ForumFahrzeugtechnik
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Wissen
  4. Fahrzeugtechnik
  5. Welches Motoröl?

Welches Motoröl?

Themenstarteram 25. Januar 2004 um 18:12

Hallo,

würd mal wissen wollen, was das beste Motoröl ist? Welche Erfahrungen habt ihr im Bezug auf Motoröl gemacht?

Gruß Gorge

Beste Antwort im Thema
am 1. März 2004 um 23:20

Also ich bin mal vor vielen Jahren einen alten Opel Rekord meines Bruders gefahren, der hatte die 100.000er Grenze längst überschritten. Als ich Öl nachkippen wollte, konnte ich vor lauter Siff die Gleitflächen der Nockenwellen kaum noch erkennen. Um meinem Bruder, bzw. seinem Wagen was Gutes zu tun, habe ich an der Tanke irgendein Vollsynthese-Zeugs gekauft und einen halben Liter reingeleert. Der Wagen lief daraufhin weicher und leiser. Ein paar Wochen später schraubte ich wieder den Öleinfülldeckel auf - und siehe da, die Nockenwellen waren so sauber, als ob der Motor fabrikneu wäre. Die Additive in diesem halben Liter Öl hatten gereicht, um alle Ablagerungen zu lösen.

Seitdem schwöre ich auf Vollsynthetik.

Meine Favoriten: Mobil 1, Shell Helix Ultra, Aral Supertronic und Total Quartz 9000, und zwar jeweils in der Visko-Klasse 0W-40 bzw. 5W-40.

Aber Achtung, nicht jedes Vollsynthetische ist gut:

Ich hab mal den Fehler gemacht, Poweroil aus dem Baumarkt zu kaufen, weils so schön billig war und hab damit einen Ölwechsel bei meinem damaligen Auto (Fiat Panda) gemacht. Obwohl vollsynthetisch, bildeten sich schwarze Schlieren im Öl als Vorläufer von Schwarzschlamm!

Das war mir eine Lehre, beim Öl spart man immer am falschen Ende.

Die Vorteile von Vollsyntheseöl liegen darin, dass es langlebiger ist als Mineralöl, seine guten Qualitäten länger behält, auch in Extremsituationen.

Diese Qualitäten wären z.B. eine bessere und schnellere Schmierwirkung, bessere Reinigungswirkung, besserer Oxidationsschutz des Motors vor aggressiven Säuren, die bei der Verbrennung entstehen und vieles mehr. Die Mehrkosten bei der Anschaffung haben sich manchmal innerhalb eines Ölwechselinvertalls amortisiert, da der Ölverbrauch geringer ist und man meist kein Öl nachfüllen muss zwischen den Ölwechsel.

Ich kenne einen, dessen Wagen soff 1 Liter Öl auf 1000 km, d. h. bis zu seinem Ölwechsel bei 15.000 km hat er 15 Liter Öl nachgekippt. Hauptsache, billiges Öl. Die Umwelt dankt! :-(

Ich konnte ihn nicht davon überzeugen, mal was anderes als 15W-40 zu probieren, weil das in seinem Handbuch stand. Und da stand auch, dass bis zu einem Liter pro 1000 Km normal sind. Also hat er fleissig nachgekippt. Manchen ist eben nicht zu helfen.

Um auch mal gleich mit ein paar weitverbreiteten Irrtümern aufzuräumen, sei noch erwähnt, dass man sehr wohl vollsynthetisches mit mineralischem Öl mischen kann, genauso wie verschiedene API- oder ACEA-Spezifikationen und auch verschiedene Viskositätsklassen. Ebenso stimmt es nicht, dass man bei Motoren nach einer gewissen Zeit nicht mehr von mineralisch auf vollsynthetisch umsteigen kann.

