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Welches Motoröl?

Hallo,

würd mal wissen wollen, was das beste Motoröl ist? Welche Erfahrungen habt ihr im Bezug auf Motoröl gemacht?

Gruß Gorge

Beste Antwort im Thema

Also ich bin mal vor vielen Jahren einen alten Opel Rekord meines Bruders gefahren, der hatte die 100.000er Grenze längst überschritten. Als ich Öl nachkippen wollte, konnte ich vor lauter Siff die Gleitflächen der Nockenwellen kaum noch erkennen. Um meinem Bruder, bzw. seinem Wagen was Gutes zu tun, habe ich an der Tanke irgendein Vollsynthese-Zeugs gekauft und einen halben Liter reingeleert. Der Wagen lief daraufhin weicher und leiser. Ein paar Wochen später schraubte ich wieder den Öleinfülldeckel auf - und siehe da, die Nockenwellen waren so sauber, als ob der Motor fabrikneu wäre. Die Additive in diesem halben Liter Öl hatten gereicht, um alle Ablagerungen zu lösen.
Seitdem schwöre ich auf Vollsynthetik.

Meine Favoriten: Mobil 1, Shell Helix Ultra, Aral Supertronic und Total Quartz 9000, und zwar jeweils in der Visko-Klasse 0W-40 bzw. 5W-40.

Aber Achtung, nicht jedes Vollsynthetische ist gut:
Ich hab mal den Fehler gemacht, Poweroil aus dem Baumarkt zu kaufen, weils so schön billig war und hab damit einen Ölwechsel bei meinem damaligen Auto (Fiat Panda) gemacht. Obwohl vollsynthetisch, bildeten sich schwarze Schlieren im Öl als Vorläufer von Schwarzschlamm!

Das war mir eine Lehre, beim Öl spart man immer am falschen Ende.

Die Vorteile von Vollsyntheseöl liegen darin, dass es langlebiger ist als Mineralöl, seine guten Qualitäten länger behält, auch in Extremsituationen.
Diese Qualitäten wären z.B. eine bessere und schnellere Schmierwirkung, bessere Reinigungswirkung, besserer Oxidationsschutz des Motors vor aggressiven Säuren, die bei der Verbrennung entstehen und vieles mehr. Die Mehrkosten bei der Anschaffung haben sich manchmal innerhalb eines Ölwechselinvertalls amortisiert, da der Ölverbrauch geringer ist und man meist kein Öl nachfüllen muss zwischen den Ölwechsel.

Ich kenne einen, dessen Wagen soff 1 Liter Öl auf 1000 km, d. h. bis zu seinem Ölwechsel bei 15.000 km hat er 15 Liter Öl nachgekippt. Hauptsache, billiges Öl. Die Umwelt dankt! :-(

Ich konnte ihn nicht davon überzeugen, mal was anderes als 15W-40 zu probieren, weil das in seinem Handbuch stand. Und da stand auch, dass bis zu einem Liter pro 1000 Km normal sind. Also hat er fleissig nachgekippt. Manchen ist eben nicht zu helfen.

Um auch mal gleich mit ein paar weitverbreiteten Irrtümern aufzuräumen, sei noch erwähnt, dass man sehr wohl vollsynthetisches mit mineralischem Öl mischen kann, genauso wie verschiedene API- oder ACEA-Spezifikationen und auch verschiedene Viskositätsklassen. Ebenso stimmt es nicht, dass man bei Motoren nach einer gewissen Zeit nicht mehr von mineralisch auf vollsynthetisch umsteigen kann.

Wichtigtuer setzen eine Menge Hoaxes diesbezüglich in Umlauf, dahingehend, dass Motoren dann reihenweise an verstopften Ölleitungen eingehen oder sturzbachmässig das Öl verlieren, weil sich Dichtungen in Nichts auflösen, etc.
Naja, wer es glauben mag... der wird dann wahrscheinlich auch voller Dankbarkeit gute Bewertungen abgeben. Only bad news are good news.

Teilsynthetischen Ölen traue ich allein schon deswegen nicht über den Weg, weil sich rein theoretisch jedes Mineralöl, in dem sich auch nur ein einziger Tropfen Vollsynthetisches Öl befindet, teilsynthetisch nennen darf. Wie gross der jeweilige Anteil ist, steht nämlich wohlweisslich nirgends. Das riecht mir sehr nach Bauernfängerei.

