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Tue Feb 03 19:10:43 CET 2015    |    Telsch    |    Kommentare (114)    |   Stichworte: BDE, Benzindirekteinspritzung, Carisma, GDI, Mitsubishi

In diesem, meinem ersten Blog, schreibe ich etwas über mein erstes Auto - eine Mitsubishi Carisma 1,8 GDI.

Die Geschichte wie ich zu dem Fahrzeug gekommen bin, will ich hier nicht mehr darstellen, diese könnt ihr bei Interesse in meinem Fahrzeugprofil nachlesen. Hier geht es eher um das Fahrzeug an sich, die Geschichte und technische Aspekte. Auf die Faceliftvariante werde ich hier ebenfalls nicht eingehen, da es sonst zu viel wird.

 

 

Allgemeines

 

FrontansichtFrontansichtDie Mitsubishi Carisma wurde von 1995 bis 2004 (Vorfacelift bis 1999) von NedCar zusammen mit dem Volvo S40 und V40 gebaut. Carisma und S40, sowie V40 teilen sich, das von Proton entwickelte (und auch im Proton Waja verwendete), Fahrgestell. Es gab Benzinmotoren mit 1,3 Liter (nicht in Deutschland), 1,6 Liter und 1,8 Liter, sowie einen 1,9 Liter Diesel.

Der Basisbenziner mit 1,3 Litern Hubraum leistete 82 PS und bot 120 Nm. Der schwächste in Deutschland angebotene Benziner leistete 90 PS bei 5500 U/min, lieferte 137 Nm und brachte es damit auf 180 km/h Spitze. Der Diesel lieferte mit der gleichen Leistung 176 Nm und endete ebenfalls bei 180 km/h. Als Spitzenmotorisierung wurde noch ein 1,8 MSX angeboten der 140 PS und 167 Nm lieferte und 215 km/h lief, dieses Modell war in Deutschland allerdings, wie der 1,3 Liter, nie offziell erhältlich.

Während der gesamten Produktionszeit bis 2004 wurden über 350.000 Carisma produziert.

 

Nun zum eigentlichen Fahrzeug dieses Blogs, dem 1.8 GDI. Er leistet 125 PS und liefert 174 Nm, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 200 km/h. Der GDI sollte ein Spritsparmodell mit trotzdem ordentlichen Fahrleistungen sein. Vor allem Familien sollten mit diesem Fahrzeug angesprochen werden. Das Design fand in Europa allerdings keinen allzu großen Anklang, weshalb sich das Fahrzeug nicht so gut wie erhofft verkaufte.

 

 

Technik

 

InnenraumInnenraumDer GDI-Motor wurde im August 1997 eingeführt und auf der IAA 1997 erstmals in Europa vorgestellt. GDI steht für Gasoline Direct Injection. Die Carisma war somit das erste Großserienmodell mit Benzindirekteinspritzung. Zuvor gab es nur Fahrzeuge in Kleinserie die diese Technik hatten (Bspw. Gutbrod Superior, Mercedes-Benz 300 SL Flügeltürer). Mitsubishi versprach durch diese Technik eine Verbrauchseinsparung und CO2-Reduktion von 20% bei einer Mehrleistung von 10%. Es wurde ein Verbrauch von 6,5 Litern pro 100 km im kombinierten Zyklus angegeben. Das Triebwerk wurde in der Presse viel gelobt, das Auto Journal bspw. schrieb 1997 von einer "Industriellen Revolution".

 

 

 

Exkurs zur Bezindirekteinspritzung

 

Bei der, bis heute bei Benzinern üblichen, Saugrohreinspritzung wird der Kraftstoff ins Saugrohr eingespritzt und dort mit der Luft vermischt. Dieses homogene Gemisch wird in den Zylinder eingelassen, wo es dann mit Hilfe der Zündkerze gezündet wird. (Keine explosionsartige Verbrennung)

Der Direkteinspritzer spritzt den Kraftstoff erst in der Verdichtungsphase direkt in den Zylinder mit Hilfe einer Hochdruckeinspritzpumpe ein. Die Einspritzung erfolgt also später als bei der Saugrohreinspritzung, so dass der Kraftstoffbedarf auch noch kurzfristig an den Bedarf angepasst werden kann.

Durch den hohen Einspritzdruck wird eine feine Zerstäubung des Kraftstoffs sichergestellt, die Homogenisierung des Gemischs wird außerdem durch einen speziell geformten Kolben begünstigt.

Im Teillastbereicht wird kein stöchiometrisches Kraftstoff-Luftgemisch erzeugt, sondern ein mageres Gemisch (also mehr Luft, als zur vollständigen Verbrennung des Kraftstoffs nötig wäre). Somit befindet sich weniger Kraftstoff im Zylinder, der verbrannt werden und Emissionen erzeugen kann. Ein Problem der mageren Verbrennung stellen allerdings die höheren NOx-Emissionen dar. Heute werden die erhöhten NOx-Emissionen bei Direkteinspritzern meist durch einen SCR-Katalysator in Stickstoff und Wasser umgewandelt. In der Mitsubishi Carisma wurde stattdessen zusätzlich zum 3-Wege-Katalysator (kann nur bei stöchiometrischen Kraftstoff-Luftgemisch optimal arbeiten) ein spezieller NOx-Katalysator verbaut.

 

 

Karosserie und Ausstattung

 

HeckansichtHeckansichtBei der Karosseriegestaltung wurde großen Wert auf eine gute Aerodynamik gelegt. Mit einem Cw-Wert von 0,29 gehörte er damals wie heute zu den aerodynamisch günstigeren Fahrzeugen.

Ansonsten enspricht das Design dem typischen "Standarddesign" der 90er Jahre.

Das Fahrzeug war als Stufen- und Fließheck erhältlich.

 

Es wurden verschiedene Austattungsvarianten angeboten. Die Basisausstattung wurde GL, bzw. L genannt und umfasste elektrische Fensterheber vorn, eine Zentralverriegelung, Fahrer- und Beifahrerairbag, Seitenairbag für die Vordersitze, Gurtstraffer vorne, ABS, Servolenkung, Außenspiegel auf Fahrerseite mit asphärischem Glas, neigungsverstellbare Lenksäule, Drehzahlmesser, vier Lautsprecher und einen Flankenschutz in den Türen.

In der höchsten Ausstattungsvariante, welche LS bzw. GLS genannt wurde, war folgendes zusätzlich zu GL, bzw. L serienmäßig dabei:

Vier Leichtmetallfelgen 185/65 R14, Halogenscheinwerfer und Nebelscheinwerfer, elektrische Fensterheber vorn und hinten, elektrisch einstell- und beheizbare Außenspiegel und eine Klimaautomatik.

Dazwischen gab es noch den LX bzw. GLX.

