"Sportfahrwerk"

Mercedes E-Klasse W212

Guten Tag!

Ich habe meine 350 CDI Limo als Avantgarde bestellt, also damit auch das serienmäßige Sportfahrwerk. Obwohl um 15mm tiefer gelegt, steht das Auto zumindest hinten immer noch etwas hochbeinig da (was mich optisch nicht stört, zumal dadurch die kantige Keillinie unterstrichen bleibt). Habe jetzt (2 Wochen nach der Abholung in SiFi) ca. 1200km damit gefahren, hauptsächlich Autobahn und Landstraße. Im Grunde alles bestens bis begeisternd - bis auf einen kleinen Vermouthstropfen (für mein Fahrempfinden): das Avantgarde Sportfahrwerk ist immer noch sehr komfortabel abgestimmt. Besonders die Hinterachse könnte (für meinen Geschmack) einen Tick straffer gedämpft sein. Zwar federt/dämpft das Auto auf Rumpelstraßen das Gröbste weg und man fährt recht komfortabel. Wellige Autobahnabschnitte mag er aber ab Tacho 160+ nicht so recht, der Gute...
Ich will das gar nicht kritisieren (bin selbst ja alles andere als ein Manta Freak und wahrscheinlich werde ich mich damit arrangieren können, wenn erst einmal die 18" Sommerräder montiert sind). Jeder Hersteller hat in dieser Beziehung offenbar seine eigene, an den Zielgruppen ausgerichtete Philosophie. Das ist ja auch gut so. Während zB Audi dieses Thema (für manche) etwas zu straff interpretiert, macht MB es eben etwas komfortabler.
Die Air-Matic wäre eine Option gewesen, steht jetzt aber nicht mehr zu Debatte.

Ich frage mich bzw. die Avantgarde- bzw. Sportfahrwerk-Fahrer unter Euch aus Neugier und Interesse,
1) wie Ihr diese Sportfahrwerksabstimmung empfindet?
2) ob es womöglich von MB (nicht Zubehörhandel) einen Satz Dämpfer gibt, der in Zug-/Druckstufe straffer ausgelegt ist, wobei die Originalfedern und damit der Federweg bleiben können (d.h. keine zusätzliche Tieferlegung)?

Bin gespannt auf Eure Eindrücke und Erfahrungen. Gruß, 620Nm

44 Antworten

Zitat:

Original geschrieben von 620Nm


Ich werde das in aller Ruhe beobachten und erst einmal abwarten, wie sich das Auto mit/auf 18" Sommerrädern verhält.

Guten Tag! Das Wetter hat mich animiert, schon jetzt auf Sommerräder (die 5-Arm 18 Zöller des "Sportpaket Exterieur", d.h. vorne245/40 und hinten 265/35) zu wechseln (sollte es einen Rückfall in glatte Zeiten geben, habe ich eine Fz.-Alternative; also kein Risiko). Hier ein zwischendurch geschossenes Handy Foto:

http://foto.arcor-online.net/.../1920_6638656663633837.jpg

Da ich damit die letzten Tage recht gut unterwegs sein konnte, möchte ich für diejenigen, die es interessiert, noch eine Ergänzung zu meinen Fahreindrücken bzgl. des Strangthemas machen:

Mittlerweile habe ich mich an die (scheinbar) weiche Hinterachsdämpfung gewöhnt und muss zugeben, dass die Feder-/Dämpferabstimmung beim Avantgarde Sportfahrwerk einen hervorragenden Kompromiss aus Fahrkomfort in Städten mit Rumpelstraßen und Fahrstabilität bei höheren Autobahnspeeds darstellt. Die relativ flachen Niederquerschnittsreifen auf den 18" Felgen bieten kaum noch Eigendämpfung, so dass diese Teilaufgabe vom Fahrwerk mitübernommen werden muss. Durch den Wechsel von den 17 Zöllern auf die flachen Niederquerschnittsreifen merkt man den diesbezüglichen Unterschied schon sehr deutlich. Der Vorteil der flachen Breitreifen beim Geradeauslauf, Handlingstabilität und Haftung wird auf diese Weise aber nicht erkauft mit einem eingeschränkten Federungskomfort auf unebenen Fahrbahnbelägen. Auch auf der Autobahn bei höheren Geschwindigkeiten meine ich, nun einen besseren Fahrbahnkontakt zu spüren als dies voher mit den 17" WR der Fall war, was sich positiv auf das Fahrverhalten auswirkt. Das Auto wirkt nun hinten (für ein "Sportfahrwerk"😉 zwar noch immer relativ weich (z.B. im Vergleich zum A6 Fahrwerk), aber nicht mehr "schwammig".