Zu den API- und ACEA-Klassifikationen nur so viel: Ich halte sie für korrupt. Eine API-, genauso wie eine ACEA-Klassifikation ist käuflich. Beim American Petroleum Institiut z.B. bekommt man für 600 $ + Umsatzbeteiligung am Ölverkauf die Klassifikation verkauft. Zitat:

"Die Schmierstoffhersteller prüfen in Eigenverantwortung (Selbstzertifizierung) Ihre Produkte ab. Eine Listung bei API ist gegen Bezahlung entsprechender Lizenzgebühren (min. 600$ + Umsatzbeteiligung) möglich, und erlaubt die Nutzung des API-„Donut“. Eine Überprüfung der Schmierstoffqualität durch API wird im Unterschied zu den meisten Fahrzeugherstellerfreigaben aber nicht durchgeführt!", nachzulesen hier:

http://www.transalp.de/.../KFZ_schmierstoffe.pdf

Selbst die Schmierstoffhersteller machen kein Geheimnis daraus:

"Die Auslobung der API- und ACEA-Klassifikationen erfolgt weitestgehend in einem sogenannten Selbstzertifizierungssystem. Dem Schmierstoffhersteller wird es dabei selbst überlassen, die in eigener Regie durchgeführten Teste auszuloben.", nachzulesen hier:

http://www.castrol.de/.../m_klassifikation_3.html

Das erklärt auch, wie Billigsvollsynthesetöle (z.B. Poweroil aus dem Baumarkt) zu ihren API SL-Qualifikationen kommen.* (Fortsetzung im 2. Teil)

Eins vorneweg: Ich bin kein reicher Snob, sondern fahre jetzt eine 13 Jahre alte Klapperkiste (Citroen BX 16), gekauft vom Schrotthändler, doch mit 2 Jahren TÜV - und solange sollte das Teil noch halten. Dennoch, oder gerade deswegen, habe ich mal Mobil 1 ausprobiert.

Aber der Reihe nach: Der Motor hatte beim Kauf schon über 157.000 KM und die rabenschwarze Brühe tropfte kaum noch vom Ölmessstab, so sehr war sie eingedickt.
Also als erstes Öl gewechselt. Dazu kaufte ich für 22 € das LiquiMoly 10W-40 (Finger weg!) im 5 Literkanister. Der Motor klapperte ab und zu, und schon nach 5000 KM hatte sich am Öleinfülldeckel eine helle, wachsartige Schicht gebildet.

Jetzt kommts:
Da ich nach 5000 KM eh Öl nachfüllen musste und die freie Tankstelle dieses Mobil 1 (0W-40) für 12,50 € in der Literdose anbot, welches ich kurz vorher bei Esso für 19 € nochwas gesehen hatte, griff ich kurzentschlossen zu und kippte einen Liter in den Motor, um ihm was Gutes zu tun.
Was dann geschah, hat mich zuerst erschrocken: Auf dem Nachhauseweg qualmte mein Auto so stark aus dem Auspuff, dass ich dachte: "Na klasse, jetzt wird das gute teure Öl einfach verbrannt, vielleicht war es doch zu dünn?"
Aber am nächsten Tag hat sich das Qualmen nach dem Warmfahren gelegt und mir fiel auch auf, dass der Motor gar nicht mehr klapperte. Und je länger ich fuhr, umso weicher schien der Motor zu laufen. Nach ein paar Wochen öffnete ich den Öleinfülldeckel - und siehe da: Die helle, wachsartige Schicht war weg!
Das würde auch das kurzzeitige Qualmen erklären: Die Additive in dem guten Öl haben die Ablagerungen aufgelöst und diese wurden verbrannt.

Das Öl hat mich voll überzeugt: Der Motor läuft leiser, der Ölverbrauch hat abgenommen (vorher 1 Liter auf 5000 KM, jetzt nur noch ca. ein viertel Liter auf die gleiche Entfernung), ich schone somit die Umwelt und meinen Geldbeutel und meinen Motor.
Und das lediglich durch das Auffüllen von nur einem Liter Mobil 1! Wers nicht glaubt, solls ausprobieren!

Nochwas:
Vor dieser Mobil 1-Ölkur lief mein Wagen mit Müh und Not 170 km/h, obwohl 176 km/h im Brief stehen, jetzt jedoch fast 180! Ich erkläre mir das dadurch, dass die Kolbenringe in der Kolbennut mit Ölkohle verbacken waren, was zu schlechter Kompression und somit Leistungsverlust führte, die Additive in dem guten Öl die Ölkohle jedoch auflösten, die Kolbenringe dadurch frei wurden und nun zur Zylinderwandung hin wieder richtig abdichten. Fazit: Mehr Leistung und geringerer Ölverbrauch.
Was viele Motorölzusätze nur versprechen: Dieses Motoröl hält es.