Wichtigtuer setzen eine Menge Hoaxes diesbezüglich in Umlauf, dahingehend, dass Motoren dann reihenweise an verstopften Ölleitungen eingehen oder sturzbachmässig das Öl verlieren, weil sich Dichtungen in Nichts auflösen, etc.

Naja, wer es glauben mag... der wird dann wahrscheinlich auch voller Dankbarkeit gute Bewertungen abgeben. Only bad news are good news.

Teilsynthetischen Ölen traue ich allein schon deswegen nicht über den Weg, weil sich rein theoretisch jedes Mineralöl, in dem sich auch nur ein einziger Tropfen Vollsynthetisches Öl befindet, teilsynthetisch nennen darf. Wie gross der jeweilige Anteil ist, steht nämlich wohlweisslich nirgends. Das riecht mir sehr nach Bauernfängerei.

Zu den API- und ACEA-Klassifikationen nur so viel: Ich halte sie für korrupt. Eine API-, genauso wie eine ACEA-Klassifikation ist käuflich. Beim American Petroleum Institiut z.B. bekommt man für 600 $ + Umsatzbeteiligung am Ölverkauf die Klassifikation verkauft. Zitat:

"Die Schmierstoffhersteller prüfen in Eigenverantwortung (Selbstzertifizierung) Ihre Produkte ab. Eine Listung bei API ist gegen Bezahlung entsprechender Lizenzgebühren (min. 600$ + Umsatzbeteiligung) möglich, und erlaubt die Nutzung des API-„Donut“. Eine Überprüfung der Schmierstoffqualität durch API wird im Unterschied zu den meisten Fahrzeugherstellerfreigaben aber nicht durchgeführt!", nachzulesen hier:

http://www.transalp.de/.../KFZ_schmierstoffe.pdf

Selbst die Schmierstoffhersteller machen kein Geheimnis daraus:

"Die Auslobung der API- und ACEA-Klassifikationen erfolgt weitestgehend in einem sogenannten Selbstzertifizierungssystem. Dem Schmierstoffhersteller wird es dabei selbst überlassen, die in eigener Regie durchgeführten Teste auszuloben.", nachzulesen hier:

http://www.castrol.de/.../m_klassifikation_3.html

Das erklärt auch, wie Billigsvollsynthesetöle (z.B. Poweroil aus dem Baumarkt) zu ihren API SL-Qualifikationen kommen.* (Fortsetzung im 2. Teil)

Eins vorneweg: Ich bin kein reicher Snob, sondern fahre jetzt eine 13 Jahre alte Klapperkiste (Citroen BX 16), gekauft vom Schrotthändler, doch mit 2 Jahren TÜV - und solange sollte das Teil noch halten. Dennoch, oder gerade deswegen, habe ich mal Mobil 1 ausprobiert.

Aber der Reihe nach: Der Motor hatte beim Kauf schon über 157.000 KM und die rabenschwarze Brühe tropfte kaum noch vom Ölmessstab, so sehr war sie eingedickt.

Also als erstes Öl gewechselt. Dazu kaufte ich für 22 € das LiquiMoly 10W-40 (Finger weg!) im 5 Literkanister. Der Motor klapperte ab und zu, und schon nach 5000 KM hatte sich am Öleinfülldeckel eine helle, wachsartige Schicht gebildet.

Jetzt kommts:

Da ich nach 5000 KM eh Öl nachfüllen musste und die freie Tankstelle dieses Mobil 1 (0W-40) für 12,50 € in der Literdose anbot, welches ich kurz vorher bei Esso für 19 € nochwas gesehen hatte, griff ich kurzentschlossen zu und kippte einen Liter in den Motor, um ihm was Gutes zu tun.

Was dann geschah, hat mich zuerst erschrocken: Auf dem Nachhauseweg qualmte mein Auto so stark aus dem Auspuff, dass ich dachte: "Na klasse, jetzt wird das gute teure Öl einfach verbrannt, vielleicht war es doch zu dünn?"

