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Mon Jan 30 19:58:06 CET 2017    |    Rotkehle    |    Kommentare (0)    |   Stichworte: Achsvermessung

Achsvermessung bzw. Fahrzeug zieht rechts/links

 

Da viele Leute Problem mit der Einstellung ihrer Achsgeometrie hatten bzw. haben, mich eingeschlossen, mache ich mir nun mal die Mühe, ein Paar wichtige Daten meiner Seitz zusammenzufassen.

 

Sollte Ihr der Meinung sein, ich habe etwas vergessen oder der Ansatz wäre so nicht in Ordnung, lasst uns daran Teil haben. Konstruktive Kritik ist erwünscht und wird ergänzt.

 

Zum wesentlichen. Ich versuche nun meine Erfahrung widerzuspiegeln und evtl. Ansätze zu liefern, woran jemand anderes vielleicht noch nicht gedacht hat.

 

Ansatz Reifen:

 

Zunächst solltet ihr euch vergewissern, dass beide Reifenpaare vorne bzw. hinten die gleiche Profiltiefe haben. Sollte dies nicht der Fall sein, so kann dies zur einer Schiefstellung des Lenkgrades bei ebener Fläche führen.

 

Des Weiteren ist es wichtig, dass die Reifen Rund laufen. Haben Diese eine Unwucht, so können die Flieg Kräfte das Fahrzeug bei höheren Geschwindigkeiten zu einer Seite drücken. Dies bemerkt man sehr deutlich durch ein lautes Wummern und ein Lenkrad zittern.

 

Zitat:

 

Der Luftdruck muss auch stimmen.

 

Ansatz Querlenker bzw. Führungslager:

 

Sind sämtliche Gummilager in Ordnung? Viele vergessen das ein Führungs- und Querlenkerlager erheblich auf die Achsgeometrie einwirken, da diese enormen Kräfte ausgesetzt sind.

 

Sollten ihr beim Bremsen und beim Beschleunigen jeweils zur einer entgegengesetzten Seite driften und seltsame Geräusche dabei hören solltet ihr umgehend diese überprüfen lassen.

 

Spurköpfe und Koppelstangen/Stabilisator:

 

Sind die Köpfe in Ordnung oder geben sie beim schnellen hin und her Lenken bzw. beim Überfahren von schnellen Unebenheiten Geräusche von sich? Ist die Lenkung direkt oder schwimmt der Wagen nach. In diesen Fall solltet ihr, ebenfalls diese überprüfen lassen.

 

Sind alle Ansätze bis hier hin in Ordnung und nur die Reifen sind einseitig abgefahren bzw. das Fahrzeug lenkt zu einer Seite, muss nun eine Achsvermessung vorgenommen werden.

 

Hierbei habe ich zunächst einmal sämtliche Flüssigkeiten aufgefüllt. (Scheibenwasser, Sprit, etc.)

 

Damit das Fahrzeug seine sogenannte Grundachseinstellung hatte.

 

Als nächstes habe ich vor der Vermessung einmal bei der Vorwärtsfahrt, sowie einmal bei der Rückwärtsfahrt stark gebremst, damit sich die Federn richtig setzen können.

 

Laut Aussage einiger sehr Erfahrenden Leute, sollte der Motor bei der ganzen Achsvermessung weiterhin laufen und das ESP off geschaltet werden, damit der Lenkwinkelsensor nicht mehr dazwischenfunken kann. Normalerweise greift diese laut Aussage eines VW Mitarbeiters erst ab 20km/h ein.

 

Bei der Vermessung sollten sich die Spurgraden vorne und hinten aufheben.

 

Sprich vorne links 0,05, recht 0,07 und hinten links 0,07 rechts 0,05. Damit sollen kleine Unebenheiten besser kompensiert werden können. Wenn alle Werte im grünen Bereich sind. Besonderes Augenmerkt sollte hier auf Sturz und Nachlauf genommen werden.

 

Anschließend muss eine Lenkwinkelsensor Kalibrierung für den Geradeauslauf durchgeführt werden. Hierzu ist zu beachten welche Generation verbaut wurde.

 

Bei meinen wurde zunächst der Lenkwinkelsensor im STG 44 Lenkhilfe kalibriert. Hierzu würde mit einen Login 40168 in der Grundeinstellung 04 im Kanal 60 zunächst einmal rechts dann links gelenkt und anschließend mit festgehaltenem Lenkrad eine gerade Linie entlanggefahren. Anschließend wurde im STG 03 Bremselektronik mit dem Login 40168 in der Grundeinstellung 04 im Kanal 60 die Werte übernommen. Nach einen löschen des Fehlerspeicher war soweit alles wieder in Ordnung.

 

Solltet ihr neue Reifen drauf gezogen haben bevor die Achsvermessung durchgeführt wurde. Kann es unter Umständen sein, dass ihr evtl. noch einmal nach ein paar tausend Kilometer vermessen müsst. Da sich große Reifen sehr schnell an den Sturz anpassen und hierdurch das Lenkrad evtl. in eine Richtung einmalig wandert. Da nun der Lenkwinkelsensor ständig sein Nullpunkt Anfährt, wird das Fahrzeug ständig in eine Richtung ziehen. Hierzu einfach nochmal zum Einsteller fahren und auf Nachbesserung verlangen. Die Prozedur erneut durchführen. Meist ist danach Ruhe.

 

Ich hoffe ich könnte eventuell jemand damit Helfen, sollte etwas unklar sein oder jemand meint ich beschreibe etwas falsch, Kritik ist erwünscht. Nur wünsche ich mir, dass niemand persönlich wird.

 

Wir sind eine Gemeinschaft und deshalb Teile bzw. geben ich nun auch mal eine Erfahrung zurück.

 

Ich hoffe das es bei mir und bei euch Geradeläuft ;-)

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Rotkehle

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