Welches Motoröl?
Hallo,
würd mal wissen wollen, was das beste Motoröl ist? Welche Erfahrungen habt ihr im Bezug auf Motoröl gemacht?
Gruß Gorge
Beste Antwort im Thema
Also ich bin mal vor vielen Jahren einen alten Opel Rekord meines Bruders gefahren, der hatte die 100.000er Grenze längst überschritten. Als ich Öl nachkippen wollte, konnte ich vor lauter Siff die Gleitflächen der Nockenwellen kaum noch erkennen. Um meinem Bruder, bzw. seinem Wagen was Gutes zu tun, habe ich an der Tanke irgendein Vollsynthese-Zeugs gekauft und einen halben Liter reingeleert. Der Wagen lief daraufhin weicher und leiser. Ein paar Wochen später schraubte ich wieder den Öleinfülldeckel auf - und siehe da, die Nockenwellen waren so sauber, als ob der Motor fabrikneu wäre. Die Additive in diesem halben Liter Öl hatten gereicht, um alle Ablagerungen zu lösen.
Seitdem schwöre ich auf Vollsynthetik.
Meine Favoriten: Mobil 1, Shell Helix Ultra, Aral Supertronic und Total Quartz 9000, und zwar jeweils in der Visko-Klasse 0W-40 bzw. 5W-40.
Aber Achtung, nicht jedes Vollsynthetische ist gut:
Ich hab mal den Fehler gemacht, Poweroil aus dem Baumarkt zu kaufen, weils so schön billig war und hab damit einen Ölwechsel bei meinem damaligen Auto (Fiat Panda) gemacht. Obwohl vollsynthetisch, bildeten sich schwarze Schlieren im Öl als Vorläufer von Schwarzschlamm!
Das war mir eine Lehre, beim Öl spart man immer am falschen Ende.
Die Vorteile von Vollsyntheseöl liegen darin, dass es langlebiger ist als Mineralöl, seine guten Qualitäten länger behält, auch in Extremsituationen.
Diese Qualitäten wären z.B. eine bessere und schnellere Schmierwirkung, bessere Reinigungswirkung, besserer Oxidationsschutz des Motors vor aggressiven Säuren, die bei der Verbrennung entstehen und vieles mehr. Die Mehrkosten bei der Anschaffung haben sich manchmal innerhalb eines Ölwechselinvertalls amortisiert, da der Ölverbrauch geringer ist und man meist kein Öl nachfüllen muss zwischen den Ölwechsel.
Ich kenne einen, dessen Wagen soff 1 Liter Öl auf 1000 km, d. h. bis zu seinem Ölwechsel bei 15.000 km hat er 15 Liter Öl nachgekippt. Hauptsache, billiges Öl. Die Umwelt dankt! :-(
Ich konnte ihn nicht davon überzeugen, mal was anderes als 15W-40 zu probieren, weil das in seinem Handbuch stand. Und da stand auch, dass bis zu einem Liter pro 1000 Km normal sind. Also hat er fleissig nachgekippt. Manchen ist eben nicht zu helfen.
Um auch mal gleich mit ein paar weitverbreiteten Irrtümern aufzuräumen, sei noch erwähnt, dass man sehr wohl vollsynthetisches mit mineralischem Öl mischen kann, genauso wie verschiedene API- oder ACEA-Spezifikationen und auch verschiedene Viskositätsklassen. Ebenso stimmt es nicht, dass man bei Motoren nach einer gewissen Zeit nicht mehr von mineralisch auf vollsynthetisch umsteigen kann.
Wichtigtuer setzen eine Menge Hoaxes diesbezüglich in Umlauf, dahingehend, dass Motoren dann reihenweise an verstopften Ölleitungen eingehen oder sturzbachmässig das Öl verlieren, weil sich Dichtungen in Nichts auflösen, etc.
Naja, wer es glauben mag... der wird dann wahrscheinlich auch voller Dankbarkeit gute Bewertungen abgeben. Only bad news are good news.
Teilsynthetischen Ölen traue ich allein schon deswegen nicht über den Weg, weil sich rein theoretisch jedes Mineralöl, in dem sich auch nur ein einziger Tropfen Vollsynthetisches Öl befindet, teilsynthetisch nennen darf. Wie gross der jeweilige Anteil ist, steht nämlich wohlweisslich nirgends. Das riecht mir sehr nach Bauernfängerei.
