quattro - Legende und Wahrheit

Audi A4 B5/8D

Moin, (ich beziehe mich auf folgenden Thread, Seite 5: http://www.motor-talk.de/t205690/f161/s/thread.html)

quattro mag der beste und spaßbringendste Allradantrieb der Welt sein.
Die Summe der fahrdynamischen Eigenschaften im Vergleich zum Vorderradantrieb spricht auch klar für den quattro.

Aber ich wiederhole es gern: in der im Beitrag von StevN beschriebenen Situation (Zitat: "trotz Tempo 25, ruhigen einlenkens und sanften kaum spürbaren abbremsens"😉 hätte er nichts gebracht.
Fakt ist: der quattro Antrieb kann weder den Kontakt (Haftreibung und Rollreibung) von Reifen und Fahrbahn verbessern noch den Bremsweg verkürzen. Durch Verteilung der Antriebskräfte auf zwei Achsen wird der Radschlupf beim Beschleunigen verringert.
Dies ermöglicht bessere Beschleunigung auf rutschigem Untergrund, theoretisch sogar auf jedem Untergrund. Die weiteren technischen Details mag der geneigte Leser mittels entsprechender Lektüre vertiefen.

Ebenfalls Fakt ist, dass quattro-Modelle eine höhere Unfallquote aufweisen als identisch motorisierte Fronttriebler. Die Statistiken der deutschen Versicherer sind in dieser Hinsicht verlässlich, da in sie im Vergleich zu verschiedenen Einzelstudien jeder nennenswerte KFZ-Sach- und Personenschaden in Deutschland eingeht. Welche Variablen direkt die Schadensquote beeinflussen und welche evtl. als Mediatoren fungieren ist mir jedoch nicht bekannt.

Wenn ich Limitationen des quattros aufzeige, heisst dass nicht dass ich aus (sicherheits-)technischer Sicht einem front- oder heckgetriebenen Wagen den Vorzug geben würde. Ich weise nur darauf hin, dass die bessere Beschleunigung (die selten einen Unfall vermieden hat) nicht mit besserer Traktion der Reifen zum Untergrund oder verbesserten Bremswegen verwechselt werden sollte - im Interesse der Fahrer und anderer Verkehrsteilnehmer.
Dies steht zwar im Widerspruch zur Audi-Werbung und mag manchem ideologisch verankerten quattro-Fan nicht in das durchaus auf bestimmten positiven Erfahrungen fußende Weltbild passen, ist aber physikalisches Faktum.

Ich hoffe, hier stimmt mir auch die "quattro is voll geil"-Fraktion zu, und um es nicht ganz so endgültig zu machen habe ich einen kleinen, aber manchmal entscheidenden Vorteil in eines Allradsantriebes in meiner kontroversen Betrachtung verschwiegen. Insofern ist noch nicht alles gesagt, aber bitte gebt euch bei den Begründungen eurer Behauptungen etwas Mühe, alles andere wäre vielleicht spannende Unterhaltung, aber wenig zielführend.

Fazit: abgesehen von ökonomischen und ökologischen Aspekten hat ein Allradantrieb nur Vorteile gegenüber einem Frontantrieb. Aber macht euch bitte bewusst, welches diese Vorteile sind, und sprecht nicht blind von "besserer Traktion" - derartige Fehleinschätzngen haben schon viele Autofahrer in den Strassengraben befördert.

-Ebe

107 Antworten

fakt ist doch, dass ein allrad (egal ob quattro oder ein anderer) bei schnee oder eis wesentlich spurtreuer ist als ein fronttriebler. und um das zu belegen brauch ich keine physikalischen formeln, sondern setz mich einfach ins auto und probier es aus. beim fronttriebler überholt einen das heck wenn mans übertreibt. das passiert beim quattro vielleicht auch, aber lange nicht so schnell wie beim frontkratzer. deweiteren... bricht das fahrzeug aus, schleudert das heck des fahrzeugs fast unkontrollierbar weiter weil es ja nicht angetrieben wird sondern nur wie ein langer rattenschwanz hinterhergezogen wird, wogegen es meiner meinung nach beim quattro wesentlich einfacher ist, den wagen wieder einzufangen durch gezieltes gasgeben und gegenlenken. es kann sich sozusagen aus eigener kraft kontrollieren, was ja beim fronttriebler logischerweise nicht möglich ist.

was ich gerade geschrieben habe, ist nicht meiner phantasie entsprungen, sondern so habe ich es erlebt. ich schrei nicht blind "quattro ist geil" aus spaß an der freude, sondern sage, dass es ein genialer antrieb ist, der nicht nur mehr traktion beim beschleunigen bringt. wer andere erfahrungen gemacht hat, soll sie erzählen. lächerlich finde ich die leute, die nur weil sie selber keinen quattro haben, ihn hier versuchen schlecht zu reden (was ja vorkommen soll) um damit ihr gewissen zu beruhigen getreu dem motto "was ich nicht habe kann auch nicht gut sein"

in diesem sinne... frohe weihnachten euch allen und allzeit gute fahrt, egal ob mit oder ohne quattro!