Übrigens:
Mobil 1 (0W-40) ist Erstbefüllöl bei Porsche, Aston Martin und AMG! Lasst euch also nicht kirre machen von Leuten, die Bedenken haben, dass bei so einem dünnen Öl der Schmierfilm reissen könnte.
Ebenso gehört ins Reich der Fabeln, dass man bei einem Motor mit hoher Laufleistung kein vollsynt. Öl benutzen sollte, wegen evtl. Verstopfung von Ölkanälen durch losgelöste Ablagerungen. Die gute Dispergierwirkung bewirkt eine Feinstverteilung, welche die Fremdstoffe in Schwebe hält und somit besteht diese Gefahr nicht. Ansonsten wäre Mobil (US-Firma) in den USA längst im Zuge von Schadensersatzprozessen Pleite gegangen.

Merke:
Kein Auto geht an zu gutem Öl kaputt, sondern an zu schlechtem – und kein Auto hat zu viele Kilometer, um ihm gutes Öl zu gönnen!

Im Gegenteil, je mehr Kilometer auf der Uhr stehen, umso nötiger ist gutes Öl, umso dankbarer reagiert der Motor darauf. Da kann das gute Motoröl dann zeigen, was in ihm steckt.

Und wenn jetzt der Einwand kommt:
„Aber im Handbuch meines alten Golf, meines Ford Granada, meines Opel Rekord, meines sonstwas steht doch 15W-40!!“, dann soll sich derjenige bitte mal daran erinnern, ob es damals, als diese Autos konstruiert wurden, es überhaupt 0W-40er Öle gab. Was es damals nicht gab, kann logischerweise auch nicht im Handbuch stehen! Das ist so, als würde ein Arzt es ablehnen, moderne Arzneimittel zu verschreiben, weil es zu Zeiten seines Studiums diese nicht gab.

Was ich auch nicht mehr hören kann, sind die gutgemeinten Ratschläge einiger selbsternannter Spezialisten: „Bleib einfach bei dem Öl, das vorher drin war“ (und wenn’s die letzte Brühe war…)

Ich jedenfalls habe es mir abgewöhnt, mit solch ewiggestrigen Zeitgenossen zu diskutieren, die nach dem Motto zu gehen scheinen: „Was der Bauer nicht kennt, isst er nicht!“
Natürlich ist es diesen auch ein Gräuel, Vollsynthetiköl mit Mineralöl zu mischen, 10W-40er mit 0W-40er, verschiedene Güteklassen, etc.
Tja, was soll ich sagen, die scheinen ein ideologisches Problem damit zu haben, so in etwa: Nurr rrasserreines Öl darrf in meinem Motorr sein, jawollja!!!
Nun gut, ich glaube, ich schweife etwas ab... ;-)

Fakt ist, alle Motoröle sind miteinander mischbar, und Fakt ist, dass beim Auffüllen mit besserem Öl sich die Qualität verbessert und beim Mischen mit schlechterem Öl sich verschlechtert. Klar, eine komplette Füllung mit besserem Öl ist das Optimum. Aber in meinem Fall ist das eh nicht nötig, denn ich fahre keinen Aston-Martin Sportwagen, sondern eine alte Franzosenschaukel.
Und dafür reichen die Additive, die in einem Liter Mobil 1 drin sind. Und dafür reicht auch mein Geldbeutel.** (-->)

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Zitat:

Original geschrieben von lmclehmann


Das würde ja bedeuten, das es zu einem Stillstand des Verschleißes kommt.

Schön dass du zur selben Schlussfolgerung gekommen bist. 🙂

Den Ausführungen folgend kommt man eben dahin, dass es da nur extrem kurzfristig mal zu einer Verschleisssituation kommen kann, und ergo dass eine überhohe Dosierung der Additive für diesen Einssatzzweck durchaus sinnreich sein kann.

Zitat:

Original geschrieben von lmclehmann


Ich habe selbst diverse Messungen mittels (verdammt teurer) RNT-Technik am befeuertem Motor gemacht (Verschleißuntersuchungen am Ventiltrieb). Der Aufbau einer Schutzschicht hätte in der Tat die Konsequenz, einen Verschleiß von Null zu messen; aus der Systematik der RNT Technik heraus kann man einen Verschleiß von Null nur messen, wenn es an dem aktivierten Bauteil keinen Verschleiß gibt, weil sich nichts bewegt, oder weil es von einem "Schutzschild" umhüllt ist. [...]

