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Seltenerer Ölwechsel vertretbar bei viel Langstrecke und wenig km trotz Problemmotor?

Themenstarteram 15. März 2024 um 10:28

Hallo,

wir haben seit vier Jahren einen Citroën Berlingo mit Downsizing-Benzinmotor (1.2 PureTech 130) und Wandlerautomatik. Aus Kostengründen möchte ich die Wartung nicht mehr bei Citroën, sondern in einer unabhängigen Werkstatt erledigen, welche mir von mehreren Leuten unabhängig als sehr kompetent empfohlen wurde, und von der man auch sonst nur Gutes hört. Wir haben das Auto neu gekauft und möchten es möglichst lange fahren, deswegen liegt mir wenig an den Citroën-Stempeln im Wartungsheft.

Jetzt wäre nach einem Jahr und 11 Tsd. km eigentlich wieder eine Inspektion mit Ölwechsel und diesmal auch Kerzenwechsel dran. (Motoröl ist laut Wartungsplan alle 20000 km bzw. jährlich zu wechseln.) Allerdings meinte der Chef der Werkstatt, dass ich wegen unseres speziellen Fahrprofils ruhig noch ein paar Monate (bis vor den Sommerferien) warten kann. Das klingt für mich plausibel, aber ich möchte hier gerne trotzdem bei den Experten nachfragen.

Unser Fahrprofil: im Alltag wird das Auto kaum benutzt, da wir alles per Fahrrad erledigen, selbst die Einkäufe für den Fünfpersonenhaushalt. Der Berlingo dient für Ausflüge, Urlaube und Familienbesuche im Ausland. Im Schnitt wird das Auto einmal pro Woche bewegt, aber es steht auch schon mal zwei Wochen. Ich achte darauf, dass die Batterie immer gut geladen bleibt und die Reifen gut aufgepumpt.

In den letzten 12 Monaten kamen wir auf 11 Tsd. km. Davon waren mindestens 8000 Tsd. km Langstrecke auf Autobahn (ohne Raserei). Der Rest war zum Großteil Landstraße, auch im Gebirge. (Z.B. 30 km hin, 30 km zurück.) Ein paar Kurzstrecken in der Stadt waren auch dabei, aber die kann man an den Fingern abzählen.

Ich weiß, dass die PureTech-Motoren ihre Probleme haben (https://auto-dzban.pl/.../), aber diese scheinen vor allem bei viel Kurzstrecke aufzutreten. (In der Tat sieht unser Zahnriemen z.B. noch wie neu aus.)

Sieht ihr einen Grund dem Rat des Werkstattinhabers nicht zu folgen?

Danke schon mal.

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34 Antworten
am 15. März 2024 um 10:43

Das Problem bei den PureTech-Motoren ist der Zahnriemen im Ölbad. Wenn man da nicht aufpasst wie der Teufel, zerlegt sich das Ding schneller als einem lieb ist. Was du nämlich nicht siehst ist der Gummiabrieb, den der Zahnriemen im Motor verursacht. Dieser kann dann beginnen das Ölsieb im Zulauf zur Pumpe zu verstopfen und dann sieht's schnell düster aus für den Motor. Mit einem Ölbadzahnriemen würd' ich mich auf gar nichts einlassen, weder auf überzogene Intervalle noch auf ein nicht freigegebenes Öl.

Der Kolben hat gesprochen.

Du kannst an allem sparen, aber nicht am Ölwechsel.

Wenn es dir zu teuer ist, führe den Wechsel eben selbst durch. Ist doch fix erledigt.

Sehe ich ähnlich. Mit trockenem Riemen (nicht im Ölbad) sind mir die Ölwechsel nach Zeit auch wurscht. Wenn ich die 25 tkm eben erst in 18 Monaten vollmache, kommts Öl eben erst nach 1,5 Jahren neu. Aber mit Riemen im Ölbad - ganz ehrlich, dann lieber einen Ölwechsel für 100 Euro mehr als nachher den Motor hops gehen lassen.

15 tkm Festintervall. Egal welcher Motor.

Themenstarteram 16. März 2024 um 7:11

Danke für eure Empfehlungen!

Ich werd’s wohl bald machen lassen, denn nächstes Jahr stehen weniger lange Reisen an, so dass es kaum Sinn ergibt jetzt nicht bei 11 Tsd. zu wechseln, aber es dann ein Jahr später bei 8. Tsd zu tun.