Aber am nächsten Tag hat sich das Qualmen nach dem Warmfahren gelegt und mir fiel auch auf, dass der Motor gar nicht mehr klapperte. Und je länger ich fuhr, umso weicher schien der Motor zu laufen. Nach ein paar Wochen öffnete ich den Öleinfülldeckel - und siehe da: Die helle, wachsartige Schicht war weg!

Das würde auch das kurzzeitige Qualmen erklären: Die Additive in dem guten Öl haben die Ablagerungen aufgelöst und diese wurden verbrannt.

Das Öl hat mich voll überzeugt: Der Motor läuft leiser, der Ölverbrauch hat abgenommen (vorher 1 Liter auf 5000 KM, jetzt nur noch ca. ein viertel Liter auf die gleiche Entfernung), ich schone somit die Umwelt und meinen Geldbeutel und meinen Motor.

Und das lediglich durch das Auffüllen von nur einem Liter Mobil 1! Wers nicht glaubt, solls ausprobieren!

Nochwas:

Vor dieser Mobil 1-Ölkur lief mein Wagen mit Müh und Not 170 km/h, obwohl 176 km/h im Brief stehen, jetzt jedoch fast 180! Ich erkläre mir das dadurch, dass die Kolbenringe in der Kolbennut mit Ölkohle verbacken waren, was zu schlechter Kompression und somit Leistungsverlust führte, die Additive in dem guten Öl die Ölkohle jedoch auflösten, die Kolbenringe dadurch frei wurden und nun zur Zylinderwandung hin wieder richtig abdichten. Fazit: Mehr Leistung und geringerer Ölverbrauch.

Was viele Motorölzusätze nur versprechen: Dieses Motoröl hält es.

Übrigens:

Mobil 1 (0W-40) ist Erstbefüllöl bei Porsche, Aston Martin und AMG! Lasst euch also nicht kirre machen von Leuten, die Bedenken haben, dass bei so einem dünnen Öl der Schmierfilm reissen könnte.

Ebenso gehört ins Reich der Fabeln, dass man bei einem Motor mit hoher Laufleistung kein vollsynt. Öl benutzen sollte, wegen evtl. Verstopfung von Ölkanälen durch losgelöste Ablagerungen. Die gute Dispergierwirkung bewirkt eine Feinstverteilung, welche die Fremdstoffe in Schwebe hält und somit besteht diese Gefahr nicht. Ansonsten wäre Mobil (US-Firma) in den USA längst im Zuge von Schadensersatzprozessen Pleite gegangen.

Merke:

Kein Auto geht an zu gutem Öl kaputt, sondern an zu schlechtem – und kein Auto hat zu viele Kilometer, um ihm gutes Öl zu gönnen!

Im Gegenteil, je mehr Kilometer auf der Uhr stehen, umso nötiger ist gutes Öl, umso dankbarer reagiert der Motor darauf. Da kann das gute Motoröl dann zeigen, was in ihm steckt.

Und wenn jetzt der Einwand kommt:

„Aber im Handbuch meines alten Golf, meines Ford Granada, meines Opel Rekord, meines sonstwas steht doch 15W-40!!“, dann soll sich derjenige bitte mal daran erinnern, ob es damals, als diese Autos konstruiert wurden, es überhaupt 0W-40er Öle gab. Was es damals nicht gab, kann logischerweise auch nicht im Handbuch stehen! Das ist so, als würde ein Arzt es ablehnen, moderne Arzneimittel zu verschreiben, weil es zu Zeiten seines Studiums diese nicht gab.

Was ich auch nicht mehr hören kann, sind die gutgemeinten Ratschläge einiger selbsternannter Spezialisten: „Bleib einfach bei dem Öl, das vorher drin war“ (und wenn’s die letzte Brühe war…)

Ich jedenfalls habe es mir abgewöhnt, mit solch ewiggestrigen Zeitgenossen zu diskutieren, die nach dem Motto zu gehen scheinen: „Was der Bauer nicht kennt, isst er nicht!“

Natürlich ist es diesen auch ein Gräuel, Vollsynthetiköl mit Mineralöl zu mischen, 10W-40er mit 0W-40er, verschiedene Güteklassen, etc.