Der Einstiegspreis für den Basis-GDI lag bei 34.890 DM als Stufenheck. Das Fließheck war ab 35.490 DM erhältlich.

Optional gab es ein Schiebedach für 1310 DM, eine 4-Stufen-Automatik für 2570 DM und eine Metallic-Lackierung für 680 DM.

(Alle Preise Stand August 1998)

 

 

Aktuelles und Probleme

 

Das bekannteste Problem des GDI-Motors dürfte die Verkokung des Ansaugtraktes sein. Dies liegt an der Abgasrückführung, die einen Teil der Abgase einer erneuten Verbrennung zuführt. Durch die Abgasrückführung werden zwar die NOx-Emissionen reduziert, stattdessen steigt u.a. der Anteil an Partikeln, weshalb mittlerweile auch über einen Partikelfilter für Benzindirekteinspritzer diskutiert wird.

Die Verkokung macht sich vor allem durch Leistungsverlust oder extremer Laufunruhe im Leerlauf (bis zum Absterben des Motors) bemerkbar.

Ansonsten gilt der Motor als robust und langlebig.

Derzeit (1. Januar 2014; Quelle KBA) sind in Deutschland noch 11.504 Fließhecklimousinen und 2.498 Stufenhecklimousinen mit dem GDI Motor in der Vorfaceliftvariante zugelassen.

Insgesamt sind noch 42.459 Carisma aller Motorisierungen und Baureihen in Deutschland zugelassen.

 

Was macht dieses Auto also besonders?

Ich denke es ist die Mischung aus modernster Technologie in Verbindung mit einer unscheinbaren Karosserie und einem 90er-Jahre typischen Innenraum.

 

Ich hoffe mein erster Artikel hat euch gefallen und war weder zu oberflächlich noch zu tiefgehend.

Über eine Diskussion zu diesem Fahrzeug würde ich mich freuen.

 

Alle Fotos stellen eine Mitsubishi Carisma 1.8 GDI als Fließheck in der LX-Ausstattung dar. Das auf dem Innenraumfoto zu sehende Radio ist nicht original, sondern nachgerüstet, ebenso die Halterung fürs Navigationsgerät und die Antirutschpads.

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Thu Feb 05 14:27:07 CET 2015    |    HalbesHaehnchen

Zitat:

und Daihatsu und Saab und Rover und TVR...

und Chevrolet und Autobianchi und Hummer und... :D

 

Bei Lancia finde ichs aber tatsächlich schade, da ich den Thesis und auch den neuen Delta mag. Schade, dass es zu wenig Individualisten gibt, die diese Autos zu schätzen wissen.

 

Saab mochte ich auch :D

Thu Feb 05 15:17:00 CET 2015    |    DeepBlueGalant

Zumindest in Deutschland scheint es für Mitsubishi wieder bergauf zu gehen. Im Jahr 2014 hat die Frey-Gruppe Mitsubishi Motors Deutschland Automobile (MMDA) übernommen. Frey hat es bereits geschafft Hyundai in Deutschland groß zu machen. Allerdings hatte Hyundai im Gegensatz zu Mitsu auf die Anforderungen der Frey-Gruppe reagiert und Modelle speziell für den europäischen Markt entworfen. Im ersten Jahr nach der Übernahme von Frey konnte im Januar 2015 eine Steigerung der Verkäufe um 108%(!!!) erreicht werden. Damit liegt der Marktanteil von Mitsubishi in Deutschland wieder bei einem Prozent. [1]

 

Allerdings kann MMDA natürlich nur die vermurksten Modelle aus Japan verkaufen. Da sehe ich zzt. die größte Gefahr für den Hersteller in Japan selbst.

 

Quelle: http://presse.mitsubishi-motors.de/press.php?id=201502031

Thu Feb 05 15:53:51 CET 2015    |    Kurvenräuber24287

Hallo!

 

Nachdem ich lange passiver Mitleser in verschiedenen Foren hier bin, mußte ich mich nun angesichts dieses Beitrags zum Mitsubishi Carisma GDI extra anmelden - noch dazu, wo offensichtlich der Themen-Ersteller auch aus dem Stuttgarter Raum kommt.

 

Zunächst mal danke für den tollen Einführungsbeitrag zu diesem wirklich interessanten und auch in meinen Augen sehr besonderen Wagen. Seit über einem Jahr nenne ich auch einen Carisma GDI mein Eigen, in genau derselben Farbe wie hier abgebildet (müßte G19 "Lüttich-Grün" sein), allerdings in der LS-Ausstattung und mit Automatikgetriebe. Und ich bin mit ihm höchst zufrieden - dazu evtl. später mehr.

 

Jetzt könnte ich viel schreiben, denn die Geschichte, wie ich dazu gekommen bin, ist kurios. So kurios, daß sie eigentlich damit anfängt, daß ich eigentlich überzeugter ÖPNV- und Fahrrad-Nutzer bin und Autos nur als "nötiges Übel" sehe, das ich lange mit Carsharing abgedeckt habe, das ich auch heute noch nutze - die Firma mit den roten Autos im Raum Stuttgart.

 

Durch meine Freundin, die in ca. 100 km Entfernung auf dem Dorf wohnt und wo kein ÖPNV unter 3 Std. Fahrzeit hinkommt, wurden dann aber die Carsharing-Rechnungen doch schnell recht hoch, so daß Gedanken an die Anschaffung eines eigenen Autos aufkamen. Während diesen Gedanken kam es, daß ich sie über mehrere Wochen täglich im Krankenhaus besuchen mußte und wollte, wofür ich einen Freund fragte, ob ich den Wagen seiner Mutter ausleihen könnte für ein paar Wochen, da diese eh nicht mehr damit fuhr aus Angst usw. Dieser Wagen war - ein Carisma GDI LS, Automatik, in _rot_. Ich kannte ihn schon von der einen oder anderen Besorgungsfahrt mit jenem Freund, bis dato war es aber einfach "irgendein Auto, noch dazu nur mäßig praktisch weil kein Kombi".

 

In der Zeit der täglichen Nutzung, die sich auch nach der Krankenhaus-Zeit noch zu mehreren Monaten hinzog, lernte ich das Fahrzeugmodell dann kennen und schätzen und eine zunehmende Faszination dafür zu spüren, wie hier aufwendige Technik (z.B. GDI mit bei mir wirklich geringem Verbrauch von max. 6,8 l/100km "trotz" Automatik, Getriebesteuerung, Lüftungssteuerung) mit aus heutiger Sicht schon klassischer, wertneutraler Form (z.B. von außen und von den Instrumenten) und einer fast verwunderlichen Qualität (z.B. hinsichtlich geringer Rostanfälligkeit, geringe Geräuschentwicklung) einhergeht.

