Welches Motoröl?

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Hallo,

würd mal wissen wollen, was das beste Motoröl ist? Welche Erfahrungen habt ihr im Bezug auf Motoröl gemacht?

Gruß Gorge

Beste Antwort im Thema

Also ich bin mal vor vielen Jahren einen alten Opel Rekord meines Bruders gefahren, der hatte die 100.000er Grenze längst überschritten. Als ich Öl nachkippen wollte, konnte ich vor lauter Siff die Gleitflächen der Nockenwellen kaum noch erkennen. Um meinem Bruder, bzw. seinem Wagen was Gutes zu tun, habe ich an der Tanke irgendein Vollsynthese-Zeugs gekauft und einen halben Liter reingeleert. Der Wagen lief daraufhin weicher und leiser. Ein paar Wochen später schraubte ich wieder den Öleinfülldeckel auf - und siehe da, die Nockenwellen waren so sauber, als ob der Motor fabrikneu wäre. Die Additive in diesem halben Liter Öl hatten gereicht, um alle Ablagerungen zu lösen.
Seitdem schwöre ich auf Vollsynthetik.

Meine Favoriten: Mobil 1, Shell Helix Ultra, Aral Supertronic und Total Quartz 9000, und zwar jeweils in der Visko-Klasse 0W-40 bzw. 5W-40.

Aber Achtung, nicht jedes Vollsynthetische ist gut:
Ich hab mal den Fehler gemacht, Poweroil aus dem Baumarkt zu kaufen, weils so schön billig war und hab damit einen Ölwechsel bei meinem damaligen Auto (Fiat Panda) gemacht. Obwohl vollsynthetisch, bildeten sich schwarze Schlieren im Öl als Vorläufer von Schwarzschlamm!

Das war mir eine Lehre, beim Öl spart man immer am falschen Ende.

Die Vorteile von Vollsyntheseöl liegen darin, dass es langlebiger ist als Mineralöl, seine guten Qualitäten länger behält, auch in Extremsituationen.
Diese Qualitäten wären z.B. eine bessere und schnellere Schmierwirkung, bessere Reinigungswirkung, besserer Oxidationsschutz des Motors vor aggressiven Säuren, die bei der Verbrennung entstehen und vieles mehr. Die Mehrkosten bei der Anschaffung haben sich manchmal innerhalb eines Ölwechselinvertalls amortisiert, da der Ölverbrauch geringer ist und man meist kein Öl nachfüllen muss zwischen den Ölwechsel.

Ich kenne einen, dessen Wagen soff 1 Liter Öl auf 1000 km, d. h. bis zu seinem Ölwechsel bei 15.000 km hat er 15 Liter Öl nachgekippt. Hauptsache, billiges Öl. Die Umwelt dankt! :-(

Ich konnte ihn nicht davon überzeugen, mal was anderes als 15W-40 zu probieren, weil das in seinem Handbuch stand. Und da stand auch, dass bis zu einem Liter pro 1000 Km normal sind. Also hat er fleissig nachgekippt. Manchen ist eben nicht zu helfen.

Um auch mal gleich mit ein paar weitverbreiteten Irrtümern aufzuräumen, sei noch erwähnt, dass man sehr wohl vollsynthetisches mit mineralischem Öl mischen kann, genauso wie verschiedene API- oder ACEA-Spezifikationen und auch verschiedene Viskositätsklassen. Ebenso stimmt es nicht, dass man bei Motoren nach einer gewissen Zeit nicht mehr von mineralisch auf vollsynthetisch umsteigen kann.

Wichtigtuer setzen eine Menge Hoaxes diesbezüglich in Umlauf, dahingehend, dass Motoren dann reihenweise an verstopften Ölleitungen eingehen oder sturzbachmässig das Öl verlieren, weil sich Dichtungen in Nichts auflösen, etc.
Naja, wer es glauben mag... der wird dann wahrscheinlich auch voller Dankbarkeit gute Bewertungen abgeben. Only bad news are good news.

Teilsynthetischen Ölen traue ich allein schon deswegen nicht über den Weg, weil sich rein theoretisch jedes Mineralöl, in dem sich auch nur ein einziger Tropfen Vollsynthetisches Öl befindet, teilsynthetisch nennen darf. Wie gross der jeweilige Anteil ist, steht nämlich wohlweisslich nirgends. Das riecht mir sehr nach Bauernfängerei.

