Welches Motoröl?
Hallo,
würd mal wissen wollen, was das beste Motoröl ist? Welche Erfahrungen habt ihr im Bezug auf Motoröl gemacht?
Gruß Gorge
Beste Antwort im Thema
Also ich bin mal vor vielen Jahren einen alten Opel Rekord meines Bruders gefahren, der hatte die 100.000er Grenze längst überschritten. Als ich Öl nachkippen wollte, konnte ich vor lauter Siff die Gleitflächen der Nockenwellen kaum noch erkennen. Um meinem Bruder, bzw. seinem Wagen was Gutes zu tun, habe ich an der Tanke irgendein Vollsynthese-Zeugs gekauft und einen halben Liter reingeleert. Der Wagen lief daraufhin weicher und leiser. Ein paar Wochen später schraubte ich wieder den Öleinfülldeckel auf - und siehe da, die Nockenwellen waren so sauber, als ob der Motor fabrikneu wäre. Die Additive in diesem halben Liter Öl hatten gereicht, um alle Ablagerungen zu lösen.
Seitdem schwöre ich auf Vollsynthetik.
Meine Favoriten: Mobil 1, Shell Helix Ultra, Aral Supertronic und Total Quartz 9000, und zwar jeweils in der Visko-Klasse 0W-40 bzw. 5W-40.
Aber Achtung, nicht jedes Vollsynthetische ist gut:
Ich hab mal den Fehler gemacht, Poweroil aus dem Baumarkt zu kaufen, weils so schön billig war und hab damit einen Ölwechsel bei meinem damaligen Auto (Fiat Panda) gemacht. Obwohl vollsynthetisch, bildeten sich schwarze Schlieren im Öl als Vorläufer von Schwarzschlamm!
Das war mir eine Lehre, beim Öl spart man immer am falschen Ende.
Die Vorteile von Vollsyntheseöl liegen darin, dass es langlebiger ist als Mineralöl, seine guten Qualitäten länger behält, auch in Extremsituationen.
Diese Qualitäten wären z.B. eine bessere und schnellere Schmierwirkung, bessere Reinigungswirkung, besserer Oxidationsschutz des Motors vor aggressiven Säuren, die bei der Verbrennung entstehen und vieles mehr. Die Mehrkosten bei der Anschaffung haben sich manchmal innerhalb eines Ölwechselinvertalls amortisiert, da der Ölverbrauch geringer ist und man meist kein Öl nachfüllen muss zwischen den Ölwechsel.
Ich kenne einen, dessen Wagen soff 1 Liter Öl auf 1000 km, d. h. bis zu seinem Ölwechsel bei 15.000 km hat er 15 Liter Öl nachgekippt. Hauptsache, billiges Öl. Die Umwelt dankt! :-(
Ich konnte ihn nicht davon überzeugen, mal was anderes als 15W-40 zu probieren, weil das in seinem Handbuch stand. Und da stand auch, dass bis zu einem Liter pro 1000 Km normal sind. Also hat er fleissig nachgekippt. Manchen ist eben nicht zu helfen.
Um auch mal gleich mit ein paar weitverbreiteten Irrtümern aufzuräumen, sei noch erwähnt, dass man sehr wohl vollsynthetisches mit mineralischem Öl mischen kann, genauso wie verschiedene API- oder ACEA-Spezifikationen und auch verschiedene Viskositätsklassen. Ebenso stimmt es nicht, dass man bei Motoren nach einer gewissen Zeit nicht mehr von mineralisch auf vollsynthetisch umsteigen kann.
Wichtigtuer setzen eine Menge Hoaxes diesbezüglich in Umlauf, dahingehend, dass Motoren dann reihenweise an verstopften Ölleitungen eingehen oder sturzbachmässig das Öl verlieren, weil sich Dichtungen in Nichts auflösen, etc.
Naja, wer es glauben mag... der wird dann wahrscheinlich auch voller Dankbarkeit gute Bewertungen abgeben. Only bad news are good news.
Teilsynthetischen Ölen traue ich allein schon deswegen nicht über den Weg, weil sich rein theoretisch jedes Mineralöl, in dem sich auch nur ein einziger Tropfen Vollsynthetisches Öl befindet, teilsynthetisch nennen darf. Wie gross der jeweilige Anteil ist, steht nämlich wohlweisslich nirgends. Das riecht mir sehr nach Bauernfängerei.