Tja, was soll ich sagen, die scheinen ein ideologisches Problem damit zu haben, so in etwa: Nurr rrasserreines Öl darrf in meinem Motorr sein, jawollja!!!

Nun gut, ich glaube, ich schweife etwas ab... ;-)

Fakt ist, alle Motoröle sind miteinander mischbar, und Fakt ist, dass beim Auffüllen mit besserem Öl sich die Qualität verbessert und beim Mischen mit schlechterem Öl sich verschlechtert. Klar, eine komplette Füllung mit besserem Öl ist das Optimum. Aber in meinem Fall ist das eh nicht nötig, denn ich fahre keinen Aston-Martin Sportwagen, sondern eine alte Franzosenschaukel.

Und dafür reichen die Additive, die in einem Liter Mobil 1 drin sind. Und dafür reicht auch mein Geldbeutel.** (-->)

106543 weitere Antworten
Ähnliche Themen
106543 Antworten

@lanova, @Enzo F:

Genau aus diesem Grund habe ich ja meinen zugegeben subjektiven Eindruck geschildert: Ich stehe solchen Aussagen grundsätzlich auch sehr skeptisch gegenüber und halte sie i. a. für Wunschdenken bzw. die sprichwörtliche, sich selbst erfüllende Prophezeiung von Öl-"Fanatikern" (zu denen ich mich nicht zähle :D).

Ich selbst habe auch bisher [n]noch nie einen Unterschied im Geräuschbild eines Motors nach einem Ölwechsel feststellen können, selbst als ich versehentlich einmal das 15.000-km-Wechselintervall des teilsynthetischen 10W-40 Öls auf 20.000 km überzogen hatte!

Ich will aber gar nicht in Abrede stellen, daß ich diesmal sehr genau hingehört habe. Trotzdem war der Unterschied eklatant, nicht nur "könnte schon sein"!

Gut, aber egal wie es wirklich ist: Das war ja auch nicht der Grund, warum ich umgestiegen bin. Insofern ist es mir jetzt egal, ob es wirklich so ist oder ob ich es mir mehr eingebildet habe. Meine mit dem Wechsel verbundene Erwartung habe ich ja schon in meinem letzten Beitrag geschildert.

 

Zum ADAC-Test:

Na jedenfalls ist das besser als gar nichts! NIch denke schon, daß der ADAC hier insbesondere eine Dienstleistung (Hintergrund-Information) für seine Mitglieder zum Ziel hatte. Natürlich muss man bei jedem Test hinterfragen, wer der Ausführende und wer der Auftraggeber ist und in welcher Beziehung die beiden zueinander stehen bzw. ob eine "ideologische Brille" den neutralen Blick vernebelt. Da reicht ja schon eine geschaltete Anzeigenserie, und schon ist die scheinbar "neutrale" Publikation gar nicht mehr so neutral gegenüber einem Hersteller oder Vertreiber.

So ähnlich ist es hier ja auch mit unserer "Institution Sterndocktor": Ich glaube ihm (immer noch ;)) seine idealistischen Motive wenn er einige Produkte von Mobil und Megol empfiehlt - auch wenn MB offensichtlich mit Mobil / Exxon (zumindest) werbemäßig verbandelt ist! Für eine reine Werbung wäre sein Stil mit Hintergrundinfos und die Erklärung von Zusammenhängen, vor allem in dem Umfang, viel zu aufwändig im Verhältnis zum Ertrag.