Zu den API- und ACEA-Klassifikationen nur so viel: Ich halte sie für korrupt. Eine API-, genauso wie eine ACEA-Klassifikation ist käuflich. Beim American Petroleum Institiut z.B. bekommt man für 600 $ + Umsatzbeteiligung am Ölverkauf die Klassifikation verkauft. Zitat:
"Die Schmierstoffhersteller prüfen in Eigenverantwortung (Selbstzertifizierung) Ihre Produkte ab. Eine Listung bei API ist gegen Bezahlung entsprechender Lizenzgebühren (min. 600$ + Umsatzbeteiligung) möglich, und erlaubt die Nutzung des API-„Donut“. Eine Überprüfung der Schmierstoffqualität durch API wird im Unterschied zu den meisten Fahrzeugherstellerfreigaben aber nicht durchgeführt!", nachzulesen hier:
http://www.transalp.de/.../KFZ_schmierstoffe.pdf
Selbst die Schmierstoffhersteller machen kein Geheimnis daraus:
"Die Auslobung der API- und ACEA-Klassifikationen erfolgt weitestgehend in einem sogenannten Selbstzertifizierungssystem. Dem Schmierstoffhersteller wird es dabei selbst überlassen, die in eigener Regie durchgeführten Teste auszuloben.", nachzulesen hier:
http://www.castrol.de/.../m_klassifikation_3.html
Das erklärt auch, wie Billigsvollsynthesetöle (z.B. Poweroil aus dem Baumarkt) zu ihren API SL-Qualifikationen kommen.* (Fortsetzung im 2. Teil)
Eins vorneweg: Ich bin kein reicher Snob, sondern fahre jetzt eine 13 Jahre alte Klapperkiste (Citroen BX 16), gekauft vom Schrotthändler, doch mit 2 Jahren TÜV - und solange sollte das Teil noch halten. Dennoch, oder gerade deswegen, habe ich mal Mobil 1 ausprobiert.
Aber der Reihe nach: Der Motor hatte beim Kauf schon über 157.000 KM und die rabenschwarze Brühe tropfte kaum noch vom Ölmessstab, so sehr war sie eingedickt.
Also als erstes Öl gewechselt. Dazu kaufte ich für 22 € das LiquiMoly 10W-40 (Finger weg!) im 5 Literkanister. Der Motor klapperte ab und zu, und schon nach 5000 KM hatte sich am Öleinfülldeckel eine helle, wachsartige Schicht gebildet.
Jetzt kommts:
Da ich nach 5000 KM eh Öl nachfüllen musste und die freie Tankstelle dieses Mobil 1 (0W-40) für 12,50 € in der Literdose anbot, welches ich kurz vorher bei Esso für 19 € nochwas gesehen hatte, griff ich kurzentschlossen zu und kippte einen Liter in den Motor, um ihm was Gutes zu tun.
Was dann geschah, hat mich zuerst erschrocken: Auf dem Nachhauseweg qualmte mein Auto so stark aus dem Auspuff, dass ich dachte: "Na klasse, jetzt wird das gute teure Öl einfach verbrannt, vielleicht war es doch zu dünn?"
Aber am nächsten Tag hat sich das Qualmen nach dem Warmfahren gelegt und mir fiel auch auf, dass der Motor gar nicht mehr klapperte. Und je länger ich fuhr, umso weicher schien der Motor zu laufen. Nach ein paar Wochen öffnete ich den Öleinfülldeckel - und siehe da: Die helle, wachsartige Schicht war weg!
Das würde auch das kurzzeitige Qualmen erklären: Die Additive in dem guten Öl haben die Ablagerungen aufgelöst und diese wurden verbrannt.
Das Öl hat mich voll überzeugt: Der Motor läuft leiser, der Ölverbrauch hat abgenommen (vorher 1 Liter auf 5000 KM, jetzt nur noch ca. ein viertel Liter auf die gleiche Entfernung), ich schone somit die Umwelt und meinen Geldbeutel und meinen Motor.
Und das lediglich durch das Auffüllen von nur einem Liter Mobil 1! Wers nicht glaubt, solls ausprobieren!
Nochwas:
Vor dieser Mobil 1-Ölkur lief mein Wagen mit Müh und Not 170 km/h, obwohl 176 km/h im Brief stehen, jetzt jedoch fast 180! Ich erkläre mir das dadurch, dass die Kolbenringe in der Kolbennut mit Ölkohle verbacken waren, was zu schlechter Kompression und somit Leistungsverlust führte, die Additive in dem guten Öl die Ölkohle jedoch auflösten, die Kolbenringe dadurch frei wurden und nun zur Zylinderwandung hin wieder richtig abdichten. Fazit: Mehr Leistung und geringerer Ölverbrauch.
