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Sir Firekahn

Cat Superlight & Bodo

Sat Mar 03 14:29:11 CET 2018    |    Sir Firekahn    |    Kommentare (41)    |   Stichworte: 3 (GJ), 6, Mazda

Guten Tag und schönes Wochenende Euch Allen!

Nach einiger Überlegung hatte ich mich vor etwa einem Jahr dazu entschlossen, dass ich ein neues Fahrzeug für den Alltag brauche. Nach intensiver Betrachtung des Marktes habe ich mich für den Mazda 6 entschieden. Die Anforderungen an den Wagen waren:

-Voll Alltagstauglich
-Komfortabel auf der Autobahn
-Sparsam
-Sicher
-AHK
->2 Liter Hubraum (Aber gerade so 🙄 )
-Attraktives Design (klar, subjektiv)
-Angemessene Fahrleistungen (<8s 0-100, >220 km/h)

Nun ist der Wagen mit etwas Verzögerung seit etwa einem Monat bei mir angekommen. Zusätzlich zur fast vollständigen Ausstattung, die Mazda bereits in dem sehr prallen Sportline Austattungspaket eingebunden hat, habe ich ab Werk keine der beiden noch möglichen Optionen Automatikgetriebe und Standheizung gewählt. Dafür wurde der Zubehörkatalog reichlich geplündert und inzwischen haben folgende Optionen ihren Weg in den Wagen gefunden:

-Beleuchtete Alu Einstiegsleisten
-AHK
-Premium Fußmatten
-Die Sebring Sport AGA
-17'' WR auf Alus

Noch ausstehend (kommen wegen Lieferverzögerung nächste Woche) fehlen noch:

-Die Tieferlegung mit Eibach Federn
-Alupedale

Wie gibt sich also Mazdas europäisches Flaggschiff im Alltag?

Der Wagen hat sich mir als sehr fokussiert dargestellt: Das Prinzip von Jinba Ittai (Ross und Reiter), welches so blumig in den Marketingbotschaften postuliert wurde, hat tatsächlich eine Auswirkung auf den Alltag bis in die kleinesten Details gefunden. Die viele Technologie, die Assistenten und Funktionen des Fahrzeugs sind sehr diskret integriert. In vielen modernen Premiumfahrzeugen (oder denjenigen, welche krampfhaft als solche beworben werden) scheinen die Innenräume und das Fahrverhalten darauf aufgebaut sein, die Insassen möglichst zu beeindrucken und mit der schieren Komplexität und Anzahl der Funktionen zu erschlagen. Alles soll möglichst imposant und schillernd präsentiert werden.
Der Mazda hingegen zeigt erstmal eine sehr ruhige Kabine mit hochwertiger Verarbeitung, viel Leder und einem angenehmen Ambiente. Aktiviert man das Fahrzeug, fahren alle Systeme so hoch, dass sie dem Fahrer möglichst diskret zur Seite stehen. Ein Beispiel gefällig? Das iEloop getaufte System, mit dem der Wagen über Kondensatoren Energie rekuperieren kann und damit die Bordsysteme speißt, arbeitet völlig automatisiert und ist daher für den Fahrer nicht relevant, also versteckt sich die entsprechende Anzeige in einem unauffälligen Untermenü.
Alles arbeitet schnell, leise und im Hintergrund und stellt den Charakter des Mazdas dar:

Der eines servilen, ruhigen Butlers.

Kurz: Ein Mazda 6 ist ein sehr, sehr angenehmer Ort um Zeit zu verbringen und macht das Kilometerfressen zu einem angenehmen Erlebnis.

Das Design des Wagens, hier besonders der Limousine, löst sehr viel positive Reaktionen aus: Bekannte und Fremde sprechen mich an, zeigen Interesse am Fahrzeug und der Marke und immer mehr Menschen scheinen bereit zu sein, die Marke in ihre zukünftigen Kaufentscheidungen einzubinden. Einzig die Fahrer von "Premiummarken" zeigen ab und an Abwehrreaktionen und versuchen zwanghaft Dinge an dem Wagen zu kritisieren oder kommen mit Phrasen wie "Ein Mazda? Für nen BMW/Audi/VW/Wasauchimmer hat es nicht gereicht?". Das wundert mich, besonders, wenn ich über den Preis auskunft gebe, werden einige doch sehr reserviert. Ich für meinen Teil hätte mir auch ein sehr viel teureres Fahrzeug "leisten" können, aber ich finde einfach meine Prioritäten in anderen Dingen im Leben 🙂.

