Welches Motoröl?
Hallo,
würd mal wissen wollen, was das beste Motoröl ist? Welche Erfahrungen habt ihr im Bezug auf Motoröl gemacht?
Gruß Gorge
Beste Antwort im Thema
Also ich bin mal vor vielen Jahren einen alten Opel Rekord meines Bruders gefahren, der hatte die 100.000er Grenze längst überschritten. Als ich Öl nachkippen wollte, konnte ich vor lauter Siff die Gleitflächen der Nockenwellen kaum noch erkennen. Um meinem Bruder, bzw. seinem Wagen was Gutes zu tun, habe ich an der Tanke irgendein Vollsynthese-Zeugs gekauft und einen halben Liter reingeleert. Der Wagen lief daraufhin weicher und leiser. Ein paar Wochen später schraubte ich wieder den Öleinfülldeckel auf - und siehe da, die Nockenwellen waren so sauber, als ob der Motor fabrikneu wäre. Die Additive in diesem halben Liter Öl hatten gereicht, um alle Ablagerungen zu lösen.
Seitdem schwöre ich auf Vollsynthetik.
Meine Favoriten: Mobil 1, Shell Helix Ultra, Aral Supertronic und Total Quartz 9000, und zwar jeweils in der Visko-Klasse 0W-40 bzw. 5W-40.
Aber Achtung, nicht jedes Vollsynthetische ist gut:
Ich hab mal den Fehler gemacht, Poweroil aus dem Baumarkt zu kaufen, weils so schön billig war und hab damit einen Ölwechsel bei meinem damaligen Auto (Fiat Panda) gemacht. Obwohl vollsynthetisch, bildeten sich schwarze Schlieren im Öl als Vorläufer von Schwarzschlamm!
Das war mir eine Lehre, beim Öl spart man immer am falschen Ende.
Die Vorteile von Vollsyntheseöl liegen darin, dass es langlebiger ist als Mineralöl, seine guten Qualitäten länger behält, auch in Extremsituationen.
Diese Qualitäten wären z.B. eine bessere und schnellere Schmierwirkung, bessere Reinigungswirkung, besserer Oxidationsschutz des Motors vor aggressiven Säuren, die bei der Verbrennung entstehen und vieles mehr. Die Mehrkosten bei der Anschaffung haben sich manchmal innerhalb eines Ölwechselinvertalls amortisiert, da der Ölverbrauch geringer ist und man meist kein Öl nachfüllen muss zwischen den Ölwechsel.
Ich kenne einen, dessen Wagen soff 1 Liter Öl auf 1000 km, d. h. bis zu seinem Ölwechsel bei 15.000 km hat er 15 Liter Öl nachgekippt. Hauptsache, billiges Öl. Die Umwelt dankt! :-(
Ich konnte ihn nicht davon überzeugen, mal was anderes als 15W-40 zu probieren, weil das in seinem Handbuch stand. Und da stand auch, dass bis zu einem Liter pro 1000 Km normal sind. Also hat er fleissig nachgekippt. Manchen ist eben nicht zu helfen.
Um auch mal gleich mit ein paar weitverbreiteten Irrtümern aufzuräumen, sei noch erwähnt, dass man sehr wohl vollsynthetisches mit mineralischem Öl mischen kann, genauso wie verschiedene API- oder ACEA-Spezifikationen und auch verschiedene Viskositätsklassen. Ebenso stimmt es nicht, dass man bei Motoren nach einer gewissen Zeit nicht mehr von mineralisch auf vollsynthetisch umsteigen kann.
Wichtigtuer setzen eine Menge Hoaxes diesbezüglich in Umlauf, dahingehend, dass Motoren dann reihenweise an verstopften Ölleitungen eingehen oder sturzbachmässig das Öl verlieren, weil sich Dichtungen in Nichts auflösen, etc.
Naja, wer es glauben mag... der wird dann wahrscheinlich auch voller Dankbarkeit gute Bewertungen abgeben. Only bad news are good news.