 

Gegen Ende der "Ausleihzeit" hatte ich damit über 8.000 km zurückgelegt und mich so an den Wagen gewöhnt, daß ich ihn gerne behalten hätte und diesbezüglich auch die Besitzerin direkt fragte, ob ich ihn abkaufen könnte, weil sie ja selber nicht mehr fahren wollte. Dies war aufgrund neuer Umstände allerdings nicht möglich, denn einer ihrer Söhne wollte ihn nun nutzen, und so mußte ich ihn zurückgeben.

 

Unter diesen Umständen machte ich mich dann auf die Suche in den Internet-Börsen und -foren, um möglichst viel Wissen hinsichtlich Technik und Ausstattungen zu asmmeln, um mir einen eigenen Wagen zu suchen. Mir war nach kurzer Zeit klar, was es sein sollte:

 

- Carisma mit GDI-Motor, nach diesen Erfahrungen und aufgrund der Besonderheit, daß es das erste Serienmodell mit Direkteinspritzung war.

 

- Vorfacelift in LS- oder EXE-Ausstattung, u.a. weil mir die Form besser gefällt, ich die Glasscheinwerfer für lagnlebiger halte, weil ich freie Wahl beim Radio ohne Einschränkungen wollte (aber nicht, um hier ein blinkendes Billigprodukt einzubauen, sondern nur um Abhängigkeiten zwischen Radio und Bordelektronik zu vermeiden) und weil mir die besondere Lüftungs- und Klimasteuerung zusagte, einschließlich des elektrostatischen Innenraum-Luftfilters.

 

- Automatikgetriebe, weil es in Zusammenhang mit dem GDI-Motor mit geringem Verbrauch auffiel, trotz der "nur" 4 Stufen immer weich schaltet (die WÜK-Steuerung erfolgt in "angelerntem" Zustand sehr optimiert) und weil es beim Gebrauchtwagen aus meiner Sicht, sofern die Vorgeschichte gut ist, aufgrund der intelligenteren Steuerung geringeren Verschleiß und weniger Wartung verspricht.

 

- hervorragender Gesamtzustand, insbesondere keine (wahrnehmbaren / nennenswerten) Karosseriemängel.

 

Mit diesen Einschränkungen finden sich selbst auf den großen Plattformen maximal eine Hand voll geeigneter Autos, und "leider" bei wenig gesuchten Modellen wie diesem sind sie oft bei den üblichen "Low-Budget"-Gebrauchtwagenhändlern zu finden.

 

Nach wiederholtem Suchen und erfolglosem Durchforsten der Anzeigen dann eines Tages eine zwei interessante Exemplare: ein roter und ein grüner, aber beide in Berlin! Nach kurzen Telefonaten war mir aber klar: einer der beiden muß es werden, das Bauchgefühl war bei beiden sehr gut... aber ein schlechtes Bauchgefühl stellte sich bei den Gedanken zur Abwicklung ein: kann ich da irgendwie reservieren, sind die noch da, wenn ich hinfahren sollte?

 

Als absolut "autoferner" Mensch dann also geschaut, wie das mit Kurzzeitkennzeichen usw. funktioniert, und einen Plan ausegklügelt: mit meiner Freundin an einem Tag mit dem Zug von Stuttgart nach Berlin mit der Idee, nacheinander die beiden Fahrzeuge anzuschauen und das (hoffentlich) gute Exemplar dann mitnehmen! Gedacht, gesagt, getan - als erstes den grünen angeschaut, wirklich alles begutachtet, auch mit Taschenlampe und Spiegel usw., ausführliche Probefahrt gemacht - und gekauft!

 

Ausschlaggebend war neben dem sehr guten Gesamtzustand auch die Historie: der Wagen war wirklich lückenlos scheckheftgepflegt, vor mir hatte er zwar schon zwei Besitzer - aber nur EINE Werkstatt, die er jedes Jahr gesehen hat, und wo ich nach Anruf sogar noch detailliertere Infos zu den durchgeführten Wartungen bekommen konnte...

 

Das einzige, was mittelmäßig war, war die Batterie, also gleich noch in der Stadt zum Supermarkt, der auch viel Autozubehör hat, und die größte passende Batterie gekauft und vor Ort eingebaut. Passendes Werkzeug hatte ich ja dabei...

 

Und dann gings durch die Nacht heimwärts nach Stuttgart, wo sich der "Neue" 15-jährige dann gleich auf einer langen Strecke beweisen und bewähren konnte - und nun seit genau einem Jahr hervorragende Dienste leistet und bei jeder Nutzung erfreut. Unter meinem Besitz ist er jetzt also erst bei der zweiten Werkstatt - Ehrensache, daß es hier bei einer Vertragswerkstatt bleibt.

 

So, jetzt ist der Text ewig lang geworden, und enthält noch kein Wort zu den technischen Erkenntnissen, die ich über dieses Automodell in der ganzen Zeit gesammelt habe - mal schauen, vielleicht kann ich diese in einer (oder mehreren ;-) ) Kommentar-Fortsetzung(en) dazu noch was schreiben.

Thu Feb 05 16:01:37 CET 2015    |    DeepBlueGalant

carisma_es: Oder du bastelst daraus auch einen Blog-Eintrag. Mit Bildern etc. Wird dann einfacher den Eintrag wieder zu finden. Interesse bei den Lesern ist sicherlich vorhanden. :) . Eigentlich könntest du deinen Kommentar oben schon für einen Blogeintrag nutzen bzw. dazu ergänzen.

Thu Feb 05 16:07:48 CET 2015    |    Bongo73

Sehr traurig, was mit Mitsubishi geschehen ist.... :(

Wie man sich selbst, ohne Not, so derartig ins völlige Abseits und in die totale Bedeutungslosigkeit katapultieren kann, ist mir ein völliges Rätsel...

 

Die "Modellstrategie" von Mitsubishi für Europa/Deutschland kann man in keiner Weise mehr nachvollziehen.

Ein Großteil der Modellpalette blieb schlicht ohne Nachfolger... halbwegs einigermaßen über Wasser hält man sich in Europa, mehr schlecht als recht, nur noch durch Outlander und ASX. Die Zulassungszahlen der anderen Modelle lassen sich eher an einer Hand abzählen...

Daher nur allzu gut verständlich, dass es heute auch keine "Nur"-Mitsubishi-Händler mehr gibt. Davon könnte niemand mehr leben. Mitsubishi existiert heute nur noch unter einem gemeinsamen (Händler)-Dach mit Kia und Nissan. (Zumindest hier bei uns in Franken/Nordbayern)

 

Man lässt ohne Not den bekanntesten und ältesten Mitsubishi-Modellnamen sterben (Colt), man entwickelt zudem keinen "richtigen", konkurrenzfähigen und modernen Colt-Nachfolger mehr (obwohl der Colt das letzte verbliebene, halbwegs gut laufende "Normal"-Mitsubishi-Modell gewesen war. Der neue "Space Star" ist dafür beileibe kein Ersatz, sondern spielt optisch, preislich und technisch eher die Rolle einer Art Dacia-Konkurrenz. Die ursprüngliche Ausrichtung dieses Modells auf Schwellenländer, sieht man nur zu deutlich an) ... man streicht die Mittelklasse gleich komplett (Galant) ... man streicht die obere Mittelklasse (Sigma) ... man streicht die komplette Van-Familie (Space Star, Grandis, Space Wagon) ... Völlige Aufgabe des europäischen Marktes!

