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Thu May 02 11:19:34 CEST 2013    |    MB Dieselmaster    |    Kommentare (4)    |   Stichworte: Daimler AG, Design, Designcenter, E-Klasse, Entwicklung, Mercedes, Sindelfingen, Stuttgart, w212

SINDELFINGEN - DESIGNSTUDIO

 

Die Daimler AG unterhält mehrere Designstudios – sogenannte Advanced Design Studios – auf der Welt, wo die Designer an der Zukunft der neuen Personenwagen arbeiten. Das Herz steht in Deutschland, genauer in Sindelfingen. Hier wird das Exterieur-Design entwickelt und designt. 420 Personen arbeiten hier. Weltweit sind es über 500 Mitarbeiter.

 

4 weitere Studios unterhält die Daimler AG, in Peking, Tokio, Carlsbad (Kalifornien) sowie Como.

 

Wir werden von Klaus Frenzel einem der Designer der Daimler AG empfangen, er hält den Vortrag über Design und Entwicklung, Entstehung des Designs für ein Automodell.

Kurz noch zu der Person Klaus Frenzel, er ist der Leiter "Advanced Design Deutschland" Mercedes-Benz Cars Development bei der Daimler AG und tätig an der Hochschule Esslingen, als Lehrbeauftragter für die Vorlesungen "Formgestaltung" in der Fakultät Fahrzeugtechnik.

 

Mit viel Elan und sprühender Freude gibt er einen Einblick in seinen Beruf und in die Philosophie des neuen Mercedes-Benz Designs. Für uns natülich an Hand der neuen gemopften E-Klasse W212.

 

Von der ersten Zeichnung bis zur Modellabnahme, vergehen rund drei Jahre. Viele einzelene Arbeitsschritte sind von nöten bis es zum entgültigen Entwurf kommt. Aus vorher konkurrierenden Designentwürfen, einzelner Teams entsteht die nächste Generation eines Fahrzeugs von Mercedes-Benz.

 

Zeichnung

Es beginnt wie meist mit einem weissen Blatt Papier, eine Zeichnung, das ist der Beginn, eines neuen Automobils – sei es per Hand auf dem Papier oder auch am Bildschirm. Was bislang nur im Kopf des Designers existierte, wird nun sichtbar.

 

Package

Grundlage für jedes Design ist das Package, die Summe aller technischen Vorgaben. Auf dieser Basis müssen die Skizzen so umgesetzt werden, dass Proportionen, Dimensionen und Linienführung ein stimmiges Bild ergeben.

 

Tonmodelle

Von jeden Entwuf entstehen Tonmodelle im Maßstab 1:4, denn nur hier kann man das Verhältnis der Proportionen genau erkennen und beurteilen, am Computer entstehen dazu 3D Modelle.

 

Modellauswahl

Aus zahlreichen Varianten wird die endgültige Form des neuen Automobils ausgewählt, um im Originalmaßstab formal überprüft zu werden. Es entstehen mit Hilfe von Abtast- und Fräsmaschinen erste „Prototypen“ in voller Größe.

 

Modell in Orginalgröße

Einzelheiten des neuen Modells entstehen in Handarbeit. Ein täuschend echtes Vorbild entsteht, es ist bisher nur die Aussenhaut. Alle charakteristi­schen Merkmale des neuen Autos kommen nun richtig zum Vorschein.

 

Interieurskizzen

Auch für die Innenraumgestaltung werden im ersten Schritt Zeichnungen und Renderings am Computer erstellt. Hier entstehen dann die verschiedenen Ausstattungslinien, also das Interieur, in dem sich der künftige Fahrer wohlfühlen soll. Leitmotiv dabei: "Perfect Aesthetics" – man fühlt sich bei Mercedes der Schönheit verpflichtet, jeder soll sich wohlfühlen.

 

Interieur-Tonmodell

Am besten erlebt der Designer die Form-Entwicklung im 1:1 Tonmodell, das sozusagen von innen heraus aufgebaut wird. Alle Details werden ausmodelliert, bis ein ästhetisch hochwertiges Raumgefühl entstanden ist. In der Regel werden dabei drei alternative Interieurs aufgebaut und zur Entscheidung gebracht. Es gibt auch die Präsentationswall, wo man sich schon in einem 3D-Modell bewgen kann.

