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Das Renault Fuego Projekt

Meine Erfahrungen und Fortschritte mit dem Fuego GTX

11.05.2023 22:40    |    Alfa.Tiger    |    Kommentare (0)

Beim Kauf war im Fuego ein Autoradio aus dem 1970ern verbaut, der Klassiker Blaupunkt Frankfurt: Links der Lautstärkeregler, rechts der Tuning-Regler, in der Mitte die Bandanzeige. Ich weiß nicht, ob der Fuego schon immer mit diesem Radio ausgestattet war, aber weder passte es optisch, noch zur Zeit des Fuego.

 

Blaupunkt FrankfurtBlaupunkt Frankfurt

 

Daher habe ich bereits im Frühjahr 2015 nach einem Radio aus den frühen 1980ern Ausschau gehalten. Es sollte aber ein digitales Display haben, was in der Zeit ja so langsam losging. Meine Wahl fiel auf ein Blaupunkt Hamburg SQM23 Kassettenradio, was zwar erst 1985 vorgestellt wurde, aber trotzdem in die Epoche des Fuego fällt. Das kantige Design passt schön zum kantigen Innenraum des Fuego, das grüne Display harmoniert mit der grünen Digitaluhr. Und ein zeitgenössisches Kassettenfach hat es auch. Der Gebrauchtkauf im Internet war problemlos, der Einbau ebenfalls.

 

Blaupunkt Hamburg SQM23Blaupunkt Hamburg SQM23

 

Es waren zwei Lautsprecher an den originalen Einbauplätzen in den hinteren Seitenwänden zwischen Armauflage und Seitenfenster eingebaut. Zum Glück hatte in der Vergangenheit niemand die Türverkleidungen ausgeschnitten oder andere Schandtaten begangen. Der Klang war jedoch bescheiden und auf der einen Seite deutlich leiser als auf der anderen.

 

Als Kind bin ich mit Musik auf CDs aufgewachsen und hatte die Hörspiel-Kassetten längst verkauft und auch sonst keinen Kassettenplayer mehr im Haus. Ein paar schreckliche Tapes ließen sich im Haushalt meiner Eltern auftreiben, aber auf Dauer war das nichts. Zudem fing das Kassettendeck nach ein paar Jahren an zu leiern, vermutlich Alterung wegen Nichtbenutzung. Der Klang des Audiosystems war insgesamt also fürchterlich.

 

Bluetooth hält Einzug

 

Daher entschied ich mich, ein weiteres Upgrade durchzuführen. Die Marke Blaupunkt (auch wenn sie nicht mehr das ist, was sie früher mal war) hat das Radio Bremen SQR 46 DAB neu aufgelegt: moderne Technik in klassischem Gewand, angelehnt an das Bremen der 1980er. DAB+-Radio, RDS-UKW-Tuner, Bluetooth für Audio und Freisprechen (inkl. Mikro), SD-Schacht und USB-Anschlüsse hinter der Kassettenfachblende, das alles im DIN-Format mit anpassbarer Panel-Beleuchtung. Vermutlich etwas überteuert für seine Leistung, aber das war es mir wert.

 

Verkabelung vom RadioVerkabelung vom RadioBlaupunkt Bremen SQR46 DAB+Blaupunkt Bremen SQR46 DAB+

 

Zusammen mit ein paar Sony XS-FB1330 13 cm Dreiwegelautsprecher und einem Antennenadapter, um die Dachantenne für UKW und DAB+ zu verwenden, machte ich mich ans Werk. Das Radio ist dank DIN-Schacht schnell einbaubereit. Nur die losen Kabelenden des Fuego wollten nicht an die modernen genormten DIN-ISO-Stecker des neuen Radios passen. Mit einem zusätzlichen Adapter von ISO auf lose Enden einerseits und einem Stromdieb für das Zündungsplus andererseits war aber auch das keine große Herausforderung. Die Lautsprecherkabel hatten allerdings seltsam proprietäre Stecker, die ich mit Kabelschuhen adaptiert habe. Denn Abschneiden kommt ja nicht in Frage. Das Mikrofon für die Bluetooth-Freisprecheinrichtung habe ich auf die Lenksäule vor den Tacho geklebt, da fällt es kaum auf. Allerdings kommt der Blinker beim Telefonieren nun wohl recht laut durch :D