Zu den API- und ACEA-Klassifikationen nur so viel: Ich halte sie für korrupt. Eine API-, genauso wie eine ACEA-Klassifikation ist käuflich. Beim American Petroleum Institiut z.B. bekommt man für 600 $ + Umsatzbeteiligung am Ölverkauf die Klassifikation verkauft. Zitat:
"Die Schmierstoffhersteller prüfen in Eigenverantwortung (Selbstzertifizierung) Ihre Produkte ab. Eine Listung bei API ist gegen Bezahlung entsprechender Lizenzgebühren (min. 600$ + Umsatzbeteiligung) möglich, und erlaubt die Nutzung des API-„Donut“. Eine Überprüfung der Schmierstoffqualität durch API wird im Unterschied zu den meisten Fahrzeugherstellerfreigaben aber nicht durchgeführt!", nachzulesen hier:
http://www.transalp.de/.../KFZ_schmierstoffe.pdf
Selbst die Schmierstoffhersteller machen kein Geheimnis daraus:
"Die Auslobung der API- und ACEA-Klassifikationen erfolgt weitestgehend in einem sogenannten Selbstzertifizierungssystem. Dem Schmierstoffhersteller wird es dabei selbst überlassen, die in eigener Regie durchgeführten Teste auszuloben.", nachzulesen hier:
http://www.castrol.de/.../m_klassifikation_3.html
Das erklärt auch, wie Billigsvollsynthesetöle (z.B. Poweroil aus dem Baumarkt) zu ihren API SL-Qualifikationen kommen.* (Fortsetzung im 2. Teil)
Eins vorneweg: Ich bin kein reicher Snob, sondern fahre jetzt eine 13 Jahre alte Klapperkiste (Citroen BX 16), gekauft vom Schrotthändler, doch mit 2 Jahren TÜV - und solange sollte das Teil noch halten. Dennoch, oder gerade deswegen, habe ich mal Mobil 1 ausprobiert.
Aber der Reihe nach: Der Motor hatte beim Kauf schon über 157.000 KM und die rabenschwarze Brühe tropfte kaum noch vom Ölmessstab, so sehr war sie eingedickt.
Also als erstes Öl gewechselt. Dazu kaufte ich für 22 € das LiquiMoly 10W-40 (Finger weg!) im 5 Literkanister. Der Motor klapperte ab und zu, und schon nach 5000 KM hatte sich am Öleinfülldeckel eine helle, wachsartige Schicht gebildet.
Jetzt kommts:
Da ich nach 5000 KM eh Öl nachfüllen musste und die freie Tankstelle dieses Mobil 1 (0W-40) für 12,50 € in der Literdose anbot, welches ich kurz vorher bei Esso für 19 € nochwas gesehen hatte, griff ich kurzentschlossen zu und kippte einen Liter in den Motor, um ihm was Gutes zu tun.
Was dann geschah, hat mich zuerst erschrocken: Auf dem Nachhauseweg qualmte mein Auto so stark aus dem Auspuff, dass ich dachte: "Na klasse, jetzt wird das gute teure Öl einfach verbrannt, vielleicht war es doch zu dünn?"
Aber am nächsten Tag hat sich das Qualmen nach dem Warmfahren gelegt und mir fiel auch auf, dass der Motor gar nicht mehr klapperte. Und je länger ich fuhr, umso weicher schien der Motor zu laufen. Nach ein paar Wochen öffnete ich den Öleinfülldeckel - und siehe da: Die helle, wachsartige Schicht war weg!
Das würde auch das kurzzeitige Qualmen erklären: Die Additive in dem guten Öl haben die Ablagerungen aufgelöst und diese wurden verbrannt.
Das Öl hat mich voll überzeugt: Der Motor läuft leiser, der Ölverbrauch hat abgenommen (vorher 1 Liter auf 5000 KM, jetzt nur noch ca. ein viertel Liter auf die gleiche Entfernung), ich schone somit die Umwelt und meinen Geldbeutel und meinen Motor.
Und das lediglich durch das Auffüllen von nur einem Liter Mobil 1! Wers nicht glaubt, solls ausprobieren!
Nochwas:
Vor dieser Mobil 1-Ölkur lief mein Wagen mit Müh und Not 170 km/h, obwohl 176 km/h im Brief stehen, jetzt jedoch fast 180! Ich erkläre mir das dadurch, dass die Kolbenringe in der Kolbennut mit Ölkohle verbacken waren, was zu schlechter Kompression und somit Leistungsverlust führte, die Additive in dem guten Öl die Ölkohle jedoch auflösten, die Kolbenringe dadurch frei wurden und nun zur Zylinderwandung hin wieder richtig abdichten. Fazit: Mehr Leistung und geringerer Ölverbrauch.
Was viele Motorölzusätze nur versprechen: Dieses Motoröl hält es.
Übrigens:
Mobil 1 (0W-40) ist Erstbefüllöl bei Porsche, Aston Martin und AMG! Lasst euch also nicht kirre machen von Leuten, die Bedenken haben, dass bei so einem dünnen Öl der Schmierfilm reissen könnte.