Allerdings: Ursprünglich waren ja die PureTech-Riemen für 100 Tsd. km und 10 Jahre Wechselintervall vorgesehen. MIttlerweile wurde das Riemenmaterial verbessert und das Intervall auf 6 Jahre verkürzt (oder gar 5 nach der letzten Sammelklage in Frankreich habe ich gehört). Dabei soll das Motoröl alle 20 Tsd. km gewechselt werden bzw. all 15 Tsd. bei schwierigen Einsatzbedingungen. Wenn nun unser Auto „besonders leichte“ Einsatzbedingungen hat, weil es hauptsächlich gemütlich Langstrecke fährt, könnte man schon meinen, dass die Riemenproblematik sich wohl eher nicht stellt.

Selbiges sollte für die Zündkerzen gelten, die wohl auch viel stärker unter vielen Aufwärmzyklen leiden, als wenn man viel Strecke am Stück macht.

Wie gesagt: Ich würde beim 15er Intervall bleiben.

am 16. März 2024 um 8:00

Ursprünglich war der Intervall bei 200.000km/10Jahre, nach häufigen Problemen ist PSA runter auf 100.000km/5Jahre. Das allein zeigt, wie problematisch die Ölbad-Zahnriemen sind. Ford verbaut inzwischen wieder Steuerketten.

Ne, mit einen Ölbad-Zahnriemen ist nicht zu spaßen und der potentielle Schaden (Motor-Totalschaden) steht in keinem Verhältnis zur Ersparnis durch längere Intervalle oder billigeres, nicht freigegebenes Öl.

Der Kolben hat gesprochen.

Es ist ein km und ein Jahresintervall für den Ölwechsel angegeben. Hier geht es doch darum, dass der Werkstattchef meint, dass sich der TE an das km-Intervall halten und das Jahresintervall ignorieren kann.

Diese Einschätzung vom Werkstattchef halte ich für korrekt, denn Öl altert nicht zeitlich.

Welches km-Intervall nun herangezogen wird, ob nun das 20 tkm oder das 15 tkm Intervall, da halte ich mich zurück, weil ich den Motor nicht kennen.

Der Wagen hat aber nach einem Jahr erst 11 tkm gelaufen und insofern ist jetzt noch kein Ölwechsel notwendig und wenn, wie angedacht, der Ölwechsel vor den Sommerferien durchgeführt wird, wären das ca. 16 tkm. Das halte ich für vertretbar.

Auf eine Sache muss aber noch hingewiesen werden. Wie kulant verhält sich Citroën bei einem Defekt am Motor? Gerade, weil es sich um einen empfindlichen Motor handelt, sollte dies mitberücksichtigt werden, denn wenn sich nicht an die vorgegebenen Herstellerintervalle gehalten wird, ist sicherlich Essig mit der Herstellerkulanz.

 

Gruß

Uwe

Zitat:

@Uwe Mettmann schrieb am 16. März 2024 um 10:53:46 Uhr:

Diese Einschätzung vom Werkstattchef halte ich für korrekt, denn Öl altert nicht zeitlich.

Das ist falsch. Ein verschlossenes Gebinde kann man längere Zeit lagern, aber offen altert Öl sehr wohl.

@Go}][{esZorN

Volle Zustimmung!

Und Motoröl, welches bereits mit Rückständen des Verbrennungsprozesses und Kondensat belastet ist, verändert seine Eigenschaften im Besonderen und zwar nicht zum positiven!

Nun, hier geht es nicht um viele Jahre, sondern 1 vs. 1,5 Jahre. Spielt die „zeitliche“ Alterung des Öls da wirklich eine Rolle?

 

Gruß

Uwe

Kurz und knapp:

Ja!

Hast du eine Quelle, in der man das nachlesen kann.

 

Gruß

Uwe

Google doch selber, wenn es dich wirklich interessiert.

Ich bin nicht verpflichtet, anderen Leuten alles auf dem Silbertablett zu servieren.

Wer sich auch nur ein klein wenig mit Verbrennungsmotoren befasst hat, weiß, dass beim Verbrennungsprozess von Kraftstoff viele chemische Verbindungen, auch äußerst aggressive, im Abgas entstehen, diese über den Blow-by in das Kurbelgehäuse gelangen und dort in das Motoröl eingetragen werden, was zur Veränderung der Eigenschaften des Öls führt.

Lehrstoff 2. Ausbildungsjahr,

Ausbildungsberuf KFZ-Mechaniker

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