Teilsynthetischen Ölen traue ich allein schon deswegen nicht über den Weg, weil sich rein theoretisch jedes Mineralöl, in dem sich auch nur ein einziger Tropfen Vollsynthetisches Öl befindet, teilsynthetisch nennen darf. Wie gross der jeweilige Anteil ist, steht nämlich wohlweisslich nirgends. Das riecht mir sehr nach Bauernfängerei.
Zu den API- und ACEA-Klassifikationen nur so viel: Ich halte sie für korrupt. Eine API-, genauso wie eine ACEA-Klassifikation ist käuflich. Beim American Petroleum Institiut z.B. bekommt man für 600 $ + Umsatzbeteiligung am Ölverkauf die Klassifikation verkauft. Zitat:
"Die Schmierstoffhersteller prüfen in Eigenverantwortung (Selbstzertifizierung) Ihre Produkte ab. Eine Listung bei API ist gegen Bezahlung entsprechender Lizenzgebühren (min. 600$ + Umsatzbeteiligung) möglich, und erlaubt die Nutzung des API-„Donut“. Eine Überprüfung der Schmierstoffqualität durch API wird im Unterschied zu den meisten Fahrzeugherstellerfreigaben aber nicht durchgeführt!", nachzulesen hier:
http://www.transalp.de/.../KFZ_schmierstoffe.pdf
Selbst die Schmierstoffhersteller machen kein Geheimnis daraus:
"Die Auslobung der API- und ACEA-Klassifikationen erfolgt weitestgehend in einem sogenannten Selbstzertifizierungssystem. Dem Schmierstoffhersteller wird es dabei selbst überlassen, die in eigener Regie durchgeführten Teste auszuloben.", nachzulesen hier:
http://www.castrol.de/.../m_klassifikation_3.html
Das erklärt auch, wie Billigsvollsynthesetöle (z.B. Poweroil aus dem Baumarkt) zu ihren API SL-Qualifikationen kommen.* (Fortsetzung im 2. Teil)
Eins vorneweg: Ich bin kein reicher Snob, sondern fahre jetzt eine 13 Jahre alte Klapperkiste (Citroen BX 16), gekauft vom Schrotthändler, doch mit 2 Jahren TÜV - und solange sollte das Teil noch halten. Dennoch, oder gerade deswegen, habe ich mal Mobil 1 ausprobiert.
Aber der Reihe nach: Der Motor hatte beim Kauf schon über 157.000 KM und die rabenschwarze Brühe tropfte kaum noch vom Ölmessstab, so sehr war sie eingedickt.
Also als erstes Öl gewechselt. Dazu kaufte ich für 22 € das LiquiMoly 10W-40 (Finger weg!) im 5 Literkanister. Der Motor klapperte ab und zu, und schon nach 5000 KM hatte sich am Öleinfülldeckel eine helle, wachsartige Schicht gebildet.
Jetzt kommts:
Da ich nach 5000 KM eh Öl nachfüllen musste und die freie Tankstelle dieses Mobil 1 (0W-40) für 12,50 € in der Literdose anbot, welches ich kurz vorher bei Esso für 19 € nochwas gesehen hatte, griff ich kurzentschlossen zu und kippte einen Liter in den Motor, um ihm was Gutes zu tun.
Was dann geschah, hat mich zuerst erschrocken: Auf dem Nachhauseweg qualmte mein Auto so stark aus dem Auspuff, dass ich dachte: "Na klasse, jetzt wird das gute teure Öl einfach verbrannt, vielleicht war es doch zu dünn?"
Aber am nächsten Tag hat sich das Qualmen nach dem Warmfahren gelegt und mir fiel auch auf, dass der Motor gar nicht mehr klapperte. Und je länger ich fuhr, umso weicher schien der Motor zu laufen. Nach ein paar Wochen öffnete ich den Öleinfülldeckel - und siehe da: Die helle, wachsartige Schicht war weg!
Das würde auch das kurzzeitige Qualmen erklären: Die Additive in dem guten Öl haben die Ablagerungen aufgelöst und diese wurden verbrannt.
Das Öl hat mich voll überzeugt: Der Motor läuft leiser, der Ölverbrauch hat abgenommen (vorher 1 Liter auf 5000 KM, jetzt nur noch ca. ein viertel Liter auf die gleiche Entfernung), ich schone somit die Umwelt und meinen Geldbeutel und meinen Motor.