 

Lautsprechertausch

 

Die Seitenteile auf der Rückbank, die die Lautsprecher beherbergen, waren ebenfalls schnell abgenommen. Darunter kam eine abenteuerliche Konstruktion zum Vorschein: Je ein ovaler Lautsprecher aus der Renault-Boutique (Orginalzubehör) war mit Lochband an der Karosserie und an einer Kunststoffverkleidung festgeschraubt. Sie schwangen zwar nicht frei, waren aber alles andere als fest mit der Karosserie verschraubt und konnten so überhaupt kein Klangvolumen entwickeln! Aus der Renault Boutique hätte es auch originale Metall-Einbaurahmen für ovale Lautsprecher gegeben. Diese waren sogar im Schlacht-Fuego verbaut und ich Trottel hatte sie beim Schlachten weder als das erkannt, was sie waren, noch habe ich sie mitgenommen. Ich ging zudem davon aus, dass sie bei mir verbaut waren, da ja Lautsprecher hinter den Abdeckungen sitzen. Leider ein Trugschluss. Und aufzutreiben sind die Rahmen heute leider nicht mehr.

 

Renault Boutique mit abenteuerlicher BefestigungRenault Boutique mit abenteuerlicher Befestigung

 

Ich habe sie abgeschraubt, Maße genommen und aus Holz zwei Einsätze hergestellt, die fest mit der Karosserie verschraubt werden. Ein Ausschnitt im Holz beherbergt den Lautsprecher, das ganze sitzt nun passgenau hinter der Verkleidung. Die Seitenteile haben keine guten akustischen Eigenschaften, da sie aus Presspappe mit Kunststoffüberzug bestehen, zudem sind sehr kleine Löcher in der Verkleidung (die auf Fahrer- und Beifahrerseite komischerweise unterschiedlich groß sind). Auch die Einbauposition seitlich an der Rückbank ist nicht optimal, da der Schall so nur indirekt zum Fahrer gelangt. Dennoch war der Umbau lohnenswert.

 

Soundboards mit Sony DreiwegesystemSoundboards mit Sony Dreiwegesystem

Einbau auf der BeifahrerseiteEinbau auf der BeifahrerseiteEinbau auf der FahrerseiteEinbau auf der Fahrerseite

 

Im Resultat trennen das neue und alte Klangbild Welten! Moderne Musik kommt via Bluetooth vom Smartphone (Spotify, Radio.de), zusammengemischt mit Navigationshinweisen der Navi-App! Für das Smartphone habe ich eine Klemmhalterung an einem Arm befestigt, der mit dem Radio in den DIN-Schacht geschoben wird. Die Stromversorgung des Telefons übernimmt ein kleiner 12V-Stecker mit kurzem USB-Kabel.

 

Einbau mit Verkleidung BeifahrerseiteEinbau mit Verkleidung BeifahrerseiteEinbau mit Verkleidung FahrerseiteEinbau mit Verkleidung Fahrerseite

 

Leider sind sowohl DAB+- als auch UKW-Empfang sehr schlecht. Da muss ich nochmal auf Ursachenforschung gehen. Aber Radio kann man ja auch über Bluetooth und Apps hören, daher kein Beinbruch. Die Navi-Ansagen von der Smartphone-App kommen ohnehin nur im Bluetooth-Betriebsmodus durch!

 

Insgesamt ein lohnenswerter und bis auf die Telefonhalterung nahezu unscheinbarer, wenn nicht unsichtbarer Umbau! Mehr braucht's nicht, ein High-End-Umbau war ja auch nicht das Ziel der Maßnahme.

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