Welches Motoröl?

Hallo,

würd mal wissen wollen, was das beste Motoröl ist? Welche Erfahrungen habt ihr im Bezug auf Motoröl gemacht?

Gruß Gorge

Beste Antwort im Thema

Also ich bin mal vor vielen Jahren einen alten Opel Rekord meines Bruders gefahren, der hatte die 100.000er Grenze längst überschritten. Als ich Öl nachkippen wollte, konnte ich vor lauter Siff die Gleitflächen der Nockenwellen kaum noch erkennen. Um meinem Bruder, bzw. seinem Wagen was Gutes zu tun, habe ich an der Tanke irgendein Vollsynthese-Zeugs gekauft und einen halben Liter reingeleert. Der Wagen lief daraufhin weicher und leiser. Ein paar Wochen später schraubte ich wieder den Öleinfülldeckel auf - und siehe da, die Nockenwellen waren so sauber, als ob der Motor fabrikneu wäre. Die Additive in diesem halben Liter Öl hatten gereicht, um alle Ablagerungen zu lösen.
Seitdem schwöre ich auf Vollsynthetik.

Meine Favoriten: Mobil 1, Shell Helix Ultra, Aral Supertronic und Total Quartz 9000, und zwar jeweils in der Visko-Klasse 0W-40 bzw. 5W-40.

Aber Achtung, nicht jedes Vollsynthetische ist gut:
Ich hab mal den Fehler gemacht, Poweroil aus dem Baumarkt zu kaufen, weils so schön billig war und hab damit einen Ölwechsel bei meinem damaligen Auto (Fiat Panda) gemacht. Obwohl vollsynthetisch, bildeten sich schwarze Schlieren im Öl als Vorläufer von Schwarzschlamm!

Das war mir eine Lehre, beim Öl spart man immer am falschen Ende.

Die Vorteile von Vollsyntheseöl liegen darin, dass es langlebiger ist als Mineralöl, seine guten Qualitäten länger behält, auch in Extremsituationen.
Diese Qualitäten wären z.B. eine bessere und schnellere Schmierwirkung, bessere Reinigungswirkung, besserer Oxidationsschutz des Motors vor aggressiven Säuren, die bei der Verbrennung entstehen und vieles mehr. Die Mehrkosten bei der Anschaffung haben sich manchmal innerhalb eines Ölwechselinvertalls amortisiert, da der Ölverbrauch geringer ist und man meist kein Öl nachfüllen muss zwischen den Ölwechsel.

Ich kenne einen, dessen Wagen soff 1 Liter Öl auf 1000 km, d. h. bis zu seinem Ölwechsel bei 15.000 km hat er 15 Liter Öl nachgekippt. Hauptsache, billiges Öl. Die Umwelt dankt! :-(

Ich konnte ihn nicht davon überzeugen, mal was anderes als 15W-40 zu probieren, weil das in seinem Handbuch stand. Und da stand auch, dass bis zu einem Liter pro 1000 Km normal sind. Also hat er fleissig nachgekippt. Manchen ist eben nicht zu helfen.

Um auch mal gleich mit ein paar weitverbreiteten Irrtümern aufzuräumen, sei noch erwähnt, dass man sehr wohl vollsynthetisches mit mineralischem Öl mischen kann, genauso wie verschiedene API- oder ACEA-Spezifikationen und auch verschiedene Viskositätsklassen. Ebenso stimmt es nicht, dass man bei Motoren nach einer gewissen Zeit nicht mehr von mineralisch auf vollsynthetisch umsteigen kann.

Wichtigtuer setzen eine Menge Hoaxes diesbezüglich in Umlauf, dahingehend, dass Motoren dann reihenweise an verstopften Ölleitungen eingehen oder sturzbachmässig das Öl verlieren, weil sich Dichtungen in Nichts auflösen, etc.
Naja, wer es glauben mag... der wird dann wahrscheinlich auch voller Dankbarkeit gute Bewertungen abgeben. Only bad news are good news.

Teilsynthetischen Ölen traue ich allein schon deswegen nicht über den Weg, weil sich rein theoretisch jedes Mineralöl, in dem sich auch nur ein einziger Tropfen Vollsynthetisches Öl befindet, teilsynthetisch nennen darf. Wie gross der jeweilige Anteil ist, steht nämlich wohlweisslich nirgends. Das riecht mir sehr nach Bauernfängerei.

