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Motorreiniger nach 200.000 km Kurzstreckenbetrieb?

Themenstarteram 29. Dezember 2023 um 20:08

Hallo,

ein alter Toyota Avensis 1.8 von 1998 ist über 200.000 km fast nur Kurzstrecken gefahren. Die Kompression liegt bei allen 4 Zylindern bei rund 10 bar.

Würde es Sinn ergeben Motorreiniger (oder rotes ATF, wie man in einigen Foren liest) ins Öl zu kippen oder ist das eher gefährlich für den Motor?

Das Auto wird künftig vor allem auf Langstrecken bewegt (mehrere hundert km) - verringern sich die Ablagerungen dann von selbst?

Gruß und Danke

Stefan

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13 Antworten

Es könne im schlimmsten Fall sogar sein, dass die Kompression durch Reinigung weiter abfällt. Ich würde da nur was dran machen, wenn du Probleme hast.

Man sollte halt nicht direkt mit einer Vollgasfahrt anfangen. Der Motoroelstand sollte nach 200km Langstrecke auf alle Fälle geprüft werden, sowie vor der Fahrt ziemlich bei max stehen.

Zitat:

@dummefrage schrieb am 29. Dezember 2023 um 21:08:29 Uhr:

Das Auto wird künftig vor allem auf Langstrecken bewegt (mehrere hundert km) - verringern sich die Ablagerungen dann von selbst?

Kurz & Gut > Ja.

Alle modernen Teil/Vollsynt. Öle haben waschaktive Substanzen sog. Detergentien die genau diese Funtkion erfüllen. Langstrecke ist dafür ideal aber das dauert natürlich je nach Ablagerungsstärke eine ganze Weile. Wenn du durch den Öleinfülldeckel zufällig direkt in den Kopf gucken kannst lässt sich der Fortschritt ja sehr schnell prüfen.

man kann je nach Verschmutzung zur Unterstützung beim Ölwechsel 0,5-1L Diesel hinzugeben & den Motor nochmal 10min im Leerlauf (!) laufen lassen bevor das Öl rauskommt.

Wenn natürlich nur ein Bronzefarbener Schleier im Kopf zu sehn ist -siehe Bild- macht das keinen Sinn den putzt dir das normale Öl im 10tsd. Intervall auch weg ;)

Im Idealfall sieht es dann so aus wie auf dem 2.Bild , der Motor geht auf die 500.000km zu

V8 ANK
3.0TDI

25 Jahre Laufzeit und 200.000km bei Kurzstrecke zeigt eigentlich, daß da bei der Wartung nichts falsch gemacht wurde. Es zeigt auch wieder mal, daß Toyota gute Motoren baut.

Wenn ich das Panikgeschrei in den Foren manch deutscher Autos manchmal lese, bloß weil ein paarmal Kurzstrecke gefahren wurde.

Ich würde es einfach so weiter machen wie bisher, ohne zusätzliche Mittelchen, allerdings ohne lange Vollgasfahrten auf der Autobahn. Eventuelle Rückstände in den Brennräumen brennt man langsam und gemächlich ab

Kann mir hier mal jemand erklären, warum alle von langen Vollgasfahrten bei einem Kurzstreckenfahrzeug abraten?

Wenn sich viel Ölkohle in den Brennräumen befindet kann die anfangen zu glühen und zu partiellen Überhitzungen führen, auch zu unkontrollierten Zündungen. Das Zeug brennt man lieber gemächlich ab.

Zudem ändern sich ja auch die Betriebsbedingungen des Motors. Ob dann da nicht doch irgendwas kommt sollte man nicht mit Vollgas ausprobieren.

Ich persönlich würde längere Vollgasetappen einer so alten Maschine die noch ungeöffnet ist sowieso nicht antun

Wieder was gelernt, vielen Dank! :-)

Zitat:

Wenn sich viel Ölkohle in den Brennräumen befindet kann die anfangen zu glühen und zu partiellen Überhitzungen führen, auch zu unkontrollierten Zündungen. Das Zeug brennt man lieber gemächlich ab.

Verstehe ich nicht. Ölkohle glüht bei welcher Temperatur? Vielleicht 400 °C?

Wenn ich an die Verbrennungstemperaturen denke (2000 °C), dann kann ich deine Aussage nicht nachvollziehen.

Aluminium schmilzt auch bei <700°C und verliert noch viel früher an Festigkeit und Alukolben funktionieren trotzdem, da möchte man keine glühenden Ölkohleablagerungen an den kritischen Stellen haben

Zitat:

@Pit 32 schrieb am 30. Dezember 2023 um 17:13:59 Uhr:

Aluminium schmilzt auch bei <700°C und verliert noch viel früher an Festigkeit und Alukolben funktionieren trotzdem, da möchte man keine glühenden Ölkohleablagerungen an den kritischen Stellen haben

Also,

Die Kolben sind ja nicht aus Aluminium, sondern aus einer Alu-Guß-Legierung oder einer Stahllegierung. Dass die Festigkeit vorher abnimmt ist klar.

Ich bin mir, was Brennraumwandtemperaturen angeht, gerade nicht mehr sicher, wie hoch die waren, ich weiß aber, dass ich mal eine Temperaturverteilung gesehen habe. Am Dienstag bin ich wieder in der Arbeit, dann kann ich nachsehen.