Ich habe zwar keinen Quattro-Antrieb und werden mir auch beim nächsten Kauf definitiv keinen kaufen. Den Allrad finde ich persönlich aber schon "besser" als einen reinen Frontantrieb. Der Grund, warum ich mir dennoch keinen Quattro leiste, liegt ausschließlich darin begründet, dass ich in der Ebene wohne und wir im Normalfall weniger als 5 Tage im Jahr Schnee auf der Straße liegen habe. Auch muss ich mit meinem Auto keinen Anhänger ziehen.

Das bisschen Mehr an Fahrspaß, das ein Quattro bietet, frisst er auf der anderen Seite wieder durch Mehrverbrauch und einen erhöhten Wertverlust aus dem Geldbeutel.

Quattro-Fahrzeuge sind übrigens wirklich mehr in Unfälle verwickelt als 2-Rad getriebene Fahrzeuge. Das liegt m.E. daran, dass sich die Fahrer von Allradfahrzeugen sicherer fühlen, als sie wirklich sind. Denn ein guter Antrieb heißt noch lange nicht, dass sie auch schneller stehen, wenn es darauf ankommt.

Zitat:

wogegen es meiner meinung nach beim quattro wesentlich einfacher ist, den wagen wieder einzufangen

Der Quattro-Antrieb ist gerade im Grenzbereich wesentlich schwieriger als ein Front- oder Heckantrieb. Das liegt daran, dass die Steuerung mal mehr Kraft über die Vorder- und mal mehr Kraft über die Hinterräder überträgt. Der Fahrer weiß aber nie genau, was die Steuerung als nächstes macht und ist daher immer hin- und hergerissen zwischen Unter- und Übersteuern. Probiere es einfach mal auf einem abgelegenen verschneiten Parkplatz aus!

Ein Auto mit Frontantrieb bricht übrigens äußerst selten mit dem Heck aus, das machen normalerweise nur Hecktriebler. Fahrzeuge mit Frontantrieb untersteuern und leider ist dieses Fahrverhalten bei Audi stärker ausgeprägt als mir lieb ist.

Hi,

als erstes möchte ich schon mal klar sagen, dass es im Winter wirklich nichts genialeres als einen Quattro gibt. Das ist eine Aussage, die ich so unterschreiben kann, aber man muss natürlich auch sehen auf welche Argumente ich mich hier wirklich beziehe.

Zitat:

Ich weise nur darauf hin, dass die bessere Beschleunigung (die selten einen Unfall vermieden hat) nicht mit besserer Traktion der Reifen zum Untergrund oder verbesserten Bremswegen verwechselt werden sollte

Wie Ebe schon festgestellt hat, sollte man das Argument der Traktion definieren, da man ja immer von mehr Traktion beim Allrad spricht. Wenn man einen einzelnen Reifen sieht, kann der natürlich aufgrund seiner Reibung zum Untergrund eine bestimmte Kraft übertragen, hat also meinetwegen eine bestimmte Traktion. Dass die natürlich beim Frontler genausogross ist leuchtet uns wohl allen ein. Da ein Fahrzeug aber 4 Räder hat muss man auch alle 4 verücksichtigen 🙂

Also kann man von der Summe der Traktionen doch sagen, dass der Allrad in etwa eine doppelt so hohe Traktion beim Anfahren zu Stande bringt oder?