Was viele Motorölzusätze nur versprechen: Dieses Motoröl hält es.
Übrigens:
Mobil 1 (0W-40) ist Erstbefüllöl bei Porsche, Aston Martin und AMG! Lasst euch also nicht kirre machen von Leuten, die Bedenken haben, dass bei so einem dünnen Öl der Schmierfilm reissen könnte.
Ebenso gehört ins Reich der Fabeln, dass man bei einem Motor mit hoher Laufleistung kein vollsynt. Öl benutzen sollte, wegen evtl. Verstopfung von Ölkanälen durch losgelöste Ablagerungen. Die gute Dispergierwirkung bewirkt eine Feinstverteilung, welche die Fremdstoffe in Schwebe hält und somit besteht diese Gefahr nicht. Ansonsten wäre Mobil (US-Firma) in den USA längst im Zuge von Schadensersatzprozessen Pleite gegangen.
Merke:
Kein Auto geht an zu gutem Öl kaputt, sondern an zu schlechtem – und kein Auto hat zu viele Kilometer, um ihm gutes Öl zu gönnen!
Im Gegenteil, je mehr Kilometer auf der Uhr stehen, umso nötiger ist gutes Öl, umso dankbarer reagiert der Motor darauf. Da kann das gute Motoröl dann zeigen, was in ihm steckt.
Und wenn jetzt der Einwand kommt:
„Aber im Handbuch meines alten Golf, meines Ford Granada, meines Opel Rekord, meines sonstwas steht doch 15W-40!!“, dann soll sich derjenige bitte mal daran erinnern, ob es damals, als diese Autos konstruiert wurden, es überhaupt 0W-40er Öle gab. Was es damals nicht gab, kann logischerweise auch nicht im Handbuch stehen! Das ist so, als würde ein Arzt es ablehnen, moderne Arzneimittel zu verschreiben, weil es zu Zeiten seines Studiums diese nicht gab.
Was ich auch nicht mehr hören kann, sind die gutgemeinten Ratschläge einiger selbsternannter Spezialisten: „Bleib einfach bei dem Öl, das vorher drin war“ (und wenn’s die letzte Brühe war…)
Ich jedenfalls habe es mir abgewöhnt, mit solch ewiggestrigen Zeitgenossen zu diskutieren, die nach dem Motto zu gehen scheinen: „Was der Bauer nicht kennt, isst er nicht!“
Natürlich ist es diesen auch ein Gräuel, Vollsynthetiköl mit Mineralöl zu mischen, 10W-40er mit 0W-40er, verschiedene Güteklassen, etc.
Tja, was soll ich sagen, die scheinen ein ideologisches Problem damit zu haben, so in etwa: Nurr rrasserreines Öl darrf in meinem Motorr sein, jawollja!!!
Nun gut, ich glaube, ich schweife etwas ab... ;-)
Fakt ist, alle Motoröle sind miteinander mischbar, und Fakt ist, dass beim Auffüllen mit besserem Öl sich die Qualität verbessert und beim Mischen mit schlechterem Öl sich verschlechtert. Klar, eine komplette Füllung mit besserem Öl ist das Optimum. Aber in meinem Fall ist das eh nicht nötig, denn ich fahre keinen Aston-Martin Sportwagen, sondern eine alte Franzosenschaukel.
Und dafür reichen die Additive, die in einem Liter Mobil 1 drin sind. Und dafür reicht auch mein Geldbeutel.** (-->)
107320 Antworten
Danke,
d.h. ein vollsynthetisches 0W40 oder 5W40 wäre die Beste Entscheidung?
Habe folgende Autos
1. VW Golf3 Tdi 90 Ps, 240tkm
2. VW Golf2 diesel, 54PS, 350tkm
3. MB E250D, W124 bj94, 106tkm
4. MB E220Cdi, W210, Bj99, 80 tkm
5. Nissan PickUP, Bj 2002, 80tkm
Also ich habe bis jetzt auf
- 1. 5W40
- 2. 15W40
- 3. 10W40
- 4. 10W40
- 5. 0W40 gefahren
Nach den Schilderungen hier im Forum wäre es am Besten 2.,3.,4. auch auf 5W40 zu wechseln. Beim Nissan bleibe ich dann auf 0W40.