 

Eine Marke, die in den 80ern und 90ern mal höchst solide, konkurrenzfähige und extrem zuverlässige Autos produziert hatte, teilweise vollgestopft mit modernster Elektronik, Allradantrieb, Allradlenkung... Da hatte man in Europa noch Fahrzeuge wie die Sechszylinder-Galants, den Sapporo (samt elektronisch verstellbarem Fahrwerk und Dämpfern), den Sigma, den 3000 GT, den Eclipse, den Colt GTI und ein komplettes Van-Programm im Angebot. :(

 

Dass viele einst gefestigte japanische Marken, in den letzten Jahren immer mehr mit Aufgabe, bzw. Rückzug reagierten... anstatt mit Investitionen und Modelloffensiven, ist nicht wirklich verständlich... angesichts der unglaublich erstarkten koreanischen Konkurrenz und doch eigentlich sehr guten finanziellen Mögichkeiten. Sehr schade das alles... :( Weshalb versucht man z.B. in Europa nicht Hyundai und Kia mit deren eigenen Waffen zu schlagen? Weshalb versucht man nicht, sich wieder mehr mit aufwändigen Techniklösungen (so wie früher mal... ) zu profilieren?

 

- Toyota: immer noch sehr zuverlässig und gewinnt noch immer (trotz den Rückrufaktionen der letzten Jahre) fast sämtliche Erhebungen und Statistiken zur Zuverlässigkeit und Kundenzufriedenheit , hat das Qualitäts-, Umwelt- und Hybridpionier-Image nach wie vor auf seiner Seite, Modellpalette wurde im Laufe der Jahre aber immer mehr ausgedünnt und aufgegeben, Verkaufszahlen in Europa steigen wieder leicht an, haben aber insgesamt seit Beginn der 2000er Jahre deutlich verloren. (Halbierung des Marktanteils) Das neue Design ist aber offenbar umstritten, die "erlebbare und fühlbare" Qualität ist teilweise noch verbesserungsfähig.

 

- Lexus: hat trotz mehr Modellen immer mehr an Marktanteil verloren, dümpelt nach wie vor in D. auf sehr geringem Niveau herum, neues Design mit dem "Monstergrill" ist umstritten. Absolute Topqualität und Zuverlässigkeit.

 

- Daihatsu: hat sich seit Anfang 2013 komplett aus Europa zurückgezogen.

 

- Suzuki: hält sich nach wie vor in seiner Nische mit Kleinwagen und kleinen Allradlern, keine besondere Entwicklung vorhanden, der Versuch mit dem Kizashi auch in der Mittelklasse zu debütieren floppte (erwartungsgemäß).

 

- Mazda: macht derzeit alles richtig, das neue Kodo-Design wird von der Mehrheit (auch von sehr vielen "Fremdmarkenfahrern") als sehr attraktiv wahrgenommen, ansprechende Optik und Anmutung auch innen, Zuverlässigkeit/Haltbarkeit sind nach wie vor top und werden gelobt, hat sich jedoch viel Image durch die Rostproblematik verspielt... hoffentlich hat man aus diesem fatalen Fehler inzwischen gelernt?!... die neue Skyactiv-Technik (mitsamt Top-Dieselmotoren, knackig-präziser Schaltung, etc.) hat einen sehr guten Ruf erworben, die deutschen/europäischen Verkaufszahlen sind mit den neuen Modellen sehr deutlich angestiegen.

 

- Nissan: lebt in Europa hauptsächlich vom Quashqai (und... für manchen erstaunlich angesichts der Optik, dem Juke), die restlichen Modelle laufen so mäßig nebenher noch etwas mit. Bleibt abzuwarten, wie sich die Rückkehr Nissans in die Kompaktklasse mit dem Pulsar so entwickeln wird.

 

- Infiniti: ...siehe Lexus. Chance auf weitere Verbreitung nahezu unmöglich... durch nur 5 Händler in D.... Kein vergleichbares Image wie bei Lexus vorhanden.

 

- Subaru: bleibt in seiner speziellen (Allrad-)Nische, sehr gutes Zuverlässigkeits- und Haltbarkeitsimage, insgesamt wenig/kaum Wachstumsentwicklung, geringe Verkäufe, wenige Händler, gilt als Auto für Förster oder Almbewohner und wenig innovativ, bzw. zu altmodisch/konservativ, allerdings hat Subaru markentypisch auch eigenständige Techniklösungen wie symmetrischer Allradantrieb plus Diesel-Boxermotoren(!)... bei der Konkurrenz nicht zu finden.

 

- Honda: ...auch traurige Entwicklung :( ... scheint sich immer mehr in Richtung Mitsubishi zu entwickeln.(?) Immer weniger Modelle, sehr geringe Händlerdichte, der aktuelle (verschlimmbesserte) Civic dümpelt schleppend herum und kommt designmäßig bei der großen Mehrheit nicht an (der Vorgänger war damals deutlich erfolgreicher, "frischer", "cooler"), der (sehr gute) Accord flog aus dem Programm, ebenso wie die Hybridmodelle Civic-Hybrid und CR-Z (... und lange vorher der Legend... oder die Fahrmaschine S-2000... ).

Man (über-)lebt heute nur noch durch Jazz und CR-V. (Unser seit über 30 Jahre ansässiger Honda-Händler hat sich kürzlich zusätzlich zum ersten Mal eine weitere Marke mit ins Haus geholt.... und verkauft davon vermutlich ein Vielfaches mehr... : nämlich Mazda) Ansonsten bei Honda: Topmotoren- (v.a. Diesel!) und Fahrwerke, gute Verarbeitung, gutes Design (elegant/zeitlos beim Accord, leider ablehnend beim Civic), traditionell hohe Zuverlässigkeit, teilweise pfiffige Details ("Magic Seats" bei Jazz und Civic), einstmals dynamisches/sportliches und hochwertiges Image a la "japanischer BMW". Schade drum...

 

- Mitsubishi: ... siehe oben. :(

Thu Feb 05 18:15:35 CET 2015    |    jackknife

Der hochgelobte GDI-Motor aus diesem Wagen ist allerdings im Volvo V40 der ungeliebteste.