Beim Bremsen sind natürlich beide gleichauf, da ja hier bei beiden alle 4 Räder gebremst werden. Das ist ja auch das Hauptproblem des Quattro, denn bei Front oder Heckantrieb merkt man schon beim Beschleunigen wie glatt es wirklich ist, beim Quattro leider erst beim Bremsen, aber da ist es oft schon zu spät 😉

Nun mal was zu Fahrsicherheit/Spurstabilität:
Auch wenn die Fliehkräfte beim Quattro genausohoch sind und sich auch die Reibungszahl der Reifen auf dem Asphalt (leider) nicht beeinflussen lässt, so gibt es trotzdem beim Quattro wieder Vorteile.
Beispiel auf schneebedeckter Fahrbahn:
Ein Frontantrieb untersteuert meist bei zu schneller Fahrweise, ist aber relativ leicht wieder zu besänftigen. Der Heckantrieb bricht dementsprechend mit dem Heck aus (Schon etwas schwieriger). Der Allrad hat einen recht knappen Grenzbereich und wenn man den überschreitet, braucht man schon etwas Gefühl um ihn wieder einzufangen. Woran liegts?
Die Spurstabilität ist am grössten wenn sich alle Reifen gleichmässig drehen. Bricht beim Front oder Heckantrieb das Fahrzeug aus, werden die nicht angetriebenen Räder abgebremst und gehen eher in die Gleitreibung über, die ja bekanntlich deutlich geringer ist -> Fahrzeug bricht aus. Die 4 angetriebenen Räder beim Allrad werden eben in jeder Situtation vom Motor weiter angetrieben und so in einem Bereich gehalten, in dem schlichtweg mehr Kraft übertragen werden kann. Die Spurstabilität bleibt erhalten, bis die Fliehkräfte grösser sind als die max. übertragbare Kraft des Reifens, dann ist auch beim Quattro Schluss. Deshalb auch der relativ enge Grenzbereich.

Man kann das ja relativ gut nachvollziehen, wenn man mit einem Fronttriebler stark einschlägt und bremst. Dann geht´s geradeaus bis man die Bremse wieder löst und die Reifen wieder zum Drehen kommen. Erst dann kann der Reifen wieder die Traktion zur Fahrbahn aufbauen. Das sind im Prinzip die selben Effekte die hier auftreten.

Mir persönlich geht es allerdings nicht um höhere Kurvengeschwindigkeiten, sondern letztendlich darum, in jeder Situation am Berg anfahren zu können, sowie die wirklich genialen Drifts die mit dem Quattro möglich sind. Witzig sind auch meist die Gesichter der "Traktionslegasteniker", die irgendwo festhängen und an denen man in einer Seelenruhe vorbei den Berg hinauffährt. Wer einmal am Quattro Blut geleckt hat, weiss was ich meine. Leider gehöre aber auch ich aktuell zu der Frontkratzerfraktion, was aber auf beruflich/wirtschaftlichen Aspekten beruht. Sobald sich das wieder ändert, muss wieder ein Quattro her.

Gruß Jürgen

Der Quattro-Antrieb von Audi ist höher versichert - das ist leider Fakt

Sie Quattros sind häufiger in Unfälle verwickelt und im Vergleich zu "gleichen" Fronttrieblern spulen sie aber auch mehr Kilometer ab.

Das gleiche bei Dieseln (Kilometerabspulung) - auch die sind mehr in Unfällen verwickelt und haben eine höhere Versicherungseinstufung.

Beide werden auch lieber gestohlen (Quattro/Diesel) und haben auch deshalb eine höhere Versicherung.

Natürlich (auch das ist leider Fakt) gibt es auch einige (oder sogar viele) Möchtegern-schumis, die sich mal einen Quattro oder sonst ein hoch-motorisiertes Fahrzeug kaufen oder leihen - und dann bis zum nächsten Graben- uns allen zeigen wie toll sie sind.

Einen Unfall habe ich auch selbst verschuldet (natürlich mit einem meiner Fronttriebler) als ich einer Katze (kein Scherz) ausgewichen bin, und das Auto nicht mehr abfangen konnte. (ungeschickt und hochmotorisiert)

Übrigens (man möge mich berichtigen wenn es nicht mehr stimmt) ist mein 330d genauso versicherungsmäßig eingestuft wie es der 330d x war und das liegt ja wohl nicht daran, das BMW-Allradler vorsichtiger fahren als Quattro-Audianer.

Den 330d hätte ich jetzt nach eigenem Gebrauchstest auch lieber als X-Version gekauft. Nicht "NUR" wegen des Winters sondern wegen all dem wo "mein" Quattro besser fährt als "meine" alten GSI Kadett/Astra beide 150PS, Corrado 160 PS, Peugeot 60 PS, Astra Caravan 100 PS und Escort 50 PS (alle Frontantrieb und keine chronologische Reihenfolge) nämlich bei Nässe, auf Schienen, schlechten Straßen allgemein, Fahrbahnmarkierungen, Kurven, sämtlichen Ausweichmanövern für Vorfahrtnehmer usw.

