1. Startseite
  2. Forum
  3. Wissen
  4. Fahrzeugtechnik
  5. Kraftstoffe
  6. Motorschäden durch E85 - Ein Märchen?

Motorschäden durch E85 - Ein Märchen?

Servus,

Hat jemand schonmal einen motorschaden erlebt, der direkt mit E85 in verbindung gebracht werden konnte?

Ich lese immer wieder nur wie gefährlich es doch für die motoren sei, dass es dichtungen und gummis förmlich in luft auflöst, und überhaupt und sowieso und hastenichgesehen.

Auf der anderen seite lese ich von leuten die sich den krempel seit langem in den tank schütten ohne negative effekte zu erleben.

Ethanol ist auch nicht "aggressiver" als benzin und seine bestandteile. Super enthält ethanol, methanol, benzol usw usf, stoffe, die auch nicht unbedingt dafür bekannt sind die lebensdauer von kunststoffen zu erhöhen. Ich denke dabei z.b. an den einsatz von benzin als reinigungsmittel... Löst alles mögliche an und auf und es gibt textilien die damit besser nicht in kontakt kommen sollten.

Ich kann nur so viel sagen: Der steinalte Pierburg 2B5 den ich vor 6 wochen komplett in E85 versenkt habe, sieht noch genauso aus wie vorher. Korrosion? Fehlanzeige. Auch nicht an den eigens dafür blank geschliffenen stellen des gehäuses. Die dichtungen sind dicht, diverse gummiteile haben sich auch nicht verändert.

Ebenso mein fiat uno 1.0 I.e.s, der jetzt die 2. tankfüllung reines E85 durch hat, und das ohne sauteures zusatzsteuergerät, sondern mit eine 1mm dicken unterlegscheibe im druckregler. Lief auch ohne wunderbar, mit u-scheibe ist der leerlauf aber deutlich stabiler (Auch besser als auf benzin! Wahrscheinlich eine sowieso schon ausgenudelte feder..), und der seltsame verschlucker bei abruptem gasgeben gehört auch der vergangenheit an. Abgesehen vom seltsamen geruch beim kaltstart - welcher übrigens auch bei frühmorgendlichen temperaturen ganz wunderbar klappt - merkt man keinen unterschied.

Möglichkeiten die mir einfallen, die einen schaden oder korrosion verursachen könnten:

Ethanol und wasser sind wunderbar mischbar. Ich könnte mir vorstellen dass im kurzstreckenbetrieb die wasserkonzentration im kraftstoff zunimmt, und blechtankts + leitungen tatsächlich korrodiert, aber im endeffekt das wasser dran schuld ist, und nicht der alkohol. Tritt natürlich nicht auf wenn man vielfahrer ist, und 2 tanks oder mehr pro monat durch den auspuff jagt.

Desweiteren, oder gerade wegen obigem grund, könnte ich mir vorstellen, dass das ethanol im tank abgesetzten dreck und schmodder ausschwemmt was diverse filter zusetzt, im schlimmsten falle pumpen beschädigt, oder dann im endeffekt auch einspritzdüsen zusetzt. Auch hier lässt sich vorsorgen indem man z.b. einen transparenten zusatz benzinfilter vor die einspritzanlage setzt und regelmässig kontrolliert, oder das teil auf verdacht öfter mal tauscht - sind ja nicht allzuteuer die filterchen..

Last but not least der extremfall: Eine einspritzanlage die an die grenzen ihrer lambdaregelung stößt und das gemisch unter volllast so weit abmagern lässt, dass früher oder später ein auslassventil durchschmort. Aber das halte ich für eher unwahrscheinlich, und das kann einem auch im benzinbetrieb passieren.

Das ist aber alles nur graue theorie - gibt's hier tatsächlich jemanden der sowas schonmal erlebt hat, oder jemanden kennt der jemanden kennt ..

Also - waddennu - Alles nur hokuspokus diese motorschadenbeschwörerei oder ist tatsächlich was dran?

P.S.: An die "benutz die sufu" sager, ja die habe ich extensiv benutzt, auch onkel google, und bin in 95% der fälle bei leuten gelandet die zu den hokuspokusbeschwörern gehören. "Lass die finger von dem zeug das macht dir den motor kaputt!" usw, kennt man ja...

Grüße.