Warum? Er ist wesentlich kurzlebiger als die reinen Volvo-Motoren und zudem der einzige, der kein E10 verträgt, da viele Teile des Kraftstoffsystems aus Aluminium sind.

 

Zur Langlebigkeit: Ich habe von einigen Problemen mit diesen Motoren im V40 ab ca. 140-160tkm erfahren müssen. Der typische Volvo-Motor hingegen hängt da gerne 100tkm dran bevor irgendwas anfängt, als Fünf- und Sechsender (gleiche Familie) sogar noch mehr wenns nicht die italienischen Hubraumkastraten sind.

 

Sicherlich, einige Fahrzeuge erreichen diese Laufleistung nichtmal ansich, aber irgendwie habe ich die GDI nicht als Sparwunder im Kopf. Dass der Audi 125PSler allerdings wesentlich mehr soff ist unbestritten, den 1.8T mit 150PS hingegen bekommt man gut unter 8 Litern bewegt, auch im A4.

Thu Feb 05 18:46:21 CET 2015    |    Turbotobi28

Die Mitsubishi Motoren sind eigentlich für astronomische Laufleistung gut. Nur die komplexe Gdi Technik zickt und reparieren ist teuer. So teuer das manch Fahrzeug entsorgt wird obwohl der Motor an sich noch okay ist.

 

Die Volvo Motoren sind aber auch gut, selbst die kleineren die noch auf Renault Motoren basieren. Der 2,0t ist natürlich ein besonderes Schmankerl.

Thu Feb 05 21:41:59 CET 2015    |    Achsmanschette51801

Ich halte es auch für gut möglich, daß ich mit einem 2.0T glücklicher geworden wäre als mit meinem T4 gleichen Hubraums. Aber der war da und in Quasi-Neuwagenzustand. Und ich fahre selten schneller als ich es mit dem "normalen" 2.0 schaffen würde.

 

Im April wird der Volvo an meine Tochter gehen, es war auf jeden Fall eine schöne Zeit und die restlichen Monate genieße ich.

Thu Feb 05 22:17:53 CET 2015    |    jpk0665

Ich habe diesen Carisma über 14 Jahre gehabt.

KEINE technischen Probleme! Auch keine Probleme mit Verkokung bis zum Verkauf.

Ein sehr zuverlässiges Auto gewesen. Auch auf Langstrecke (800km).

Thu Feb 05 22:31:08 CET 2015    |    Telsch

Vielen Dank für eure interessanten Kommentare. Es freut mich sehr, dass dieses Fahrzeug auf so großes Interesse stößt. :)

 

@carisma_es : Ersteinmal herzlich willkommen hier auf Motor Talk. Freut mich, dass du hier mitliest und auch deine interessante Geschichte hier geschrieben hast. Ich finde es auch toll, dass du ein Fahrzeug in sehr gutem Zustand besitzt und diesen Zustand erhälst. In gutem Zustand gibt es leider wirklich nicht mehr allzu viel (auch meiner hat sehr deutliche Gebrauchsspuren und der Lack ist vollkommen im Eimer)

Mit der Farbe liegst du vollkommen richtig, die wurde von Mitsubishi als "Lüttich-Grün" angeboten.

 

@Bongo73 : Danke für deine ausführliche Analyse der häufigsten japanischen Automarken und deren Entwicklung am europäischen Markt in den letzten Jahren.

Fri Feb 06 09:43:13 CET 2015    |    Kurvenräuber24287

Telsch: danke für Dein Willkommen und die Info bzgl. der Gebrauchsspuren. Die Geschichte mit dem Lack wirft aber Fragen auf: warum passiert dieses "Klarlack-Abpellen"? Waren das alles Schadstellen/Umwelteinflüsse und/oder mangelnde Pflege, oder gab es hier einen Fertigungsfehler über eine gewisse Zeit? Was ist denn das Baujahr/Erstzulassungsdatum von Deinem? Meiner ist einer der "spätesten" Vorfacelift-Modelle von Anfang 1999.

 

 

Zu den allgemeinen GDI-Themen und auch sonst der Technik des Wagens kann ich bei Gelegenheit mal mehr schreiben - allgemein hat in einem Carisma-spezifischen Forum es mal jemand schön auf den Punkt gebracht: der GDI-Motor ist ein bißchen wie eine Diva. Interessiert man sich ein wenig für ihn und läßt man ihm Pflege zukommen, hat man auch große Chancen, daß er gut und lange läuft.

 

Als wichtig sehe ich hier ganz besonders den regelmäßigen, intervallgerechten Ölwechsel und ein gutes Öl, nicht zu dünn wegen den Hydrostößeln - also ein z.B. gutes 5W-40 mit mindestens ACEA A3/B4 oder, wenns ganz "premium" sein soll, ein ACEA C3 (habe ich seit dem letzten Ölwechsel vor ein paar Tagen drin).

 

Dann ist darauf zu achten, daß es nur einen Typ Zündkerzen gibt, die freigegeben sind, und das sind welche von NGK, Modell IZFR6B. Kein (!) anderer Typ ist wirklich passend - dafür halten die Dinger immerhin 90.000 km.

 

Bezüglich dieser Ansaugtrakt-Geschichte gibt es eine schöne Anleitung im Netz, wie man als Selber-Schrauber alles umfassend reinigen kann, ohne Spezialgeräte zu benötigen - oder auch die Werkstatt des Vertrauens damit beauftragen kann: http://www.dreamcarisma.de/.../1.8_gdi_bj98_selber_blastern.php

 

Mitsubishi hatte ja statt so einer manuellen Methode ein teilautomatisiertes "Durchblasen" mit Nußschalengranulat (so wird zumindest berichtet) definiert, das unter dem Namen "Carbon-Blaster" bekannt geworden ist und deshalb oft für diese Reinigung der Begriff "blastern" verwendet wird.

 

Zur Drosselklappe: hier ist wichtig zu unterscheiden, ob es ein Vorfacelift-Modell (mit 125-PS-Motor) oder ein Facelift-Modell (122 PS) ist.

 

Vorfacelift: mechanische Drosselklappe mit Bowdenzug, Stellungsgeberpoti an Motorsteuerung, Leerlaufregelung per servomotorgesteuertem DK-Bypass, Leerlauf-Grundeinstellung per weiterem Bypass mit Stellschraube und weitere Stellschraube zum DK-Mindestöffnungswinkel.

 

Facelift: servomotorisch gesteuerte Drosselklappe für alle Funktionen einschließlich Leerlaufregelung.

 

Daß hier Unterschiede in der "Behandlung" von verkokungsbedingten Problemen bestehen, sollte sofort ersichtlich sein, und daß die DK und ihre Leichtgängigkeit selber beim Facelift viel wichtiger ist als bei der mechanischen Ansteuerung des Vorfacelift-Motors, ist nur ein Aspekt.