Ich glaube dir, dass du das gemessen hast. Da andererseits diese These mit der Oberflächenschicht hier doch recht massiv vertreten wird, stellt sich die Frage, ob man eigentlich von den gleichen Bedingungen, sprich denselben Additiven, spricht.

War das ein Mobil 1 was du da gemessen hast oder was anderes?

Zitat:

Original geschrieben von lmclehmann


Was nichts an der Aussage ändert 😉: wer will tatsächlich über Wohl und Wehe eines solchen Produktes eine haltbare Aussage machen, ohne dies reproduzierbar nachzuweisen?

Ich kann nur mit einer gewissen naturwissenschaftlichen Grundbildung Aussagen auf Plausibilität prüfen. Wenn man mir sagt, dass chemische EP-Additive und Friction-Modifier nur mit den Korrosionsschutz-Additiven (die an dieser Stelle nicht gebraucht werden) konkurrieren, ist das für mich erstmal plausibel. Effektiv selber testen kann ich es eben nicht.

Andererseits ist rein messtechnisch auch unbelegt, ob ein Mobil 1 für meinen Diesel-Trecker taugt (wenn man so prinzipiell argumentiert). Das ist nun nicht die Zielgruppe für das Produkt, die Testszenarien haben da wohl eher andere Schwerpunkte. 😉

Gruss

Zitat:

Original geschrieben von Sterndocktor


@martins42:

Mit den empfohlenen überlebt ein normaler Motor doch eh schon alles andere am Fahrzeug, und das auch noch bei bester "Gesundkeit" - regelmäßige Wartung u. einigermaßen vernünftige Behandlung immer vorausgesetzt.

Wozu also noch besser, als für den betr. Motor sinnvoll?

Sogar ich überlege jedes Mal wenn ich Motoröl kaufe (egal ob für mich selber oder für jemand anderen), obs wirklich das M1 sein muß - wo ich für den 4L-Kanister aktuell genau 40€ bezahle. Oder obs nicht auch das 5W-40er v. Fuchs genauso tut - welches ich schon für genau die Hälfte bekomme (ebenfalls bei einem Teilehändler vor Ort).

Grüße

Für exakt diese Formulierung hinsichtlich (man verzeihe es mir) "MOBIL M1 - Wahn" wurde ich vor einiger Zeit in diesem Thread fürchterlich (verbal) verhauen. Danke für diese klaren, ehrlichen Worte.

Zitat:

Original geschrieben von martins42


Schön dass du zur selben Schlussfolgerung gekommen bist. 🙂
Den Ausführungen folgend kommt man eben dahin, dass es da nur extrem kurzfristig mal zu einer Verschleisssituation kommen kann, und ergo dass eine überhohe Dosierung der Additive für diesen Einssatzzweck durchaus sinnreich sein kann.

Nein, man misst ständig einen Verschleiß, egal ob ein Motor zwei oder zwanzig Stunden läuft. Es kommt eben nicht mal eben zu einer kurzfristigen Verschleißsituation. Der Vorgang des Verschleißens ist bei einem Verbrennungsmotor kontinuierlich. Im Nanometerbereich zwar, aber messbar vorhanden. Wie ich bereits geschrieben habe, variiert der Verschleiß je nach betrachtetem Bauteil und der motorischen sowie rheologischen Randbedingung - aber er ist da. Ständig und stets.

Zitat:

Ich glaube dir, dass du das gemessen hast. Da andererseits diese These mit der Oberflächenschicht hier doch recht massiv vertreten wird, stellt sich die Frage, ob man eigentlich von den gleichen Bedingungen, sprich denselben Additiven, spricht.
War das ein Mobil 1 was du da gemessen hast oder was anderes?

Ich will mal so sagen; das Öl welches ich gefahren habe war eins nach VW 50700. Also ein relativ niedrig legiertes Öl hinsichtlich EP-Zusätze, da es ein so genanntes Low Saps/Low Ash Öl ist. Allerdings variierte ich innerhalb der Messreihen die Last und Drehzahlpunkte nach einem definiertem Muster und habe somit Verschleißgeschwindigkeitsunterschiede hinsichtlich alterungsbedingter Vorgänge am und im Öl (Rußeintrag, Kraftstoffeintrag, Additivabbau) herrausgefunden. Diese Messungen reichen zu der Vermutung, das man bei einem Mobil M1 ähnliche Tendenzen sehen wird (da die Funktion der Additive sich nicht unterscheitet), die ich aber in absoluten Zahlen nicht ausdrücken kann.