Zu den API- und ACEA-Klassifikationen nur so viel: Ich halte sie für korrupt. Eine API-, genauso wie eine ACEA-Klassifikation ist käuflich. Beim American Petroleum Institiut z.B. bekommt man für 600 $ + Umsatzbeteiligung am Ölverkauf die Klassifikation verkauft. Zitat:

"Die Schmierstoffhersteller prüfen in Eigenverantwortung (Selbstzertifizierung) Ihre Produkte ab. Eine Listung bei API ist gegen Bezahlung entsprechender Lizenzgebühren (min. 600$ + Umsatzbeteiligung) möglich, und erlaubt die Nutzung des API-„Donut“. Eine Überprüfung der Schmierstoffqualität durch API wird im Unterschied zu den meisten Fahrzeugherstellerfreigaben aber nicht durchgeführt!", nachzulesen hier:

http://www.transalp.de/.../KFZ_schmierstoffe.pdf

Selbst die Schmierstoffhersteller machen kein Geheimnis daraus:

"Die Auslobung der API- und ACEA-Klassifikationen erfolgt weitestgehend in einem sogenannten Selbstzertifizierungssystem. Dem Schmierstoffhersteller wird es dabei selbst überlassen, die in eigener Regie durchgeführten Teste auszuloben.", nachzulesen hier:

http://www.castrol.de/.../m_klassifikation_3.html

Das erklärt auch, wie Billigsvollsynthesetöle (z.B. Poweroil aus dem Baumarkt) zu ihren API SL-Qualifikationen kommen.* (Fortsetzung im 2. Teil)

Eins vorneweg: Ich bin kein reicher Snob, sondern fahre jetzt eine 13 Jahre alte Klapperkiste (Citroen BX 16), gekauft vom Schrotthändler, doch mit 2 Jahren TÜV - und solange sollte das Teil noch halten. Dennoch, oder gerade deswegen, habe ich mal Mobil 1 ausprobiert.

Aber der Reihe nach: Der Motor hatte beim Kauf schon über 157.000 KM und die rabenschwarze Brühe tropfte kaum noch vom Ölmessstab, so sehr war sie eingedickt.
Also als erstes Öl gewechselt. Dazu kaufte ich für 22 € das LiquiMoly 10W-40 (Finger weg!) im 5 Literkanister. Der Motor klapperte ab und zu, und schon nach 5000 KM hatte sich am Öleinfülldeckel eine helle, wachsartige Schicht gebildet.

Jetzt kommts:
Da ich nach 5000 KM eh Öl nachfüllen musste und die freie Tankstelle dieses Mobil 1 (0W-40) für 12,50 € in der Literdose anbot, welches ich kurz vorher bei Esso für 19 € nochwas gesehen hatte, griff ich kurzentschlossen zu und kippte einen Liter in den Motor, um ihm was Gutes zu tun.
Was dann geschah, hat mich zuerst erschrocken: Auf dem Nachhauseweg qualmte mein Auto so stark aus dem Auspuff, dass ich dachte: "Na klasse, jetzt wird das gute teure Öl einfach verbrannt, vielleicht war es doch zu dünn?"
Aber am nächsten Tag hat sich das Qualmen nach dem Warmfahren gelegt und mir fiel auch auf, dass der Motor gar nicht mehr klapperte. Und je länger ich fuhr, umso weicher schien der Motor zu laufen. Nach ein paar Wochen öffnete ich den Öleinfülldeckel - und siehe da: Die helle, wachsartige Schicht war weg!
Das würde auch das kurzzeitige Qualmen erklären: Die Additive in dem guten Öl haben die Ablagerungen aufgelöst und diese wurden verbrannt.

Das Öl hat mich voll überzeugt: Der Motor läuft leiser, der Ölverbrauch hat abgenommen (vorher 1 Liter auf 5000 KM, jetzt nur noch ca. ein viertel Liter auf die gleiche Entfernung), ich schone somit die Umwelt und meinen Geldbeutel und meinen Motor.
Und das lediglich durch das Auffüllen von nur einem Liter Mobil 1! Wers nicht glaubt, solls ausprobieren!

