anders aus.
Zitat:
Original geschrieben von sternfreund74
Für mich stellt sich nicht die Frage, ob der W124 alltagstauglich ist, sondern was muss ich investieren, damit er alltagstauglich bleibt. Und das sowohl finanziell, als auch zeitmäßig gesehen. Denn der 124er ist nunmal ein altes Auto, und braucht demnach auch mehr Wartung und Pflege, als ein Neuwagen.Und wenn ich dann kein Selbstschrauber bin, könnte mich das teuer zu stehen kommen. Dann müsste man sich noch die Frage stellen, rechnet sich ein W124 überhaupt rein finanziell, wenn ich nicht die Möglichkeit und das Wissen habe, das Auto selbst zu reparieren.
Und genau DAS ist der Irrtum der Konsumgesellschaft.
Meiner Erfahrung nach sind die Karren am teuersten, die am neuesten sind. Wir haben hier im Furhpark nen 420 SE, 280 tkm, 300 GD, 360 tkm, Saab 900 Turbo Cabrio, 230 tkm, sowie ex nen E 220 W124, 200 tkm. Dazu kamen dann W211er als Firmenwagen, und das sind die wo vor der 100.000 km Marke diverses an der Vorderachse, die Niveauregulierung, Turbolader, Heckscheiben, Krümmer und Lenkgetriebe getauscht werden mussten. Alles stets noch deutlich im 5 stelligen KM Bereich.
Und kostet gleich eine Affenkohle, weil nichtmal der Hersteller selbst das in den Griff bekommt.
Nicht nur dass die alten seltener kaputt gehen, 90% der Beanstandungen sind irgendwelcher Kleckerkram der zwar ärgerlich ist, aber nicht dafür sorgt dass der Wagen keinen Meter mehr tut. Und wenn mal was größeres ist, wie der Wechsel von nem Zylinderkopf, oder ner Vorderachse dann kostet das natürlich auch ordentlich Geld, aber immernoch erheblich weniger als an ner modernen Schese irgendwas zu richten.
Stimmt, wer viel fährt und km schruppen muss für den ist der W124 ein gutes günstiges Auto. Kostengünstiger kann man glaub ich nicht fahren.... und dazu hat man noch mega-Komfort.
Ähnliche Themen
Zitat:
Original geschrieben von sternfreund74
Denn der 124er ist nunmal ein altes Auto, und braucht demnach auch mehr Wartung und Pflege, als ein Neuwagen. Und wenn ich dann kein Selbstschrauber bin, könnte mich das teuer zu stehen kommen.
Bereits der Wertverlust eines neuen oder neueren Autos ist so hoch, dass man dafür einen alten Mercedes der Baureihe 124 leicht auf höchstem Wartungs- und Pflegeniveau halten kann. Auch wenn einiges zu machen ist.
Die Aussage, dass ein alter 124er mehr Wartung braucht als ein Neuwagen, ist richtig. Aber nur so weit richtig, wie ich auf den Instandhaltungsaufwand abstelle. Natürlich müssen Schalldämpfer, Stoßdämpfer, Bremsschläuche usw. irgendwann mal ersetzt werden. Aber das ist beim 124, selbst wenn ich es in einer Werkstatt machen lasse, viel billiger als das, was bei den neuen Mercedes unnötigerweise kaputt geht oder, weil es kompliziert ist und fast ausschließlich in einer MB-Werkstatt gemacht werden kann, viel Geld verschlingt.
Beispiel: Eine neuere E-Klasse von mir bekam neue Kerzen (6 Zyl, 2 pro Zylinder, schwer zu erreichen), 8,5 l Motoröl nach Freigabe des Herstellers (vom Feinsten zum Preis von Arznei!) und einen Benzinfilter (vom Preis her muss der aus Gold gewesen sein). Das bisschen kostete 750 €.
Bei meinem 300er habe ich Öl und Zündkerzen, Luftfilter, Benzinfilter, Bremsflüssigkeit wechseln lassen. Dafür hat eine markenunabhängige Werkstatt rd. 250 Euro genommen. Selbst bei Mercedes, wo ich zwischendurch auch hingehe, wäre es viel billiger gewesen als bei dem neuen.
Vor allem aber sind an der neueren E-Klasse Sachen kaputtgegangen, die der 124er entweder so gar nicht hat oder die dort nicht kaputtgehen.
Oberhesse
Zitat:
Die Aussage, dass ein alter 124er mehr Wartung braucht als ein Neuwagen, ist richtig. Aber nur so weit richtig, wie ich auf den Instandhaltungsaufwand abstelle. Natürlich müssen Schalldämpfer, Stoßdämpfer, Bremsschläuche usw. irgendwann mal ersetzt werden.
Wobei man fragen kann, wie lange denn ein Auto neu bleibt. Um all das kommt man ja auch irgendwann bei neueren Fahrzeugen nicht rum.
Besonders fatal stell ich mir die Zeitspanne vor, in der einerseits die Garantie abgelaufen ist, aber man andererseits noch immer den Neupreis abstottert - obwohl er das schon lange nicht mehr wert ist.