Zu den API- und ACEA-Klassifikationen nur so viel: Ich halte sie für korrupt. Eine API-, genauso wie eine ACEA-Klassifikation ist käuflich. Beim American Petroleum Institiut z.B. bekommt man für 600 $ + Umsatzbeteiligung am Ölverkauf die Klassifikation verkauft. Zitat:

"Die Schmierstoffhersteller prüfen in Eigenverantwortung (Selbstzertifizierung) Ihre Produkte ab. Eine Listung bei API ist gegen Bezahlung entsprechender Lizenzgebühren (min. 600$ + Umsatzbeteiligung) möglich, und erlaubt die Nutzung des API-„Donut“. Eine Überprüfung der Schmierstoffqualität durch API wird im Unterschied zu den meisten Fahrzeugherstellerfreigaben aber nicht durchgeführt!", nachzulesen hier:

http://www.transalp.de/.../KFZ_schmierstoffe.pdf

Selbst die Schmierstoffhersteller machen kein Geheimnis daraus:

"Die Auslobung der API- und ACEA-Klassifikationen erfolgt weitestgehend in einem sogenannten Selbstzertifizierungssystem. Dem Schmierstoffhersteller wird es dabei selbst überlassen, die in eigener Regie durchgeführten Teste auszuloben.", nachzulesen hier:

http://www.castrol.de/.../m_klassifikation_3.html

Das erklärt auch, wie Billigsvollsynthesetöle (z.B. Poweroil aus dem Baumarkt) zu ihren API SL-Qualifikationen kommen.* (Fortsetzung im 2. Teil)

Eins vorneweg: Ich bin kein reicher Snob, sondern fahre jetzt eine 13 Jahre alte Klapperkiste (Citroen BX 16), gekauft vom Schrotthändler, doch mit 2 Jahren TÜV - und solange sollte das Teil noch halten. Dennoch, oder gerade deswegen, habe ich mal Mobil 1 ausprobiert.

Aber der Reihe nach: Der Motor hatte beim Kauf schon über 157.000 KM und die rabenschwarze Brühe tropfte kaum noch vom Ölmessstab, so sehr war sie eingedickt.
Also als erstes Öl gewechselt. Dazu kaufte ich für 22 € das LiquiMoly 10W-40 (Finger weg!) im 5 Literkanister. Der Motor klapperte ab und zu, und schon nach 5000 KM hatte sich am Öleinfülldeckel eine helle, wachsartige Schicht gebildet.

Jetzt kommts:
Da ich nach 5000 KM eh Öl nachfüllen musste und die freie Tankstelle dieses Mobil 1 (0W-40) für 12,50 € in der Literdose anbot, welches ich kurz vorher bei Esso für 19 € nochwas gesehen hatte, griff ich kurzentschlossen zu und kippte einen Liter in den Motor, um ihm was Gutes zu tun.
Was dann geschah, hat mich zuerst erschrocken: Auf dem Nachhauseweg qualmte mein Auto so stark aus dem Auspuff, dass ich dachte: "Na klasse, jetzt wird das gute teure Öl einfach verbrannt, vielleicht war es doch zu dünn?"
Aber am nächsten Tag hat sich das Qualmen nach dem Warmfahren gelegt und mir fiel auch auf, dass der Motor gar nicht mehr klapperte. Und je länger ich fuhr, umso weicher schien der Motor zu laufen. Nach ein paar Wochen öffnete ich den Öleinfülldeckel - und siehe da: Die helle, wachsartige Schicht war weg!
Das würde auch das kurzzeitige Qualmen erklären: Die Additive in dem guten Öl haben die Ablagerungen aufgelöst und diese wurden verbrannt.

Das Öl hat mich voll überzeugt: Der Motor läuft leiser, der Ölverbrauch hat abgenommen (vorher 1 Liter auf 5000 KM, jetzt nur noch ca. ein viertel Liter auf die gleiche Entfernung), ich schone somit die Umwelt und meinen Geldbeutel und meinen Motor.
Und das lediglich durch das Auffüllen von nur einem Liter Mobil 1! Wers nicht glaubt, solls ausprobieren!