Korrekt oder jemand Verbesserungsvorschläge?
Zitat:
Original geschrieben von T16
Was mich beim Mobil1 5w50 noch interessieren würde,ist das Druckaufnahmevermögen.
Bei Castrol siehts so aus:
Castrol Formula RS SAE 10W-60 6.800 kg/cm²
Castrol TWS Motorsport SAE 10W-60 17.800 kg/cm²
Wozu brauchst Du denn das? Hierfür gibts KEINE DIN, und deshalb auch kein genormtes Verfahren! Weil man das garnicht messen kann. Weder im Labor, noch in einem bestimmten Prüfmotor. Könnte man deshalb nur schätzen. Konkrete Werte wie oben sind deshalb Blödsinn!
Die EP (Hochdruck)-Eigenschaften eines Motoröls sind auch garnicht so wichtig, wie z. B. bei Getriebeölen für Hinterachs-Diff. Für letztere gibt es deshalb auch einen Test, wobei man bestimmte Zahnräder gegeneinander verspannt, und daraus dann Rückschlüsse auf die EP-Eigenschaften ziehen kann. Einen konkreten Wert kann man aber nichtmal hierbei ermitteln!
Im Motor spielen die EP-Eigenschaften nur am Ventiltrieb eine Rolle. Ob ein Öl auch hier wenigstens ausreichend ist, ergibt sich aus den Testläufen in den relevanten Motoren. Nur einen konkreten Wert, kann man hierbei halt nicht messen, wie schon geschr.
Das 5W-50er M1 hat aber natürlich auch sehr gute EP-Eigenschaften. Welche für alle PKW-Motoren die ich kenne, mehr als ausreichend sind! Auch das 0W-40er M1 hat übrigens schon sehr gute. EP-Eigenschaften stehen außerdem in KEINEM Zusammenhang mit der Visko eines Öles. Sondern hängt das halt hauptsächlich davon ab, wie stark ein Öl EP-legiert ist.
Was man aber pauschal sagen kann, ist, dass hochwertige vollsynth. auch immer über bessere EP-Eigenschaften verfügen als einfachere - wobei es aber natürlich auch hier Unterschiede gibt. Beim 5W-50er M1 gibt es aber auch hiermit sicher keine Probleme.
Grüße
@ Sterndocktor:
Danke für die Aufklärung bezüglich des "Druckaufnahmevermögens".
Es ging (für mich) dabei darum, dass dieser "Wert" als Werbeaussage genutzt wird. Einige Tuner beziehen sich nun auf diese Werte und behaupten deshalb, dass das TWS besonders gut sei (gerade für getunte Benzin-Turbos).
Also alles Blödsinn!?
(Naja, passt zu den fundierten Fachaussagen von Castrol in der AB, über die ja schon berichtet wurde.)
Hi,
nochmal eine kleine zusammenfassung..bei mir steht unmittelbar ein Autokauf ins Haus ( gebraucht) und da wird natürlich gleich ein Ölwechsel fällig....
Ich möchte das Mobil 1 5w50 oder 0W40 nehmen.... gemäß den hier diskutierten Dingen soll es wohl das 5W50 sein weil
- es noch bessere Hochtemp. Stabilität bietet bzw.
der HTHS Wert höher ist
- das Druckaufnahmevermögen höher ist
- es u.u. etwas günstiger ist als das 0W40
- Beim Kaltstart im tiefsten Winter (-20°) hat das
5W50 keine nnnenswerten Nachteile gegenüber
dem 0W40...eine minimal längere Durchölungszeit
wird durch das Verschleißschutz Additivpacket
abgefangen..gegenüber dem 0W40 ist kein
Mehrverschleiß´... wenn überhaupt ist im Winter
als einziger Nachteil ein theoretischer leichter
Mehrverbrauch denkbar.
- das 5W50 stellt eigentlich das momentane
Optimum dar... die 30er Öle sind
Marketingstrategie der Hersteller und ein 10W60
brauchen nur Rennwagen
Ist das so korrekt ?
Gruß
HL
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@samcos:
Zitat:
Nach den Schilderungen hier im Forum wäre es am Besten 2.,3.,4. auch auf 5W40 zu wechseln. Beim Nissan bleibe ich dann auf 0W40.