Zitat:

Ich kann nur mit einer gewissen naturwissenschaftlichen Grundbildung Aussagen auf Plausibilität prüfen. Wenn man mir sagt, dass chemische EP-Additive und Friction-Modifier nur mit den Korrosionsschutz-Additiven (die an dieser Stelle nicht gebraucht werden) konkurrieren, ist das für mich erstmal plausibel. Effektiv selber testen kann ich es eben nicht.

Wo du recht hast, hast du recht - daher ist es ja nicht schlecht, das hier eins zwei Experten auf gewissen Spezialgebieten schreiben und Aussagen schlüssig zur Disposition stellen...?!

Zitat:

Original geschrieben von lmclehmann


Nein, man misst ständig einen Verschleiß, egal ob ein Motor zwei oder zwanzig Stunden läuft. Es kommt eben nicht mal eben zu einer kurzfristigen Verschleißsituation. Der Vorgang des Verschleißens ist bei einem Verbrennungsmotor kontinuierlich. [...]

Ich habe durchaus schon beim ersten Mal deine andersartige Darstellung des Sachverhalts verstanden.

Mir ging es nur darum, dass man basierend auf den Informationen die ich bisher (nur) hatte - Aufbau einer Schutzschicht an Mischreibungsstellen - durch induktives Denken eben zu dem Schluss kommte musste, dass es mehr oder weniger zu einer Null-Verschleiss-Situation kommt, da die verschleissende Komponente die vom Additiv generierte Trennschicht ist, die aber sofort wieder regeneriert wird.

Deine Darstellung - nicht Trennschicht, sondern Materialmodifikation - ist komplett neu, falls ich in diesem Thread nicht irgendwas übersehen habe.

Gruss

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... bleibt unter'm Strich aber doch, daß ich mich darüber wundere, daß ein Global Player (und keine Hinterhof-Klitsche) ungestraft behaupten darf, die angegebene Wirksamkeit sei u.a. TÜV-zertifiziert etc.

Da müßte doch hier jeder andere Nutzer von MP auch aufschreien und dagegen angehen, wenn es wirklich Bluff wäre, besonders die, die das Gegenteil beweisen können.

Ergo, Klarheit wurde trotz allem nicht geschaffen.

Zitat:

Original geschrieben von Lanova


... bleibt unter'm Strich aber doch, daß ich mich darüber wundere, daß ein Global Player (und keine Hinterhof-Klitsche) ungestraft behaupten darf, die angegebene Wirksamkeit sei u.a. TÜV-zertifiziert etc.

Wenn man schon wegen so etwas, wie dieser pauschalen "minus 50% Reibungs- u. Verschleiß-Geschichte", gegen einen Anbieter vorgehen würde, nur weil das so pauschal natürlich nicht stimmt u. in Kombi mit einem Spitzenöl man dann bei 0% ist, was sollte man dann mit solchen Anbietern machen, welche total unsinniges bis schädliches verkaufen u. dann den Leuten z. B. sogar noch raten das Öl nicht mehr zu wechseln (wie z. B. den Mathy-Leuten)? Vielleicht Todesstrafe durch Erhängen fordern?

Und was dieses "TÜV-geprüft" betrifft: Laß Dir doch einfach mal diese Berichte zeigen bzw. zusenden u. ließ mal was da genau drin steht, bzw. was da eigentlich geprüft wurde.

Ich kann z. B. auch zum TÜV gehen u. prüfen u. bestätigen lassen, dass durch mein Mittel "nur eine geringe Gefahr besteht, dass ein Auto dadurch sogar explodieren wird". Das ist dann auch "TÜV-geprüft"- oder etwa nicht? 😉

War jetzt nur mal ein Beispiel u. soll das nicht heißen, dass das in den LM-Berichten stehen würde. Sondern sollte das nur ausdrücken, dass in einem solchen "Prüfbericht" alles mögliche stehen kann.

Zitat:

Original geschrieben von martins42


Wenn man mir sagt, dass chemische EP-Additive und Friction-Modifier nur mit den Korrosionsschutz-Additiven (die an dieser Stelle nicht gebraucht werden) konkurrieren, ist das für mich erstmal plausibel.

Bitte nicht gleich wieder verallgemeinern. Das war keine allgemeine Aussage, sondern nur auf das MP bezogen.

Allgemein richtig ist, dass EP/AW-Add. generell mit Korrosionschutz-Add im Wettbewerb stehen. Dass die aber NUR mit dem Korrosionsschutz-Add im Wettbewerb stehen, galt aber nur für das MP u. NICHT generell!

