1% Regel vs Fahrtenbuch - Lohnt sich das?

Hallo zusammen,

ich bekomme demnächst einen Firmenwagen gestellt und nun stellt sich die Frage wieviel mich das kosten wird.

Wagenpreis: ~54000€
Arbeitsweg: 64km

1% Methode:
Bei der 1% Methode muss ich noch eine privat Anteil von 0.5% dazu zahlen. Damit wären alle kosten abgedeckt (Tank,Inspektion etc.)
Ich habe mir mit diesem rechner (https://www.nettolohn.de/rechner/firmenwagenrechner.html) ausgerechnet, dass der Wagen mich ~920€ Netto im Monat kosten würde. Am ende des Jahres würde ich noch etwas über die Pendler pauschale zurück bekommen.

Fahrtenbuch:
Für diese Methode habe ich diesen Rechner gefunden: https://vimcar.de/firmenwagenrechner
Hier ist es für mich allerdings nicht ganz ersichtlich ob sich das führen eines Fahrtenbuches lohnt.
Wie kann ich die kosten bei führen eines Fahrtenbuches abschätzen? (etwa 40%) privat fahrten

Gruß

23 Antworten

Die Arbeitspendelei ist steuerrechtlich eine Privatfahrt, die zwar die Werbungskosten erhöht,aber da ist ein Deckel drauf!!! Das ist - egal ob Fahrtenbuch oder 1% - völliger Irrsinn, in dieser Konstellation einen Dienstwagen zu nutzen.

... lassen wir mal die 0,5 % Eigenbeteiligung aussen vor, solange Du nicht weißt, ob die nicht auch bei der Fahrtenbuchmethode anfallen.

Bei einem Listenpreis von 54.000 € und 64 Entfernungs-km müßtestes Du 1% für die Privatnutzung und 1,92% für die Entfernungs-km versteuern. Macht 2,92% von 54.000 € = 1.576,80 € monatlich geldwerter Vorteil.

Geht man nun andererseits von einem Privatnutzungsanteil von 64,3% (Berechnung oben) aus, dann wäre das Fahrtenbuch solange günstiger, solange die monatlichen Vollkosten des Fahrzeugs unter 2.450 € liegen.

Selbst wenn man jetzt von 1.000 € Leasingrate (wegen der hohen km-Leistung), 500 € Dieselkosten und 400 € sonstige Kosten (Steuer, Versicherung, Reifen, Wartung usw.) im Monat ausgeht, landet man erst bei 1.900 € im Monat, wofür Du bei der Fahrtenbuchregelung und einer Privatquote von 64,3% nur 1.221,70 € versteuern müßtest. Und diese Zahlen sind schon recht hoch gegriffen.

Es sieht wohl tatsächlich so aus, dass Du mit dem Fahrtenbuch Geld sparen kannst.

Verlangt Dein Arbeitgeber die 0,5% Eigenbeteiligung nur bei der 1% Regelung, würde diese noch uninteressanter.

Zitat:

@berlin-paul schrieb am 7. Juni 2017 um 22:29:05 Uhr:


Die Arbeitspendelei ist steuerrechtlich eine Privatfahrt, die zwar die Werbungskosten erhöht,aber da ist ein Deckel drauf!!! Das ist - egal ob Fahrtenbuch oder 1% - völliger Irrsinn, in dieser Konstellation einen Dienstwagen zu nutzen.

Kann man so pauschal nicht sagen, dass das völliger Irrsinn ist. Denn ohne Dienstwagen muss er 45.000 km pro Jahr (Arbeitsweg + Privat-km) mit einem Privatfahrzeug abspulen. Selbst wenn er diese mit einem vernünftigen Gebrauchten (in eine alte Karre mit 1 Jahr Rest-TÜV will man sich bei knapp 4 tkm im Monat sicher nicht setzen) zu Vollkosten von 20 Cent pro km hinbekommen sollte, was schon sehr wenig wäre, sind das immer noch 9.000 € im Jahr oder 750 € im Monat. Also solange ihm durch den Dienstwagen weniger als 750 € netto im Monat fehlen (bei der Fahrtenbuchregelung durchaus realistisch) fährt er mit dem Dienstwagen günstiger und hat ein neueres/schöneres Auto.

XF-Coupe

Zitat:

@L0v0 schrieb am 7. Juni 2017 um 14:15:38 Uhr:


Danke für alle Antworten.
Verstehe dann dennoch den Rechner von VIMCAR nicht, welcher mir eine hohe Ersparnis verspricht.