 

@martins42:

Daß das LM Motor-Protect nicht getestet wurde, wundert mich nicht. Offensichtlich hatte der ADAC Produkte ausgewählt, deren Wirkungslosigkeit bei Hinterfragung mit ein wenig Fachwissen auf der Hand lag. Und so sieht ja dann auch das Ergebnis aus. Zusatzmittel mit angeblichem Spritspar-Effekt gibt es ja nun von unterschiedlichen Herstellern wie Sand am Meer. Da musste schon eine Auswahl getroffen werden. Na ja, und für die (noch) nicht ADAC-getesteten Mittel haben wir ja "unseren eigenen" Experten ...

 

@skynetworld:

Das ist bestimmt ein recht komplexes Thema. Denn was heißt hier schon "Motorblock"? Der wird sich auch nicht gleichmäßig an allen Stellen erwärmen, sondern da gibt es Zonen, die eher ihre Verharrungstemperatur erreichen und Zonen, die diese erst etwas später erreichen. Zudem gibt es hier natürlich auch heißere und kühlere Bereiche, genauso, wie das Öl Im Zylinderkopf sicherlich heißer ist, als unten in der Ölwanne.

Keramikkolben bzw. damit beschichtete Kolben gab es schon vor vielen Jahren im Versuch. Wenn die also immer noch keinen Eingang in die Serienfertigung gefunden haben, liegt das entweder an weiter bestehenden technischen Problemen oder - ganz profan - an wirtschaftlichen Erwägungen. Aber dazu kann ich leider nicht mit Detailwissen dienen.

Schönen Gruß

@ unbreakable

Beim ADAC-Test ging es ja in der Tat nur um einen vermeintlichen Spritspareffekt, nicht z.B. um die EP-Eigenschaften von Mathy, die selbst der Doc nicht in Frage stellt.

>Ich selbst habe auch bisher [n]noch nie einen >Unterschied im Geräuschbild eines Motors nach einem >Ölwechsel feststellen können, selbst als ich versehentlich >einmal das 15.000-km-Wechselintervall des >teilsynthetischen 10W-40 Öls auf 20.000 km überzogen hatte!

Das fällt sogar meiner Frau jedesmal auf, daß er weicher und leiser läuft... auch wenn sie nicht direkt vom Wechsel wußte und erst danach gefragt hat ob ich nen Ölwechsel an ihrem Auto gemacht hätte

 

Gerne können wir über Sinn und Unsinn von Additiven reden, aber wer seine Additive beim Homeshopping verkauft, dem trau ich nicht. Am geilsten fand ich bei dem Test kürzlich den "Klanglack" mit dem das Steuergerät eingesprüht wurde *ggg*

 

Nach momentanem Kenntnis- und Erfahrungsstand sind Additive für mich uninteressant... mein letztes Auto hat mit Top Ölen 300.000km aus dem Ärmel geschüttelt ohne erkennbarem Verschleiß am Motor...der MOtor war quasi im Neuzustand was auch Kompressionsmessung bestätigte.

4-500.000 hätte der Motor sicher gemacht... das Problem war nicht der MOtor sondern der Rest des Autos, so langsam war sehr vielen Teilen die Laufleistung anzumerken und ich mußte immer mehr tauschen um einen zuverlässigen Top Zustand zu halten. Ich weiß nicht, was irgendein Additiv da noch verbessern soll... das Geld ist in einem Top Öl und häufigen Ölwechseln besser angelegt... wenn ich alle 10.000 statt alle 30.000 wechsle hab ich immer genügend Additive im Öl und die machen bei genannten Ölen ihren Job bestens.

Motorverschleiß spielt dann keine Rolle mehr...

Da machen mir andere Zicken heutiger Autos schon eher Sorgen

Zitat:

Original geschrieben von unbrakeable

Zum ADAC-Test:

...bzw. ob eine "ideologische Brille" den neutralen Blick vernebelt. Da reicht ja schon eine geschaltete Anzeigenserie, und schon ist die scheinbar "neutrale" Publikation gar nicht mehr so neutral gegenüber einem Hersteller oder Vertreiber.

