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Micha's Blogs

Mon Oct 19 18:01:43 CEST 2015    |    eigen2    |    Kommentare (37)    |   Stichworte: 850, LS/LW, Volvo

Die Volvo 850-Eigner kennen das Problem:

Der fahrerseitige Wischerarm verbiegt sich nach einigen Jahren und wandert nach oben - warum auch immer. Das Wischerblatt liegt dann nicht mehr an der Windschutzscheibe an, was bei Regenfahrten nicht wirklich ideal ist :). Nachbiegen bringt nur kurzzeitigen Erfolg.

 

Bei genaueren Hinsehen erkennt man im Gelenk des Wischerarmes einen metallischen Anschlag, der verhindert, daß der Arm zu stark auf die Windschutzscheibe drückt. Ziel der Aktion ist es diesen Anschlag etwas zu "verschieben").

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Oben der originale Wischerarm, unten das bearbeitete Pendant. Deutlich ist der veränderte Winkel zu erkennen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zuerst werden die zwei Federn im Gelenk demontiert (vorsicht, die Federn stehen mächtig unter Spannung). Der an den Federn angebrachte Drahthaken wird ebenfalls zur Seite gelegt.

 

 

 

Die Niete, bzw deren Kopf, die das Gelenk bildet wird vorsichtig abgefeilt. Jetzt kann die Niete herausgezogen werden und der oben beschriebene Anschlag wird sichtbar. Das "Nietenloch" hat auf der einen Seite 5mm und auf der anderen Seite 3mm im Durchmesser. Die 3mm-Seite wird auf 5mm aufgebohrt um später eine Schraube (M5) durchstecken zu können.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Anschlag wird mit einer Feile bearbeitet, wieviel Material weg muß ist eine gute Frage. Auf gut Glück ist mir ein gutes Maß gelungen :).

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Niete wird durch die besagte M5-Schraube ersetzt, auf die Gegenseite kommt eine selbstsichernde Mutter (nicht anknallen :rolleyes:). Nun wird die zu lange Schraube nahe der Mutter abgesägt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Um ein gutes Ergebnis zu erhalten wird die Reparaturstelle mit matt-schwarzem Lack aus der Spraydose gelackt.

Nach der Trocknung folgt der Zusammenbau.

 

Das Problem tritt übrigens auch beifahrerseitig auf, aber dort fällt es nicht so sehr auf, weil ein großer Teil seines Wischfeldes auch vom fahrerseitigen Pendant gewischt wird.

 

Die erste Wischerarmreparatur habe ich an meinem Volvo 850 vor vielen Monaten vorgenommen. Das Wischerblatt bleibt immernoch an der Windschutzscheibe.

 

Nun habe ich diese Prozedur auch meinem zweiten 850 gegönnt

 

Viel Spaß beim Nachbasteln, die Arbeit ist schnell gemacht und lohnt sich wirklich

 

Gruß Micha

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Fri Oct 09 22:51:53 CEST 2015    |    eigen2    |    Kommentare (3)

Diesmal kommt ein Projekt bei dem es mal nicht ums Auto geht :)

 

An unserem Tisch in der Gartenecke fehlte eine Beleuchtung, was die nächtlichen Partys nicht immer einfacher macht :D. Einfach eine Lampe irgendwo hinzimmern erschien mir zu alltäglich - hat ja schließlich jeder - also mußte eine originelle Lösung her, einfach was total abgefahrenes, was kein Mensch hat/braucht.

 

Da käuflich nichts brauchbares aufzutreiben war, war Selbstbau war angesagt

 

Meine zukünftige Lieblingsschwiegermutter :D hatte einen elektrischen Garagentoröffner samt Funkfernbedienung übrig. Dieser diente als Basis. Noch ein paar Zutaten wie zwei Regalschienen, Kontaktschalter, Edelstahlbleche und -winkel, einige Metet Kabel, einen LED-Scheinwerfer aus der Bucht und etwas Kleinmaterial (Schrauben, Muttern und Scheiben).

 

Ab damit an die Werkbank.

 

Nicht ganz einfach war die Umsetzung, da zuerst die beiden Türchen aufklappen mussten und dann erst die Schiene. Beim Einfahren mußte erst die Schiene rein, dann die Türchen zu.

Montage und Anschluß des Kontaktschalters, der die Leuchte ein- und ausschaltet war hingegen das kleinste Problem.