Beste Antwort im Thema

Hi!
bei solchen simplen Motoren ist es nicht zwingend nötig teuerste Messtechnik zu installieren um festzustellen ob er bei Volllast zu mager läuft.
Wer auch nur ein kleines wenig Gefühl für Autos besitzt, wird sofort merken ob es „stimmt“ oder nicht. Es reicht das Fahrzeug im 2. Gang auf ebener Straße aus niedrigen Drehzahlen einmal mit Vollgas bis zum roten Bereich durch zu beschleunigen. Ist er zu mager, wird er oben herum zäh und drehunwillig. Wer also ungefähr erinnert, wie die Kiste auf Benzin lief, wird es garantiert spüren.

Dabei läuft zu fett praktisch immer, man sollte also bei so einer Popometer-Abstimmung immer vom zu mageren Bereich in Richtung fett stellen, ab einem gewissen Punkt "rennt" er dann schlagartig wie der Teufel.
Dann, wenn mehr Sprit keine Verbesserung mehr eintritt, langsam wieder abzumagern. Man findet dann einen Punkt an dem sehr wenig Änderung im Gemisch sehr stark die Drehwilligkeit beeinflusst. Dort sollte man dann einen winzigen Tick auf die fette Seite gehen und fertig.
Ein Nebeneffekt ist vor allem bei recht schwachen Saugern, das man sie treten kann bis der Arzt kommt, ohne das der Verbrauch so heftig ansteigt wie bei dem gleichen Fahrstill mit Benzin. Also vor allem jungen Wilden zu empfehlen. Wenn die Kiste dann noch die benzintypische Höchstgeschwindigkeit erreicht, ist garantiert alles OK. Überfetten bringt dann keinerlei Vorteile und auch keine Motorschonung.
Das ein alter, schlecht gepflegter Motor mit 2cm Ölschlamm in der Wanne schon mal verreckt, wenn man ihn ständig tritt, ist wohl auch dem Letzten klar.

Ich wiederhole das jetzt zum X-ten Mal: Mit E85 kommt es zu keiner kritischen Brennraumtemperatur, auch wenn man krass zu mager fährt. Schon gar nicht bei ein paar Tests im 2. Gang!
Bevor der Motor zu heiß wird, zündet das E85 Gemisch nicht mehr. Das ist der große Vorteil gegenüber Benzin.

Auch wenn hier ständig pseudowissenschaftlich mit (unwichtigen) Verbrennungstemperaturen von reinem Ethanol bei Laborbedingungen das Gegenteil behauptet wird. E85 ist kein Ethanol und eine 4-Takt Brennraum kein Labor. Die Verbrennung im Motor ist immer intermittierend, die physikalisch/ chemischen Tabellen-Werte für Ethanol und Laborbenzin werden unter völlig anderen Bedingungen gemessen.
Hier führt die von mir immer geschätzte theoretische Betrachtung leider einmal zu grob falschen Annahmen.
Äpfel und Birnen vergleichen eben...

Im realen Motor steigt die Temperatur mit E85 beim Abmagern langsam an, um dann bei einem unkritischen Wert schlagartig wieder abzufallen. Fehlzündungen kühlen eben wunderbar...
Was dabei aber noch gar nicht berücksichtigt ist, ist die starke Innenkühlung durch E85, die kritische Motorteile entlastet und die Klopffestigkeit, die ebenfalls eine Entlastung gegenüber einem zu mageren Benzinbetrieb bringt und vor klopfenden Druckspitzen schützt.

Nur deshalb kommt es bei den diversen, oft grottenschlechten Boxen, die überwiegend von das Einbaufahrzeug ignorierenden, technischen Halblaien montiert werden, nie zu Motorschäden. Zu magerer Motorlauf kommt damit immer nur bei Volllast und höheren Drehzahlen vor, in Bereichen die überwiegend sparwilligen Fahrer ohnehin meiden.

Auch die hier ständig aufs Neue vorgeführten "Versuche" mehr oder weniger talentierter Bastler mit willkürlichen Gemischen, würden umgesetzt auf den Benzinbetrieb zu Unmengen schwerster Motorschäden führen. Es wachsen bei uns ja immer neue Schlaumeier nach, die erst mal monatelang jeden bewährten Tipp ignorieren. Trotzdem halten die armen Motoren jeden vorsätzlichen Missbrauch unter E85 aus...