Betr. noch tiefer in die Materie einsteigen:

Halte das für keine gute Idee u. würde das nur wieder unzählige neue Fragen aufwerfen, wo ich mir dann wieder die Finger wund tippen müßte.

Bin ja schon froh, dass ein 0W-40er keine "viel zu dünne Pantherpisse" mehr ist, welche dem Motor nicht nur nichts nützt, sondern sogar schadet. Und statt dessen ein 15W-40er etwas wunderbares wäre.

Oder dass man weiß, dass es auch in jeder Visko-Klasse sehr deutliche Unterschiede gibt, man aber unter den 5W-XX u. 0W-XX mit ACEA A3/B4 viel mehr wirklich gute wie unter den 10W-XX u. erst recht 15W-XX findet.

Und auch, dass es auch unter den XW-30ern sowohl normale nach ACEA A3/B3 o. A3/B4 o. C3 mit HTHS min. 3,5 u. eben auch solche mit A1/B1, A5/B5 bzw. C1 o. C2 mit auf UNTER 3,5 mPas (i. d. R. auf genau 3,0) abgesenkter HTHS-Visko gibt - und letztere NICHT empfehlenswert sind.

Dass selbst das bisher schon geschr. nicht bei allen angekommen ist, zeigt sich z. B. auch daran, dass es immer noch Leute gibt, welche in ihrem VW lieber so ein extrem niedrigviskoses (wie z. b. eben auch die VW-LLII mit 503 00, 506 00, 506 01), verwenden, statt einem normalen nach der VW-LLIII (504 00, 507 00) oder noch besser, einem "gescheiten" unter denen nach der VW 503 01.

Solche Dinge finde ich z. B. viel wichtiger, als bei Additiven noch tiefer einzusteigen. Die genau Formulierung eines bestimmten Öls kann der Kunde doch eh nicht beeinflussen - und braucht er auch gar nicht!

Was er tun kann u. sollte, ist einfach ein "gescheites" Öl zu verwenden u. das dann auch noch rechtzeitig zu wechseln. Mehr kann u. braucht der Kunde nicht zu machen - was das betrifft!

Welche sehr gut sind u. man noch dazu relativ günstig bekommt, also auch ein sehr guten Preis-/Leistungs-Verhältnis haben, wurde auch schon ungefähr "9.384 mal" erwähnt.

Und braucht man sich bei denen auch nicht mehr mit Additiven befassen u. mit "Sonderzusätzen" aus dem Handel schon gleich gar nicht! Und kann man mit den empf. auch gar nichts falsch machen.

Und wo auch die empf. 5W-40er schon gut ausreichend sind, oder es sogar eher das 5W-50er Mobil 1 sein sollte, müßte sich mittlerweile doch auch schon jeder selber beantworten können.

Viel mehr als das wollte ich auch überhaupt nicht erreichen, als ich in diesem Thread hier eingestiegen bin.

Und würde jeder sich auf das wesentliche beschränken, erst mal lesen u. nicht immer gleich drauf los fragen, dann wären wir statt bei über 500 vielleicht bei 15 Seiten u. wäre trotzdem schon alles gesagt was wirklich wichtig ist u. man als Verbraucher wissen sollte.

Gruß

Zitat:

Original geschrieben von Sterndocktor


Betr. noch tiefer in die Materie einsteigen:

Halte das für keine gute Idee u. würde das nur wieder unzählige neue Fragen aufwerfen, wo ich mir dann wieder die Finger wund tippen müßte.

Gruß

Hi,

kannst Du denn bestimmte, aktuelle Literatur empfehlen, die einem da weiterhilft? Oder ist das alles Betriebsgeheimnis?

Gruß
Stefan

PS: Zu Alukurbelgehäusen habe ich hier eine Diss. gefunden: http://deposit.ddb.de/.../dokserv?...

D'accord, Doc, so mag es für 98% der Anwender passen.
Aber in solchen Foren tummeln sich auch ein paar Interessierte mit Sonderanforderungen, weil sie einen Motor unter Sonderebedingungen betreiben.
So habe ich z.B. martins42 mit seinem extremen Kurzstrecken-Betrieb verstanden, und in meinen Fällen geht es einmal um einen technikhistorisch sehr interessanten Stromaggregat-Dieselmotor, der in der Regel nur alle paar Wochen für eine halbe Stunde zur Probe läuft und damit kaum Betriebstemperatur erreicht, zum anderen um ein Hanomag-Diesel-Wohnmobil mit Roots-Lader, das ständig Höchstleistung abgeben muß, da untermotorisiert. Beide stammen übrigens aus den 50er / 60er Jahren.
Da es hier um möglichst langen Erhalt dieser Liebhaberobjekte und deren diametral entgegengesetzten Laufbedingungen geht, möchte man natürlich in die ultimative Trickkiste der Tribologie greifen.