Einfach ein klasse Auto, die E-Klasse, souverän auf der Bahn und sänftengleich in Städten, wenn man mit 1050 U/min bei Tacho 55 vor sich hin cruist 🙂

Gruß.

An der Hinterradachse ist ja die Luffederung verbaut, die kann der Freundliche mittels Diagnose justieren.
Dann sollte a das "Hochbeinige" verschwunden sein und dadurch wird er dann auch etwas straffer.

Ich kann das aber nicht ganz so nachvollziehen.

Mein Avantgarde ist doch sehr straff und sogar jenseits der 200 noch sehr spurstabil.

Ich fand das Elegancefahrwerk angenehmer, dafür ist der Wagen auf der Autobahn natürlich der Hit.

Zitat:

Original geschrieben von benzsport


An der Hinterradachse ist ja die Luffederung verbaut, die kann der Freundliche mittels Diagnose justieren.

Hi benzsport. Serienmäßige Luftfederung an der Hinterachse (leider) nur beim T-Model. Dort insbesondere wegen des erforderlichen Niveauausgleichs bei Heckbeladung. Die Limos sind (serienmäßig) alle rundherum mit Stahlfedern ausgestattet. Gruß.

Und noch eine zusätzliche Ergänzung an Erfahrungen für jene, die an persönlichen Einschätzungen zum Fahrverhalten mit dem (Avantgarde) Sportfahrwerk unter etwas außergewöhnlicheren Bedingungen interessiert sind:

Da sich heute Morgen auf der Autobahn die Gelegenheit ergab (freie Strecke, trocken, 9°C) und mich das Potenzial der Fahrdynamik interessiert, habe ich einen Hochgeschwindigkeitstest gemacht. Damit will mich nicht als Raser outen (der ich nicht bin) und auch nicht andere zum „Heizen“ anstiften (!), sondern hier nur mitteilen, was ich fahrwerksseitig erlebt habe.

Vorweg: man ist zu keinem Zeitpunkt unsicher in diesem Auto, auch nicht bei Tacho 260 (was tatsächlich ca. 240-245km/h sein dürfte). Aber trotz 15mm Tieferlegung sind die Federwege der "Sportfahrwerk"-Stahlfedern (vermutlich mit progressiver Kennlinie) immer noch relativ lang (man achte nur mal auf den lichten Abstand zwischen Reifen und Radkasten an der Hinterachse im Stand). Die Federn arbeiten naturgemäß sehr stark unter den bei derart hohen Geschwindigkeiten auftretenden Kräften, die ins Fahrwerk eingeleitet werden. Besonders dann, wenn die Fahrbahnoberfläche nicht topfeben ist. Dabei können schon mal Stöße und Schwingungsamplituden auftreten, die zwar gut und sicher abgedämpft werden, aber einem u.U. auch den Respektschweiß in die Handflächen treiben.

Mein diesbzgl. Fazit hierzu (ganz abgesehen vom umweltpolitischen und/oder Verkehrssicherheits-Aspekt):

1) Bei Geschwindigkeiten bis 200km/h absolut problemloses Fahrverhalten. Fahrdynamisch hervorragender Kompromiss aus Fahrkomfort und guter Straßenlage

2) Geschwindigkeit über 200km/h nur dann empfehlenswert, wenn man den entsprechenden Teilabschnitt schon mal gefahren ist oder zumindest die Fahrbahnbeschaffenheit gut einschätzen kann

3) Höchstgeschwindigkeit (Tacho jenseits 250) ist imho mit diesem Fahrwerk nicht wirklich zu empfehlen, es sei denn mann ist rennstreckenerfahren oder Testfahrer bei MB.

4) Nebenbeobachtung: ausgezeichnete "Windschlüpfrigkeit"; selbst bei ganz hohen Speeds ist nur ein homogenes Rauschen zu vernehmen, keine hörbaren Turbulenzen (z.B. Schlagen an den A-Säulen oder Dachholmen).

5) Alles in allem eine exzellente Business Machine für Vielfahrer 🙂

Gruß.