Bei Neuwagen weiß man doch gar nicht, was auf einen zukommt.
Denn wenn man was tendentiell anfälliges erwirbt, wird es ein Mordsaufwand, den wieder zu wandeln.
Mauert der Händler und es kommt zum Rechtsstreit, hat man schnell über Jahre ein katastrophales Auto an der Backe, das man nicht mehr los wird.
Am Ende zahlt man Unterhalt für 2 Autos, weil man noch ´nen w124 dazukaufen muss, um mobil zu bleiben.
Bei den hier genannten Verbräuchen ist mein 200TD mit 7,5 - 8 Litern ja schon fast unwirtschaftlich wenn man mal die Leistung mit ein bezieht, der OM601 muss sich mehr als quälen um die dicke Karosse zu bewegen
Habe ich also 1,5 - 2 Liter mehr Verbrauch aber dafür 10 s weniger von 0-100
das macht bei 1500 Monatskilometern:
200TD:
7,5 L * 15 = 112.5 L diesel * 1,42€ /l im Schnitt damit komme ich auf 159,75 €
200TE
9 L * 15 = 135L Super * 1,55€ /L im Schnitt damitkommtman auf 209.25€
Naja ist ja doch ein wenig mehr ^_^
50€ macht das aus.
Ein 250TD wäre unterm strich aber doch netter !
Waren heute im 190D unterwegs , 4 pers
Da hat und ein 250TD nass gemacht ! 🙁
Zitat:
Stimmt, wer viel fährt und km schruppen muss für den ist der W124 ein gutes günstiges Auto. Kostengünstiger kann man glaub ich nicht fahren....
Garantiert.
Schon alleine von wegen der Treibstoffkosten eines W124 kann man billigere Autos fahren.
Die Frage ist, ob an das will.
Wieder mal eine Aktualisierung, nach mittlerweile (insgesamt) drei Jahren und rund 90.000 km:
Letztes Jahr mussten der Schließzylinder des Zündschlosses und der Anlasser ersetzt werden. Das war nur deshalb nicht so günstig wie sonst, weil meine Frau das Auto am nächsten Tag wieder brauchte und es bei MB sofort repariert wurde. Ansonsten hätte ich einen gebrauchten Anlasser besorgt. Außerdem wurden der Visco-Lüfter (günstig) und die Stabi-Gummis ersetzt (machte sich positiv bemerkbar). Ein Steinschlag ließ den Kühler undicht werden, aber dafür kann das Auto nichts. Ersatz durch Behr (Original).
In diesem Jahr wurde etwas gegen den Rost getan, die Wagenheberaufnahmen abgeschliffen und versiegelt (abschleifen genügte), das Antennenloch von leichtem Rost befreit und verzinnt sowie der vordere rechte Kotfliügel ersetzt. Dort waren leichte Blasen oberhalb des Stoßfängers zu sehen und ich habe nicht lange gefackelt und den Kotflügel ersetzen lassen (Teil von MB). Dem Karosseriebauer war es lieb, denn der passte sofort gut. Das war alles in allem günstig. Günstiger als eine Inspektion bei der aktuellen E-Klasse.
Ansonsten wurden an dem Auto nur Öl gewechselt und Verschleißteile ersetzt (Bremsen, Reifen, Schalldämpfer ... noch der erste!). Diese Teile sind sehr günstig. Im Alltagsbetrieb gab und gibt es keine Probleme (mit Ausnahme des Anlassers, aber da half ein schnelles Kurzschließen, um weiterzufahren). Wir fahren damit Langstrecken ohne eine Sekunde darüber nachzudenken, dass das Auto 22 Jahre alt ist.
Verbrauch: Unverändert sparsam (siehe Anfang). Ein im Urlaub gemieteter Kleinwagen verbrauchte gerade einmal 1,5 Liter weniger auf 100 km. Kein Argument umzusteigen.
Oberhesse
Zitat:
Original geschrieben von Oberhesse
Verbrauch: Unverändert sparsam (siehe Anfang). Ein im Urlaub gemieteter Kleinwagen verbrauchte gerade einmal 1,5 Liter weniger auf 100 km. Kein Argument umzusteigen.Oberhesse
Genau das kann ich bestätigen.
Bin gerade mit Madame in Kalifornien, und wir haben hier nen quasi neuen Fiesta gemietet, dank Studententarif ziemlich preiswert. Mit Klimaanlage und automatisiertem 6 Gang Getriebe.
Erstmal stellt man fest dass das Ding für nen Kleinwagen auf Langstrecken doch relativ gut geht, man steigt nach 6 Stunden nicht wie der Glöckner von Notre Dame aus.
Auf dem Highway bei 105 km/h und Tempomat verbraucht das Ding ungefähr 6 Liter, im Stadtverkehr hier in der Bay Area ungefähr 8,5, so dass man bei ungefähr 7-7,5 Litern rauskommt. Wiegt aber nur ne knappe Tonne das Ding und hat 120 PS, was genau 16 PS weniger sind als mein Kombi hat, aber trotzdem unfassbar lahm und durchzugsschwach ist.