Schade, daß es so wenige Lehrstühle für Tribologie gibt, denn schon in meiner aktiven Schmierstoff-Berufszeit in den 70er Jahren hat das Marketing oft den technisch-rationalen Bereich verlassen und sich den Kunden gegenüber in nebulösen, fast mystischen Behauptungen ergossen.

Was den "unlauteren Wettbewerb" betrifft, so gibt es heute ganze Vereine und Sozietäten, die von morgens bis abends die Medien und das Net nach Verstößen durchforsten.
Ich selbst hatte gerade wegen eines völlig harmlosen formalen Verstoßes bei der Wortwahl innerhalb der Rücktrittklausel (Fernabsatzgesetz) einen Prozeß am Hals, ehe ich PAPP sagen konnte. Dabei kostete mich mein "falscher" Satz (mit dem niemand zu schädigen war) rund 1600,-- Euronen.

Zitat:

Original geschrieben von Lanova


Was den "unlauteren Wettbewerb" betrifft, so gibt es heute ganze Vereine und Sozietäten, die von morgens bis abends die Medien und das Net nach Verstößen durchforsten.
Ich selbst hatte gerade wegen eines völlig harmlosen formalen Verstoßes bei der Wortwahl innerhalb der Rücktrittklausel (Fernabsatzgesetz) einen Prozeß am Hals, ehe ich PAPP sagen konnte. Dabei kostete mich mein "falscher" Satz (mit dem niemand zu schädigen war) rund 1600,-- Euronen.

Ist zwar ziemlich OT. Diese Jungs haben aber mehr Spass und vorallem Traute, Dich abzuziehen, als mit den grossen Jungs zu spielen.

Gruss Mad

PS: Meiner Meinung helfen die ganzen Sondersituationen,wie von Dir beschrieben nicht mehr der Allgemeinheit, sondern sind (wenn auch nicht uninteressante) Einzelschicksale 😉.

Mad, das sehe anders:

Kurzstrecke (also viele Kaltstarts pro Autoleben) und Bleifuß auf der anderen Seite ist analog zu meinen Fällen das Los vieler Fahrzeuge.

D'accord!
Denke, dass Fahrzeuge die 4 mal am Tag für ein paar hundert Meter/wenige KM gestartet werden - Arbeit hin und zurück und Mittags eine Besorgungsfahrt - gar nicht so selten sind. Und dazu halt einmal die Woche eine Langstrecke entweder dienstlich oder privat.
Meine Frau und ich konnten das zumindest soweit optimieren, dass nur ein Fahrzeug mit zum Büro kommt, aber das ungünstige Profil dafür lässt sich nicht vermeiden.

Gruss

@Lanova

Darum wird auf diese Anforderung "Kaltstart udn Kurzstrecke" in diesem Thread auch schon unzählige Male eingegangen 😉.
Ein weiterer Tipp wäre der Einbau einer Standheizung mit Motorvorwärmung, zeit- oder manuell über Fernbedienung geschaltet...kann ich nur wärmstens empfehlen.

Mit Einzelschicksalen meinte ich natürlich das Stromaggregat und der 50er Jahre Hano, wobei ich mich wiederhole und das nicht uninteresserant finde.

Gruss Mad

Werbung MotorProtect

Hi,
noch ein Wort zu den Werbeaussagen von MotorProtect.
Dort wird nirgendwo von Null-Verschleiss oder ähnlichem gesprochen.
Geworben wird mit Verschleissreduzierung und und Leichtlaufeffekt.
Gegenüber einen mineralischen 15W-40 würde ein vollsynthetisches Öl plus MP eine Verschleissreduzierung von 50% bringen. Das vollsynthetische Öl alleine würde nur ca. 25% Verschleissreduzierung im Verhältnis zum mineralischen bringen.
Dabei sind weder das mineralische noch das vollsynthetische Öl namentlich benannt.
Der TÜV Thüringen hat soweit ich das überblicke die Verschleissreduzierung mittels einem AAS über 50.000km ermittelt (mehrere Fahrzeuge im Mittelwert) und entsprechende Verschleissreduzierung bestätigt. Im Schnitt - es werden mehrere Metalle in der Analyse separat gelistet ist da tatsächlich eine Reduzierung um ca. 40% gemessen worden. Das es bei dem Zertifikat um einen _Wirksamkeitsnachweis: geht ist explizit betont, also nicht eine Verträglichkeitsbewertung o.ä.