Z. B. bei den sog. "Reifen-Tests" vom ADAC ist das übrigens genauso. Da hatte ich schön öfters mal gewettet, dass ich schon vorher sagen kann, wessen Reifen dieses mal am besten abschneiden werden.

Bis auf einmal bin ich da bisher immer richtig gelegen. Mit den Reifen selber hat das übrigens nicht wirklich was zu tun.

Besonders einfach ist das z. b., wenn die ADAC-Einsatzfahrzeuge hauptsächlich auf den Reifen einer bestimmten Marke durch die Gegend rollen, im Heft zuvor u. im betr. dieser Reifenherst. ganzseitige Anzeigen hat, im betr. ADAC-Heft sogar noch eine Werbe-Broschüre vom dem beiliegt u. es dann sogar auch noch eine "Sonderaktion" zw. dem ADAC u. diesem Hersteller gibt.

Da braucht man dann wirklich kein Hellseher mehr sein, um zu wissen, wessen Reifen dieses mal am besten abschneiden werden - und im betr. Fall dann selbstverständlich auch noch in beiden "getesteten" Größen.

O. g. Beispiel habe ich auch nicht erfunden, sondern war das der "Winterreifen-Test" 10/2004. Getestete Dimensionen waren 165/70 R14T u. 205/55 R16H. Der o. g. Hersteller war Conti u. waren da natürlich in beiden Größen die Contis die "Testsieger" (in der kleinen Größe der WC TS 780 u. in der großen der WC TS 810).

Ein Jahr später, also Ende 2005, sind die Reifen von Conti übrigens nur fünfter u. neunter geworden. Waren zwar andere Größen, was aber nicht der (wahre) Grund war. ;) 2005 waren in beiden Größen die Reifen von Goodyear die "Testsieger". Und beim letzten "Test", also jetzt vor kurzem, war der LM20 v. Bridgestone der "Testsieger", der in allen anderen bisherigen "Test" (von anderen Zeitungen) immer eher schlecht weggekommen ist (dieses Mal nur in einer Größe, weil in der zweiten dieses Mal nur Billigreifen "getestet" wurden). ;)

Am meisten verwundert mich dabei aber noch, dass das so wenige Leute durchschauen, obwohl dieses "Spielchen" schon seit "ewigen" Zeiten so abläuft. Andererseits ist das aber wieder gut, weil ich dann auch weiterhin meine Wetten gewinne. ;)

Was die Sache mit den "Spritsparmitteln" beim ADAC betrifft:

Da hat überhaupt kein Test stattgefunden, sondern ist das nur eine Einschätzung von irgendwelchen Leuten, welche meinen, dass sie sich damit auskennen würden.

Bei Dingen wie z. B. "Klanglack" oder "Spritspar-Matten" (welche von unten an den Tank geklebt werden), braucht man aber natürlich weder testen noch sich wirklich damit auskennen. Sondern sollte da jedem durchschnittlich intelligenten Menschen auch so klar sein, dass das Blödsinn ist.

Z. B. bei Einspritzsystem-Reinigern, welche man in den Tank zum Sprit dazu gibt, ist das aber wieder etwas anderes. Bei Bedarf sind die 1. wirklich sinnvoll u. 2. bewirken die dann auch etwas.

Würde ich so einen Reiniger aber bei einem neuen bzw. einem eh sehr sauberen System testen, dann würde ich da natürlich auch keine Spritersparnis feststellen.

Und bei Dingen wie z. B. dem Mathy, brauche ich da auch nichts testen, wenn ich weiß um welche Wirksubstanz es sich dabei handelt. Dass auch das gute, alte ZDDP wirkt, weiß ich ja auch so.