Ebenso gehört ins Reich der Fabeln, dass man bei einem Motor mit hoher Laufleistung kein vollsynt. Öl benutzen sollte, wegen evtl. Verstopfung von Ölkanälen durch losgelöste Ablagerungen. Die gute Dispergierwirkung bewirkt eine Feinstverteilung, welche die Fremdstoffe in Schwebe hält und somit besteht diese Gefahr nicht. Ansonsten wäre Mobil (US-Firma) in den USA längst im Zuge von Schadensersatzprozessen Pleite gegangen.
Merke:
Kein Auto geht an zu gutem Öl kaputt, sondern an zu schlechtem – und kein Auto hat zu viele Kilometer, um ihm gutes Öl zu gönnen!
Im Gegenteil, je mehr Kilometer auf der Uhr stehen, umso nötiger ist gutes Öl, umso dankbarer reagiert der Motor darauf. Da kann das gute Motoröl dann zeigen, was in ihm steckt.
Und wenn jetzt der Einwand kommt:
„Aber im Handbuch meines alten Golf, meines Ford Granada, meines Opel Rekord, meines sonstwas steht doch 15W-40!!“, dann soll sich derjenige bitte mal daran erinnern, ob es damals, als diese Autos konstruiert wurden, es überhaupt 0W-40er Öle gab. Was es damals nicht gab, kann logischerweise auch nicht im Handbuch stehen! Das ist so, als würde ein Arzt es ablehnen, moderne Arzneimittel zu verschreiben, weil es zu Zeiten seines Studiums diese nicht gab.
Was ich auch nicht mehr hören kann, sind die gutgemeinten Ratschläge einiger selbsternannter Spezialisten: „Bleib einfach bei dem Öl, das vorher drin war“ (und wenn’s die letzte Brühe war…)
Ich jedenfalls habe es mir abgewöhnt, mit solch ewiggestrigen Zeitgenossen zu diskutieren, die nach dem Motto zu gehen scheinen: „Was der Bauer nicht kennt, isst er nicht!“
Natürlich ist es diesen auch ein Gräuel, Vollsynthetiköl mit Mineralöl zu mischen, 10W-40er mit 0W-40er, verschiedene Güteklassen, etc.
Tja, was soll ich sagen, die scheinen ein ideologisches Problem damit zu haben, so in etwa: Nurr rrasserreines Öl darrf in meinem Motorr sein, jawollja!!!
Nun gut, ich glaube, ich schweife etwas ab... ;-)
Fakt ist, alle Motoröle sind miteinander mischbar, und Fakt ist, dass beim Auffüllen mit besserem Öl sich die Qualität verbessert und beim Mischen mit schlechterem Öl sich verschlechtert. Klar, eine komplette Füllung mit besserem Öl ist das Optimum. Aber in meinem Fall ist das eh nicht nötig, denn ich fahre keinen Aston-Martin Sportwagen, sondern eine alte Franzosenschaukel.
Und dafür reichen die Additive, die in einem Liter Mobil 1 drin sind. Und dafür reicht auch mein Geldbeutel.** (-->)
107307 Antworten
Kennt jemand schon das neue Castrol GTX9 Magnatec? Ist ja ein 5W-30, aber erfüllt keine Ford-Norm.
Was hat das überhaupt mit diesem "Magnatec" aufsich? Die sagen ja das das Öl auf den Metalloberflächen hafften soll, aber tut das nicht jedes halbwegs moderne Motoröl? Oder ist das wieder nen Werbegag?
beim gtx9 magnatec handelt es sich um eines der etwas besseren hc-öle. ist also kein vollsynthetisches.
am besten gefällt mir dieser satz von der castrol-homepage: "Hervorragender Verschleißschutz schon in den ersten 10 Minuten nach dem Start" LOL, ich hätte gern einen hervorragenden verschleißschutz direkt beim/kurz nach dem starten... und zwar im sekundenbereich. marketingleute halt...
@sterndoktor:
habe den unterschied zw. formula slx und formula slx LL01 herausgefunden. du erinnerst dich an die zwei verschiedenen aufmachungen...
also
FORMULA SLX hat folgende freigaben:
"API SL/CF / ACEA A3/B3/B4 / Mercedes-Benz Betriebs- stoff - Vorschrift Blatt 229.3 / VW Normen 502 00 , 505 00 (Ausg. 1/97), 503 01 (Ausg. 09/99) für Audi S3 und TT (165 KW/225 PS), RS 4, W-Motore mit WIV / BMW Longlife-01"
FORMULA SLX LL01 hat offiziell NUR die bmw LL01 freigabe, ABER es ist praktisch das gleiche öl. alle spezifikationen sind gleich. einziger unterschied ist die farbe des öls. das FORMULA SLX ist grün während das FORMULA SLX LL01 angeblich bernsteinfarben sein soll und natürlich die "bmw-verpackung" hat. soll doch jeder bmw-fahrer denken, daß dieses öl speziell für diese marke entwickelt wurde... LOL
dachte es interessiert sich...