Endlich mal einer, der die Zusammenfassung lesen und verstehen kann 😉
Deine Schlussfolgerungen sind schon richtig. Für die älteren Wagen reicht sicherlich das 5W-40. Hier das schon mehrfach beworbene Meguin Megol 5W-40 verwenden, das du hier sehr günstig erwerben kannst. Das Öl ist für das Geld extrem leistungsfähig und mit einem Spitzenöl eines anderen Markenherstellers mehr als verwandt.
Achja: bei den beiden Golf wird sicherlich eine Motorinnenreinigung mit LM Motorclean nicht schaden. Das ist vor dem Ölwechsel auf jeden Fall zu empfehlen, da ansonsten die sich lösenden Ablagerungen der neuen Reinigungsadditive das frische Öl verschmutzen würden.
Grüße,
Stefan
@ meyster
Danke für den Link. Werde mir gleich einen Vorrat anlegen 🙂
Ich habe bis jetzt das 0W40 Von Aral SuperTronic benutzt. Welches vollsy. ist auch noch zu empfehlen außer das Mobil1 jetzt?
Zitat:
Original geschrieben von speedy2005
Einige Tuner beziehen sich nun auf diese Werte und behaupten deshalb, dass das TWS besonders gut sei (gerade für getunte Benzin-Turbos).
Also alles Blödsinn!? (Naja, passt zu den fundierten Fachaussagen von Castrol in der AB, über die ja schon berichtet wurde.)
Jedenfalls ist das Blödsinn, wenn man dieses wegen diesem Wert für das "Druckaufnahmevermögen" empfiehlt! Etliche Tuner bieten aber ja auch Ölzusätze an welche Feststoff-Partikel beinhalten. Und von denen längst bekannt ist, dass die KEINE positive Wirkung haben - sondern nur Nachteile bewirken. Dann verkaufen sie oft auch diese Textil-Luftfilter, welche ihre Filterwirkung (sofern man hier vor einer solchen sprechen kann) ausschließlich über die Ölbenetzung des Filtergewebes erhalten, und außer einem erhöhten Staub-Eintrag ins Öl auch nichts bewirken.
Und zwischen Turbomotor (egal ob getunt oder Serienzustand) und den EP-Eigenschaften des Schmieröls gibt es schon gleich überhaupt KEINEN Zusammenhang. Sondern ist es hier besonders wichtig, dass das Öl möglichst temperaturstabil ist, und auch bei höchsten Temp. nicht gleich verkokelt.
Damit es in den sehr heißen Lagern des Turboladers nicht verkokelt - besonders nachdem man den Motor abgestellt hat. Weil letztlich diese Verkokungen die Lager zerstören - und es letztlich dadurch den Lader zerlegt. Entweder weil das Lager irgendwann frisst, oder durch den erhöhten Verschleiß ein zu großes Spiel bekommt. Die EP-Eigenschaften des Schmieröls spielen hier dagegen wie schon geschr. absolut KEINE Rolle.
Was dagegen bei Turbo-Ottos immer ein Thema ist, ist die erhöhte Klopfneigung durch die Aufladung. Und bei getunten dann logischerweise noch mehr. Und wenn es dann dauernd zu einer klopfenden Verbrennung kommt, und daurch die Kolbenböden schmelzen oder brechen, kann das Öl hier aber nichts dafür! Bzw. könnte das dann das allerbeste auch NICHT verhindern!
@HL66: Sehr gut kombiniert! Nur noch eine kleine Anmerkung zu der Sache mit " XW-30er sind Marketingstrategie der Hersteller". Meintest Du damit die Schmierstoff- oder Fahrzeug-Hersteller? Und was die XW-30er betr., so muß man bei denen noch zwischen denen mit abgesenktem HTHS und den "normalen" mit HTHS von min. 3,5mPas unterscheiden.
Wirklich problematisch sind die ersteren mit HTHS von nur 3,0. MB ist hier standhaft beblieben, und hat gegen den allgemeinen Trend solche für überhaupt KEINEN MB-Motor freigegeben. Weil der einzige Grund für ein solches ausschließlich in einem noch etwas geringeren Spritverbrauch liegen könnte. Und wir aber mehrfach bewiesen haben, dass diese außer einem erhöhtem Verschleiß bei hoher Last u. Drehzahl NICHTS bewirken (sowohl im ACEA-Komitee wie auch auf Fachtagungen zum Thema). Sprit läßt sich dadurch in der Praxis jedenfalls KEINER einsparen - jedenfalls nicht gegenüber einem hochwertigen vollsynth. 0W-40er mit "normalem" HTHS. Warum sollten wir das unseren Motoren also antun? Haben mittlerweile die zuständigen Leute bei z. B. VW auch eingesehen - und sind wieder zurück "gerudert". Für die neuen LL-Normen (504 00 u. 507 00) gilt nun auch bei denen wieder ein HTHS von min. 3,5. Die anderen (z. B. Ford) werden wohl bald auch folgen.
