? Nachlass Reimport

Hallo,

mir liegen zwei Angebote vor für einen Ford Focus Titanium.
Bestellt man über einen Vermittler über ein Autohaus im eigenen Bundesland, kostet der Wagen incl Überführung rd 22000€.

Bestellt man als Re-Import, kostet er, vergleichbar ausgestattet, rd 2500€ weniger all in.
Im Kleingedruckten steht, dass der Wagen ggf schonmal kurz im Ausland zugelassen gewesen sein kann, man ihn innerhalb von 5 Tagen abholen muss nach Benachrichtigung (sonst 35€ Gebühr pro Standtag) und der ausliefernde Händler ist 500 km entfernt.
Ein Gebrauchtwagen muss nicht verkauft werden.

Was sollte man tun? Gibts Risiken, die zu bedenken sind?

Eingefallen ist mir die ggf nötige Umprogrammierung des Bordcomputers/Navi auf Deutsch. Und ggf wartet man beim heimischen Händler etwas länger auf den Wagen in der Werkstatt. Zudem ist eine Lieferfrist mit 4-5 Monaten angesetzt. Wie verbindlich ist die zu sehen?

Danke.

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"LPG-Gasanlage ab WERK", wie es im Inserat heißt, ist ja glatt gelogen.
Das "Werk" baut keine Gasanlage ein, die wird irgendwo in der Pfalz nachgerüstet.

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Zitat:

@Lattementa schrieb am 19. Mai 2017 um 14:28:54 Uhr:


Die Begründung gab es nur mündlich. Auf Kulanz hat man aber ohnehin keinen Rechtsanspruch...

"Peugeot", also der Hersteller, hat also "mündlich" mit Deiner Schwester kommuniziert?
Das glaub' ich jetzt eher nicht.
Ich glaube, dass irgendeine Peugeot-Werkstatt abgelehnt hat, sich um Kulanz zu bemühen.
Und wenn das, was ich ebenfalls bezweifle, mit der Begründung "EU-Import" geschehen ist, solltest Du das mal dem Hersteller vortragen.
Aber schriftlich.
Dann hast Du Fakten.
Und die werden was anderes belegen.
Zwar hat man, das weiß jeder, auf Kulanz keinen Anspruch, genausowenig darf aber irgendein Hersteller irgendeiner Ware Kunden diskriminieren, schon gar nicht Käufer von EU-Neuwagen.
Tut er das (was ich hier bezweifle), kann man sich zurecht dagegen wehren.

Nochmal: der Händler sagt: klar können Sie bei Peugeot um Kulanz bitten. Das wird aber nichts, denn der Wagen ist ein Reimport. Dann versuchst du es trotzdem beim Hersteller. Der sagt dann nein z.B. weil Auto zu alt, zu viele km etc.

Du wirst nie beweisen können, dass der Hersteller bei einem Nicht-Reimport ja gesagt hätte. Muss er ja auch nicht. Kulanz kann er geben oder es lassen.

Und einklagen kann man da überhaupt nichts. Das kann ich dir als Rechtsanwalt sagen. Das Verhalten des Herstellers ist moralisch nicht in Ordnung, rechtlich aber nicht angreifbar. Man kann das ärgerlich finden. Aber man muss auch mal die andere Seite sehen. Wenn der Hersteller an Deinem Auto z.B. nur 1.000 Euro statt 5.000 verdient hat weil deins ein Reimport war dann ist doch klar, dass er z.B. Kulanz für eine 2.000 Euro Reparatur eher ablehnt. Das kannst du dann unter leben und leben lassen verbuchen. Du wolltest dem Hersteller nicht mehr zahlen als notwendig (rechtlich in Ordnung, moralisch na ja), dann kommst du mit dem Wunsch um Kulanz und dann macht der Hersteller mit dir das gleiche (rechtlich ok, moralisch na ja).

Zitat:

@Lattementa schrieb am 20. Mai 2017 um 18:27:41 Uhr:


Nochmal: der Händler sagt: klar können Sie bei Peugeot um Kulanz bitten. Das wird aber nichts, denn der Wagen ist ein Reimport. Dann versuchst du es trotzdem beim Hersteller. Der sagt dann nein z.B. weil Auto zu alt, zu viele km etc.

Habt Ihr das ausprobiert?
Ich bin sicher - nein.
Ihr habt Euch mit der Aussage der Werkstatt abgefunden.
Nochmal: der Käufer eines EU-Fahrzeugs darf nicht diskriminiert werden, das wäre ein Handelshemmnis und die bekämpft die EU-Kommission recht erfolgreich.
Seit Jahrzehnten.
Und weil dort Dossiers geführt werden, fällt auch auf, wenn Verbraucher auf einem nationalen Markt bspw. i.S. Kulanz benachteiligt werden (wenn diese sich nur öfter beschweren würden...).
Klar ist das für die armen, notleidenden Hersteller ärgerlich - den Nutzen des Binnenmarkts haben zu wollen, die Pflichten aber nicht, lässt die EU aber zurecht nicht zu.
Es ist auch ein Fehler, sich mit der ersten Ablehnung eines Kulanzfalls abzufinden.
Auch wenn mir das Anspruchsdenken deutscher Käufer, die alle beim Kauf wissen, dass sie zwei Jahre Garantie haben und nicht zweieinhalb oder zwei Jahre und fünf Wochen, manchnal ziemlich gegen den Strich geht: wir haben es häufig erlebt, dass, wenn man nach der ersten Ablehnung ein zweites Mal schreibt (!) und manchmal gar nach der zweiten ein drittes Mal, am Ende dann doch Geld kommt.
Z.B. bei den weggerosteten T5-Wasserpumpen im dritten und vierten Jahr.
Ein bisschen Hartnäckigkeit zahlt sich da fast immer aus.
Außer bei SEAT.
Die sind zu klamm für Kulanz.

Warum sollte der deutsche Importeur/ die deutsche Niederlassung Kulanz gewähren, sprich: Geld ausgeben, für etwas mit dem er keinen Cent Umsatz generiert hat? Das hat nix mit Diskriminierung zu tun, sondern mit rein wirtschaftlichen Aspekten.

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Zitat:

@Texas_Lightning schrieb am 20. Mai 2017 um 21:01:43 Uhr:


Warum sollte der deutsche Importeur/ die deutsche Niederlassung Kulanz gewähren, sprich: Geld ausgeben, für etwas mit dem er keinen Cent Umsatz generiert hat? Das hat nix mit Diskriminierung zu tun, sondern mit rein wirtschaftlichen Aspekten.

Und wenn du ins Ausland verziehst, stehst du auch vor so inem Problem?

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