Endlich habe ich den Thread komplett durch!
Ich hatte bisher 10W40 zum Preis von 6,50€ den Liter drin.
Dann habe ich nen Meister an einer Tankstelle gefragt, ob er mir nicht nen Ölwechsel zum vollsynthetischen Helix Ultra machen könnte. Nein sagte er nur, allerhöchstens Helix Plus (Teilsynthetisch), mehr wäre bei meinem Wagen nicht vertretbar. Vollsyntethisches könnte er guten Gewissens nicht einfüllen, wenn er auch besser dran verdiene. Das würde so durchlaufen durch alle Dichtungen, Wasser wäre nicht so flüssig wie dieses Öl!
Da ich das nicht wollte habe ich halt fortan erstmal nur Helix Plus zum Nachfüllen benutzt (1 Liter pro Intervall sind es bei mir).
Nun habe ich mein Getriebeöl gewechselt - boar hat das alte Öl gestunken - das hat aber was ausgemacht von der Lautstärke (oder nur Einbildung?), egal nach knapp 13 Jahren wird es nicht schaden.
Und LM 5W40 vollsynthetisch ist auch drin. Und nichts ist direkt wieder rausgelaufen. Im Gegenteil, im Moment weiß ich nichtmal, ob sich überhaupt was geändert hat (trotz MotorClean). Aber da habe ich doch vollsynthetisches und es fließt nicht sofort überall raus; und das für 39,99 € für 5 Liter, nicht viel teurer als das 10W40, das ich sonst drin hatte...
Und das gute Gewissen (für den Motor) --> Unbezahlbar. Es gibt halt doch Dinge die man für Geld nicht kaufen kann (aber für dieses Öl).
Es bleibt nur abzuwarten, wie der Ölverbrauch sich verhält, aber es ist ja noch was im Kanister...
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Die Frage des richtigen Öles ist eine Frage der Weltanschauung - ähnlich wie Intel oder AMD. Meine Erfahrung mit Synthetik bei meinem alten Wagen: Polo 86 C, bei 160.000 km kein Ölverbrauch, Motor sauber. Dann Synthetik rein, sprang besser an im Winter, aber: Ab sofort hatte der Wagen Ölverbrauch, ca. 0,75 auf 2.000 km und ca. 1.000 km nach dem Ölwechsel siffte bereits der Nockenwellensimmerring. Kurz später die Ölwanne und der Ventildeckel. Heute, bei seinem neuen Besitzer, läuft der Wagen mit 260.000 km wieder mit Mineralöl, 10W-40.
Mein aktueller Polo 6n läuft seit 203.000 mit 10W-40. Kaltstartverhalten ausgezeichnet, auf 5.000 km vielleicht 0,25 l Nachfüllbedarf (wenn man das so nennen kann), Motor sauber, vollgasfest etc.
Mein Vater fährt Audi A6 2,4 V6, jetzt 160.000, longlife-Synthetik, schluckt seit der EZ vor drei Jahren ca. 1 Liter pro 3.000 km. Ein Kumpel, Omega 3.0 Sechszylinder, auch Synthetik, schluckt 1,5 l alle zwei Tankstops. Der alte Wagen meiner Mutter, Audi 100 2,0 Fünfzylinder, immer nur mit 15W-40 bzw. später 10W-40, hatte nicht mal bei 200.000 Stößelklackern. Mir reichen die Erfahrungen mit der Synthetik!
Wichtig ist eines: regelmäßig wechseln. Mir widerstrebt, alle 30.000 das Öl zu wechseln wie es ja mit den longlife-Ölen möglich ist. Ich mach das alle 10.000 bis 12.000, weiterhin mit 10W-40, das reicht allemal. Dreck seh ich im ganzen Motor nicht, die Nockenwelle ist so sauber wie der ganze Rest.
Gruß,
Tom
@9852147:
Danke für die Info! Als das "Castrol SLX LL01" noch "Veedol Synthron" geheissen hat, hatte es auch die exakt gleichen Freigaben u. Normen wie das aktuelle Formula SLX (und auch die exakt gleichen Daten). Hatte da extra nachgeschaut, um keinen Unsinn zu schreiben. Und ja, dass "Veedol Synthron" war grün eingefärbt. Aber man kann die Farbe ja auch weglassen. Hat ja keine techn. Funktion. Wenn Du willst, kann ich Dir Dein Öl sogar pink o. lila einfärben.