 

Das Resultat seht ihr in den angehängten Videos :D:D:D

 

https://youtu.be/9vjtB-VH5aM

https://youtu.be/PqTd1HiqcLs

 

Gruß Micha

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Fri Oct 02 06:26:32 CEST 2015    |    eigen2    |    Kommentare (8)

Wir fuhren wie jedes Jahr mit unserem Volvo 850 samt Zeltcaravan in den Urlaub, wie so oft gen Süden.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nach einer Woche italienischer Adriaküste (zwischen Venedig und San Marino) wollten wir nach einem zweitägigen Zwischenstopp in Mailand Richtung Heimat fahren -- die Betonung liegt auf "wollten".

 

Bei Parma (in der Region Emilia-Romagna) war der Tank fast leer (der Bordcomputer zeigte "50km bis null". Eine Tankstelle (Tankautomat) war schnell gefunden. 50€ in den Schlitz gesteckt - oh Schreck - Sprit kam keiner raus und der Fuffi ward nicht mehr gesehen, so ein Mist. Störungsnummer ins Handy getippt und dem Kerl am anderen Ende erklärt, daß wir es eilig hätten. Heute ist Sonntag meinte der Typ, da kommt kein Tankwart und ich sitze in der Zentrale in Madrid. Kommen sie morgen ab 7.00 Uhr wieder, dann ist die Tankstelle besetzt.

 

 

 

Laut Navi ist der nächste Campingplatz 30 km entfernt, soweit sollte der Sprit reichen.

 

Am nächsten Morgen um kurz vor 8.00 Uhr waren wieder bei der Tanke in Parma und ruckzuck war der Tank wieder gefüllt (zuvor an einer anderen Tankstelle für 10€ Sprit eingefüllt, damit es keine böse Überraschung gab).

 

Zurück zum Campingplatz, auf dem noch unser Zeltcaravan stand - der Platz war übrigens sehr schön, wir blieben einen weiteren Tag dort.

 

Am 18.08. (meinem Geburtstag) nahm das Schicksal seinen Lauf:

 

Nach dem Frühstück gings los Richtung Mailand, dort wollten wir 2 Tage verbringen.

 

Kaum 5 km auf der Autobahn (Tempomat auf 85 Km/h eingstellt) ging ohne Vorankündigung der Zeiger des Drehzahlmessers nach oben und die Tachonadel nach unten -- upps, wassn das. An einer Nothaltebucht angehalten und die einzelnen Fahrstufen der Automatik durchgeschalten -- rienne va plus - nix geht mehr - und das 550 km von zu Hause weg.

 

Egal welche Fahrstufe ich einlegte, es gab keinerlei Vortrieb - Verdacht auf Getriebeschaden :mad:

 

Auf Fahrstufe "D" bewegte sich proportional zur Drehzahl die Tachonadel nach oben und beim einlegen des Rückwärtsgangen erklang ein mahlendes Geräusch.

 

Motorhaube auf, es fehlte Getriebeöl - nicht viel, aber es fehlte -- Frust machte sich breit.

 

"Nächste Werkstatt" ins Navi eingegeben um Öl zu besorgen: 800 m -- okay, ist zu Fuß machbar, auch wenns bei der Hitze schwer fällt. Nach ca 1km Fußmarsch (nein, nicht auf der Autobahn) kam mit ein Polizeiauto entgegen, dessen Uniformierten ich nach einer Werkstatt fragte (deutsch konnten sie zwar nicht aber englisch). Die nächsten 20 km wäre da keine Werkstatt (mehr), also umdrehen und zurück zum Volvo wandern. Etwa 500 bis 600 Meter weiter der Autobahn entlang war eine Notrufsäule. In 20 Minuten ist ein Servicefahrzeug da meinte eine freundlich klingende Stimme aus dem Lautsprecher in englischer Sprache.

 

Zu Fuß zurück zu unserm Volvo fuhr ein Polizeiauto an. Dummerweise sah er uns als wir auf dem Standstreifen liefen. Das gibt sicher Mecker war mei erster Gedanke -- und auch noch ohne Warnweste (die in Italien Pllicht ist) an. Kurz erklärt was wir hier treiben, dann waren die Polizisten auch schon wieder weg -- puh. Einige Minuten später hielt ein Lieferwagen des "Autostrade Service" an, sah nach dem Rechten und telefonierte. Uns erklärte er dann, daß in 20 Minuten ein Abschleppwagen kommen würde! Hää, das hab ich ich vor nen Stunde schon mal gehört. Na ja, etwa 1,5 Std nach unserem Notruf kam der ersehnte Abschleppwagen, lud den Volvo auf und hing den Anhänger an den LKW. "Wir fahren in eine Werkstatt nach Parma meinte er. Mein spontaner Gedanke:" Nein, nicht schon wieder Parma.