Nochwas:
Vor dieser Mobil 1-Ölkur lief mein Wagen mit Müh und Not 170 km/h, obwohl 176 km/h im Brief stehen, jetzt jedoch fast 180! Ich erkläre mir das dadurch, dass die Kolbenringe in der Kolbennut mit Ölkohle verbacken waren, was zu schlechter Kompression und somit Leistungsverlust führte, die Additive in dem guten Öl die Ölkohle jedoch auflösten, die Kolbenringe dadurch frei wurden und nun zur Zylinderwandung hin wieder richtig abdichten. Fazit: Mehr Leistung und geringerer Ölverbrauch.
Was viele Motorölzusätze nur versprechen: Dieses Motoröl hält es.

Übrigens:
Mobil 1 (0W-40) ist Erstbefüllöl bei Porsche, Aston Martin und AMG! Lasst euch also nicht kirre machen von Leuten, die Bedenken haben, dass bei so einem dünnen Öl der Schmierfilm reissen könnte.
Ebenso gehört ins Reich der Fabeln, dass man bei einem Motor mit hoher Laufleistung kein vollsynt. Öl benutzen sollte, wegen evtl. Verstopfung von Ölkanälen durch losgelöste Ablagerungen. Die gute Dispergierwirkung bewirkt eine Feinstverteilung, welche die Fremdstoffe in Schwebe hält und somit besteht diese Gefahr nicht. Ansonsten wäre Mobil (US-Firma) in den USA längst im Zuge von Schadensersatzprozessen Pleite gegangen.

Merke:
Kein Auto geht an zu gutem Öl kaputt, sondern an zu schlechtem – und kein Auto hat zu viele Kilometer, um ihm gutes Öl zu gönnen!

Im Gegenteil, je mehr Kilometer auf der Uhr stehen, umso nötiger ist gutes Öl, umso dankbarer reagiert der Motor darauf. Da kann das gute Motoröl dann zeigen, was in ihm steckt.

Und wenn jetzt der Einwand kommt:
„Aber im Handbuch meines alten Golf, meines Ford Granada, meines Opel Rekord, meines sonstwas steht doch 15W-40!!“, dann soll sich derjenige bitte mal daran erinnern, ob es damals, als diese Autos konstruiert wurden, es überhaupt 0W-40er Öle gab. Was es damals nicht gab, kann logischerweise auch nicht im Handbuch stehen! Das ist so, als würde ein Arzt es ablehnen, moderne Arzneimittel zu verschreiben, weil es zu Zeiten seines Studiums diese nicht gab.

Was ich auch nicht mehr hören kann, sind die gutgemeinten Ratschläge einiger selbsternannter Spezialisten: „Bleib einfach bei dem Öl, das vorher drin war“ (und wenn’s die letzte Brühe war…)

Ich jedenfalls habe es mir abgewöhnt, mit solch ewiggestrigen Zeitgenossen zu diskutieren, die nach dem Motto zu gehen scheinen: „Was der Bauer nicht kennt, isst er nicht!“
Natürlich ist es diesen auch ein Gräuel, Vollsynthetiköl mit Mineralöl zu mischen, 10W-40er mit 0W-40er, verschiedene Güteklassen, etc.
Tja, was soll ich sagen, die scheinen ein ideologisches Problem damit zu haben, so in etwa: Nurr rrasserreines Öl darrf in meinem Motorr sein, jawollja!!!
Nun gut, ich glaube, ich schweife etwas ab... ;-)

Fakt ist, alle Motoröle sind miteinander mischbar, und Fakt ist, dass beim Auffüllen mit besserem Öl sich die Qualität verbessert und beim Mischen mit schlechterem Öl sich verschlechtert. Klar, eine komplette Füllung mit besserem Öl ist das Optimum. Aber in meinem Fall ist das eh nicht nötig, denn ich fahre keinen Aston-Martin Sportwagen, sondern eine alte Franzosenschaukel.
Und dafür reichen die Additive, die in einem Liter Mobil 1 drin sind. Und dafür reicht auch mein Geldbeutel.** (-->)

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Zitat:

@TwoKinds schrieb am 8. März 2015 um 22:21:56 Uhr:


Servus und Hallo,

ich habe mir spontan einen Touareg V10 TDI gekauft und bin jetzt dabei wie bei allen meinen Fahrzeuge nach dem Kauf einen "Service" durchzuführen.

Eingefüllt wird wohl Helix Ultra Professional AV 0W-30. Interesse halber gefragt, auf welche Spezifikation muss ich bei diesem PD Motor achten? Erfahrung mit diesem Öl? Intervall?

vielen Dank im Voraus und einen schönen Abend!

.

.