LM z. b. färbt schon eine ganze Weile nichtmal mehr seine ATFs rot ein, genau wie auch die 2Takt-Öle nicht. Vorher waren die aber auch rot. Am Öl selbst hat sich dadurch aber nichts geändert. Machen die deshalb nicht mehr, weil es da mal eine Studie gegeben hatte, wonach man diese rote Farbe sogar als Krebserregend eingestuft hatte. Natürlich aber nicht für den Fahrer, sondern wegen der Werkstatt-Leute, denen das Öl dauernd beim Wechseln über die Hände läuft (was natürlich nur für die ATFs, u. nicht für die 2T-Öle zutrifft)!
Vielleicht ist das auch der Grund, warum man dieses "Castrol"-Öl jetzt auch nicht mehr grün einfärbt. Eine Funktion haben diese Farben ja eh nicht, wie schon geschr.
@Jebo76: Wie "9852147" schon richtig geschr. hatte, handelt es sich beim neuen "GTX9" um ein 5W-30er HC-Öl aus der Handelsschiene v. Castrol. Ist eins mit reduziertem Aschegehalt für Diesel mit RPF. Dass es in der Praxis aber nicht nur alleine auf den prozentualen Aschegehalt, sondern auch darauf, wieviel letztlich wirklich mitverbrannt wird, ankommt, hatte ich schon mal geschr.
@Bernhard G. u. Holt: Das mit dem Nebenstrom-Feinsfilter habt Ihr sogar sehr gut erklärt! Außerdem wäre es noch sehr interessant gewesen, welches konkrete Öl beim anderen Fahrzeug verwendet wurde. Ziemlich sicher aber ein spezielles VW-LL-Öl mit HTHS von nur 3,0. Dass mit so einem der Verschleiß dann auch nicht wesentlich geringer ausfällt, wundert mich aber dann nicht wirklich!
Hätte man statt einem solchen beim Vergleichs-Auto immer ein "gescheites" (z. B. nach der 503 01) genommen, hätte die ganze Sache schon mal ganz anders ausgesehen. Und wenn man die ganze Geschichte nicht mit zwei TDIs u. nicht im Dauereinsatz, sondern mit zwei Benzinern u. mit normalen Fahrgewohnheiten (auch mal Kurzstrecken ect.) und über einen längeren Zeitraum (der ganze Test hat lt. meinen Infos gerade mal etwas länger als ein Jahr gedauert) gemacht hätte, würde der "Feinstgefillterte" wohl gar nicht mehr leben. Und wenn sogar zwei Turbo-Benziner, dann ganz sicher nicht mehr!
Nur Additive ergänzen (bei anderen Systemen wird nichtmal das gemacht), hilft ab einem bestimmten Punkt der Ölalterung nämlich auch nichts mehr! Und flüssige Verunreinigungen u. Schadstoffe, kann selbst ein Feinst-Filter überhaupt nicht heraus filtern.
Jetzt weiß ich nicht mehr, von wem das mit den Ölanalysen war. Habe auf dieser Seite nur eine Analyse mit dem 0W-40er M1 gefunden. War zwar nicht viele km bzw, Meilen im Motor. Waren aber alles trotzdem sogar hervorragende Werte.
Zu solchen Ölanalysen noch was generelles. So etwas macht nur dann mal Sinn, wenn man mal ein typisches Intervall gefahren ist, und wissen möchte, ob und wie das Öl da schon am Ende ist. Sonst ist das nur rausgeworfenes Geld, welches man lieber in ein gescheitet Öl o. anderes investieren sollte.
Dazu, um irgend etwas zu vergleichen taugt das nämlich nicht. Selbst dann nicht, wenn man das hintereinander im selben Motor macht. Weil die Beanspruchung sowohl vom Motor wie auch vom Öl im Alltag niemals genau die gleiche sein kann. Werte von verschiedenen Fahrzeugen mit verschiedenen Fahrgewohnheiten, Laufleistungen u. Alter, kann man schon gleich garnicht vergleichen.
Will man wirklich vergleichbare Ergebnisse haben, muß man einmal sogar den selben (nicht nur den gleichen) Motor nehmen, die absolut identischen Bedingungen schaffen und auf dem Prüfstand einen absolut identischen Zyklus fahren. Nur so, kann man dann brauchbare Erkenntnisse gewinnen, ob ein Öl den Motor besser o. länger vor Verschleiß, Korrosion u. Ablagerungen schützt.