 

In der Autowerkstatt angekommen dauerte es bedingt durch das mediterrane Arbeitstempo über 2 Std bis man sich um uns kümmerte. Ein Mechaniker hat Getriebeöl eingefüllt, was aber keine Besserung brachte -- also Auto samt Anhänger stehen lassen und mit dem Zug Richtung Germany.

 

Unsere erste Station war Mailand - dort umsteigen - weiter gehts nach Lugano (Schweiz). Am Luganer See ist mein Chef Dauercamper und war diese Zeit auch dort (was ich wusste). Kurzer Anruf:"Moin Cheffe, kannste uns in einer Stunde am Bahnhof in Lugano abholen, wir kommen mit dem Zug und erbitten heute Nacht Asyl in euerem Wohnwagen". "Häääh, äh, klar, ich schick jemanden vorbei, der keinen Alkohol im Blut hat". Den restlichen Tag verbrachten wir am bzw im Luganer See.

 

Ende meines Geburtstages.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Am folgenden Tag stellte mein Boss seinen Audi zur Verfügung und wir fuhren die 200 km zurück nach Parma um den Zeltanhänger an den Luganer See zu überführen. Tags darauf fuhr der Boss mit seiner Frau nach Hause -- und wer saß mit im Auto? Richtig, wir zwei (und der Zeltanhänger am Haken).

 

Einige Tage später (es war Samstag) machten wir uns mit einem Lieferwagen vom Chef samt geliehenem Trailer auf den Weg gen Süden - unser Ziel: Parma. Um kurz nach 12.30 Uhr kamen wir in der Autowerkstatt an, die Samstags um 12.30 ihre Tore schließt. Cool, da ist noch offen, also rein gefahren. Ein äußerst erregter älterer Herr im grauen Werkstattkittel kam sofort auf uns zu und schreite uns auf italienischer Sprache an. Ich habe zwar kein Wort verstanden, aber seine Gestik verriet und, daß wir nach Geschäftsschluß kamen und absolut nicht willkommen sind. Wir versuchten ruhig zu bleiben und erklären, daß wir nur die Standgebühr bezahlen und das Auto aufladen wollten - in 10 Minuten sind wir wieder weg. Er tippte immer wieder mit dem Zeigefinger auf seine Armbanduhr und dann zum Ausgangstor. Wir schrien zurück und die Lage eskalierte - es würde immer lauter.

 

Alles vergebens, wir verließen das Gelände - ohne Volvo.

 

Einige Kilometer entfernt fanden wir Unterschlupf in einem günstigen Hotel, in dem wir übers Wochenende verblieben.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Montagmorgen gings zurück zur Werkstatt, wo man uns überaus freundlich empfing. Die Standgebühr (150€) bezahlt, das Auto auf den Trailer gezogen und los gings in die 550 km entfernte Heimat.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Von der heimischen Grube aus sah ich, daß sich die linke Antriebswelle aus dem Getriebe gelöst hat. Der Sicherungsring, der die Welle hält war merkwürdigerweise verschwunden :confused:. In meinem Teilelager fand ich noch eine Antriebswelle, der ich den Sicherungsring abzog um ihn zu verwenden. Pustekuchen - Beim Aufstecken vernudelte sich der Ring (was lernen wir daraus: niemals einen gebrauchten Sicherungsring verwenden).

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Tags darauf habe ich einen neuen Sicherungsring besorgt und dann eine andere Welle eingebaut. Ein kurzes "klack" und die Welle rastete ein. Traggelenk und Rad waren schnell wieder montiert.

 

Der Grund des ganzen Theaters. Da meine jahrelang verbaute Antriebswelle verschlissen war habe ich kurzerhand eine Welle eines Forenmitgliedes eingebaut, die er mir freundlicherweise anbot. Diese Welle stammt aus einem 850 mit Schaltgetriebe. Wir wussten damals beide nicht, daß die Schaltgetriebewelle einige (2 oder 3) Millimeter kürzer war als die Automatikwelle. Durch diese wenigen Millimeter stand der Sicherungsring in der Nut unter permanenter Spannung. Irgendwann gab er dann nach.

 

Weiter in der heimischen Garage:

Motor gestartet, Fahrstufe eingelegt und --- das Auto bewegt sich wieder

Puh, also doch kein Getriebeschaden -- juhuu :D :D:D:D

 

Diese Woche werde ich Getriebeöl besorgen, danach folgt eine aussgiebige Probefahrt.

 

Mein Dank geht an die 6 MT-User, die mir bei Bedarf je ein Getriebe vermittelt hätten.

 

Gruß Micha

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