Von den PD V10 ist bekannt, das diese durch den Zahnradantrieb der Nockenwellen
an die Scherfestigkeit besonders hohe Ansprüche stellen.
Ein Motoröl der Spezifikation ACEA A 5 / B 5,
mit der Lizenz zum Schmieren gemäß VW 506 01
wird derzeit für R5 und V10 TDI Motoren bis Baujahr Juni 2006, noch zwingend vorgeschrieben.
Es werden von VW nur wenige Motoröle für den PD-V10 mit der VW-Norm 506 01 lizenziert.
Auf die Auslobung achten, viele haben nur eine Herstellerempfehlung.

Siehe auch das i-sint 7007 0W30
http://www.ebay.de/sch/m.html?...

Gruß
Vom gespartem
http://www.shop.eversbusch.de/.../

Zitat:

@Aygo Club schrieb am 8. März 2015 um 22:07:41 Uhr:


Ganz normal. Bei 40 Grad zählt eher die Hochtemperatur-Viskosität. Es kann schließlich ein 5W-20, 5W-30, 5W40 oder 5W-50 sein. 😉

Das hat mit „Bei 40 Grad zählt eher die Hochtemperatur-Viskosität“ nichts zu tun.

Bei der 40°C-Viskosität ist 40 bis 100 mm²/s zirka die Spanne zwischen 5W-20 und 5W-50, das stimmt.

Das 5W heißt lediglich, dass sich beide bei -35°C noch pumpen lassen. Die beiden laufen also bei einer ähnlichen Viskosität bei -35°C los. Wobei eines der beiden auch noch bei -39°C pumpbar sein kann, das andere nur genau bis -35°C (wäre eines bei -40°C noch pumpbar, wäre es ein 0W-). Die Viskositätskurve des 5W-20 fällt steiler ab mit zunehmender Temperatur. Sowohl die 40°C als auch die 100°C Viskosität ist bei den schnell gesuchten Beispielen beim 5W-50 2,5mal höher als die des 5W-20. Auch bei -20°C wird das 5W-20 ca. nur die halbe Viskosität des 5W-50 haben.

Das sind alles nur ca. Angaben, die aber verdeutlichen sollen, dass ein 5W-20 bei jeder Temperatur dünner ist als ein 5W-50, nur eben nicht im Bereich der Tiefsttemperatur-Pumpfähigkeit (-35°C bis -39°C für 5W), da sind sie ähnlich.

Ja, immer die gleiche Laier. Wen es nervt, einfach überlesen.

Ich hab immer mal wieder fleißig mitgelesen und inzwischen schon verstanden, dass Fuchs und Addinol wohl mit die besten Motoröle sind.

Ein Kollege von mir hat sich jetzt Ravenol verfüllen lassen, von der Marke habe ich jetzt so noch nichts gehört. Ich frag jetzt mal ganz direkt: Wenn man seinen Motor "liebt", ihn lange erhalten möchte, füllt man dann RAVENOL ein?

(Ist Festintervall, 5W40, aber mir geht es um die Marke und nicht um die Viskosität, die wurde ja schon ausführlich besprochen 😉)

Danke für eure Einschätzungen!

Zitat:

Ich hab immer mal wieder fleißig mitgelesen und inzwischen schon verstanden, dass Fuchs und Addinol wohl mit die besten Motoröle sind.

Entgegen der Vertreter der Fuchs und Addinol Öle gibt es auch andere, mindestens gleichwertige Öle 😉

Aber das heißt nicht, dass diese Öle schlecht wären. Jammern auf hohem Niveau.

Was Ravenol angeht, kann ich leider nicht so viel sagen. Würde mir mal die Datenblätter ansehen. Aber da gibt es sicher auch Öle, die ganz gut sind.

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Im http://www.oil-club.ru/forum/topic/916-masla-ravenol/ Forum steht jede Menge.

Zitat:

@Helga1210 schrieb am 9. März 2015 um 15:48:08 Uhr:


Im http://www.oil-club.ru/forum/topic/916-masla-ravenol/ Forum steht jede Menge.

leider alles auf russisch

Zitat:

@rotzback schrieb am 9. März 2015 um 16:13:38 Uhr:


leider alles auf russisch

Gewöhnt euch dran, denn wenn es so weiter geht, haben bald die russischen Grenzen Deutschland erreicht 😁

ich kann kein russisch 🙁

Zitat:

@i.linch schrieb am 9. März 2015 um 16:16:01 Uhr:



Zitat:

@rotzback schrieb am 9. März 2015 um 16:13:38 Uhr:


leider alles auf russisch
Gewöhnt euch dran, denn wenn es so weiter geht, haben bald die russischen Grenzen Deutschland erreicht 😁

Die Grenze der Bundesrepublik meinst Du. In Deutschland stehen sie schon. 😎

(Bevor mich jetzt jemand falsch versteht: ich hege keinen Groll, daß das Familiengut jetzt auf russischem Staatsgebiet liegt. Meine Ehe ist gelebte Völkerverständigung: im 19. Jahrhundert wurde im russischen Generalstab Deutsch gesprochen - heute spricht meine OHL russisch... 😁 )

- - - - - - - - - - - - - - -

Zurück zum Thema.

Heute habe ich wieder ein schönes Beispiel, was verschlampte Ölwechsel so anrichten können. Hier ein Auto aus zarter Damenhand, gewartet bei einer nicht unbedingt übermäßig engagierten Werkstatt (u.A. wurde der 1984er Rückruf des Kettenspanners nicht durchgeführt).

Bei 108.000km war der Kettentrieb zertrümmert und die Nockenwelle hatte in den Lagern gefressen- bei einem Motor, der eigentlich dafür bekannt ist locker eine halbe Million durchzuhalten. Was daran ein Folgeschaden des nicht ausgeführten Rückrufs war und was am Öl lag läßt sich nicht mehr nachvollziehen, nachvollziehen läßt sich aber ein klitzekleiner Teil der nicht sonderlich vorteilhaften Wartungshistorie.

Ölwechsel am 14. August 2004 bei 78260 km, nächster Ölwechsel am 22. November 2010 bei 92996 km! (Der nächste Ölwechsel erfolgte halbwegs pünktlich, über die vorherigen gibt es keine Anhaltspunkte - ich vermute aber, daß sie ähnlich wüst waren, weil es Ende 2010 einen Besitzerwechsel gab.)
Bild: https://turboseize.files.wordpress.com/2015/03/wartungsmangel.jpg
Das vorgegeben Wartungsintervall beträgt in diesem Baujahr 7500km (später wurde es auf 10.000 erhöht.) Die Öle sind seit Anfang der 80er deutlich besser geworden, so daß eigentlich nichts gegen ein 10.000er Intervall sprechen würde. Aber auch 12.000 bringen den Motor nicht um.

Was einen Motor umbringt, ist in diesem Fall der Zeitablauf. Unmittelbar nach dem Kauf hatte meine Werkstatt einen Ölwechsel gemacht und dabei notiert, daß der Inhalt der Ölwanne eine eher teerartige Konsistenz hatte. Nach enttäuschender Probefahrt wurde dann nach der Ursache des Laufgeräusches gesucht und der lädierte Ventiltrieb entdeckt. Nach der Reparatur wurde das Öl erneut gewechselt.
Auf der Überführungsfahrt merkte ich bei der obligatorischen Flüssigkeitskontrolle beim nachtanken, daß das Öl sehr dunkel aussah, in Berlin angekommen ergab sich dann dieses Bild:
https://...seize.files.wordpress.com/.../...ckig_nach_1000km_klein.jpg

Jawoll, das Öl war schwarz. Nein, das ist kein Diesel, das ist ein Benziner mit einer altmodischen Saugrohreinspritzung. Und dieses Öl ist keine 1000km alt!

Es handelt sich dabei um Mobil Delvac 10w-40, das als Lkw-Öl ein sehr hohes Schmutztragevermögen haben dürfte. Sorgen um das Öl hätte ich also nicht notwendigerweise haben müssen, aber auch ein Filter kann nur eine begrenzte Schmutzmenge aufnehmen. Also entschloß ich mich zum Ölwechsel und werde die nächsten Intervalle drastisch verkürzen, um den Dreck rauszuspülen.
Jetzt ist Shell HX6 10w-40 drin, das ist billig genug, daß ich micht drüber ärgere, wenn ich alle drei Tankfüllungen das Öl wechsle, hat aber immerhin eine MB 229.3 und kann damit schonmal nicht wirklich schlecht sein.