Dazu nimmt man einen bestimmten Motor aus der Produktion, fährt diesen auf dem Prüfstand ein, wechselt das Öl, und fährt dann abwechselnd hintereinander jeweils die Absolut identischen Testzyklen mit den Vergleichsölen. Also einmal das selbe Prozedere mit dem einen u. dann das gleiche nochmal mit dem anderen Öl. Und das Ganze mehrmals abwechselnd hintereinander. Man muß praktisch alles was das Erbebniss beeinflußt, aber NICHTS mit dem Öl zu tun hat, ausschließen.
Nur so, kann man dann beurteilen, welches Öl besonders gut ist - oder nicht. Und ratet mal, welche Öle da besonders gut abschneiden.
Grüße
P. S. Hier werden auch Testsequenzen über mehrere hundert Stunden gefahren. Und auch mal ein ganzes Fahrzeugleben simmuliert.
@sterndoc
klar hast du diesbzgl. recht mit den ölanalysen.
wenn du allerdings 20 oder von mir aus 50 analysen von unterschiedlichen fahrzeugen vorligen hast und immer das eine öl "gewinnt", dann handelt es sich wenigstens um ein indiz, daß öl a besser als öl b ist... reine wahrscheinlichkeit... ;-)
aber kannst du dich bitte noch kurz zu meinen anderen beiden postings äußern?
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1. " das Mobil1 basiert ebenfalls auf PAOs...
mal ne andere frage, mir ist aufgefallen, daß mobil kein abfülldatum auf die flaschen aufdruckt (zumindest beim M1 0w40) sondern nur eine codenummer. kann das jmd bestätigen und u.u. veraten, wie man aus der codenummer das abfülldatum "herauslesen" kann?"
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2. " ...und noch ne theoriefrage an den sternendoktor:
du hast ja schon mehrfach darauf hingewisen, daß die kinetische visk bei 100grad eigentlich ein "praxisfremder" meßwert ist. viel interessanter/wichtiger sei der hths wert bei 150grad. wenn ich jetzt öle miteinander vergleiche, achte ich also immer erst auf den hths, denn was interessiert es mich, ob bei 100grad ein öl eine visk von 13,8 oder 14,1 hat... soweit verstehe ich dich doch richtig oder?
wozu benötige ich denn dann eigentlich noch die kin visk? klar zur kategorisierung der öle in Xw30, Xw40 usw. aber eigentlich ist das doch nicht wirklich interessant für mich um die leistungsfähigkeit eines öls zu erkennen, oder? denn es gibt ja auch 0w30 öle mit einem hths von 3,6 genauso wie es 0w40 öle gibt, mit gleichem hths. apropos hths von 3,6 das mobil1 hat einen ebensolchen hths wert, welchen ich eigentlich für ziemlich niedrig halte oder nicht?
ziel müste es also sein, wenn man nur auf die visk achtet, ein öl zu finden, mit einem möglichst guten hths-wert kombiniert mit einer guten dyn visk. richtig?"
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danke und schönen feierabend...
Danke für die ausführliche Antwort bzgl. der Ölanalysen.
@9852147:
Kannst Du mal ein Beispiel nennen, wo z. B. ein anders Öl besser als das 0W-40er o. 5W-50er M1 abschneiden soll? Aber nur von den genannten, nicht vom z. B. 0W-30er M1, welches ein spezielles Fordöl mit HTHS von 3,0 ist.
Zum Abfülldatum bei Mobil: Unten an den Dosen ist ein Kreis mit Jahres- u. Monatszahlen eingeprägt. Bezieht sich zwar nur auf die Dose u. nicht auf das Öl. Ist aber schon mal ein Anhalt, weil die Abfüllung schon mal nicht älter als die Dose selbst sein kann. Anhand der aufgedruckten Nummern bin ich mir zwar nicht ganz sicher, aber ich meine, dass die erste Zahl für das Abfülljahr steht. Beginnt immer mit einem "G" und dann kommt die Ziffernfolge. Ist die erste Ziffer z. B. eine 4, dann müßte das für 2004 stehen. Bin mir da aber wie geschr. nicht ganz sicher. Sollte aber mit einem Anruf bei Mobil erledigt sein. Habe mir da bisher ehrlich gesagt noch keine Gedanken gemacht, weil die neuen M1 noch garnicht so lange am Markt sind, dass sie schon überlagert sein könnten.
Zu der Sache mit der kin. Visko u. dem HTHS:
In gewisser Weise besteht da natürlich schon ein Zusammenhang. So ist es z. B. nicht mgl., dass ein Öl bei 100 Grad nur eine Visko von 10 mm2/s, aber gleichzeitig einen HTHS von 4 haben kann. Oder auch nicht das es nur einen HTHS von 3,0, aber bei 100 Grad noch eine Visko von 14 hat.