Und das lediglich durch das Auffüllen von nur einem Liter Mobil 1! Wers nicht glaubt, solls ausprobieren!
Nochwas:
Vor dieser Mobil 1-Ölkur lief mein Wagen mit Müh und Not 170 km/h, obwohl 176 km/h im Brief stehen, jetzt jedoch fast 180! Ich erkläre mir das dadurch, dass die Kolbenringe in der Kolbennut mit Ölkohle verbacken waren, was zu schlechter Kompression und somit Leistungsverlust führte, die Additive in dem guten Öl die Ölkohle jedoch auflösten, die Kolbenringe dadurch frei wurden und nun zur Zylinderwandung hin wieder richtig abdichten. Fazit: Mehr Leistung und geringerer Ölverbrauch.
Was viele Motorölzusätze nur versprechen: Dieses Motoröl hält es.
Übrigens:
Mobil 1 (0W-40) ist Erstbefüllöl bei Porsche, Aston Martin und AMG! Lasst euch also nicht kirre machen von Leuten, die Bedenken haben, dass bei so einem dünnen Öl der Schmierfilm reissen könnte.
Ebenso gehört ins Reich der Fabeln, dass man bei einem Motor mit hoher Laufleistung kein vollsynt. Öl benutzen sollte, wegen evtl. Verstopfung von Ölkanälen durch losgelöste Ablagerungen. Die gute Dispergierwirkung bewirkt eine Feinstverteilung, welche die Fremdstoffe in Schwebe hält und somit besteht diese Gefahr nicht. Ansonsten wäre Mobil (US-Firma) in den USA längst im Zuge von Schadensersatzprozessen Pleite gegangen.
Merke:
Kein Auto geht an zu gutem Öl kaputt, sondern an zu schlechtem – und kein Auto hat zu viele Kilometer, um ihm gutes Öl zu gönnen!
Im Gegenteil, je mehr Kilometer auf der Uhr stehen, umso nötiger ist gutes Öl, umso dankbarer reagiert der Motor darauf. Da kann das gute Motoröl dann zeigen, was in ihm steckt.
Und wenn jetzt der Einwand kommt:
„Aber im Handbuch meines alten Golf, meines Ford Granada, meines Opel Rekord, meines sonstwas steht doch 15W-40!!“, dann soll sich derjenige bitte mal daran erinnern, ob es damals, als diese Autos konstruiert wurden, es überhaupt 0W-40er Öle gab. Was es damals nicht gab, kann logischerweise auch nicht im Handbuch stehen! Das ist so, als würde ein Arzt es ablehnen, moderne Arzneimittel zu verschreiben, weil es zu Zeiten seines Studiums diese nicht gab.
Was ich auch nicht mehr hören kann, sind die gutgemeinten Ratschläge einiger selbsternannter Spezialisten: „Bleib einfach bei dem Öl, das vorher drin war“ (und wenn’s die letzte Brühe war…)
Ich jedenfalls habe es mir abgewöhnt, mit solch ewiggestrigen Zeitgenossen zu diskutieren, die nach dem Motto zu gehen scheinen: „Was der Bauer nicht kennt, isst er nicht!“
Natürlich ist es diesen auch ein Gräuel, Vollsynthetiköl mit Mineralöl zu mischen, 10W-40er mit 0W-40er, verschiedene Güteklassen, etc.
Tja, was soll ich sagen, die scheinen ein ideologisches Problem damit zu haben, so in etwa: Nurr rrasserreines Öl darrf in meinem Motorr sein, jawollja!!!
Nun gut, ich glaube, ich schweife etwas ab... ;-)
Fakt ist, alle Motoröle sind miteinander mischbar, und Fakt ist, dass beim Auffüllen mit besserem Öl sich die Qualität verbessert und beim Mischen mit schlechterem Öl sich verschlechtert. Klar, eine komplette Füllung mit besserem Öl ist das Optimum. Aber in meinem Fall ist das eh nicht nötig, denn ich fahre keinen Aston-Martin Sportwagen, sondern eine alte Franzosenschaukel.