Nochwas:
Vor dieser Mobil 1-Ölkur lief mein Wagen mit Müh und Not 170 km/h, obwohl 176 km/h im Brief stehen, jetzt jedoch fast 180! Ich erkläre mir das dadurch, dass die Kolbenringe in der Kolbennut mit Ölkohle verbacken waren, was zu schlechter Kompression und somit Leistungsverlust führte, die Additive in dem guten Öl die Ölkohle jedoch auflösten, die Kolbenringe dadurch frei wurden und nun zur Zylinderwandung hin wieder richtig abdichten. Fazit: Mehr Leistung und geringerer Ölverbrauch.
Was viele Motorölzusätze nur versprechen: Dieses Motoröl hält es.

Übrigens:
Mobil 1 (0W-40) ist Erstbefüllöl bei Porsche, Aston Martin und AMG! Lasst euch also nicht kirre machen von Leuten, die Bedenken haben, dass bei so einem dünnen Öl der Schmierfilm reissen könnte.
Ebenso gehört ins Reich der Fabeln, dass man bei einem Motor mit hoher Laufleistung kein vollsynt. Öl benutzen sollte, wegen evtl. Verstopfung von Ölkanälen durch losgelöste Ablagerungen. Die gute Dispergierwirkung bewirkt eine Feinstverteilung, welche die Fremdstoffe in Schwebe hält und somit besteht diese Gefahr nicht. Ansonsten wäre Mobil (US-Firma) in den USA längst im Zuge von Schadensersatzprozessen Pleite gegangen.

Merke:
Kein Auto geht an zu gutem Öl kaputt, sondern an zu schlechtem – und kein Auto hat zu viele Kilometer, um ihm gutes Öl zu gönnen!

Im Gegenteil, je mehr Kilometer auf der Uhr stehen, umso nötiger ist gutes Öl, umso dankbarer reagiert der Motor darauf. Da kann das gute Motoröl dann zeigen, was in ihm steckt.

Und wenn jetzt der Einwand kommt:
„Aber im Handbuch meines alten Golf, meines Ford Granada, meines Opel Rekord, meines sonstwas steht doch 15W-40!!“, dann soll sich derjenige bitte mal daran erinnern, ob es damals, als diese Autos konstruiert wurden, es überhaupt 0W-40er Öle gab. Was es damals nicht gab, kann logischerweise auch nicht im Handbuch stehen! Das ist so, als würde ein Arzt es ablehnen, moderne Arzneimittel zu verschreiben, weil es zu Zeiten seines Studiums diese nicht gab.

Was ich auch nicht mehr hören kann, sind die gutgemeinten Ratschläge einiger selbsternannter Spezialisten: „Bleib einfach bei dem Öl, das vorher drin war“ (und wenn’s die letzte Brühe war…)

Ich jedenfalls habe es mir abgewöhnt, mit solch ewiggestrigen Zeitgenossen zu diskutieren, die nach dem Motto zu gehen scheinen: „Was der Bauer nicht kennt, isst er nicht!“
Natürlich ist es diesen auch ein Gräuel, Vollsynthetiköl mit Mineralöl zu mischen, 10W-40er mit 0W-40er, verschiedene Güteklassen, etc.
Tja, was soll ich sagen, die scheinen ein ideologisches Problem damit zu haben, so in etwa: Nurr rrasserreines Öl darrf in meinem Motorr sein, jawollja!!!
Nun gut, ich glaube, ich schweife etwas ab... ;-)

Fakt ist, alle Motoröle sind miteinander mischbar, und Fakt ist, dass beim Auffüllen mit besserem Öl sich die Qualität verbessert und beim Mischen mit schlechterem Öl sich verschlechtert. Klar, eine komplette Füllung mit besserem Öl ist das Optimum. Aber in meinem Fall ist das eh nicht nötig, denn ich fahre keinen Aston-Martin Sportwagen, sondern eine alte Franzosenschaukel.
Und dafür reichen die Additive, die in einem Liter Mobil 1 drin sind. Und dafür reicht auch mein Geldbeutel.** (-->)

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*Doppelpost*

Sorry, aber Deine war nicht gemeint, die ist zu einfach! 😁

Zitat:

Original geschrieben von Sterndocktor


...Konstruktionen, wie z. B. der neue 1,4L von VW, der mit einer Kombi aus Kompressor u. Turbo auf 170 PS gepuscht wurde, wird es von uns aber nicht geben. Hier können wir auch keinen Sinn u. Nutzen erkennen. ... Wenn wir etwas machen, dann muß das schon auch einen Sinn ergeben und einen Vorteil haben! ...