Deshalb ist auch 0W-30 nicht gleich 0W-30. Solche mit abgesenktem HTHS von nur 3,0, haben bei hundert Grad auch nur noch eine Visko von 9 bis 10. Und die "normalen" 0W-30er mit HTHS von 3,5 haben noch rund 12. Das 0W-30er Formula SLX hat z. B. bei 100Grad 12,4. Ab 12,5 wäre es schon ein 0W-40er.
Der HTHS ist besonders an den Kolben von Bedeutung, weil an den anderen Schmierstellen eine Temp. von 150 Grad im Normalfall gar nicht erreicht wird. Eingeführt wurde der HTHS ursprünglich um sicherzustellen, dass auch Mehrbereichsöle mit VI-Verbesseren nicht nur bei hohen Temp., sondern auch bei einer gleichzeitig hohen Scherbelastung (HTHS wird bei 150 Grad und unter einer gleichzeitig hohen Scherbelastung ermittelt). einen ausreichend stabilen Schmierfilm bieten.
Der Idealzustand wäre, wenn ein Öl bei JEDER Temp. die gleiche Visko hätte. Ist aber leider nicht möglich, weil selbst das Beste mit zunehmender Temp. noch relativ stark ausdünnt. Ein 0W-40er kommt diesem Ideal aber zumin. etwas näher, als ein z. B. 15W-40er oder gar nur ein Einbereichsöl! Je weniger ein Öl mit zunehmender Temp. ausdünnt, desto weniger zähflüssig kann es bei niedrigen Temp. sein, ohne bei hohen (zu) dünnflüssig zu werden. Je breiter der Visko-Bereich, desto weniger dünnt es mit zunehm. Temp. aus. Am wenigesten ist das bei 0W-40ern, 5W-50ern u. 10W-60er der Fall!
Was den Verschleißschutz bei sehr hohen Temp. betrifft, so gibt es aber auch bei Ölen mit dem gleichen HTHS-Wert Unterschiede. Weil hier auch noch die Verschleißschutz-Additive eine Rolle spielen. Das wird beim HTHS aber NICHT berücksichtigt. An den Kolben, aber auch in den Ventilführungen (besonder in denen der Auslaß-Ventile) können es außerdem auch mal noch deutlich mehr als 150 Grad sein.
Und dann spielt bei der ganzen Sache natrülich auch noch die Viskositäts- u. Scherstabilität eine große Rolle. Ein Öl soll ja nicht nur im Neuzustand gut "aussehen" sondern auch zum Ende des Intervalls noch einen guten Verschleißschutz (aber nicht nur den) bieten. Was nützt z. B. ein HTHS von 5,0 im Neuzustand, wenn davon nach kurzer Zeit nichts mehr übrig ist!
Oder kurz gesagt: Bieten die techn. Daten inkl. dem HTHS zwar einen Anhaltspunkt, sagen alleine über die Qualität aber nicht viel aus. Diese muß man in Aufwendigen Prüfverfahren erst mal feststellen!
Eine relativ einfache ist z. B. der "Bosch-Einspritzdüsen-Test". Hierbei wird das Öl auf exakt 100 Grad erhitzt, dann die kin. Visko gemessen u. dann wird es mit hohem Druck durch besagte Einspritzdüse gejagt. Gibt da welche, wo bereits ein einziger Durchgang ausreicht, damit aus dem ursprünglichen 15W-40er bereits ein 15W-20 geworden ist.
Und dann gibt es welche, die man da mehrmals hintereinander durchjagen kann, OHNE dass die Hochtemp.-Visko sich nennenswert verringert. Gibt da aber nicht nur zwischen mineralischen u. vollsynth. sehr deutliche Unterschiede. Sondern auch zwischen mineral u. mineral u. vollsynth. u. vollsynth. Wobei die Unterschiede dann natürlich bei weitem nicht mehr so gravierend sind. Und solche Dinge kann man halt auf den Datenblättern nicht ablesen.
Grüße
hallo sterndoc,
erstmal vielen dank für die ausführliche antwort.
hatte bereits mal bei mobil angerufen, die wollten mir aber keine auskunft über das datum geben...
und zweitens: schön das du gerade das beispiel mit dem slx nimmst. dieses 0w30 öl liegt ja knapp an der grenze zum 0w40. hätte es nur eine um 1% höhere kin. visk, wäre es ein 0w40. somit sind doch eigentlich die SAE-klassen zumindest für die kin visk vollkommen überholt oder nicht? die bereiche sind doch einfach viel zu groß. das slx könnte man doch eher als ein 0w39 bezeichnen... zumindest bei der geringfügigen differenz der kin visk... will damit nur sgaen, du kannst aus der angabe 0w30 nicht erkennen ob es sich um ein "gutes" oder "schlechtes" 0w30 handelt. entweder brauchst du dazu den hths, die genaue angabe der kin wisk oder am besten das entspr. acea profil. doch das wissen doch die wenigsten, was ein "b3" bedeutet...
und jetzt haben wir ja nur die visk betrachtet. also kein wort über die additive etc verloren...