Nur stellt sich da dann die Frage nach der Sinnhaftigkeit. Will ich ein recht einfaches Öl (z. B. ein unlegiertes Einfachstöl) verbessern, dann bewirkt das sogar sehr viel. Nur würde ich da statt Einfachstöl + ZDDP als Sonderzusatz halt lieber gleich ein gescheites nehmen. Ist dann insges. noch besser u. auch noch günstiger!

Wie erst kürzlich erwähnt, wirkt das alte ZDDP gleichzeitig noch als Korrosionsschutz u. Alterschutz-Add., da es auch noch die oxidative Ölalterung verzögert. Ganz aufhalten können das aber nicht einmal die neuesten Adds.

Wenn man dann wie die Mathy-Leute auch noch meint, dass man deshalb das Öl gleich überhaupt nicht mehr wechseln müßte (oder zumin., 100TKM lang), dann kann man nicht ganz dicht sein (dabei ist das ZDDP in älteren Formulierungen eh schon enthalten u. in neueren noch etwas besseres).

Meine, dass ich gar nicht so besoffen sein könnte, um gleich so einen Blödsinn zu verzapfen.

Grüße

P. S. In der "Autozeitung" war mal ein Test versch. Zusätze (u. a. auch von LM) für das nächste Heft angekündigt. Habe mir das Heft dann extra von einer Tanke mitgenommen u. mich schon auf diesen "Test" bei einer Tasse Kaffee gefreut. Und was sehe ich da - NICHTS!. Der im letzten Heft noch angekündigte "Test" nicht (mehr) vorhanden. Wie DAS wohl wieder gegangen ist? ;)

@ Sterndocktor

Sorry, Leute für das OT, aber vielleicht ist das ja auch für andere interessant.

Welchen Reifentests kann man denn nach Deiner Meinung noch Glauben schenken - Stiftung Warentest etwa?

Welchen Reifen fährst Du privat - Marken oder No-Name?

Gruß

Hallo,

die Stiftung Warentest testet afaik zusammen mit dem ADAC.

Thorsten

Zitat:

Original geschrieben von Opterix

... Welchen Reifentests kann man denn nach Deiner Meinung noch Glauben schenken - Stiftung Warentest etwa? ...

Deren Test kann man dann theoretisch auch nicht glauben, da diese den Reifen-Test immer gemeinsam mit dem ADAC (und ich glaube auch noch mit dem ÖAMTC) machen und nur die Ergebnisse in unterschiedlicher Form veröffentlichen.

Jetzt bin ich aber auch ein wenig "vor den Kopf gestoßen", da ich bislang von der Stiftung Warentest eigentlich recht fundierte und vor allem neutrale Tests gewöhnt bin. Mich wundert schon, daß die dann so einen tendenziellen "ADAC"-Test mit unterstützen und -veröffentlichen :confused:. Denn die haben keine Autoflotte, die mit Reifen auszurüsten ist - ja noch nicht einmal Werbung in ihrer Zeitschrift (obwohl die auch am Hungertuch nagen, da der Bund da auch seine Zuschüsse immer mehr kürzt).

Daß mit anscheinend neutralen Tests in unterschiedlichen Medien oft Schindluder getrieben wird, ist ja gang und gäbe (siehe dieses Beispiel hier mit einem Batterietest, in dem eine Bosch-Batterie im VOX-Fernsehen (wohl auch aus Publicity-Gründen) als miserabel dargestellt wurde, sie aber in der entsprechenden Veröffentlichung des ACE erst gar nicht auftauchte. Das Ganze stellte sich erst bei einer Nachfrage beim ACE als "Ausreißer" heraus ...).

Wie Sterndocktor schon sagte: Das Ergebnis des Spritspar-Mittel-Tests war bei der Auswahl dieser Kandidaten ja abzusehen. Ansonsten heißt es bei der Interpretation von Testergebnissen, immer den Verstand einzuschalten und so viele Hintergrundinfos wie möglich zu sammeln.

Schönen Gruß

Zitat:

Original geschrieben von cpu

Hallo.