Also bleibt "mein" Fazit für "mich" (ich will und muß keinen überzeugen) Straßenallrad ist nach "meiner" Erfahrung der momentan beste Antrieb sowohl für den Spaßfaktor als auch für den Sicherheitsaspekt. Die Allradfahrer aus "meinem" Bekanntenkreis sind nach dem sie das erste Allradfahrzeug besaßen, selbiger Meinung

Gruß

Q

PS.: habe keinen Quattro-Missionierungsauftrag (Scherz)

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Nachsatz:

hab ich gerad noch was vergessen

Quattro-Fan bin ich lange schon bevor ich einen besessen habe - spätestens aber nach folgendem frühen lustigen Erlebnis meiner frühen Autofahrgeschichte

An einer Ampel (damals hat es sowas halt noch Spaß gemacht) stand ich auf relativ feuchter Fahrbahn neben einem damals schon alten eckigem Audi 80-Q. Der hatte wohl 115 PS - wenn überhaupt. Ich gab gas - voll - und kreisel, duchdreh und im leichtem zickzack-Kurs setzte sich mein 150 PS 900 kg Auto mit dem ich immer schön alte M3´s ärgerte, in Bewegung. Der alte 80er zog locker und völlig unspektakulär sowie gänzlich unbeeindruckt an mir vorbei.

seither steht für "mich" fest das Allrad insbesondere Quattro nicht nur bekannte Vorteile im Gelände und im Winter hat.

Gruß und heute natürlich happy x-mas

Q

Fazit: abgesehen von ökonomischen und ökologischen Aspekten hat ein Allradantrieb nur Vorteile gegenüber einem Frontantrieb. Aber macht euch bitte bewusst, welches diese Vorteile sind, und sprecht nicht blind von "besserer Traktion" - derartige Fehleinschätzngen haben schon viele Autofahrer in den Strassengraben befördert.

-Ebe

Guten Tag,

tut mir Leid aber das ist wirklicher Schmarn.

1. Quattro verbessert sowohl die Traktion und das an allen vier Rädern (sieht man am besten auf Schnee, Eis und Regen).

2. Durch die Differntiale ( Mittel und Thorsen Hinterachsdiff. bei meinem V8 sogar zwei Thorsen vorn und hinten) verbessert sich ebenfalls die Traktion emens.

3. Quattro beschwert zusätlich die Antriebsachsen (was die Heckschleuderfahrer im Winter mit ihrem BMW machen; nämlich einen Sack Steine in den Kofferraum) was wiederrum zu besserer Traktion führt.

4. Quattro hilft emense Power auf die Staße zu bringen (bei mir 310 V8 PS) was mit Front- oder Heckantrieb nicht möglich wäre. Also bitte erzähl hier nichts, vonwegen das Quattro die Traktion zwischen Reifen und Straße nicht verbessert.

5. Mit Quattro kann ich in jede Kurve schneller fahren als mit einem Frontler oder einer Heckschleuder ohne in den Graben zu fliegen, weil die Kraft an die Reifen (durch die Thorsen), die die beste Traktion haben verteilt wird, was zu erheblich besserer Spurstabilität in jeder Kurve führt.

MFG

P.S. klar ist aber auch und da muss ich Dir recht geben, das auch ein Quattro (selbst mit ESP) bei geisteskranker Fahrweise nichts mehr Hilft.

Frohe Weihnachten an alle

Also nach mehreren Heck und Front angetriebenen Fzg.,fahre ich seid ca.3Jahren einen A4 2.8ltr.Quattro.
Also meine erfahrungen damit sind nur positiver natur.
Auch meine Frau die sicherlich nicht das Auto unter den bedingungen wie ich fährt,ist voll und ganz des lobes über den antrieb.
Sicherheitstechnisch sowie fahrdynamisch ist der Quattroantrieb für mich das beste was es gibt.
Lebe im Schwarzwald und gerade hier ist er für mich unverzichtbar.
Also mein entschluss:Quattro 4 Ever :-)