Zitat:
Original geschrieben von Sterndocktor
[...]Dazu nimmt man einen bestimmten Motor aus der Produktion, fährt diesen auf dem Prüfstand ein, [...]
Diese Frage ist zwar etwas am Topic vorbei, aber dürfte für viele trotzdem von Interesse sein: Wie sieht so ein Einfahrzyklus aus?
Zum Thema Einfahren von Motoren wird ebenso wild spekuliert, wie zum Thema Motoröl, da hört man die verschiedensten Ansichten und die Hersteller geben nur dürftige Tipps. Daher meine Frage, wie ein Motor am besten eingefahren werden sollte.
Dazu wäre auch noch interessant zu wissen, ob und wie sehr es einem Motor schadet kalt "getreten" zu werden. Bisher war ich der festen Überzeugung, das man es grundsätzlich unterlassen sollte, den Motor im kalten Zustand hochtourig und mit hoher Last zu fahren, nun habe ich aber eine Aussage eines Ings. von Mercedes in der Presse gelesen, dass es heutigen Motoren nicht mehr schadet, wenn sie gleich nach dem Kaltstart voll belastet werden. Stimmt diese Aussage oder sollen auf diese Weise die Lager für AT-Motoren geleert werden?
P.S.: Dank an Dich Sterndocktor, für die neuen Infos in diesem hoch interessanten Thread. Ich werde bald einen Erfahrungsbericht zum LM 5W-40 mit Anwedung von Motor-Clean posten, wenn das von Interesse wäre.
Zitat:
Original geschrieben von Juppomat
Diese Frage ist zwar etwas am Topic vorbei, aber dürfte für viele trotzdem von Interesse sein: Wie sieht so ein Einfahrzyklus aus?
Zum Thema Einfahren von Motoren wird ebenso wild spekuliert, wie zum Thema Motoröl, da hört man die verschiedensten Ansichten und die Hersteller geben nur dürftige Tipps. Daher meine Frage, wie ein Motor am besten eingefahren werden sollte.
Dazu wäre auch noch interessant zu wissen, ob und wie sehr es einem Motor schadet kalt "getreten" zu werden. Bisher war ich der festen Überzeugung, das man es grundsätzlich unterlassen sollte, den Motor im kalten Zustand hochtourig und mit hoher Last zu fahren, nun habe ich aber eine Aussage eines Ings. von Mercedes in der Presse gelesen, dass es heutigen Motoren nicht mehr schadet, wenn sie gleich nach dem Kaltstart voll belastet werden. Stimmt diese Aussage oder sollen auf diese Weise die Lager für AT-Motoren geleert werden?
Es ist eigentlich völlig unmöglich, das "kalt treten" einem Motor NICHT schadet. Im Motor werden ja unterschiedliche Metalle verbaut, die verschiedene Ausdehnungskoeffizienten haben. Alles ist darauf abgestimmt, bei Betriebstemperatur optimal zu arbeiten. Im kalten Zustand "passen" die Teile nicht optimal zusammen. Hinzu kommt noch, dass auch die Motorschmierung auf warmes Öl ausgelegt ist. Kaltes Öl (auch ein 0w-xx) dürfte viel zu dickflüssig sein, um die Teile optimal zu schmieren. Das selbe gilt übrigens für Getriebe, Diffential, usw.
Jeder Tuner oder Motoreninstandsetzer wird Dir bei Anblick z.B. der Zylinderlaufbahnen sagen können, ob ein Motor kalt getreten wurde oder nicht.
Die Frage "kalt treten" hat Sterndocktor schon an anderer Stelle beantwortet:
Hallo!
Gab es schon Empfehlungen für den Sonderfall VR6?
Da sind ja Öltemperaturen von bis zu 150°C bei Vollgas keine Seltenheit.
Außerdem hat er mit zu hohem Öldruck durch defekte Ölpumpen zu tun - Daraus folgend das Steuerkettenproblem.
Kann man dieses Risiko, dass das Überdruckventil der Ölpumpe klemmt, durch spezielles Öl minimieren?
mfg VRTom
@VRTom:
da kann ich dir gerne meine Zusammenfassung anbieten. Der Sterndoc hatte mal was zum VR6 gesagt.
EDIT: wobei die dort getätigte Aussage ganz klar auf das LM Synthoil 5W-40 hinausläuft 😉
P.S. hab' auch gleich ein kleines Update vorgenommen.