Was habe ich also auf bisher 1350 km über den Wagen erfahren?

Con:
-Das Getriebe schaltet sich in den Gängen V und VI noch sehr knochig, manchmal geht der VI nicht mal richtig rein. Das wird aber mit den Kilometern besser.
-Gang R springt manchmal raus.
-Die Rückfahrkamera in meinem Fiesta ist weitaus besser.
-Die Mittelarmlehne ist ungünstig positioniert (Siehe Bilder): Man merkt, dass sie von der Automatikversion her desingt wurde, da sie für die Bedienung des Controllers perfekt passt, aber man nicht richtig an den Schaltknauf kommt, ohne den Arm ungünstig auf die Konsole zu legen
-Bei sehr frostigen Temperaturen würgt der Motor sich die ersten Sekunden richtig ans Leben
-Die Übersichtlichkeit ist Mau. Besonders die B und C Säulen sind zu massiv.

Pro:
-Der Wagen ist unglaublich leise
-Der Motor ist kraftvoll und spricht superlinear an, baut schon ab 1200 u/min Ladedruck auf und läuft sehr ruhig
-Der Verbrauch ist trotz Einfahrzeit, bei eisiger Kälte und nur Kurz- und Mittelstrecken im Alltag mit knapp sechs Litern angemessen
-Die Sitze sind sehr bequem
-Die Klimatisierung ist schnell, leise und effektiv
-Es gibt viel Platz im Innenraum
-Alle Systeme arbeiten zuverlässig, im Hintergrund und komfortabel
-Das Soundsystem (BOSE) ist gut, in etwa mit dem HiFi meines ehemaligen 335d vergleichbar
-Die (Serienmäßigen) LED Scheinwerfer sind genial, hell und arbeiten zuverlässig auch in der Fernlichtautomatik
-Das Fahrwerk ist agil und komfortabel (Hoffentlich dann auch mit den 19''ern und der Tieferlegung 😉)
-Das Design spricht die Menschen positiv an
-Die Spracheingabe, Navigation und das Infotainment insgesamt arbeiten zuverlässig und präzise
-Alle Assistenten sind deaktivierbar, diskret und zuverlässig (und ich habe Assistenz bislang kategorisch abgelehnt!)
-Entgegen aller Unkenrufe ist das Navi sehr schnell (Für die Berechnung einer Route von 17 Kilometern brauchte es <1 Sekunde)
-Das Heads-up Display ist gestochen scharf und mit tollem Kontrast

Summa summarum bin ich bislang sehr zufrieden mit dem Wagen. Ich hoffe, der Verbrauch geht noch in Richtung der fünf Liter und das Getriebe verliert seine Marotten.
Einen Fehler habe ich in der Konfiguration jedoch gemacht, dämmert es mir inzwischen. Während ich auf die Standheizung gut verzichten kann, frage ich mich wirklich, warum ich einen Schalter gekauft habe. Das Getriebe an sich ist wirklich knackig, mit kurzen Wegen und gut gestuft. Fährt man dann jedoch (und ich mache das inzwischen andauernd) mit dem Abstandsradartempomaten auf "Abstand drei" und dem Lane Assistenten auf "früh" quasi autonom, dann fragt man sich wirklich, warum man noch so etwas profames wie Schalten manuell vollzieht.
Es passt einfach nicht in die Natur des Sechsers, dieser ist nicht der sehnige Sportler, sondern der agile Reisewagen und komfortable Bedienstete. Man kann Schalten und alle Systeme verstehen das, aber es passt einfach nicht und fühlt sich überflüssig an...

Luxusprobleme eben 😉.

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Mon Mar 19 22:21:54 CET 2018    |    nick_rs

Gluckwunsch. Ich mag den 6er einfach. Bin auf Bilder mit Sommerfelgen gespannt.

Tue Apr 17 21:55:43 CEST 2018    |    Sir Firekahn

Wie versprochen in meiner Fahrzeugliste nun die Bilder auf den Sommerschuhen. Ggf. werde ich aber noch Spurplatten (20mm pro Seite) montieren 🙂

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