 

Ein weiterer Punkt ist eine saubere Einstellung des Benzin-Niederdrucks der Kraftstoffpumpe, dieser muß, wenn ich es richtig auswendig weiß, auf 5,0 bar eingestellt werden (genauen Wert muß ich nachschauen), die Hochdruckpumpe macht daraus cann ca. 80 bar.

 

Soweit mal auf die Schnelle, mehr gerne bei Gelegenheit.

Fri Feb 06 10:07:27 CET 2015    |    Telsch

Danke für deinen auführlichen und interessanten Beitrag :)

In dem von dir genannten Forum habe ich mich auch ausführlich zu dem Fahrzeug eingelesen und achte auch darauf, dass alles (Zündkerzen, Öl, etc.) eingehalten wird. Ich habe glücklicherweise die 125 PS Variante mit Bowdenzug.

Der Vorbesitzer hatte sowohl andere Zündkerzen als auch anderes Öl verwendet, nachdem ich beides gewechselt habe lief der Wagen auch deutlich besser und ruhiger.

Meine Carisma hat EZ 10/1998. Meines Wissens ist das Klarlackproblem bei Mitsubishi bekannt gewesen. Es dürfte sich um ein Problem ab Werk handeln, bin mir aber nicht 100%ig sicher. Bei meiner Cari platzt der Klarlack an allen Karosserieteilen ab, wobei es auch durch einzelne kleine Steinschläge ausgelöst worden sein könnte. Und wenn es einmal anfängt zu blättern setzt sich das recht schnell fort, vor allem an den Kunststoffteilen.

Fri Feb 06 10:10:47 CET 2015    |    pico24229

Ich finde alte Japaner eigentlcih ganz cool, auch wenn die von innen immer sehr einfach sind.

Aber Honda Accord oder Mitsubishi galant finde ich besser als den Carisma.

Aber weiterhin Gute Fahrt und Viel Spass damit!

Fri Feb 06 10:13:31 CET 2015    |    Turbotobi28

Hi,

 

das Problem am GDI heutzutage ist das man in einem ~15 Jahre alten Low Budget Gebrauchtwagen fast aktuelle High Tech verbaut hat ;)

 

Die typischen Käufer von <-2000€ Gebrauchtwagen möchten halt einfach nur fahren möglichst jahrelang fahren ohne was reizustecken, kann funktionieren aber je komplizierter die Technik ist umso mehr Glück braucht es dazu.

 

Ich hatte übrigens auch einen 99er kurz vor Facelift. 90tkm erster hand Scheckheftgepflegt vom Rentner,der schwarz Metallic Lack war pratisch im Neuwagenzustand. Vor allem nach der proffesionellen Aufbreitung vom Mercedes Händler ;) Der Wagen Stand über 6 Monate in der letzten Reihe neben jahreswagen und jungen gebrauchten mit Stern auf der Haube. Keine Ahnung was den Händler geritten hat den in Zahlung zu nehmen und dann selbst auf den Hof zu stellen. Angefangen hatte der mit ~ 6500€ ich habe ihn für knapp über 3t€ gekauft (2009)

 

Nach einem jahr habe ich ihn dann aber schon wieder verkauft,für knapp unter 2000€. Repariert oder investiert hatte ich in der Zeit nichts (außer ~ 80€ für Ölwechsel und Zündkerzen) von daher war es trotz des schnellen Verkaufs gar nicht soooo schlecht für mich ;)

 

GRuß Tobias

Fri Feb 06 11:18:17 CET 2015    |    DonMega42

Schön, dass auch mal was zum Carisma geschrieben wird.

Ich hatte auch einen, war mein erstes Auto, 2008 gekauft für 5000€, mit 70.000 und mit Scheckheft. Ich hatte den Wagen bis Februar 2011, als mir ein Opa in einem Peugeot leider die Vorfahrt nahm. Sonst hätte ich ihn bestimmt immernoch. War das dankbarste Auto, das ich bisher hatte.

Ich hatte einen 99er Avance, hatte eine Lederausstattung nachgerüstet.

In den drei Jahren, in denen ich ihn hatte, habe ich ca. 50.000km zurückgelegt.

 

Zur Motorproblematik: Meiner hatte ab und zu ein leichtes Ruckeln bei niedrigen Drehzahlen. Darauf hab ich die Ansaugbrücke demontiert, mit einem Kärcher den ganzen Schmodder raus gepustet, die AGR mit einer Blinddichtung verschlossen und die Drosselklappe einmal gründlich gereinigt.

Seit dem traten nie wieder Probleme auf. Also verstehe ich das rumgeheule zur der Verkokungsproblematik nicht.

 

Ich fand den Motor echt toll. Die Beschleunigung war anständig, im Berliner Stadtverkehr kam ich auf 7,2l Durchschnitt. Autobahn je nach Tempo 5,9 bis 8,5l.

Verwundert war ich bei der Höchstgeschwindigkeit, eingetragen war er ja mit 200 km/h und vor dem Blastern waren immer ca. 220 lt. Tacho drin.

Nach dem Blastern und einer längeren Autobahnfahrt hab ich den Tacho voll bekommen, also über die 240 km/h drüber, mit GPS gemessen waren es 222 km/h.

Fand ich schon recht beeindruckend. Hat aber auch ne Menge Anlauf gebraucht.

 

Ich find es echt schade, dass ich ihn nicht mehr hab. Wäre der Unfall nicht gewesen, wäre ich bestimmt noch mit ihm unterwegs.

Ich habe nach dem Unfall auch ne zeitlang nach einem neuen gesucht, hatte sogar einen gefunden, der wirklich perfekt gewesen wäre (2004er Motion Plus, 70tkm, 1.Hand, Standheizung, Leder, Schiebedach, SH, Alarmanlage, PCD...), aber irgendwie bin ich mit dem nicht warm geworden. Im Nachhinein bedauere ich das sehr.

Fri Feb 06 11:54:29 CET 2015    |    kingodabongo

Also ich fand bei dem immer witzig, dass er so uncharismatisch wie nur irgend möglich gestaltet wurde ^^

 

Will aber damit keinem Liebhaber auf die Füße treten. Kann ja trotzdem ein Superzuverlässiges Auto sein, und Schönheit liegt bekanntlich (...)

Fri Feb 06 16:08:16 CET 2015    |    Tl-01a

Wir haben einen Space Star 1.8GDI, technisch verwandt mit dem Charisma. Die Karre hatte eigentlich nie Probleme ausser dass er Glühbiernen frisst, dennoch sind viele Dinge suboptimal.

 

Motor / Getriebe => Der Motor wäre sehr sparsam, das Getriebe ist aber so kurz dass man mit 40-45km/h in den 5. Gang schalten kann. Bei 140 hat man schon um die 4000rpm. Schade da könnte mit einer anderen Übersetzung viel Sprit sparen.