Cya

hallo ring freunde,

ich fahre zwar keinen quattro aber einen suzuki sj der ja bekannter weise auch ein allradler ist.
ich kann euch nur soviel sagen wenn ihr mal in eine kurve fahrt und der wagen fändt an zu rutschen (allradler) einfach auf dem gas bleiben oder auch ein bisschen beschleunigen der wagen zieht sich aufjedenfall wieder in die spur.
mit einem fronttriebler ist das nicht möglich er würde weiter aus der kurven raus triebenwenn man gas gibt es hilft nur eins vom gas runter gehen..
beim hecktrieb sieht das alles ganz anders aus man sollte lieber nicht gas geben (heck bricht aus) beziehungsweise vom gas runtergehen heck kann auch bei diesem vorgang ausbrechen (lastwechselreaktion).
aber natürlich sollte jeder für sich entscheiden welche antriebsart er haben möchte.
ich möchte nicht im winter auf mein allradauto verzichten.

gruß
C-S

Moin,

Mathias hat genau den Punkt gemacht, die verbesserte Beschleunigungsfähigkeit eines Allradlers kann auch in einer Kurve, in der man seitwärts von der Spur abzukomme droht, hilfreich sein, um den Wagen aus der Gefahrenzone hinauszubringen. Die seitlich wirkenden Kräfte können damit zwar nicht eliminiert werden, man setzt ihnen aber verstärkte Kräfte in die gewünschte Fahrtrichtung entgegen, was insgesamt zum besseren Halten der Spur führt.
Das war der Fakt, den ich ausgelassen habe, mit fahrerischem Können lassen sich diese Eigenschaften des Allradlers nutzen, um einen "Abflug" in der Kurve zu vermeiden.

Ich denke aber dass wir alle einer Meinung sind, dass man nach einer durchschlitterten Kurve vor der nächsten die Geschwindigkeit reduzieren sollte (bezogen auf öffentliche Strassen). Denn wenn man an die Haftungsgrenzen der Reifen kommt, ist es mit dem Bremsweg nicht mehr weit her.

Achtung, es geht mir nicht um einen Vergleich mit Fronttrieblern (auch wenn man ihn manchmal als Referenz braucht, um Vorteile aufzuzeigen), ich wiederhole das gern, sondern einfach um die Frage "Was passiert mit einem Allradler in welcher Situation"!

Dann haben wir, wie ich glaube, unterschiedliche Definitionen von "Traktion" zugrunde gelegt. Wenn mit "Traktion" die Fähigkeit, möglichst viel Kraft über die Reifen in Vortrieb umzusetzen, beschrieben wird, stimmt die Aussage "quattro hat bessere Traktion" uneingeschränkt.
Ich habe (wahrscheinlich fälschlicherweise) die Traktion als die Haftfähigkeit der Reifen (und damit des gesamten Fahrzeuges) an der Strasse in den verschiedenen Fahrsituationen gesehen. Und diese kann ein Allradantrieb nur beim Beschleunigen verbessern (ist mehrfach richtig beschrieben worden), nicht aber beim Halten der Geschwindigkeit, nicht beim nach aussen Abgleiten in einer Kurve und schon gar nicht beim Bremsen.

Ich beziehe mich ja ursprünglich (aber nicht aussschliesslich) auf einen Beitrag, in dem jemand schreibt, dass er in einer langsam gefahrenen Kurve und sehr leichtem Bremsen fast abgeflogen wäre, und es sah in meinen Augen so aus, als wäre er der Meinung, mit einem quattro und gleicher Fahrweise wäre das nicht passiert. Dazu sage ich: falsch!

Nocheinmal, auch wenn die meisten mich offenbar schon richtig verstanden haben: Ich will keinen Allradantrieb, auch nicht den von Audi, schlechtmachen, denn dazu gibt es kaum einen Grund. Bei richtiger Handhabung bringt er ein klares Sicherheitsplus, und macht dabei noch Spass.
Aber es geht mir darum, die Limitationen auszuloten. Viele verstehen einfache Zusammenhänge nicht (damit meine ich keine Forumsteilnehmer, die ja i.A. doch tiefer in die technische Materie eintauchen!) und sind tatsächlich der Meinung, ihr quattro bietet bessere Beschleunigung UND kürzere Bremswege. Aber die Reifenhaftung kann kein Antrieb dieser Welt verbessern, hier zählen Auflagedruck, -Fläche und Materialeigenschaften - aber das ist ein anderes Thema.

Also, wenn ich in einer Kurve (öffentliche Strasse, normaler Autofahrer) die optimale Haftung verliere ("Räder drehen durch"😉, ist das schlecht. Diese Haftung kann weder ein quattro wiederherstellen noch die Haftungsgrenze von vornherein nach hinten verschieben. Ein geübter Fahrer mit Allradantrieb kann aber die verbliebene Haftung nutzen (und zwar über alle vier Räder!), um das Fahrzeug zurück in die gewünschte Fahrtrichtung zu bringen. Solche Situationen zu vermeiden ist aber Pflicht eines jeden Fahrers, egal was für ein Auto er fährt.