...

Vimcar möchte in erster Linie sein Produkt verkaufen.
Da wird natürlich so vorgerechnet und beworben, dass es lohn, das elektronische Fahrtenbuch zu kaufen.

Zitat:

@XF-Coupe schrieb am 8. Juni 2017 um 00:07:53 Uhr:



Zitat:

@berlin-paul schrieb am 7. Juni 2017 um 22:29:05 Uhr:


Die Arbeitspendelei ist steuerrechtlich eine Privatfahrt, die zwar die Werbungskosten erhöht,aber da ist ein Deckel drauf!!! Das ist - egal ob Fahrtenbuch oder 1% - völliger Irrsinn, in dieser Konstellation einen Dienstwagen zu nutzen.

Kann man so pauschal nicht sagen, dass das völliger Irrsinn ist....

XF-Coupe

Der Faktor Zeit spielt irgendwo auch eine Rolle. Das sind jeden 8-10h Arbeitstag im Berufsverkehr ca. 3h die man zusätzlich konzentriert dabei sein muss. Da kriecht man doch irgendwann nur noch auf dem Zahnfleisch. Wenn man das auf sich nehmen muss, wären Bahn oder Bus dahingehend sinnvoller, dass man da zumindest ein wenig Schlaf mitnehmen kann. Finanziell wäre es vermutlich auch günstiger.

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... vorausgesetzt es gibt eine vernünftige Verbindung und die Abfahrts- und Ankunftszeiten passen einigermaßen zu seiner Arbeitszeit ... 😉 und dann weiss man immer noch nicht, wie weit der Wohnsitz und die Arbeitsstelle vom Bahnhof oder der Bushaltestelle entfernt sind. Ich würde von meiner Arbeitsstelle z.B. 45 Minuten einfach zum Bahnhof laufen und der Stadtbus (Haltestelle vorm Arbeitsplatz) fährt nur im 1-Stunden-Rhytmus 😉

Gleiches gilt für die Straße. Führen 90% der 64 km über eine wenig staugefährdete Autobahn so liegt man unter 2 Std. täglicher Fahrzeit mit dem Auto.

Klar, in Berlin ist man mit den Öffentlichen schneller als mit dem PKW. Aber auf dem Land kann das anders aussehen, da kann man je nach Verbindung (umsteigen usw.) für 64 km einfach auch 2 Stunden und mehr Zeit benötigen.

Da dies aber alles Punkte sind, die wir nicht kennen, ist eine Diskussion hierüber reine Spekulation.

Aber ich hab ja auch nicht behauptet, dass es mit dem Firmenwagen besser ist, sondern lediglich Deiner Aussage widersprochen, dass es generell Irrsinn ist 😉 MIR ist durchaus bewußt, dass je nach Konstellation das Eine oder das Andere besser sein kann.

Zitat:

@L0v0 schrieb am 7. Juni 2017 um 14:15:38 Uhr:


Danke für alle Antworten.
Verstehe dann dennoch den Rechner von VIMCAR nicht, welcher mir eine hohe Ersparnis verspricht.

Der Rechner rechnet mit den Daten, die Du eingegeben hast. Setze eine realistische Leasingrate an und setze ebenso Kosten für Wartung, Reifen etc. ein, dann relativiert sich das Ergebnis.

Gruß
Der Chaosmanager

Ich fahr auch jeden Tag gute 70Km hin und zurück. 10% Stadtverkehr. 20% Landstraße, 70% Autobahn. Reine Fahrzeit 45 Minuten. Und irgendwie ist selbst fahren für mich entspannender als mit der Regionalbahn rumzutuckern und dann noch von und zum Bahnhof zu müssen.

Und im Sommer mit dem Mopped sowieso.

Das Navi sagt 40 Minuten ohne Stau. Ist sicher nicht wenig. Ich werde irgendwann merken ob mir das pendeln dann auf den Senkel geht oder nicht.

Mit den Öffentlichen würde es 1h40 dauern.
Weiss jemand wie sich das mit dem Besitz einer Bahn jahreskarte verhält?

https://www.google.com/.../amp.html

Zitat:

Weiss jemand wie sich das mit dem Besitz einer Bahn jahreskarte verhält?

Nach meinem Stand kannst Du die echten kosten gegen Beleg als Werbungskosten absetzen.
Eine Bahncard100 würde also Sinn machen. 😁

https://www.haufe.de/.../...der-begtriebsausgabenabzug_186_409424.html

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