Und dafür reichen die Additive, die in einem Liter Mobil 1 drin sind. Und dafür reicht auch mein Geldbeutel.** (-->)
107321 Antworten
ich denke was die Vorteile moderner, hochwertiger Öle sind haben wir hinreichend dokumentiert und die meisten wissen wohl nun Bescheid.
was meiner Meinung nach zu klären ist, ist ob Deutz in diesem Modell schon so moderne Materialien verbaut hat, die auch die modernen Öle und vor allem Additive vertragen.
Hat der Motor eine Ölfilterung, bzw was für eine.
das es sich hier um einen Traktor aus den 60ern handelt (möglicherweise wurde der Motor aber schon seit Anfang der 50er gebaut...) sollten wir hier eventuelle Materialunverträglichkeiten nicht als völlig abwegig abtun.
Zitat:
U. solche „Reinigungs- u. Reinhalte-Additive“ sind längst in allen Motorölen enthalten. Egal ob es sich dabei nun um ein mineralisches 15W-40er, oder ein vollsynth. 0W-30er handelt. Nur einige spezielle Oldtimer-Öle sind völlig unlegiert (= enthalten keine Additive).
Oldtimer-Öle - zb. Penrite
Zitat:
HPR 15W/60
Ein teilsynthetisches Mehrbereichs-Motorenöl, speziell entwickelt für Hochleistungsmotoren mit Mehrventiltechnik und mehreren Nockenwellen, für die ein 15W-Motorenöl vorgeschrieben ist. Dieses Oel bietet guten Motorenschutz, ist auch bei niedrigen Temperaturen gut pumpbar und behält die erforderlichen Additive gegen Schmutzablagerung, Verschleiss und Korrosion. HPR 15W/60 erfüllt den Qualitätsstandart der Klasse API SL/CD und ist geeignet für Turbo und Dieselmotoren.
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HPR 30
Ersetzt SAE30 und 20W/50. Für die meisten Klassiker der Nachkriegszeit, auch besonders für Hochleistungsfahrzeuge wie MG, Porsche, Jaguar und Triumph. Geeignet für Fahrzeuge mit 6-Volt Elektrik, bei denen die Anlasserleistung ein widerstandsarmes Drehen der Kurbelwelle erfordert.
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HPR 40
ein 25W/60-Oel, das SAE 40 ersetzt. Für die meisten Automotoren aus
den 20er und 30er Jahren und viele Motorräder aus der Nachkriegszeit geeignet. Die hohe Qualität der Additive garantiert verbesserten Oeldruck bei hoher Motortemperatur sowie geringeren Oelverbrauch als bei leichteren Oelen.TOP
HPR 50
Ein spezielles 40/70-Mehrbereichsöl, ideal für Motoren, für die ein SAE 50 Einbereichsöl vorgeschrieben war, oder die ursprünglich mit Rizinusöl geschmiert wurden. Das ideale Oel für vor 1960 gebaute Motorräder und Automobile mit kugelgelagerter oder rollengelagerter Kurbelwelle.
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SHELSLEY-OELE
Erhältlich in den gleichen Viskositäten wie die HPR-Oele, wurden die Shelsley-Oele für ältere Motoren entwickelt, die nicht überholt wurden oder auf Oelen ohne Reinigungszusätze liefen. Dabei können sich mit der Zeit Schlamm in der Oelwanne und Ablagerungen an Kolben und -Ringen gebildet haben. Die von Reinigungsmitteln freien Shelsley-Oele verringern das Risiko, diese Ablagerungen zu lösen und in den Oelkreislauf zu spülen, was die Kompression verschlechtern und zu höherem Oelverbrauch führen könnte.
Zitat:
Original geschrieben von neverman
Hat der Motor eine Ölfilterung, bzw was für eine.
Der Motor vom D30 hat eine unten-seitlich gelegene Ölfilter-Patrone.
hier was aus dem Handbuch zum Öl
http://www.deutz-traktoren.de/ba/d30/pages/28.htm
Danke für die Info.
Was den Motor angeht, ist ein Deutz D40 und hat auch diese Filterpatrone wie der D30.