Geht hierbei also um die extrem niedrigviskosen XW-30er. Also die, wo die kin. Visko bei 100 Grad nur noch zw. 9 und 10mm2/s und die HTHS-Visko bei nur 3,0 liegt. Solche sind entweder nach ACEA in A1/B1 oder A5/B5 eingestuft. Mit den "normalen" XW-30ern, also solchen wo die kin. Visko bei 100Grad noch bei rund 12 und der HTHS wenigstens 3,5 beträgt, habe ich dagegen keine Probleme -sofern diese auch über eine sehr gute Visko- u. Scherstabilität verfügen, und deshalb diese Werte auch über das Intervall erhalten bleiben! Solche xW-30er erkennt man daran, dass diese ein ACEA A3/B3/B4-Profil haben. Und bei XW-30er, die auch eine MB-Freigabe erhalten haben, handelt es sich ausschließlich um solche.
Wobei ich aber natürlich ein hochwertiges vollsynth. 0W-40er, 5W-40er o. 5W-50er auch solchen XW-30ern klar vorziehen würde! Wie ich aber auch schon unzählige Male geschr. habe, ist die Visko ALLEINE KEIN Qualitäts-Merkmal für einen Schmierstoff. Empfehle deshalb ja auch keine Viskositäten, sondern immer konkrete Produkte.
Und wie Du sehr richtig kombiniert hast, kann man mit dem 5W-50er M1 NICHTS falsch machen. Nur für einen Diesel, und hier wieder besonders für einen modernen Direkteinspritzer (der zwar relativ kleine, aber dafür sehr viele Rußpartikel prodzuziert), würde ich die spezielle Diesel-Ausf. v. 0W-40er M1 (nennt sich Turbo Diesel) vorziehen. Jedenfalls wenn man mit so einem auch noch recht lange Intervalle fährt. Eine evtl. Verdünnung durch erhöhten Spriteintrag (aufgrund häufiger Kurzstrecken) ist bei einem Diesel ja eh kein Thema. Sondern geht es hier dann eher darum, dass das Öl mit der Zeit nicht zu stark eindicken soll (durch den Rußeintrag).
Außerdem, Danke an alle, für die Erfahrungsberichte! Und in diesem Zusammenhang: Falls ein Motor nach der "Freispülphase" immer noch einen relativ hohen Ölverbrauch haben sollte, würde ich statt dem 0W-40er das 5W-50er M1 nehmen - vor allem wenn es sich dabei um einen schon etwas älteren Benziner handelt. Damit wird sich der Ölverbrauch dann nochmal reduzieren!
Grüße
Ich meine die Autohersteller..die schreiben ja den Ölherstellern vor, wie die Öle auszusehen haben.
Ich hab gelesene, daß glaube ich Honda in den USA vielfach ein 5W20 vorschreibt....
Zitat:
Original geschrieben von HL66
Ich hab gelesene, daß glaube ich Honda in den USA vielfach ein 5W20 vorschreibt....
In den USA ist halt alles etwas anders als bei uns. Brauchst Dir ja nur mal deren lächerliche API-Normen anzusehen. Da wird z. B. noch nichtmal unterschieden, ob das Öl einen HTHS von nur 3,0 oder über 3,5mPas hat. Und wenn man mit einem großvolumigen V8 eh nur mit knapp 90 km/h dahin tuckern darf, spielen solche Dinge bei denen auch keine so große Rolle. So wird dann dieser Motor auch mit einem 0W-20er eine ganze Weile durchhalten.
Kann man mit den europäischen und insbes. den Fahrgewohnheiten in D NICHT vergleichen. Deshalb interessieren uns hier auch die amerikanischen API-Normen NICHT. Wir legen mit den ACEA-Normen unsere eigenen MINDEST-Anforderungen fest - ausgelegt auf die europäische Motorentechnik und die Fahrgewohnheiten hierzulande!