Na na na! Wer nimmt denn hier in Anspruch, im Besitz der absoluten Weisheit zu sein - gerade wenn es um technische Lösungswege geht?

Diese Einstellung ehrt zwar MB, aber die wird man auch anderswo wiederfinden! Manchmal kommt man eben in verschiedenen Firmen zu unterschiedlichen Schlüssen, was "einen Sinn ergibt". Und da kann man dann logischerweise auch schon 'mal daneben liegen. Beispiel (Zitat aus dem Test integrierter Kindersitze von Auto-Bild und ADAC):

"Zwei der drei getesteten Integrierten schnitten sogar schlechter ab. Die Lösungen von Ford und Mercedes-Benz kamen in der Gesamtnote nur auf ein Ausreichend und ein Befriedigend. Lediglich der Passat-Sitz schafft ein Gut, wie auch die beiden konventionellen Kindersitze von Concord und Römer."

Nicht zuletzt arbeiten ja auch nicht nur Ingenieure an Lösungen, sondern da haben ja auch noch Designer, Kostenrechner, Marketingleute etc. ihre Finger im Spiel. Und was da am Ende herauskommt, hängt dann oft von den zu der Zeit bei diesem Hersteller aktuellen Prioritäten ab.

Ansonsten schätze ich Deine sachkundigen, für alle VW-Fahrer hilfreichen Beiträge. Nur manchmal geht eben der "Stern" mit Dir durch 😉 .

Schönen Gruß

Über das Konzept des TSI und die praktischen Vorteile des Motors mag man geteilter Meinung sein, aber immerhin hat der TSI beim "International Engine of the Year Awards 2006" sogar 2 Auszeichnungen bekommen.

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Noch mal OT - aber versprochen zum letzen mal dazu und hier nur zur Richtigstellung:

Zitat:

Original geschrieben von TD-Pilot


Über das Konzept des TSI und die praktischen Vorteile des Motors mag man geteilter Meinung sein, aber immerhin hat der TSI beim "International Engine of the Year Awards 2006" sogar 2 Auszeichnungen bekommen.

Das stimmt so nicht ganz. Dort ging es um den 2,0 l TFSI mit 147 kW, wie er im Golf GTI verbaut wird. Das ist aber ein reiner Turbomotor mit Benzin-Direkteinspritzung. Einen zweiten Lader (Kompressor) wie der 1,4 l TSI-Twincharger (O-Ton VW), den Sterndocktor erwähnte, hat der nicht.

Und es sind auch keine 2 Auszeichnungen, sondern der Motor hat diese jährliche Auszeichnung ("International Engine of the Year Awards"😉 zum zweiten mal in Folge gewonnen 😉 .

Aber ich wollte hier keine Diskussion um ein Motor-Prinzip anfangen. Es ging mir nur um "Sinn", der hinter jedem Konzept steckt.

Zurück zum Öl, bitte!

Schönen Gruß

Was Auszeichnungen bei irgendwelchen Events von Branchenorganisationen angeht, so habe ich da bereits soviel gesehen und erlebt, daß ich darauf nicht wirklich viel gehen würde.

Immerhin ist die Idee Turbo und Kompressor zu kombinieren ja nicht schlecht, zumal man damit das Turbooch vermeidet und trotzdem bei hohen Drehzahlen die Energie der Abgase nutzen kann. Andererseits kauft man aber auch die Nachteile beider System ein und vielleicht wollte die Ingenieure ja auch die modernene Turbos nehmen und es wurde dann von den Rotsiften verboten.