Was die Ölempfehlungen im Deutz- Handbuch angeht, gebe ich da absolut nichts drauf, da diese Vorschriften alle auf den damaligen Ölen basieren und die nach knapp 40 Jahren nun überhaupt nichts mehr mit den heutigen zu tun haben.
Habe weiter vorne im Beitrag noch ein paar Info des Sternendocks gefunden, die meine Fragen beantworten:
S.135 und S. 336
Ein Vollsynthetisches ist mir zu gefährlich, da das eventuell alle Ölablagerungen lösen könnte, die die mineralischen Öle der letzten Jahrzehnte hinterlassen haben und der Motor dann an allen möglichen Stellen undicht werden könnte.
Denke wie schon gesagt, das wäre für den alten Trecker auch maßlos übertrieben.
Fazit: Werde mir wohl ein schwefelarmes mineralisches Öl suchen. Damit dürfte es keine Probleme mit den Buntmetallen (Lagerschalen) geben und ein heutiges gutes 15W- 40 dürfte um welten besser sein als die Einbereichsplörre der späten 60iger.
Gruß
SSven
Zitat:
Original geschrieben von SSven
[
Fazit: Werde mir wohl ein schwefelarmes mineralisches Öl suchen.
soweit ich das in dem auszug gelesen habe geht es um schwefelhaltigen DIESEL....schwefelfrei waren demzufolge schon die HD-Öle der 60er....
Ähnliche Themen
Zitat:
Original geschrieben von SSven
Sehr interessantes Thema!!!
Kämpfe mich immer noch durch den Thread. Aber mehr als das erste Drittel habe ich noch nicht geschafft.
Da die Zeit drängt eine Frage, die hier zwar schon einmal gestellt, aber soweit ich mitbekommen habe noch nicht ausreichend beantwortet wurde:
Es geht um das Thema Öl für Oldtimer.
Zwar handelt es ich nicht um einen Auto- Motor, sondern um einen Deutz- Diesel aus den 60igern, dürfte ja aber vom Prinzip egal sein.Laut Sternendock besteht bei der Verwendung von mineralischem Öl die Gefahr, daß aufgrund der enthaltenen Schwefelverbindungen die Buntmetalle der Lagerschalen angegriffen und regelrecht zerfressen werden.
Moin Sven,
die Gefahr liegt nicht beim Schwefel. Der Schwefel ist im Öl gebunden (insofern überhaupt noch vorhanden) und damit nicht das gefährliche Thema. Nach heutiger ACEA hat Öl einen Schwefelanteil von 2% und weniger. Zumal erste in jüngster Zeit die Raffinerietechnik und Umweltaspekte soweit sind, das diese niedrigen Schwefelwerte erreicht werden - vor 60 Jahren war das noch nicht das große Thema; entsprechend hatten damalige Öle einen höheren Schwefelanteil.
Das Problem heutiger Öle in Verbindung mit damaligen Motoren liegt in der Tat beim Lagermaterial. Es wurden früher Kupfer und Kupferverbindungen, teilweise auch Silber als Lagermaterial eingesetzt. Heutige Additive (vor allem Zinkverbindungen für EP-Additive) zersetzen diese Lagerwerkstoffe. Man sollte aus diesem Grund auf vollsynthetische Öle verzichten (außer man kann es ausschließen, das Additive enthalten sind, die aggressiv auf die genannten Lagerwerkstoffe wirken).
Wo läuft denn der Motor? Möglicherweise reicht ja sogar ein Einbereichsöl (zum Beispiel das M50 von Addinol - speziell für Oldtimer).
Zitat:
Original geschrieben von lmclehmann
Heutige Additive (vor allem Zinkverbindungen für EP-Additive) zersetzen diese Lagerwerkstoffe. Man sollte aus diesem Grund auf vollsynthetische Öle verzichten (außer man kann es ausschließen, das Additive enthalten sind, die aggressiv auf die genannten Lagerwerkstoffe wirken).
Aloha lmclehmann!