Bei uns kommt es öfter mal vor, daß unser Fahrzeug (T4 TDI ACV, Chiptuning --> 96KW, 98000KM) nur 1x oder 2x in der Woche gefahren wird.

Ist es in diesem Fall evtl. sinnvoll ein Motoröl zu verwenden, welches stärker haftet (klebt) oder besteht das Problem des "Trockenlaufens" durch die lange Standzeit gar nicht?

Ab welcher Standzeitdauer könnte es hier Probleme geben?

Ölhistorie des Fahrzeugs:

EZ 03/99 Öl?

05/00 bei 15000 KM LL-Öl 10W-40 bei VW im Rahmen der Inspektion

12/01 bei 30000 KM BP Visco 3000 10W-40 bei VW im Rahmen der Inspektion

12/02 bei 44000 KM Valvoline Diesel Turbo 5W-40

09/03 bei 57000 KM Castrol FORMULA RS 0W-40

07/04 bei 69000 KM Castrol FORMULA RS 0W-40

09/05 bei 84000 KM Motul 8100 E-Tech 0W-40

10/06 bei 98000 KM Mobil1 0W-40

Viele Grüße,

Christian

Könnte vielleicht jemand dazu etwas sagen?

So wie ich das verstanden habe, findet das von Mineralölen bekannte Trockenfallen der Schmierstellen im Stand bei den vollsynthetischen und modernen teilsynthetischen Ölen nicht mehr statt. Adhäsionseffekte sorgen dafür, dass die Motorkomponenten benetzt bleiben.

Ob das in einem hochbelasteten Gleitlager für einen hydrodynamischen Keil reicht oder eher Notlauf ist, ist schon wieder ein anderer Schuh.

Außerdem hat ein Öl auch bei niedrigen Temperaturen einen Dampfdruck, ein Teil der Benetzung wird sich im Laufe der Zeit durch Verdampfung von der Oberfläche verabschieden.

Nach welchen Zeiträumen das stehen kritisch wird, offen gesagt keine Ahnung.

Gruss

Die Stiftung Warentest sehe ich seit dem letzten Hundefutter-Test auch mit anderen Augen. Wie da getestet wurde, das können sie sich "in die Pupe schmatzen".

Zitat:

Original geschrieben von Lanova

Die Stiftung Warentest sehe ich seit dem letzten Hundefutter-Test auch mit anderen Augen.

Wonach soll man sich den Reifen denn sonst aussuchen, wenn nicht nach solchen Testergebnissen ?

Nach Profildesign, Preis oder etwa nach Geschmacksrichtung ? :D

Zitat:

Original geschrieben von skynetworld

Nach Profildesign, Preis oder etwa nach Geschmacksrichtung ? :D

Nach der Farbe am besten :D oder hier im Forum lesen oder auch mal reinsehen bei:

http://www.reifentest.com/

Gruss Mad

Viel lustiger finde ich die "Tests" der Auto-BILD, vor allem der peinlich getürkte Test von DaimlerChrysler, wo die Distronic "getestet" wurde und der Trottel von "Redakteur" voll in den Vorderwagen gefahren ist und vergessen hat, dass die Mikrofone noch eingeschaltet waren. War einfach der Brüller, vor allem das herumgedruckse dann bei STERN-TV bei Jauch.

Seitdem ist o.g. "Premiumhersteller" und AUTO-BLÖD bei mir unten komplett durch...

Zitat:

Original geschrieben von M15a

Seitdem ist ... AUTO-BLÖD bei mir unten komplett durch...

Und vorher warst Du bestimmt Abonnent...:rolleyes:

Ich glaube, deine tiefgeistigen Ergüsse will hier eigentlich kaum einer mehr ernsthaft hören. Deine Signatur sagt eigentlich alles über dein Proll-Niveau aus...

Deine Antwort
Ähnliche Themen