Sterndocktor, hoffentlich werden dann auch die Werkstätten gut mit der komplizierten Technik klarkommmen oder besser diese nicht so oft reparieren müssen. Eine hohe Verdichtung bzw. ein hoher Mitteldruck ist natürlich zur besseren Kraftstoffausnutzung immer wünschenswert und sicher der richtige Weg, gerade auch wenn man das Potential alternativer Kraftstoffe wie Ethanol und Gas ausnutzen möchte. Wieviel % Ethanol vertragen eigentlich heutige MB Serienmotoren? 5% ist ja schon in vielen Kraftstoffen enthalten. Welchen Einfluß hat das Ethanol im Benzin auf die Schmierung?

In Brasilien baut GM einen 1.0l Flexmotor mit der Verdichtung von 12.6:1, der aber mit Benzin (mit 20% Ethanolanteil) betrieben bei Belastung oft von der Klopfregelung 'eingefangen' werden muß. Dann ist Wirtschaftlichkeit natürlich schnell den Bach runter.

@unbrakeable:

Wie man jetzt von Motorenkonzepten auf Kindersitze kommt, ist mir schon ein ziemliches Rätsel. 🙄

Mit denen habe ich ja auch nichts zu tun. Sondern geht es, wenn ich so etwas schreibe, dabei eben immer um die Motoren. Evtl. noch um Getriebe, aber eben ganz sicher nicht um Kindersitze (ist natürlich schon wichtig, sogar sehr, aber halt nicht mein Bereich).

Damit Du etwas besser verstehst, warum uns da das Verständnis für dieses "geniale" VW-Konzept fehlt, hier zum Vergleich mal die Sprit-Verbräuche bei höheren Geschwindigkeiten - von eben diesem "tollen" VW-Motor und einer C-Klasse.

Erste Zahl ist dabei immer der Golf GT 1.4 TSI u. die zweite für einen C180 Kompressor (Verbrauch auf 100km in L):

bei 130km/h: 8,7 / 8,2
bei 150km/h: 10.6 / 8,8
bei 180km/h 13,9 / 10,0
bei 200km/h 16,4 / 12,7
bei V-Max (= beim Golf 220 u. beim C180 223km/h) : 20,5 / 18,1

Vielleicht kannst Du mir da ja nochmal erklären, was an diesem VW-Konzept so toll ist? 🙄

@Holt: Was die Sache mit dem Ethanol betrifft (mancher würde das lieber selber trinken 😉 ):

Dass Ethanol eine äußerst bescheidene Schmierfähigkeit hat, sollte eigentlich klar sein. Nicht nur deshalb kann man das aber nicht einfach so tanken. Bei einer höheren Menge oder gar pur, würde auch die Gemischbildung "hinten u. vorne" nicht mehr passen.

Weil beim Benzin das stöchiometrische Verhältnis (Lambda=1) eben bei 14,7 : 1. liegt. Und beim Ethanol dagegen bei 9 : 1 - was jeweils das ideale Luft-/Sprit-Verhältnis betrifft.

Je magerer das Gemisch, desto höher die Verbrennungstemp. und desto mehr Stickoxide entstehen. Bei einem ganz geringen Ethanol-Anteil kann das die Abgasregelung noch ausgleichen, bei einem höheren dann aber nicht mehr!

Wir haben aber eine Initiative ins Leben gerufen, damit die Ottos (nicht nur unsere sondern generell) künftig hierzulande so ausgelegt werden, dass die einen Ethanol-Anteil bis zu 10% problemlos vertragen.

P. S. Wovon im Ottosprit (vor allem im Super u. SuperPlus) eine ordentliche Menge enthalten ist, ist ETBE. Das ist auch eine "Biokomponente", aber wieder etwas anderes. Wird vor allem zur Verbesserung der Klopffestigkeit dazu gegeben.

Zitat:

Original geschrieben von Sterndocktor


[BVielleicht kannst Du mir da ja nochmal erklären, was an diesem VW-Konzept so toll ist? 🙄

Das es auf dem Papier,beim Normverbrauch,gut aussieht?

Mein Schlachtschiff braucht laut BC bei Höchstgeschwindigkeit auch noch keine 20L und der 2.0 Mondeo ist von der Getriebeabstufung sicher nicht auf sparen ausgelegt,jedenfalls nicht auf der Autobahn.
😉 Aber so ein Turbo braucht eben sein Extraschlückchen zur Kühlung wenn er voll arbeiten soll.😁 ISt ja beim Menschen auch nicht anderst.