So gern ich alle anderen Aussagen unwidersprochen annehme und nachvollziehen kann, hier hast Du einen Bock geschossen: richtig ist, daß die Additive das Problem sind. Deswegen aber die vollsynthetischen Öle auszuschließen ist falsch. Das betrifft auch die mineralischen, HC oder sonstwas Öle. Einfach gesagt, je besser die Normen sind, die das Öl erfüllt, desto wahrscheinlicher daß besagte Additive drin sind. Am besten im Fall der Unsicherheit ein Oldtimeröl der richtigen Visko-Klasse, warum nicht?
Viele Grüße,
Torsten
Hi,
Zitat:
Heutige Additive (vor allem Zinkverbindungen für EP-Additive) zersetzen diese Lagerwerkstoffe. Man sollte aus diesem Grund auf vollsynthetische Öle verzichten (außer man kann es ausschließen, das Additive enthalten sind,...
Das ist nicht auf vollsynthetische Öle beschränkt. Man muss generell aufpassen, dass man in einem Oldtimer ausschließlich Öle verwendet, die die Lagerwerkstoffe nicht angreifen. Ob das geeignete Öl dann mineralisch oder vollsynthetisch sein sollte, ist eine davon unabhängige Diskussion.
Gruß
Micha
Zitat:
Original geschrieben von Enzo F
Am besten im Fall der Unsicherheit ein Oldtimeröl der richtigen Visko-Klasse, warum nicht?
ist denke ich hier die "schmerzfreieste" lösung.....selbst "billige" Öle die grade so die ACEA A2/B2 schaffen haben die "oldtimerkritischen Additive" - bis zu 30%!
Vorschläge:
Pentosin Pentolub 20W-50 Classic Motorenöl (sehr einfach zu beziehen, da walmart - 19€ der 5L-Kanister; neben dem Oldtimeröl bietet dieser hersteller noch ein "normales" 20W-50 an)
LiquiMoly TOURING HIGH TECH MOTORENÖL HD 30W (Sommerbetrieb)
classol classic 69 SAE 20 oder SAE30 (www.classol.com)
Zitat:
Classol Classic 69 für Motoren der Baujahre 1935 bis 1969
Classol Classic 69 ist ein schwach legiertes Einbereich - Motorenöl welches speziell nach Originalrezepten aus diesen Jahrzehnten produziert wird. Durch die ausgewählten Grundöle und eine Additivierung, welche speziell auf Oldtimermotoren mit Ölfeinstfilter der Baujahre 1935 bis 1969 ausgerichtet sind, wird eine optimale Motorschmierung gewährleistet . Die Serie Classic 69 beinhaltet nur geringe Mengen Detergentadditive ( Reinigungsadditive) und Dispersionsadditive (halten Schmutzpartikel in Schwebe). Dadurch werden Schmutzpartikel gebunden, im Ölfilter aufgefangen und können dadurch nicht mehr in den Ölkreislauf gelangen.
5 L - 25€
oder eben eines der entsprechenden Produkte von Miller oder Penrite...die beiden größten Schmierstoffspezialisten für Oldtimer.
Ölwechsel - erste Erfolgsdaten
Hallo alle,
hier meine ersten "Erfahrungen" nach Ölwechsel:
Ölwechsel von Mobil 1 5W-30 (HC-Öl)
auf Mobil 1 0W-40 (vollsynt. mit SuperSyn)
Motor : 2,2 Liter Diesel, CommonRail, Turbo, 140 PS
1. Motor nach ca. 50 km Fahrt immer ruhiger geworden und jetzt erheblich ruhiger (deutlich ruhiger, als bei den vorigen Ölwechseln)
2. Drehzahl sank nach und nach bei gleichbleibender Geschwindigkeit (Tempomat):
160 km/h von 3000 auf 2850 ... 2900 1/min 😁
50 km/h (3. Gang) von 1800 auf 1650 1/min 😁
(neee .... nix mit bergab oder so 😉 )
3. "Rasseln" der Ventile ist jetzt auch weg (war vorher deutlich hörbar insbesondere bei kaltem Motor)
4. Motor insgesamt sanfter beim Beschleunigen (gefühlsmäßig keine bessere Beschleunigung, nur irgendwie sanfter)
Schaun wir mal, wie lange es anhält.
Werde demnächst berichten, wie es sich mit Öl- und Kraftstoffverbrauch verhält.