Das ab und an mal ein 185.000km alter Polomotor verendet, liegt daran das E85 nicht die Vorspannung ausgeleierter Kopfschrauben über sich setzenden K-Dichtungen erhöht. Hätte der Besitzer die einmal kurz nachgezogen, hätte diese arme Dichtung sicher noch mal 80tausend gehalten.

Gruß!

Des Narren Paradies ist des Weisen Hölle

1691 weitere Antworten
Ähnliche Themen
1691 Antworten

Zitat:

Original geschrieben von mozartschwarz


Ich würde behaupten wollen das das Risiko von Experimenten unter LPG und Benzin weit höher ist als unter E85.

das unterschreib ich mal. besonders bei lpg.

aber wiegesagt- es ist blauäugig zu sagen, bei e85 kann nichts passieren.

Zitat:

Original geschrieben von Kung Fu


Bei welcher Temperatur gehst du vom Gas?

Ich habs so gehalten. Vergleichsfahrt mit Benzin gemacht, mein Sauger ging mein ich gen 850. Unter E85 bin ich dann eher bei 800 vom Gas. Inwieweit die Zahlen stimmen sei mal offen.... Will damit nur sagen lieber früher vom Gas als die Maschine geschrottet.... Ganz klar war E85 aber eh kälter. Ich hab den damals in der Teillast sehr oft abgemagert bis zu aufliegen des Zeigers der Lambdaanzeige, trotzdem war die Abgastemp. eher niedriger als unter Benzin. Ob man das verallgemeinern sollte? In meine heutigen Sauger schütt ich E85 bis er mies läuft und hab kein Prob. damit. Allerdings bin ich jetzt auch nicht der Dauervmaxtyp. Turbo ist aber einfach anders, man muss da glaub ich etwas vorsichtiger rangehen. Die Luftzufuhr ist halt nicht so begrenzt🙂😁 Die Einspritzventile haben gern was von Wasserhähnen oder müssten das haben....

850°C ist ja nicht besonderes im Abgastrakt nach dem Auslass. Aktuell wird 950°C gefahren in Serie nur Porsche geht bis 1050°C. Das ist aber etwas teuer. D.h. ist auch Porsche aktuell noch alleine unter den Benzin Turbofraktion mit VTG in Serie. Die gehen so bis ~ 800°C, d.h. ist es beim Diesel Standard und beim Otto noch nicht.
Man könnte auch etwas Wasser dazumischen zum Kühlen 😉

Zitat:

Original geschrieben von Provaider


Man könnte auch etwas Wasser dazumischen zum Kühlen 😉

Wäre es da nicht von Vorteil, gleich den 96,irgendwas% Alkohol zu mischen?

Sozusagen WAES inklusive?

LG Anja

Fragt sich nur, was für ein Vorteil das sein soll.

Ein Glas Wasser ist billiger...

nicht unbedingt, wenn man an ibc denkt.

deshalb hab ich ja das gefragt😁
man kann also das rest wasser eher als vorteil sehen, auch ein aspekt.
e85 bei uns mit miesem sprit (gunk läßt grüßen) 1,15- das ist dann schon eine überlegung wert....

So Jungs und Mädels,

nach jetzt 3 Jahren und mindestens 70000 KM mit E85, werde ich nun die Versuche einstellen und wieder Super Plus und Ultimate 102 in meinem kleinen V8 fahren.

Nein, es ist nichts kaputt gegangen!

Viele vergleichsfahrten mit E85 und Super Plus/Ultimate 120 haben ergeben, mit E85 hat der V8 seine Probleme in Hinsicht auf Verbrauch!

Auf der Autobahn bei normaler Fahrweise um die 100/140 geht der Mehrverbrauch absolut und liegt bei ca. 20%
Auf der Autobahn flotter Fahrweise 160/200 geht der verbrauch schon über 30%!
Aber das schlimmste ist im Alltagsverkehr (wo er nun mal am meisten bewegt wird) Stadt/Land mit Strecken von bis zu 10KM steigt der Mehrverbrauch über 40%

Man merkt Leistungsanstieg (Chip wurde auf E85 angepasst) mit E85, aber der Mehrverbrauch nimmt es ganz schnell aus der Kasse wieder weg!