 

Lenkrad => Ich habe noch nie ein Lenkrad gesehen mit weniger Grip

 

Sitze => keinen Seitenhalt

 

Fahrwerk => viel zu weich schon nach 150'000km, Sachs Supertouring Stossdämpfer konnten das Problem grössten Teils lösen

 

Dass das Interieur richtig billig aussieht und sich auch genau so anfühlt muss ich wohl nicht sagen. Dämmung haben sie wohl zur Gewichtsreduktion komplett weggelassen. Rost kommt langsam auch, scheint aber normal zu sein bei Autos in dem Alter.

 

@ Suomi-Simba um Daihatsu und Rover muss man nicht wirklich trauern. Um Saab ist es aber in der Tat schade.

Fri Feb 06 20:13:18 CET 2015    |    Mr.Blade

Wir hatten den Space Star auch und waren sehr zufrieden. Bis das Verkokungsproblem auftrat und das Fahrzeug nach Reinigung und neuer, gebrauchter Drosselklappe verkauft wurde.

 

Wenn ich sehe, was der Rover 75 bereits Anno 1999 für ein bis ins Detail gestylte Interieur bot, finde ich es durchaus schade.

 

https://chrisjesson.files.wordpress.com/2011/08/rover-75.jpg

Fri Feb 06 20:19:26 CET 2015    |    Tl-01a

Eigentlich ein wunder dass es dies in so einer Schrottkarre gab. Ein Kollege von mit hatte einen Rover 75 25 als erstes Auto. Das Teil war ein Frack nach wenigen Jahren. :D

Fri Feb 06 20:22:17 CET 2015    |    Mr.Blade

Mein Opa hatte ihn als 2.5 V6, bis zum Verkauf stets zufrieden. Stilvoller Begleiter.

Fri Feb 06 20:25:11 CET 2015    |    Tl-01a

Ich habe mich vertan, es war ein Rover 25. Irgendwie kam mir der 75 etwas zu gross vor :D

Fri Feb 06 22:34:39 CET 2015    |    HalbesHaehnchen

Zitat:

Lenkrad => Ich habe noch nie ein Lenkrad gesehen mit weniger Grip

 

Sitze => keinen Seitenhalt

Kann ich so absolut bestätigen. V.a. war das Lenkrad auch nach wenigen tkm "glatt", d.h. es hatte diese Struktur (die aussah wie Plastikleder :D) nicht mehr und somit noch weniger Grip.

 

Die Federung beim Space Star empfand ich nicht als zu weich. Das passte ganz gut.

 

Was aber auch noch etwas dürftig war, ist die Materialwahl im Innenraum. Nur, wirklich nur Hartplastik :D

Da habe ich in meinem Kleinwagen DEUTLICH angenehmere Materialien verbaut :D

Sat Feb 07 01:02:55 CET 2015    |    Standspurpirat43455

Bei dem Innenraum klappen mir die Fussnägel hoch....grausig....dagegen ist ein Peugeot 406 Oberklasse

Sat Feb 07 18:42:05 CET 2015    |    Standspurpirat51980

Der Peugeot 406 ist der Konkurrent des Galant. Und gegen diesen kann der Peugeot ganz klar einpacken, in puncto Ausstattung und Zuverlässigkeit.

Sat Feb 07 19:24:14 CET 2015    |    Standspurpirat43455

Galant? Was ist das denn?

 

Mitsubishi Carisma ist Mittelklasse http://de.m.wikipedia.org/wiki/Mitsubishi_Carisma

 

Peugeot 406 ist Mittelklasse http://de.m.wikipedia.org/wiki/Peugeot_406

Sat Feb 07 19:43:58 CET 2015    |    Standspurpirat51980

Für dich als "Bildungslücke"!

Das ist der Mitsubishi Galant:

http://de.wikipedia.org/wiki/Mitsubishi_Galant

...und das! ist der Konkurrent des 406 ;)

Sat Feb 07 19:50:21 CET 2015    |    Mr.Blade

Naja, dass viele, alte Japaner keinen schönen Innenraum haben und eher funktional sind, ist ja wohl kein Geheimnis. ;)

 

Dafür sieht der Galant noch immer richtig cool aus von außen, meiner Meinung nach.

 

Schade, dass es ihn nur maximal mit einem 2.5 V6 gibt.

 

Gruß

Sat Feb 07 23:15:32 CET 2015    |    Standspurpirat43455

Naja, eine Bildungslücke ist es nicht wenn man nicht alle Reiskocher kennt. Der sieht genauso gräuselig im Inneraum aus.

Sat Feb 07 23:41:43 CET 2015    |    HalbesHaehnchen

Der Galant ist ein sehr sehr schöner Kombi. Aber was man da so über die Ersatzteilpreise usw. hört. Lieber nicht :D

Mon Feb 09 01:02:00 CET 2015    |    DeepBlueGalant

Den Galant EA0 gibt es in der US-Version auch mit einem 3.0L V6. Einige wenige fahren davon auch in Deutschland rum, da G.I.s sie aus den USA mitgebracht haben. Im Nachfolgemodell (nur in den USA verkauft) wurde ein 3.8L Aggregat angeboten.

 

Man muss auch angeben welche Austattungslinien eines Fahrzeugs man sich anschaut. Der Innenraum bei einer höheren Ausstattungslinie sieht mitunter schon deutlich anders aus als bei einer kleinen Ausstattungslinie.

 

Ein Galant mit Ledersitzen+Lenkrad, Klimautomatik, Tempomat und HC-Tachometer machte in der Zeit schon einiges her. Und Tester Ende der 90er äußerten sich zu dem für die damaligen Maßstäbe hochwertigem Innenraum.

 

Was hört man denn über die Ersatzteilpreise? Die sind tatsächlich nicht günstig, aber auch nicht teurer als bei der deutschen Konkurrenz. Aktuell kann man echt günstig nen Galant schießen. Denke mal viel mehr fallen die Preise nicht. Die Günstigen Galants gehen entweder in den Export, werden geschlachtet oder runtergerockt. Übrig bleiben einige wenige Liebhaberwagen, bei denen die Preise wieder ansteigen werden.

Mon Feb 09 01:16:40 CET 2015    |    Tl-01a

Was hat es eigentlich mit dem verkoken auf sich? Hat die Karre auch AGR?

Mon Feb 09 03:47:11 CET 2015    |    HalbesHaehnchen

Ja, hat sie.

Mon Feb 09 09:36:31 CET 2015    |    Tl-01a

Dann verkokt die Anaaugbrücke?

Mon Feb 09 09:55:05 CET 2015    |    Kurvenräuber24287

Ja, richtig - es betrifft die Ansaugbrücke, Details und Bilder siehe auch unter dem Link, den ich in meinem vorigen Beitrag eingestellt habe.