Gruß
Schmudi
Zum Deutz:
Ihr macht den Fall immer komplizierter.
Die Betriebsanleitung des Deutz sagt doch deutlich aus, dass HD-Öle verwendet werden sollen.
HD-Öle sind legierte, sprich additivierte Öle, also kann er alle heute üblichen Öle verwenden und nicht das überteuerte Einbereichs-Oldtimerzeug, dass auch noch temperaturabhängig ständig gewechselt werden muss.
Ein gutes 5W-40 HC-Öl reicht hier vollkommen aus, wie z.B. das auch von ICBM empfohlene High Star.
Gruß
Frank
Zitat:
Original geschrieben von Enzo F
Aloha lmclehmann!
So gern ich alle anderen Aussagen unwidersprochen annehme und nachvollziehen kann, hier hast Du einen Bock geschossen: richtig ist, daß die Additive das Problem sind. Deswegen aber die vollsynthetischen Öle auszuschließen ist falsch....
Viele Grüße,
Torsten
Wie ich geschrieben habe, wenn man es ausschließen kann, dass die genannten Additive enthalten sind, kann man die Öle vorbehaltlos einsetzen.
Zitat:
Original geschrieben von Weizenkeim
Zum Deutz:
Ihr macht den Fall immer komplizierter.
Die Betriebsanleitung des Deutz sagt doch deutlich aus, dass HD-Öle verwendet werden sollen.
HD-Öle sind legierte, sprich additivierte Öle, also kann er alle heute üblichen Öle verwenden und nicht das überteuerte Einbereichs-Oldtimerzeug, dass auch noch temperaturabhängig ständig gewechselt werden muss.
Die veraltete aber immer noch verwendete Kennzeichnung HD-Öl (engl.: heavy duty) besagt lediglich, dass es sich um ein Öl für hoch beanspruchte Maschinenteile handelt. Der Begriff HD ist ein Schlagwort und sagt garnichts über den Inhalt des Öles. Im Grunde sind alle heutigen Öle HD-Öle, ist alles eine Sache des Standpunktes.
20 Liter M30 (SAE 30) kosten bei Addinol um die 50 Euro,
20 Liter M50 (SAE 50) kosten um die 60 Euro. Diese Öle sind speziell für alte Motoren und völlig hinreichend für diese. Man muss hier auch nichts Umölen, oder wird so eine Maschine im Winter angerissen bzw. steht diese bei Minusgraden im Schuppen, bevor sie gestartet wird?
@ Schmudi
Deine Erfahrungen kann ich bestätigen.
Nur dass die Drehzahlen durch das M1 absinken sollen, kann ich technisch nicht nachvollziehen. Die Drehzahl ist übersetzungsabhängig und hat nichts mit Motoröl zu tun.
Das kann höchstens mit der Wandlerüberbrückungskupplung zu tun haben.
Bist Du sicher, dass dieses Verhalten nicht schon früher da war und Du es nur nicht beachtet hast?
Gruß
Frank
@ imclehmann
HD-Öl sagt zumindest aus, dass Additive enthalten sind. Siehe z.B. Meyers Lexikon online.
Ansonsten ist es natürlich keine Norm, sondern wurde imo von der US-Army als Bezeichnung für Öle für hochbeanspruchte Motoren eingeführt.
Gruß
Frank
Drehzahl
@ weizenkeim
Dass ist es ja. Hab's vorher bei den Ölwechseln nicht festgestellt. War immer alles gleich. Jetzt ist es mir halt extrem aufgefallen.
Eine eindeutige Erklärung habe ich dazu nicht. Es kann aber ja vielleicht auch vom geänderten Öl kommen (xW-30 zu xW-40). Vielleicht war das alte Öl ja bereits ein Einbereichsöl, so wie der Sternendoc es mal beschrieben hat. Des weiteren war auch der Ölfilter schon ziemlich lange drin (ca. 35.000 km).
Aber so recht passt es nicht, wie Du schon getippt hast, da hängt ja das Getriebe zwischen, welches die Übersetzung macht.
Vielleicht ist auch nur irgend ein wandler kaputt, der die Drehzahl anzeigt oder so.
Gruß Schmudi