Denke nicht dass das irgendwie belangbar ist, ich sehe da keine Aussage die nicht haltbar ist. Wobei die Nichtbenennung der konkreten Öle da natürlich den manipulativen Spielraum eröffnet.

Gruss

Hallo Sterndocktor,

Zitat:

Original geschrieben von Sterndocktor


@martins42:

Es gibt da ja etliche versch. Wirksubstanzen. Gibt welche die rein physikalisch wirken u. welche die rein chemisch wirken oder auch auf beide Arten (oder beides kombiniert durch mehrere Wirksubstanzen). Und natürlich gibts auch welche, die in die Oberfläche "diffundieren".

Wollte das aber nicht so vertiefen u. auch nicht unnötig kompliziert machen, sondern so einfach wie mgl., damit es eben jeder versteht. Das mit den "Schutzpölsterchen" stimmt aber wirklich (die sind unter Verschleißbedingungen auch verformbar u. werden die bei Bedarf auch immer wieder neu gebildet).

Ob z. B. das M1 auch noch die Metalloberflächen selber verändert, spielt doch gar keine Rolle.

Um da noch weiter in die Tiefe zu gehen, ist dieses Forum außerdem auch nicht die richtige Plattform, sondern wäre das mehr etwas für ein Wissenschafts-Forum oder eine Freimaurer-Loge. Wenn man Begriffe verwendet, oder etwas über Substanzen u. deren Wirkungsweise schreibt, von denen hier noch keiner etwas gehört hat, ist doch keinem geholfen.

Außerdem müßte man gewisse Kenntnisse voraussetzen, um da richtig einsteigen zu können. Als Anwender u. interessierter Verbraucher muß man das alles aber doch nicht so ganz genau wissen u. verstehen. Sondern reicht es doch eigentlich schon aus, wenn man weiß was gut ist u. was nicht - oder?
[...]

Ich sehe gar keinen Bedarf eklatant weiter in die Tiefe zu gehen, andererseits ist man nach der Lektüre der Beschreibung der Wirkmechaniken schon zuweit vorgedrungen, um sich einfach damit zufrieden zu geben "zu wissen was gut ist u. was nicht". Man gibt sich zwar in der Praxis oft mit so einer simplen Sichtweise der Dinge zufrieden, aus Gründen der eigenen Trägheit, nicht durchdringbare Sachkomplexität etc etc, aber das ist dann letztlich mehr Glaube als Wissen.

Wie ich schon schrieb ist da in Sachen Additivwirksamkeit "der Geist aus Flasche". Da geht es jetzt nicht um "mehr Tiefe", sondern darum dass lmclehmann mit seinen Beiträgen die bisher beschriebene Wirkmechanik negiert.

Und das ist für mich halt schon eine sehr grundsätzliche Sache, mal so überzogen formuliert die Frage worüber man sich dann 3 Jahre lang in diesem und anderen Foren unterhalten hat.

Vielleicht vergleicht er da auch "Äpfel mit Birnen" weil in seinem Testszenario mit dem verwendeten Öl eben der Trennschichteffekt nicht eintreten konnte, aber das kann ich schon wieder nicht mehr bewerten, hinterlässt bei mir ein paar zusätzliche Fragezeichen.

Gruss

PS: Meine Aussage zur (Nicht-)Konkurrenzsituation der Additive war nur auf das MP bezogen, sorry dass ich das nicht explizit schrieb. Andere Additiv-Züsätze sind für mich eh kein Thema.

Na ja, auf so TÜV Gutachten verlasse ich mich nicht ... ich weiß aus der Familie ( Firma) daß das mehr oder weniger nur ne Preisfrage ist und mit solchen Gutachten oft viel Schindluder getrieben wird... es gibt auch Steckerleisten mit CE Zeichen die abrauchen. die Mathy Additive sind ja angeblich auch vom TÜV geprüft...

Ich sehe keinen Grund für MP ... mein letzes Auto lief mit Spitzenölen 300.000km und der Motor zeigte keinen erkennbaren Verschleiß..volle Power, Kompressionswerte eines absolut neuwertigen Motors, geringer Ölverbrauch
Der wäre sicher nochmal 100 oder 200.000km gelaufen...

Also warum soll ich da noch mal Geld ausgeben für MP ?
Das inivestiere ich lieber in häufigere Ölwechsel und sorge so dafür daß immer frisches Öl mit ausreichend "mitgebrachten" Additiven vorhanden ist...

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