Ich halte zwar auch nichts von der VW-Nähmaschine aber der Vorteil mit dem Verbrauch liegt doch nur dann vor, wenn man kein oder nur wenig Gas gibt.

Das sollte doch der Vorteil vom downsizing sein oder hab ich da was falsch verstanden?

Außerdem dürfte der TSI bei höherer Last sehr fett laufen, da er bedingt durch die hohe Verdichtung auch sehr hohe Temperaturen erreichen wird.

Kann mich da noch an den ersten Testbericht in einem bekannten Automagazin erinnern. Nach längerer Vollgasfahrt fing der Motor an zu ruckeln.

Glaub der Verkaufsstart musste deswegen auch um ein halbes Jahr verschoben werden.
Ob der Motor jetzt richtig läuft, keine Ahnung...

Zitat:

Original geschrieben von VRTom


der Vorteil mit dem Verbrauch liegt doch nur dann vor, wenn man kein oder nur wenig Gas gibt.

 

Nen SLR verbraucht bestimmt auch recht wenig wenn man kein Gas gibt. 😉

Gruß

kik

Und wo liegt da jetzt der Sinn und Nutzen, wenn ich in der Stadt vielleicht einen halben L weniger, und dafür dann auf der AB bis zu 4L /100km mehr verbrauche?!

Wenn ich nur mit erhöhter Leerlaufdrehzahl umher tuckere, dann verbraucht auch ein E55 AMG kaum Sprit. Und wenn man den Motor überhaupt nicht startet, dann verbraucht der sogar überhaupt nichts. 😉

Aber man kauft ein Auto doch um damit auch zu fahren - oder?

Wir sollten es damit jetzt aber wieder gut sein lassen, weil das ja auch sehr OT ist. Wollte ja eigentlich nur mal nebenbei erwähnen, dass uns der Sinn u. Nutzen von diesem "kleiner Motor + Kompressor + Turbo-Konzept" bisher verschlossen geblieben ist.

P. S. Dieses Konzept gehört in die gleiche Kategorie wie unsere SBC-Bremse. Kostet einen Haufen Geld in der Entwicklung und bringt dann außer Ärger und noch mehr Kosten nichts ein! 🙄 Und bei diesem VW-Motor kommt eben noch hinzu, dass der Kunde hier nicht mal dann einen Vorteil hat, wenn der richtig funktioniert!

Hallo alle miteinander,

eine super antwort lob und anerkennung 
was es alles über das schmier/kühl mittel oel zu erfahren gibt finde ich echt super, werde es mal bei meinen zwo autos (alfa/vw)beim nächsten oel ausprobieren. gruß vw181

Zitat:

Original geschrieben von Sterndocktor


@unbrakeable:
Dass Ethanol eine äußerst bescheidene Schmierfähigkeit hat, sollte eigentlich klar sein.

Ist die Schmierfähigkeit von Benzin (ohne Additive) denn merklich besser? Und wo braucht man das? Werden die Benzinpumpen denn auch nur mit Benzin geschmiert oder geht es um die Kolbenringe am OT?

Zitat:

Bei einer höheren Menge oder gar pur, würde auch die Gemischbildung "hinten u. vorne" nicht mehr passen.

Weil beim Benzin das stöchiometrische Verhältnis (Lambda=1) eben bei 14,7 : 1. liegt. Und beim Ethanol dagegen bei 9 : 1 - was jeweils das ideale Luft-/Sprit-Verhältnis betrifft.

Deswegen brauchen diese Motoren ja auch mit Alkohol rund 30% mehr, wobei das aber davon abhängt, wie sehr der Motor auf Benzin oder Alkohol ausgelegt ist. Da schwanken etwa die Verdichtungsverhältnisse zwischen 9.7:1 und eben 12.6:1.

Obendrein würde man ja dann bei kühlem Klima mit reinem Alkohol Probleme mit dem Kaltstart haben. Deswegen werden in Schweden und den USA ja auch immer 15% Benzin beigemischt und in Brasilien haben diese Autos einen kleinen Benzintank für den Kaltstart im Motorraum. Der wird aber wohl dann bald durch den Einsatz heizbarer Einspritzdüsen überflüssig werden. Wäre Vorgeheitzten des Benzins nicht auch ein guter Ersatz für die Gemischanreicherung?