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Zitat:

Original geschrieben von 620Nm


3) Höchstgeschwindigkeit (Tacho jenseits 250) ist imho mit diesem Fahrwerk nicht wirklich zu empfehlen, es sei denn mann ist rennstreckenerfahren oder Testfahrer bei MB.

Jetzt bin ich zwar kein Testfahrer bei MB (schade eigentlich), aber ich würde niemandem von Vmax-Fahrten mit dem W212 abraten. Das geht gut, allerdings sollte man zwei Dinge beherzigen: Beide Hände ans Lenkrad und bei sichtbaren Unebenheiten und Kurven Fuß vom Gas. War aber beim noch weicheren W211 genauso und ist, wie ich festgestellt habe, auch beim neuen BMW 5er zu empfehlen. Dieser hat ebenfalls ein sehr reges Eigenleben bei hohen Tempi.

Hi JWck!

Zitat:

Original geschrieben von JWck


Jetzt bin ich zwar kein Testfahrer bei MB (schade eigentlich), aber ich würde niemandem von Vmax-Fahrten mit dem W212 abraten.

Vmax würde ich nach diesen meinen Erfahrungen

nicht wirklich empfehlen

. "Abraten" wollte ich damit nicht sagen, weil zu streng. Es gibt sicherlich Vielfahrer, die - offenbar wie Du - sehr wohl wissen, was sie da tun 😉

Zitat:

Original geschrieben von JWck


Das geht gut, allerdings sollte man zwei Dinge beherzigen: Beide Hände ans Lenkrad und bei sichtbaren Unebenheiten und Kurven Fuß vom Gas.

Ein hilfreicher Hinweis, den ich gerne bestätige!

Zitat:

Original geschrieben von JWck


... ist, wie ich festgestellt habe, auch beim neuen BMW 5er zu empfehlen. Dieser hat ebenfalls ein sehr reges Eigenleben bei hohen Tempi.

Interessant. Also doch, der neue 5er ist lang und "fett" (wenn da nicht gleich wieder die BMW Fraktion Einspruch erhebt 😉 ). Für mich ist die diesbzgl. Referenz der A6 4F FL mit Luftfederung - zugegebenermassen ein unfairer Vergleich. In "dynamic"-Stellung klebt man damit förmlich auf der Straße, Unebenheiten oder Bodenwellen werden umgehend weggebügelt und das Auto verhält sich auch bei hohen Tempi sehr vertrauenerweckend und ruhig.

Also, ich hatte einen Leihwagen bei 230 (Avantgarde) und meinen (Airmatic)bei 250 und kann das eigentlich so nicht bestätigen, solange man schaut, ob die Kurve vom Radius enger wird und man nicht auf einmal zu hastig einlenkt, kann man auch die Kurven mit 250 fahren, dass er manchmal sehr federt, was mir jetzt aber keine Bedenken bereitet.

Also auch bei 250 super zu fahren und 2 Hände gehören ja eigentlich immer ans Lenkrad😉, aber eine versucht bei mir immer mit dem Comand zu spielen😁

Es kann bei MB aber auch schnell mal zu einem kleinen versetzen des Wagen kommen. Habe das mit meinem nun auch schon 2-3 mal gehabt. MEiner hat Airmatik und die steht fast immer auf Sport.
Wenn man nun schnelle Autobahnkurven färht die nicht ganz eben sind, ist es mir schon passiert das das Auto hinten leicht versetzt. Nicht dramatisch, aber es reicht für feucht Hände. Diesen Effekt kenne ich aber schon vom S420 CDI meines Chefs. Der hat das noch extremer. Ist nicht wirklich schlimm und passiert nur bei sehr hohen Tempo, allerdings kannte ich sowas vom A6 nicht. Der war bei hohen Tempo angenehmer zu fahren.

Zitat:

Original geschrieben von manni512


Ist nicht wirklich schlimm und passiert nur bei sehr hohen Tempo, allerdings kannte ich sowas vom A6 nicht. Der war bei hohen Tempo angenehmer zu fahren.

Hatte der A6 auch Luftfederung?