An den Zylinderwänden kann es keine Probleme geben, da streift der Kolbenring alles ab. Bliebe noch das Feuerdeck/Kolbenoberseite.

Und hier meine ich, dass man glühende Kohlerückstände, aufgrund der Hohen Verbrennungstemperaturen, vernachlässigen kann.

Ich glaube, dass das mal wieder irgendein Mythos ist, den sich irgendjemand mal ausgedacht hat, um seine Wunder-Additive zu verkaufen. Sicher wissen tue ich es aber nicht.

Deshalb noch einmal meine Bitte (ich will ja nicht dumm sterben ;-) ): Wenn Du eine seriöse Quelle hast, wo das erklärt wird oder ein Foto mit einem entsprechenden Schaden aufgrund dieses Effektes, den Du beschreibst, dann wäre ich Dir sehr dankbar.

Ich habe es in Google schon versucht (z. B. mit "Schaden Zylinder Glühen Rückstände"), habe aber nichts gefunden.

Einen interessanten Link zu Kolbenschäden habe ich aber gefunden:

https://www.triumph-spitfire.de/.../Kolbenschaeden.pdf

Ab Seite 24 findet man etwas über Hitzeschäden (mit Bildern). Kannst Du also nachlesen. Als Ursachen werden aufgeführt:

 

Thema: 3.3.1 Überhitzungsfresser mit Schwerpunkt am Kolbenkopf

Mögliche Ursachen

• Längere, hohe Belastung des noch

nicht voll eingelaufenen Motors.

• Überhitzung durch einen gestörten

Verbrennungsablauf.

• Störungen im Motorkühlsystem.

• Störungen bei der Ölversorgung

(Kolben mit Ölkühlung bzw. mit

Kühlkanal)

• Verbogene oder verstopfte Ölspritz-

düsen, die den Kolben von unten

nicht oder nur unzureichend mit Öl

kühlen

 

 

Thema: Überhitzungsfresser mit Schwerpunkt am Kolbenschaft

Mögliche Ursachen

• Überhitzung des Motors durch

Störungen im Kühlsystem (Kühlmit-

telmangel, Schmutz, defekte Wasser-

pumpe, fehlerhaftes Thermostat,

gerissener oder rutschender Keil-

riemen, unzureichend oder fehler-

haft entlüftete Kühlsysteme)

• Bei luftgekühlten Motoren:

Überhitzungen durch Schmutzab-

lagerungen auf den Zylinderaußen-

seiten, abgebrochene Kühlrippen

oder durch ausgefallene oder beein-

trächtigte Kühlluftventilation.

Das nächste Kapitel geht dann schon über die Verbrennungsstörungen, also die Klassiker:

1. Glühzündung (Vorentflammung):

führt zu thermischer Überlastung

des Kolbens

2. Klopfende Verbrennung:

führt zu erosionsartigen Materialab-

tragungen und mechanischer

Überbelastung an den Kolben und

am Kurbeltrieb

3. Kraftstoffüberschwemmung:

führt zu Verschleiß mit Ölverbrauch

und auch zu Kolbenfressern

Vorentflammung gibt es ja nur beim Benziner, ist hier also nicht das Thema. Außerdem hast Du davon gesprochen, dass glühende Rückstände auf der Oberfläche zu Schäden führen.

Jedenfalls bestärkt mich die Seite in meiner Meinung, dass das ein Mythos ist, mit den glühenden Rückständen im Brennraum (abgesehen von der Glühzündung natürlich).

VG

Im Betrieb Fackeln die Rückstände einfach ab. Das kann zu punktuellen Überhitzungen und Glühzündungen führen.

Punktuelle Überhitzungen führen nur dann zu Problemen, wenn das System thermisch am Limit läuft. Dann ist die Stelle so heiß, das es weiterhin zu unkontrollierter Entzündung des Gemisches kommt und dadurch zu endgültigen Zerstörung des Kolbens/Ventils. Wer also vorsichtig fährt, der hat zwar kurzfristig unkontrollierte Verbrennung mit entsprechender Belastung, es passiert aber nichts, außer minimaler Leistungseinbruch und abfackeln der Rückstände.

Zum Topic, ich würde einen normalen Ölwechsel machen, paar hundert km in längeren Teilabschnitten normal fahren Überland/AB und dann nochmal Ölwechsel. Irgendwelche Zusätze ausser Öl können (Ventilschaft)dichtungen und Simmerringe angreifen.

Die waschaktiven Substanzen in zugelassenem modernen Motoröl können genug, da muss man nicht nachhelfen.

Der Vorbesitzer meines Audi hatte ein vergleichbares Kurzstreckenfahrprofil mit dem bei Veräußerung 24 Jahre alten A3: im Mittel 7.500 km Kurzstrecke pro Jahr, doch war der Wagen bis zum Verkauf an mich von der Vertragswerkstatt konsequent scheckheftgepflegt und auch sonst techisch wie optisch top in Schuss. Was mich letztlich auch zum Kauf bewog.

 

Die Freie Werkstatt meines Vertrauens goss im Zuge des Ölwechsels ein LM 5W-30 Longlife III in den betagten 1.6er Benziner (AKL) und meinte, ich solle einfach unbekümmert fahren, wie's mir gefällt (ich nutze den Wagen überwiegend auf Autobahn sowie Landstraße) und ggf. irgendwann nach 15 bis 20.000 km zum nächsten Ölwechsel erscheinen. Basta.

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