Man kann anhand des Befundes wohl davon ausgehen, daß der Motor innen völlig versifft ist. Wir hatten aus Gründen des eskalierenden sonstigen Instandsetzungsaufwandes uns darauf beschränkt, den Kopf herunterzunehmen und den Steuerkettenkasten zu öffnen, untenrum wurde der Motor nicht geöffnet (unter dem Motor sitzt das Getriebe, "Ölwanne abnehmen" hieße, Motor und Getriebe zu trennen). Die Kompression ist niedrig, aber gleichmäßig (die Zylinderlaufbahnen sind in Ordnung und die Kolben hatten kein seitliches Spiel, wie es bei gebrochenen Ringen auftritt). Die Kiste dampft aus dem Öleinfülldeckel, das deutet auf viel blow-by hin. Ich gehe also davon aus, daß die Kolbenringe verklebt waren. Dafür spricht auch, daß die Gasannahme zu Beginn der Überführungsfahrt sehr trantütig war, dann aber kontinuierlich besser wurde. Die Steigungen auf der A1 zwischen Leverkusen und Wuppertal bewältigte der Wagen mit Mühe und Not und maximal 105km/h, durchs Weserbergland waren bergauf dann schon 120-125 drin, und in Berlin angekommen ist auch die Gassanahme wesentlich spontaner.
Das Delvac scheint auf den auf den noch nichtmal 1000km schon einige Arbeit geleistet zu haben.

Und die Moral von der Geschicht:
Liebe Leute, wechselt Euer Öl! Und zwar regelmäßig - wenn die Kilometer noch nicht voll sind, aber ein Jahr vergangen ist, dann ist der Wechsel wieder fällig - egal wie wenig ihr gefahren seid.

Edit: nachdem man bei MT keine externen Bilder einbinden, sondern sie nur verlinken kann hab ich sie nochmal hochgeladen.

150307-oel-dreckig-nach-1000km-klein
Wartungsmangel

Zitat:

@baniME schrieb am 9. März 2015 um 15:24:54 Uhr:


Ich frag jetzt mal ganz direkt: Wenn man seinen Motor "liebt", ihn lange erhalten möchte, füllt man dann RAVENOL ein?

(Ist Festintervall, 5W40, aber mir geht es um die Marke und nicht um die Viskosität, die wurde ja schon ausführlich besprochen 😉)

Danke für eure Einschätzungen!

Hallo,

Kann da nur positives sagen.

Ravenol VSI 5W40 und RAVENOL Super Synthetik Öl SSL SAE 0W-40 nehme ich schon seit 20 Jahren im Benziner. War immer Top zufrieden.

Das sind noch "echte" vollsynt. auf PAO aufgebaut und nicht diese thermisch nicht so stabilen HC-Öle.

Das ist vor allem beim Turbobenziner wichtig.

Jedenfalls hatte ich immer einen minimalen Ölverbrauch und innen blitzblanke Motoren.

http://www.ravenol.de/unternehmen/cleansynto.html
http://www.ravenol-shop.de/.../?...

Ist das normal ?

Is nen lupo mit mobil 1 new life

Zitat:

@marcel.89 schrieb am 9. März 2015 um 18:35:07 Uhr:


Ist das normal ?

Is nen lupo mit mobil 1 new life

kannst du auch mal was vernünftiges fragen?

Zitat:

@baniME schrieb am 9. März 2015 um 15:24:54 Uhr:


Ja, immer die gleiche Laier. Wen es nervt, einfach überlesen.

Ich hab immer mal wieder fleißig mitgelesen und inzwischen schon verstanden, dass Fuchs und Addinol wohl mit die besten Motoröle sind.

Ein Kollege von mir hat sich jetzt Ravenol verfüllen lassen, von der Marke habe ich jetzt so noch nichts gehört. Ich frag jetzt mal ganz direkt: Wenn man seinen Motor "liebt", ihn lange erhalten möchte, füllt man dann RAVENOL ein?

(Ist Festintervall, 5W40, aber mir geht es um die Marke und nicht um die Viskosität, die wurde ja schon ausführlich besprochen 😉)

Danke für eure Einschätzungen!

Bin in unserem Hyundai Terracan 2.9 CRDi auch schon Ravenol gefahren, da war alles gut...kein Verbrauch, kein Leiden usw.

cheerio

also anscheinend schon auch was hochwertiges und vernünftiges
Literpreis wohl 6,80 €

Zitat:

@baniME schrieb am 9. März 2015 um 19:26:46 Uhr:


also anscheinend schon auch was hochwertiges und vernünftiges
Literpreis wohl 6,80 €

absolut!

Gleich 10 Liter im Ravenolshop bestellen dann sinds 5,99€/L und ohne Versandkosten.

http://www.ravenol-shop.de/.../?...
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