Mein Fazit:

E85 immer wieder, solange die Maschine nicht wie in meinem falle, so viel sich davon nimmt!
Ich habe bis auf den immensen Mehrverbrauch absolut nichts gegen E85 und würde es immer wieder probieren mit anderen Maschinen!

Zitat:

Original geschrieben von metinyueksel


So Jungs und Mädels,

nach jetzt 3 Jahren und mindestens 70000 KM mit E85, werde ich nun die Versuche einstellen und wieder Super Plus und Ultimate 102 in meinem kleinen V8 fahren.

Nein, es ist nichts kaputt gegangen!

Viele vergleichsfahrten mit E85 und Super Plus/Ultimate 120 haben ergeben, mit E85 hat der V8 seine Probleme in Hinsicht auf Verbrauch!

Auf der Autobahn bei normaler Fahrweise um die 100/140 geht der Mehrverbrauch absolut und liegt bei ca. 20%
Auf der Autobahn flotter Fahrweise 160/200 geht der verbrauch schon über 30%!
Aber das schlimmste ist im Alltagsverkehr (wo er nun mal am meisten bewegt wird) Stadt/Land mit Strecken von bis zu 10KM steigt der Mehrverbrauch über 40%

Man merkt Leistungsanstieg (Chip wurde auf E85 angepasst) mit E85, aber der Mehrverbrauch nimmt es ganz schnell aus der Kasse wieder weg!

Mein Fazit:

E85 immer wieder, solange die Maschine nicht wie in meinem falle, so viel sich davon nimmt!
Ich habe bis auf den immensen Mehrverbrauch absolut nichts gegen E85 und würde es immer wieder probieren mit anderen Maschinen!

Schade! Aber hab das grad mal durch meinen Rechner Geschickt und da sparst Du (bei 1.10 und 1.50) immer noch ne ganze menge, auch wenn so viel verbrauchst. CO2 mässig bist eh auf der guten Seite.

Ja je nach Situation ist ne Ersparnis drin, aber genau diese Situationen kommen bei mir selten vor!
Zum Vergleich

Stadtverkehr mit Ultimate 102 im Durchschnitt zwischen 14 und 16 Liter!
E85 zwischen 24 und 28 Liter!

Konstant 180 mit E85 24 Liter mit Ultimate 16 Liter!

Achtung jetzt:
Autobahn bei 250 mit E85 satte 40 Liter und mehr, mit Ultimate 26 Liter

wer hat das ding abgestimmt?
und was sagt die lambdaanzeige?

ich beim 'alkoholiker':
superplus 12-13l
e85 14,5 -15,5l

bei spp für 150-160cent rechnet sich das sogar. auch wenn ich mehr aus spass mit e85 fahre.😉

selbst unter unglücklichsten umständen solltest du nicht mehr als max(!) 40% verbraten.
und dafür muss der chip schon richtig sche.... sein😕

Zitat:

Achtung jetzt:

Autobahn bei 250 mit E85 satte 40 Liter und mehr, mit Ultimate 26 Liter

das wären eigentlich max. 36l

(26/100*140)

Lambda immer 1 und bei Vollastanreicherung 0,87!

Der Wagen verhält sich damit genau wie es zu erwarten war: Mehrverbrauch von ca 30% aufgrund des geringeren Energiegehaltes, in niedriger Teillast weniger aufgrund von Effizienzgewinnen und bei Kurzstreckengegurke drastisch erhöhter Verbrauch, weil Alkohol schneller kondensiert (deswegen auch erhöhter Kraftstoffeintrag). 🙂

In einem reinen Kurzstreckenfahrzeug würde ich auch kein e85 fahren, in einem Autobahngleiter jederzeit.

Aero84, genau so scheint es zu sein!
Wenn man damit nur gleitet, Top und Verbrauch past, aber ich habe einen S gekauft weil ich auch S fahren möchte!
Was mich nur wundert, mit Ultimate 102 hat er spürbar mehr Drehmoment im mittleren Bereich, aber obenrum geht er mit E85 besser!

Und wenn E85 voll besteuert wird, macht es in den meisten Fällen kein Sinn mehr und der Spaareffekt ist dann auch weg. Sollte das psssieren werden viele Tankstellen E85 aus dem Programm nehmen und dann ist der Sprit dem Tode geweiht.
Mal abwarten was nächstes Jahr passiert. Vieleicht ja auch gar nichts !!!

Deine Antwort
Ähnliche Themen