Dass mit dem 0W-20er wird aber sicher keine Vorschrifft, sondern eher ein "auch zulassen" sein So wie z. b. BMW für einige Valvetronic-Motoren auch hierzulande eins mit abgesenktem HTHS (= LL01 "FE"😉 zuläßt - aber ein solches auch bei diesen Motoren NICHT vorschreibt. Sondern kann man auch für diese eins nach der normalen LL-01 (ohne "FE"😉 oder halt der neuen LL-04 verwenden (was auch für diese Motoren sehr viel besser ist).
Mich würde das vor allem dann interessieren, wenn es um einen MB-Motor geht. Aber für die gilt auch in den USA, dass hier ein "gescheites" Motoröl verwendet werden soll.
Was Honda macht, geht mich dagegen nichts an. Von mir aus geben die für ihre Motoren in den Staaten auch ein 0W-5er frei (welches es aber natürlich nicht gibt).
Auf die US-amerikanischen API-Normen haben wir europäischen Hersteller übrigens keinen Einfluß. Interessieren uns daher auch nicht. Haben mit dem ACEA-Komitee ja unsere eigene Institution eingerichtet ( der Vorgänger von ACEA war CCMC). MB ist z. B. eines der Gründungsmitglieder gewesen.
Grüße
P.S. Übrigens: Schreibe aus Prinzip immer "MB" und NICHT "DC" - weil ich von Anfang an dagegen war, diesen amerikanischen Schrott-Hersteller (der ohne die Übernahme längst pleite wäre) für seeehr teures Geld zu übernehmen!
Zitat:
Original geschrieben von Sterndocktor
P.S. Übrigens: Schreibe aus Prinzip immer "MB" und NICHT "DC" - weil ich von Anfang an dagegen war, diesen amerikanischen Schrott-Hersteller (der ohne die Übernahme längst pleite wäre) für seeehr teures Geld zu übernehmen!
Stimme Dir zu 100% zu; konnte ich auch nie verstehen!!!
Mein Boss hat damals auch gesagt das die Amis in Deutschland die Perlen aufkaufen und deutsche Firmen dafür die Schrottfirmen in Amerika.Die Zusamenarbeit von DC mit Caterpilar hat er auch etwas anders geschildert als es in der deutschen Presse stand.😉Eben Insiderwissen.
Zitat:
Original geschrieben von Sir Donald
Mein Boss hat damals auch gesagt das die Amis in Deutschland die Perlen aufkaufen und deutsche Firmen dafür die Schrottfirmen in Amerika.
Stimmt leider genau! Aber nicht nur in der KFZ-Branche, sondern ist das in allen anderen Branchen so. Kann mich an keinen einzigen Fall erinnern, wo das ach so tolle Unternehmen (vor der Übernahme) sich im Nachhinein nicht als "Milliardengrab" entpuppt hat. Siehe hierzu z. B. die Sache mit der Allianz. Erst nach der Übernahme stellte sich "plötzlich" heraus, dass bei der übernommenen US-Firma gigantische Risiken vorhanden sind. Hatte, soweit ich mich errinnern kann, mit Asbest-Schäden zu tun. Und ohne die Übernahme durch die Allianz hätten diese Schäden überhaupt nicht beglichen werden können.
Auch kann man ein gewisses System dahinter erkennen, dass die unternehmerischen Risiken in den USA seit jahren systematisch auf vor allem europäische Anleger verlagert werden. Indem für ein überschuldetes US-Unternehmen ein Bond aufgelegt wird, und dieser dann an europäische Anleger verkauft wird - und mit dem Erlös dann die Schulden bei der US-Bank beglichen werden. Das geht jetzt aber doch "etwas" zu weit am eingentlichen Thema vorbei - wir schreiben hier ja über Schmierstoffe und insbes. über Motorenöle.
Dass Chrysler aber keine tolle Firma, sondern in Wirklichkeit eine Pleite-Firma ist, und wir von denen nun wriklich nichts lernen können, sondern sowohl sehr viel Geld reinstecken, wie auch erstmal gescheite Fahrzeuge entwickeln müssen, konnte man aber auch schon vor der Übernahme leicht erkennen. Jedenfall war das für mich von vornherein klar - obwohl das nun wirklich nicht zu meinen Aufgaben gehört. Und diejenigen im Unternehmen, zu deren Aufgabe das wirklich gehört, haben das halt leider nicht gesehen. Oder nicht sehen wollen, weil es dabei um andere (persönliche) Interessen und unrealistische "Phantastereien" gegangen ist. Namen will ich hier nicht nennen, es kann sich aber sicher jeder denken, wer damit hauptsächlich gemeint ist.