Mon Feb 09 10:13:54 CET 2015    |    Turbotobi28

Hi,

 

ist doch logisch im ungereinigten Abgas ist jede menge Dreck. Und der setzt sich dann natürlich in der Ansaugbrücke,den Kanälen des Zylinderkopfes und an den Einlaßventilen fest.

 

Bei einem Saugrohreinspritzer verhindert der eingespritzte Kraftstoff das zumindest teilweise weil der Dreck gleich gelöst und mit in den Zylinder "gespült" wird. Aber beim GDI wird der Kraftstoff halt direkt in den Zylinder gespritzt. Und somit kann der Kraftstoff keine da auch keine Reinigungswirkung entfalten. Genausowenig wie Reiniger zum zugeben in den Tank die manchmal empfohlen werden ;)

 

GRuß Tobias

Mon Feb 09 10:14:05 CET 2015    |    Kurvenräuber24287

Was anderes, zu den Galant-Themen: über den hatte ich ja bei meinen Überlegungen zum Autokauf auch nachgedacht, da es ihn als Kombi gibt und er nochmal mehr Platz angeboten hätte als der Carisma.

 

Es gab aber (leider!) ein paar Punkte gegen ihn, zumindest als erstes/einziges Fahrzeug:

 

- die Serie EA0, also etwa der gleiche Bauzeitraum wie der Carisma, scheint recht häufig ein paar Korrosionsprobleme zu haben, fast "standardmäßig" wohl die hinteren Radkästen, und irgendwie schrecken mich Karosserie-/Rostprobleme gerne mehr als technische, reparable Fehler

 

- zumindest beim 2,5-Liter-Motor soll es mit dem Automatikgetriebe Probleme geben, daß öfter die Wandler bzw. deren Wellen Defekte aufweisen, die aufgrund zu schwacher Auslegung auftreten sollen. Aufgrund der guten Erfahrungen mit dem GDI hätte ich zwar diesen dem größten Motor vorgezogen, aber da der praktisch dasselbe Drehmoment liefert, war da ein dickes Fragezeichen wegen dem Getriebe

 

 

Pluspunkte für den Carisma waren im Gegenzug:

 

- Limousinenformen sind in der Mehrheit weniger "verschlissen" als Kombis

 

- der Kofferraum des Carisma faßt so viel wie der mancher Kombis, es fehlt nur etwas Ladehöhe im hinteren Teil der Heckklappe

 

- durch die lange leihweise Nutzung hatte ich halt nunmal die meisten Detailkenntnisse und Erfahrungen mit diesem Modell, im Gegensatz z.B. zum Galant

 

- anscheinend insgesamt gute Korrosionsvorsorge

 

 

 

Beim Thema Rost gibt es allerdings auch beim Carisma eine Stelle, die zu beachten ist: dies ist die Tankmulde bzw. die an/hinter ihr zusammenlaufenden Bleche. Hinter der Mulde verläuft das Kunststoff-Tankrohr offen im Radkasten, hinter dem Rad geht es dann zum Tank hinunter. Hinter/über dem Rohr kann sich bei schlechter Pflege Schmutz sammeln, der dort Feuchtigkeit binden und halten kann, die zwischen die Bleche zieht und "von hinten" bzw. zwischen den Blechen zu Korrosion führen kann. In den einschlägigen Foren sieht man vereinzelt üble Fälle, wo das lange unerkannt blieb und dann die Tankmulde per Reparaturblech erneuert werden mußte.

 

Gute Pflege hilft aber - mindestens gut waschen, am besten zusätzlich regelmäßig Korrosionsschutzwachs oder -fett einbringen. Abgesehen von dieser Stelle sind nämlich die Radkästen überhaupt nicht anfällig, zumindest nach meinen Eindrücken aus der realen Welt auch "weniger" gepflegter Carismas.

 

Zu dem Space Star, der an den Radkästen oder überhaupt Rost hatte, eine Frage: welches Baujahr war das?

Mon Feb 09 10:36:47 CET 2015    |    Kurvenräuber24287

Noch schnell ein Link, wo die EA0-Galant-Probleme u.a. behandelt wurden:

 

http://www.motor-talk.de/.../...-galant-kombi-und-motoren-t976502.html

Mon Feb 09 13:53:29 CET 2015    |    DonPabloEscobar

Eins muss ich sagen - der scheibenwischer hinten ist echt hässlich

Mon Feb 09 14:37:53 CET 2015    |    där kapitän

Wobei ich sagen muss, dass ich bei Händlern im Telefonat direkt darauf anspreche, woher ich anreise und ich mir das Auto angucken will. Und bei unserem letzten Kauf, einem Wohnwagen, wurde mir gleich versichert, dass wenn ich kurz durchrufe, dass ich losfahre, die den Wagen auch für die Zeit reservieren.

 

Weil ich das einmal hatte, da suchten wir ein Urlaubsfahrzeug mit Geländeeigenschaften, haben angerufen, alles geklärt, haben mit ihm ausgemacht, dass wir Nummernschilder mitbringen, sind von Leipzig aus damals anderthalb Stunden Richtung Lausitz gefahren und als wir ankamen, kam der Verkäufer von einer Probefahrt wieder und meinte "danke, ist verkauft"

 

Sieht unser norddeutsches Nummernschild am Auto und die mitgebrachten Kurzzeitkennzeichen (gut, von da kamen wir nicht her, aber 130 km sind halt auch mal eine Strecke) und meinte nur "Oh, naja, ist halt so"

 

Arschloch... hat ja auch keine Zeit und Geld gekostet. :mad:

 

Sowas kann man absprechen oder klipp und klar sagen, dass man Interessenten hat, die auf der Matte stehen...

 

Ansonsten hatte ich mal eine Woche lang wg. unverschuldeten Unfalls einen Space Star vor elf Jahren oder zehn. Schlicht, robust, hat mir sehr gefallen und ich kann die Anhängerschaft schon verstehen. Ich mag ja auch grundsätzlich unscheinbare Autos, die robust sind und vielleicht nicht an jeder Straßenecke stehen. Was ja leider auf Mitsubishi immer mehr zutrifft. Ich weiß auch nicht, ob sich Mitsubishi mit dem neuen Space Star als Kleinwagen statt Minivan einen Gefallen tut.

 

cheerio

Mon Feb 09 16:28:41 CET 2015    |    DeepBlueGalant

Jetzt wird hier im Carisma-Artikel so viel auf den großen Bruder Galant eingegangen - ich denke, dass ich auch mit dem Bloggen anfange und euch mal ein wenig mit Infos zum Galant EA0 versorgen werde. Das Interesse scheint ja offensichtlich da zu sein.

Deine Antwort auf "Mitsubishi Carisma 1.8 GDI - Was macht dieses Auto so besonders"