Ich stelle mal folgende These auf:
"Ein quattro kann die Bodenhaftung in einer Situation x niemals verbessern, aber Haftungsverlust beim Beschleunigen im Vergleich zu einachsig angetriebenen Fahrzeugen vermeiden".
(Verbessern kann ein Antrieb die Traktion natürlich, indem die Räder Schnee, Splitt oder ähnliches "wegfegen" oder man trivialerweise auf einen anderen Belag fährt, aber ich gehe mal davon aus, dass keine wechselseitige Beeinflussung von Reifen und Fahrbahn stattfinden und die Fahrbahn konstante Eigenschaften ausweist.)
Zustimmung, Gegenvorschläge?

Danke für die interessanten Beiträge bisher, und einen schönen Heiligabend!

-Ebe

ich stimme ebe in allen punkten uneingeschränkt zu.

mein fazit für grenzsituationen ist das der allrad am kritischsten ist gefollgt von heck- und dann vom fronttriebler.

frontriebler schieben einfach nur (fus vom gas und fertig). hecktriebler schleudern (auskuppeln sachte gegensteuern/mit gas stabilisieren und dabei auf lastwechsel des hecks achten). allradler fliegen (und zwar über alle vier - den normalen autofahrer der das mit gasgeben bzw. einem powerslide abfängt möchte ich sehen/dann allerdings kommt man(n) besser um die kurve).

wenn ich die wahl hätte würde ich auch zum allrad greifen - wenns um vortrieb geht ist er allem überlegen, allerdings nur im vortrieb.

mfg.

ps: der powerslide ist im übrigen recht schwierig zu realisieren da der quattro immer noch frontlastig ist also mehr über die front schiebt als mit dem heck schleudert.... und ein powerslide bringt nun mal nur was wenn man die front wieder in richtung strase übersteuert (driftwinkel)

@ebe: In meinem Beitrag wollte ich nur deutlich machen, wie glatt es an dem Tag war. Selbstverständlich ist mir klar, dass auch ein Quattro in einer zugefrorenen Kurve keine Wunder vollbringt und wie auf Schienen fährt.

Den Kontakt zwischen Straße und Fahrzeug stellen die Reifen her. Egal welche Antriebsart, wenn die Reifen den Grip verlieren und das Auto rutscht, kann man nichts mehr machen.

Ich wollte den Quattro nur loben, weil beim beschleunigen häufig die Vorderräder durchdrehten und ESP eingriff. Da ich in einer eher ländlichen Gegend wohne, wo auf Nebenstraßen nicht sofort bzw. manchmal überhaupt nicht geräumt und gestreut wird, wäre der Quattro-Antrieb vom fahren her angenehmer. Sorry wenn ich den Eindruck erweckt habe, die "Wunderwaffe" Quattro würde überall Haftung bieten. Die physikalischen Kräft hebt auch Quattro nicht auf.

Wünsche noch frohe Feiertage

Zitat:

Original geschrieben von daywalker[c]


ps: der powerslide ist im übrigen recht schwierig zu realisieren da der quattro immer noch frontlastig ist also mehr über die front schiebt als mit dem heck schleudert.... und ein powerslide bringt nun mal nur was wenn man die front wieder in richtung strase übersteuert (driftwinkel)

Es kommt schon ein wenig auf das Modell an. Den alten 100er Quattro den ich hatte konnte man mit gezieltem Gaseinsatz wunderbar querstellen. Er tendierte eigentlich eher zum übersteuern, als über die VA zu schieben. Liegt wohl sicherlich an der Gewichtsverteilung des Fahrzeugs. Da kamen nur durch Gaseinsatz traumhafte Drifts zustande 😉

Gruß Jürgen

hmmm vermutlich hast du recht designs....

ich denke das es in den meisten fällen so ist das man eher über die forderachse schiebt wegen der meist ungünstigeren gewichtsverteilung und der kraft zugunsten der vorderachse.

mfg.

@ -walker

wenn du mal ein Fahrsicherheitstraining machen würdest, wüßtest du vielleicht mal wie sich Autos verschiedener Antriebsart in Grenzsituationen verhalten.

Dann würden deine Thesen vielleicht mehr der Realität und weniger auffällig "ich mag kein Quattro, weil ich hab kein Quattro" entsprechen.

in dem Sinne

Q

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