Der Kat würde dann zwar nicht so schnell warm, aber man würde damit doch Sprit sparen.

Zitat:

Bei einem ganz geringen Ethanol-Anteil kann das die Abgasregelung noch ausgleichen, bei einem höheren dann aber nicht mehr!

Wir haben aber eine Initiative ins Leben gerufen, damit die Ottos (nicht nur unsere sondern generell) künftig hierzulande so ausgelegt werden, dass die einen Ethanol-Anteil bis zu 10% problemlos vertragen.

Wie gering ist denn das 'ganz gering' bei Motoren aus der Zeit vor dieser Initiative? Selbst um 10% auszugleichen reichen ja schon rund 3% mehr Einspritzmenge. Eigentlich hätte ich da schon mehr Spielraum erwartet.

Hier in Brasilien wurde gerade mal eben wegen der Zwischenerntezeit der Anteil des Ethanols im normalen Kraftstoff von 25% auf 20% verringert. (Pures Benzin gibt es nur für Flugzeuge, ist teuerer und verbleit.)

Zitat:

P. S. Wovon im Ottosprit (vor allem im Super u. SuperPlus) eine ordentliche Menge enthalten ist, ist ETBE. Das ist auch eine "Biokomponente", aber wieder etwas anderes. Wird vor allem zur Verbesserung der Klopffestigkeit dazu gegeben.

Sind das die 5% Biokraftstoff, die ja im Benzin enthalten sein sollen?

hallo,

jetzt muss ich auch mal was zum benzinverbrauch sagen. es war ja bekanntlich die autobild und da kennen wir ja schon genug pannen, wenn ich mal an den crash der s-klasse denke, aber das will man denen ja nicht unbedingt immer unterstellen, deshalb möchte ich dies hier auch nicht tun.

man sollte sich aber die zeitung schon genau durchlesen, wenn man etwas wiedergibt.
frage1: wie wurden die verbräuche ermittelt -> bis auf den cayenne über den den bordcomputer -> super messmethode !!!!

frage2: was ist der unterschied zwischen der c-klasse und dem golf??? -> man vergleiche nur mal den cw-wert beider fahrzeuge, dann die stirnfläche und stellt fest, dass der golf dann doch nicht so rosig sein kann, grade bei hohen geschwindigkeiten, wo die aerodynamik das a und o ist. würde man die verbräuche des golfs und der b-klasse messen, dann wäre ich ja auf das ergebniss der ach so sparsamen mercedesmotoren gespannt. (ach ja ich bin kein golf-fan)

Frage 3: ist euch vielleicht mal aufgefallen, dass der mercedes bei 180 von allen da "getesteten" autos am wenigsten verbraucht??? uch weniger als die diesel da-hmmm....

Und so allgemein bezweifle ich, dass die c-klasse bei 180 wirklich nur 10,0 liter verbraucht (auch wenn es der bordcomputer ausgespuckt haben mag) -> da sollte mercedes dann mal vielleicht bei dem verlag des guiness-buches der rekorde anrufen und mal den sparsamsten benzinmotor bei gegebener geschwindigkeit anmelden.

was ich damit eigentlich sagen wollte, und grade in bezug auf den sternendoc, wundert es mich (zumal er ja wirklich ahnung was autos, motoren, öle usw. hat), dass er so einen vergleich herholt, wobei er doch sonst immer nur von reproduzierbaren und nachvollziehbaren methoden spricht, aber es schien wohl grade zur pr gepasst zu haben...

nichts für ungut, aber ich fand diesen bericht der autobild nicht grade professionell, und das schreiben sie aber auch selbst, deshalb finde ich dass man diesen test nicht unbedingt als argumentationsquelle verwenden sollte

grüsse

Ich denke ihr wisst was ich meine.

Solange man die Leistung nicht abfordert, soll es da ein Verbrauchsvorteil geben. So die theoretische Überlegung und die Argumentation der Turbofahrer mit der Leistung zu einem vergleichbaren Sauger.

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