Würde jemand anders im Unternehmen solche "Böcke" schießen, würde der dafür jedenfalls in hohem Bogen rausfliegen - und nicht auch noch dafür eine (enorme) Gehaltserhöhung bekommen. Jedenfalls da haben wir uns ja dem amerikanischen System angenähert - und vieleicht war es ja auch genau das, was sich mancher von Chrysler versprochen hat - auch wenn das unglaubliche Belastungen für das eigene Unternehmen bedeutet.
Die meisten deutschen Unternehmen (nicht nur DC) funktionieren nicht wegen, sondern TROTZ der Vorstands-Ebene.
Jetzt aber bitte wieder zurück zum eigentlichen Thema. Da muß ich mich dann auch nicht soviel ärgern, wenn ich darüber was schreibe!
Grüße
Dann nähern wir uns eben wieder dem Thema.
Kann es eigentlich sein das der Sprit in Deutschland schlechter wird oder werden Benziner anfälliger für Verschmutzungen?Mein Vater hat seit längerem Problem mit seinem Astra,mehrere Nachfragen des Meisters bei Opel wurden mit der Frage ob mein Vater Billigsprit tanken würde beantwortet.Zwar tankt er an einer freien Tankstelle die aber lieber 2 Cent mehr ausgibt und den Sprit über die Markenhersteller bezieht,aussserdem tanken da noch einige Astras ohne Probleme.Als er letztens den Meister fragte ob der Injecton Reiniger von Liqui Moly was tauge meinte der,jaSchütten die auch öfters rein wenn der Verdacht in Richtung verschmutzte Einspritzventile geht.Laut Auskunft von Opel,natürlich unter der Hand,sollten man das Mittel bei jedem tanken verwenden.Da stellt sich schon die Frage warum.Wobei ich es sofort glauben würde das zum Wohle des Gewinns der Sprit wieder verschlechtert wird.
Zitat:
Original geschrieben von Sterndocktor
Die meisten deutschen Unternehmen (nicht nur DC) funktionieren nicht wegen, sondern TROTZ der Vorstands-Ebene.
So isses...der Fisch fängt immer am Kopf an zu stinken...😉
Aber zurück zum Öl. HL66 hat in seinem Loblied auf das M1 5W-50 vieles richtig gesagt, aber eins scheint mir nicht zu stimmen : -das Druckaufnahmevermögen höher ist (als beim 0W-40). Das kann doch nicht sein, da das Druckaufnahmevermögen von den EP-Additiven abhängt und nicht von der Viskosität - und die Additive sind ja bei beiden Ölen gleich (SuperSyn). Also sollte auch das Druckaufnahmevermögen von 0W-40 und 5W-50 gleich sein. Richtig?
Ich hätte da noch eine andere Frage bezüglich Ölverbrauch, über die hier m.E. noch nicht diskutiert wurde.
Und zwar ist in unserer Familie ein VW Sharan 110 PS TDI (BJ 97) mit Chip unterwegs, der beim Service immer das Valvoline Synpower 5W-40 bekommt. Dieser Wagen hat schon seit längeren bis zu 1 Liter pro 1000 km Öl genommen.
Jetzt aber das, was hier keiner so recht erklären kann: Seitdem der Wagen nur noch ausschließlich mit V-Power Diesel betankt wird, tendiert der Ölverbrauch quasi gegen Null. Ansonsten wurde nichts verändert. Nur anderer Diesel.
Nach den bislang hier getätigten Aussagen kann das ja eigentlich nicht möglich sein, weil der Diesel ja direkt in den Zylinder eingespritzt wird und direkt explodiert, noch bevor irgendwelche Additive die Zylinderwände erreichen.
Aber irgendwie muss doch die erhebliche Reduzierung des Ölverbrauchs erklärbar sein?!
P.S. der eigentlich Grund für die Verwendung von V-Power Diesel war das deutlich bessere Rußverhalten des Motors. Aber dieser Nebeneffekt ist natürlich auch nicht zu verachten. 🙂
@sirdonald:
probier es mal mit V-Power 🙂 Ein paar Tankfüllungen davon machen nicht arm.
Grüße,
Stefan