125er oder direkt den A-Führerschein machen? Hin- und hergerissen; zuviele Gedanken im Kopf
Hallo Leute,
mein erster Post! (mein Deutsch kann nach sovielen Jahren in Polen etwas schwach wirken... sorry dafür!)
Nun: Bin 38 Jahre alt, verheiratet (inkl. Kids) lebe momentan in !Polen! und bin etwas am grübeln. Haben noch kein Motorrad-Führerschein, aber eine 125er vom Vater welche ohne Kurse mit einem PKW-Lappen hier gefahren werden darf. Die 125er ist leider keine Supersportler wonach ich mich immer sehnte, sondern (nur) ein "Romet Soft Chopper 2"... Die nächste Großstadt ist ca. 50km entfernt... alles Landstrassen in meiner Umgebung, auf denen Überholmanöver das A und O sind.
Beispiel: Vor einiger Zeit scherrte ein BMW auf einer Geraden zum Überholmanöver mit 160 Sachen (Tempolimit 70) aus und fuhr in dem Moment frontal auf ein entgegenkommendes Motorrad... ein Bekannter: Tod. Mein Nachbar war hinter ihm & drehte in letzter Sekunde aufs Feld und erlag vielen Verletzungen. Motorrad Totalschaden; vorerst Ende mit Motorrädern. Sowas sitzt natürlich auch in der Birne.
Hier in Polen ist der Verkehr eine Katastrophe, teils auch die Strassen. Das macht mir natürlich Panik mich sofort hinzulegen sobald etwas Kiesel/Sand/Dreck auf dem Boden liegt oder paar Wellen kommen... eine Art Berührungsangst und "extreme Vorsicht" das es nicht zu einem Totalschaden oder hohen Reparaturkosten kommt (sowie auch Verletzungen). Das ist meine mentale Situation... etwas übertrieben oder? 🙁 Liegt vllt. etwas an meinem Alter.
Erfahrung: Bin schon desöfteren mit der 125er kurz durchs Dorf gefahren. Allerdings habe ich keine Ahnung über die Limits der schmalen Reifen, sprich nasse Strasse, Sand/Kiesel in Kurven etc.. Das verunsichert mich extrem.
Wie dem auch sei: Soll ich mich eher mit der 125er beschäftigen und mir Zeit lassen oder direkt den Führerschein machen sowie auch Fahrsicherheitstrainings anknüpfen? Habe an eine 125er Supersportler gedacht aber ich finde die Preise, das abgemagerte Aussehen, den Sound, den schmalen Reifen hinten irgendwie ziemlich schlecht und unpassend.
Hoffe ihr könnt mir bei der Entscheidungsfindung sowie auch etwas dabei helfen, mein Mindset zu kalibrieren... sofern es überhaupt geht.
Viele Grüße!
Caballus
45 Antworten
Moin,
viele raten hier schon zur offenen Klasse A - wenn ich mir aber den Eingangspost so durchlese, dann ist mir unklar, ob das Motorrad mehr als "Nutzfahrzeug" oder als Hobby gefahren wird.
Wenn es ums Hobby geht und du dir nicht sicher bist, ob Motorrad fahren überhaupt was für dich ist (gerade auch mit Familie), dann probier dich doch erst mit einer 125er. Ich wollte am Anfang mit dem 125er Roller von meinem Paps zur Arbeit fahren, um Sprit zu sparen. Legitim, oder? Mit 3L/100km kann man schon was sparen gegenüber dem Auto. Also B196 - nur in der Fahrschule fährt man ja i.d.R. keinen Roller. In meinem Fall war es eine KTM. So merkte ich schon in der Fahrschule, dass Schalten, Kurven fahren und Beschleunigung mit einer 125er Naked natürlich was ganz anderes ist als ein 125er Roller. Ich wollte danach auch sowas haben und habe mir ne Honda CB125R geholt. Ein tolles Bike! Anfangs bin ich damit rumgefahren und war happy. Dachte, dass reicht mir. Zur Arbeit und zurück - ging super! Ich konnte überall mitschwimmen, mit 110km/h Spitze war das kein Problem. Landstrassen habe ich trotzdem gemieden. Schnell merkte ich: An LKWs vorbei wird schwierig. Außerdem reichte mir schon bald die Beschleunigung nicht mehr aus. 125ccm wurden mir zu klein. Etwa 6 Monate nach meinem B196 meldete ich mich zur Klasse A und fahre heute eine CB1000R.
Sicherlich muss das nicht bei jedem so sein. Aber mir hat der B196 gezeigt, dass das mein neues Hobby wird. Und die 125er Zeit (immerhin 6000km) haben mir einiges an Sicherheit und Erfahrung gegeben. Fehler auf einer 125er werden dir oftmals verziehen (Kupplung fliegen lassen, zuviel Gas, etc.), auf einer großen Maschine nicht.
VG
Krümel