 

Bedien- und Anzeigekonzepte

Material- und Farbauswahl für das Interieur werden festgelegt. Aus Hunderten von Stoff- und Ledermustern sowie einer schier unendlichen Farbpalette werden die Ausstattungsvarianten für das künftige Automobil festgelegt. Alle Bedien- und Anzeigenelemente werden entworfen und bis zur kommpletten Optimierung weiterentwickelt, es werden auch alle Vor- und Nachteile beleuchtet.

 

Interieur-Datenkontrollmodell

Alle Materialien und Farben werden unter "Echtbedingungen" auf ihre Wirkung überprüft.

Jedes Material und jede Farbe erhält einen Code und wird spezifiziert.

 

Finales Model

In Handarbeit werden das Exterieur und das Interieur mit allen Einzelheiten in einem Modell vereinigt. Ein täuschend echtes Abbild entsteht. Wie auf den Bilder zu erkennen, am Modell des G-Klasse Wagens für 2030. Alle charakteristi­schen Merkmale des neuen Autos werden sichtbar.

 

Modellabnahme

Zum Abschluss eines jeden Designs ist die Abnahme durch den Vorstand. Wenn diese erfolgreich absolviert wurde, steht dem neuen Mercedes-Benz nichts mehr im Weg und die Produktion kann beginnen.

 

Ein besonderer Dank an die Daimler AG und Herrn Klaus Frenzel.

Alle Rechte am Bildmaterial bei: Daimler AG


Thu May 02 12:37:00 CEST 2013    |    motorina

Hmm, drei Jahre Design-Entwicklung - überschaubarer Zeitraum.

Aber ein G-Modell für 2030(!??!) jetzt schon mit den Händen anfassen können (1:1, 1.Bild) - das ist schon unglaublich!

Kurzgefasste, prägnant formulierte Abfolge der Entwicklungsschritte vom weissen Blatt Papier bis zum engültigen, kompletten Modell in 1:1 - schöne Übersicht, @MB Dieselmaster.

 

Grüsse,   motorina.

Thu May 02 12:43:02 CEST 2013    |    MB Dieselmaster

Na ja dieses G-Modell, war aus einem Wettbewerb, für das Polizeiauto 2030 und soll nur als Bespiel für so ein Modell dienen. So sieht ein anfassbares Modell aus. Dieses Modell hat sogar einen Innenraum!

 

Der erste Schritt dauert 3 Jahre. Bis das Fahrzeug auf der Straße fährt da vergeht schon fast ein Jahrzent.

Thu May 02 12:49:31 CEST 2013    |    motorina

Immer noch ein Jahrzehnt?!? Gefühlsmässig hatte ich in der heutigen, kurzlebigen Zeit so an 3-4 Jahre gedacht - so nach dem Motto: Kunde ersetzt einen Grossteil der Versuchsfahrten :rolleyes: ...

Thu May 02 13:02:51 CEST 2013    |    MB Dieselmaster

Zu dem Thema "Dauererprobung" wird Sabine_ST schreiben. Der Kunde soll ja nun nicht mehr den Testfahrer ersetzen. Alleine beim Mopf würden mehere Mio. Testkilometer abgerissen. (siehe Bild)

 

Beim Mopf nun wurde sicher vor 3 Jahren in aller schnelle Entschieden und neu Entworfen. So richtig rausrücken wollte man natürlich nicht. Hatte Sie ja auch auf die Kritik aus Reihen der MB-Kunden und MB-Fahrer angesprochen. Aber so ist es in einem großen Konzern nun mal. Es waren ja such immer 2 Leute aus dem Bereich Öffentlichkeitsarbeit dabei, die passten schon auf das nicht zuviel geplaudert wurde.

 

Aber auch ich kann noch immer 1+1 zusammen zählen und sicher wird der Druck aus dem Marketing immer Größer. Deshalb sind ja auch die Aussenfarben zum Opfer gefallen. Es wird nur das Angeboten, was sich nach Meinung der Marktstrategen auch verkauft.

GRÜN, ROT und GELB, solche Farben laufen nicht mehr, auch bei den Innenfarben gibt es aus diesem Grund kaum noch eine Auswahl.

 

Leider, man verwies freundlich auf Designo, aber im Ernst, wer möchte schon 3.000,- Euro für den Lack und noch einmal die selbe Summe für ein Leder in seiner Traumfarbe ausgeben? Ich kann es leider nicht.

 

Das Thema gibt noch soviel her. Ich warte nun noch gespannt auf die Antworten der Fragen, auch aus den Reihen der MT-User. Diese haben wir ja schriftlich eingereicht.


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