Ich bin jetzt schon einiges an Autos gefahren, und ich hätte den Wagen bei allerhöchstens 80 PS eingeschätzt.
Mein E 200 T Modell mit Klima verbraucht im gleichen Einsatzprofil maximal 1-1,5 Liter mehr, dafür wiegt der aber auch ungefähr 80% mehr, ist 20 Jahre älter und genießt alle Vorzüge die ein Fahrzeug der oberen Mittelklasse einem Kleinwagen gegenüber hat.
Der Ford hier ist kein verkehrtes Auto und hat uns billig und sicher überall hingebracht, aber privat würde ich für sowas keinen Cent ausgeben.
Ich bin immer wieder aufs neue überrascht wie sparsam die M111 zu Werke gehen, das ist fast nicht zu unterbieten.
Die letzte Aktualisierung für diesen 200 E: Wie man einem anderen Thema von mir entnehmen konnte, hat ein (von mir nicht verursachter) Unfall dem Auto bei km-Stand 179 tkm die Chance genommen, die volle schwäbische Sparsamkeit zu entfalten. Äußerlich, karosseriemäßig (Rost) und technisch war das Auto topfit. Schade, denn das Auto war jetzt für Jahre gut und ich hatte keinerlei Zweifel, die nächsten 100 tkm ohne Probleme unterwegs zu sein. Selbst mit den Erneuerungen, die der 200 E nicht mehr herausfahren konnte, war er unter dem Strich ein günstiges Auto.
Wie sagte ein Bekannter, der sich nach anderen, neueren Autos wieder einen 124er gekauft hat: "Jetzt hab' ich den seit einem Jahr. Ich war es gar nicht mehr gewohnt, dass ein Auto einfach nur fährt."
Dass der Nachfolger kein 124er Benziner wird, beruht nur auf einem geänderten Bedarf. Sonst jederzeit wieder. Und einen anderen 124er habe ich selbstverständlich noch (300 TE). So was hat man.
So, nun will ich doch auch mal brechen, und zwar eine Lanze für alte Autos, manchmal steht da auch "124" drauf! 😉
Wenn ich hier manches lese in der Richtung: Ich habe jetzt eine Reparatur von 500,- an meinem 23 Jahre alten Auto, lohnt das noch?
Kann ich nur zu sagen: Ja!
Nach diversen experimenten die letzten etwa 30 jahre mit Fahrzeugen jeden Alters und in jedem denkbaren Verfallszustand, kann nur ein "ja" dabei rauskommen. Hintergrund ist einfach, dass man bei einem neuen, oder relativ neuen Fahrzeug, noch einiges an Wertverlust hat, der auch bei 5-7 Jahre alten Autos durchaus noch 2000,- pro Jahr ausmacht. Das vergessen die Fragesteller offensichtlich aber ganz schnell, oder denken nicht daran!
Wenn ich, abgesehen von der normalen Wartung, jedes Jahr etwa 2000,- an "vorsorglichen" Reparaturen in meinen 124er stecke, habe ich irgendwann einen Neuwagen!
Dazu kommt noch, dass im Vergleich zu den Mitbewerbern, die Ersatzteile für den 124er schnottend billig sind und nahezu problemfrei verfügbar. Mein letztes "neues" Auto war ein V70 von Volvo Bj 2007. Da gibts schon die ersten Teile von Volvo nicht mehr für! Wer einen Fiat Barchetta fährt, der auch immerhin bis 2005 gebaut wurde, wird bei Fiat so gut wie überhaupt nicht mehr fündig, wenn es um Ersatzteile geht!
Was die Sicherheit angeht, sind die neueren Kackfässer klar besser, aber, wenn es mir nur um Sicherheit ginge, würde ich die Bahn, das Flugzeug, oder das Schiff nehmen. Laut Statistik (die ich nicht selber gefälscht habe 😉) sind das die sichersten Verkehrsmittel.
Hier mal ein kleines Video, zur Sicherheit moderner Konstruktionen, am Anfang hatte ich etwas Mitleid mit dem armen Renault! 😉
Crashtest
Zitat:
@Mark-86 schrieb am 4. Mai 2013 um 17:52:13 Uhr:
Garantiert.Zitat:
Stimmt, wer viel fährt und km schruppen muss für den ist der W124 ein gutes günstiges Auto. Kostengünstiger kann man glaub ich nicht fahren....
Schon alleine von wegen der Treibstoffkosten eines W124 kann man billigere Autos fahren.
Wenn Du nur die Treibstoffkosten rechnest, mag das sein. Aber Du musst auch Abschreibung, Versicherung, Reparaturen etc. rechnen. In dem Moment wird ein neuerer Wagen schnell sehr teuer. Am billigsten war bei uns ein W202 (190E 2.0) mit gerade mal ca. 30 Cent/Kilometer. 🙂
Treibstoffkosten werden völlig überbewertet, die machen nur einen Bruchteil der tatsächlichen Kosten aus!
Vorallem kann man die vorher kalkulieren 😉 wenn schon der Verbrauch zu hoch ist sollte man den Rest ganz lassen