Ich kenne den 4F nur als Avant und ohne Luftfederung, dafür aber mit dem optionalen Sportfahrwerk. Das ist zwar deutlich härter als das Avantgardefahrwerk im W/S212, sorgt aber dafür, dass das Auto sehr gut und sicher auf der Straße liegt. An Stellen, wo die E-Klasse Limousine beginnt, heftiger zu federn und sich stärker zu bewegen (schnelle, unebene Kurven, starke Bremsungen o.ä.), bleibt der A6 Avant deutlich spurstabiler und sehr satt und ruhig.

Der Unterschied A6 Avant mit Sportfahrwerk zu S212 Avantgarde mit 18"-Felgen und entsprechender Bereifung ist dagegen, was die Spurtreue angeht, deutlich geringer, dafür ist das T-Modell komfortabler.

Das beschriebene Versetzten des Fahrzeugs an der Hinterachse ist mir übrigens noch nicht aufgefallen. Ist das Fahrzeug zu diesem Zeitpunkt beladen oder mit leeren Laderaum unterwegs?

Zitat:

Original geschrieben von manni512


Es kann bei MB aber auch schnell mal zu einem kleinen versetzen des Wagen kommen. Habe das mit meinem nun auch schon 2-3 mal gehabt. MEiner hat Airmatik und die steht fast immer auf Sport.
Wenn man nun schnelle Autobahnkurven färht die nicht ganz eben sind, ist es mir schon passiert das das Auto hinten leicht versetzt. Nicht dramatisch, aber es reicht für feucht Hände.

Zitat:

Original geschrieben von JWck


Das beschriebene Versetzten des Fahrzeugs an der Hinterachse ist mir übrigens noch nicht aufgefallen. Ist das Fahrzeug zu diesem Zeitpunkt beladen oder mit leeren Laderaum unterwegs?

Ich habe den von mann512 beschriebenen Effekt auch schon mal erlebt (leicht, unkritisch, jedoch spürbar).

Allerdings ist meiner die Avantgarde Limo mit Stahlfeder-Sportfahrwerk.

Ach Du Sch... 😰

So fährt sich das "Sportfahrwerk" ?! Vor Jahren hatte ich mal einen Audi mit S-Line Fahrwerk und der hat nach 12 Monaten auf der HA bei 240km/h in einer Kurve auf der BAB (die ich fast jeden Tag gefahren bin) dann auch angefangen zu versetzen. War zwar echt etwas Streß mit Audi, aber die haben dann auf Garantie die Stoßdämpfer an der HA getauscht - dann war das versetzen wieder weg.

Gibt es da keine Abhilfe von MB oder ist das bei Euch allen so?

Zitat:

Original geschrieben von HAYES HDX


Gibt es da keine Abhilfe von MB ...?

Vom " 🙂 " wird hierzu leider keine MB Lösung angeboten. Es sei denn, man möchte sich gleich ein AMG Fahrwerk einbauen lassen (ca. 4-5000€)... Dankeschön.

Ich werde mich mal bei AMG direkt erkundigen, ob und was man dort zu diesem Thema sagen (ggfs. machen) kann, ohne sich gleich die Fuhre zu einem Mantaverschnitt umbauen lassen zu müssen.

Hallo 620NM
Ich habe das gleiche Problem bei den Winterreifen beobachtet. Ich habe das fehlende Gewicht des Ersatzrades mit zwei Sack Spielsand ausgeglichen }> nun ist Ruhe.

Sven

Guten Morgen, Sven!
Das ist ein guter Hinweis. Diese Idee hab ich gedanklich bisher nur in Verbindung mit mehr Druck auf der Antriebsachse bei Schnee gebracht. Aber stimmt, dieser Kunstgriff müsste theoretisch auch dafür sorgen, dass ein Teil im Anfangsbereich des Federweges (bei progressiver Kennlinie wäre das der weichere Bereich) "umgangen" wird und die Feder dann nur noch "verkürzt" und härter arbeitet...
Wieviel kgs liegen bei Dir drin? 2 Sack Sand, 50kg?
Gruß.

P.S.: allerdings schätze ich die Ersatzradmulde auch als prima Versteck für den Aktenkoffer, der dort erstens aus dem Blick für Langfinger ist und zweitens dann während der Fahrt nicht durch Gegend kegelt 😉

Hi 620Nm
ja, es sind 50Kg } der Versuch ist auf jeden Fall billiger als ein anderes Fahrwerk....
Wenn der Sand zuviel Platz wegnimmt würde ich eine Bleiplatte empfehlen..

Sven

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