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1.4 TSI Twincharger - Kurzstrecke und Turbo
Ich würde gerne wissen, ob diese Behauptung stimmt oder nicht:
Zitat:
Original geschrieben von CABRIO 79
Kurzstrecke ist ja auch die höchste Belastung für einen Motor, gerade auch für nen Turbomotor.
Es geht mir speziell um das Fahrprofil "häufige Kurzstrecken", so 3 - 10 km, und hierbei um die Belastung
des Turbosim 1.4 TSI Twincharger. Wer kann das technisch beurteilen?
Warmfahren wird vorausgesetzt, Drehzahlen bis zum Abstellen z.B. fast ständig unter 3000 U/min, Kaltfahren also auch gegeben. Gutes und noch leistungsstarkes Öl ebenfalls vorausgesetzt. Das alles ist hier nicht das Thema.
Soweit ich weiß, kommt bei niedrigtourigem Fahren im Twincharger der Kompressor zum Einsatz. Vom Turbo habe ich öfter gelesen, daß der erst so bei 3000 oder vielleicht bei 3500 U/min die Aufladung übernimmt. Stimmt das, oder läuft der Turbo parallel zum Kompressor auch schon bei 1500, bei 2000, bei 2500 U/min mit?
Selbst wenn das so sein sollte, dürfte der Turbo im geschilderten Fall nur leicht belastet werden und nicht besonders warm werden; damit dann auch kein Grund, Ölverkokung etc. zu befürchten?
Ich frage mich also, wie es zu der zitierten Behauptung am Anfang kommt und ob diese - bezogen auf den Turbo - schlicht falsch ist.
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15 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von i need nos
1. Ein Turbomotor ist bzgl. Kaltstart auch nicht empfindlicher als ein Sauger
Kann ich so nicht ganz unterschreiben. Ein Tubromotor ist komplexer als der Saugmotor. Mehr belastete Teile, mehr tribologisch belastete Stellen. Beim Kaltstart ist die Schmierung noch nicht optimal, da das Öl eine zu hohe Viskosität bei niedrigen Temperaturen aufweißt, daher kommt es stellenweise zu Mischreibung, die auf Dauer die Gleitlager und andere Reibstellen schädigen kann. Hinzu kommt, dass ein Turbomotor mit klassischem Downsizingprinzip eine vergleichsweise hohe Reibleistung hat, da z.B. Kolbenhemd oder Pleuelzapfen für die hohen spefizischen Leistungen massiver ausgelegt werden. Außerdem hat er einen höheren Abgasgegendruck (auch schon im kalten Betrieb). Das sind alles Faktoren, die die Kaltstartverträglichkeit eines Turbomotors negativ beeinflussen.
Zum Thema Kurzstrecke ist noch erwähnenswert, dass die Schmierung nicht nur aufgrund der hohen Ölviskosität schlechter ist, wer sein Auto nur selten warm fährt, bewirkt auch eine Kraftstoffanreicherung im Öl aufgrund der im Blow-By enthaltenen unverbrannten Kohlenwasserstoffe. Im Extremfall steigt dadurch der Ölstand im Motor messbar. Dieser Kraftstoffeintrag ist bei Turbomotoren eben wegen ihrer höheren Gegendrücke aber auch wegen der teilweise stärkeren Anfettung im Vergleich zu Saugmotoren höher. Ein Grund, warum einige (aber nicht alle) Entwickler bei Turbomotoren diesbezüglich mit einem PCV System gegensteuern (positive crankcase ventilation).