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Lambdasonde zeigt merkwürdiges Signal

Themenstarteram 19. Januar 2010 um 21:44

Volvo 850 2.5-10V, Gasanlage Zavoli RE.G.AL. Problem: Seit neuerem gibt meine Lambdasonde kein sauberes Signal mehr ab. (Im übrigen, ohne die Gasanlage und deren Diagnoseanzeige wäre ich da nie drauf gekommen.)

Um zu erklären, was ich meine, muß ich kurz ausholen. Bei meinem Motor ist eine Widerstands-Sprungsonde verbaut. Im Normalbetrieb schwankt die Spannung am Signalanschluß der Sonde ständig zwischen 0 und 5 V hin und her, d. h. die Sonde ist abwechselnd niederohmig (= fettes Gemisch, Sauerstoffmangel) oder hochohmig (= mager, Sauerstoffüberschuß). Das läßt sich gut beobachten, da das Gassteuergerät das Signal abgreift, die Software zeigt mir die Signalspannung in Echtzeit an.

Die Kennlinie einer Sprungsonde ist, wenn ich das richtig verstanden habe, so steil, daß der Übergang sehr schnell geschieht, es ergibt sich quasi ein Rechtecksignal. Die Einspritzsteuerung (und auch das Gassteuergerät) mißt deshalb gar nicht direkt den Punkt Lambda=1, sondern integriert den Kurvenverlauf auf und ermittelt daraus die Einspritzkorrekturwerte (short-term fuel trim) für den geregelten Teillastbetrieb (closed-loop).

Bei meiner Lambdasonde passiert nun folgendes: Ist der Motor noch halbwegs kalt (aber natürlich die Sonde selber schon auf Arbeitstemperatur; wird ja elektrisch geheizt), dann ist der Signalverlauf völlig normal (0 / 5 Volt). Mit zunehmender Fahrzeit jedoch verschieben sich der untere und der obere Pegelwert. Soll heißen, LOW liegt dann irgendwo zwischen 0 und 1 Volt, wobei dieser Wert im Laufe der Zeit nur einfach schwankt. HIGH dagegen nimmt ganz langsam immer weiter ab, nach einer halben Stunde liegt es bei ca. 4 V, später dann bei sogar nur ca. 3 V. Die Amplitude des Rechtecksignals nimmt also ab, aber das Signalspiel an sich funktioniert noch.

Der Motor läuft in dieser Zeit erst mal ganz normal, aber irgendwo zwischen 3,5 und 3 V HIGH-Pegel kommt die Lambdaregelung leider aus dem Tritt, und zwar zuerst im Benzinbetrieb; das Gassteuergerät (das die Lambdasonde ebenfalls auswertet) ist noch etwas toleranter, aber irgendwann spinnt dann auch die Gasanlage. An so einem Punkt hilft dann nur anhalten und (wenigstens kurz) abkühlen lassen, denn der Motor bringt in einem solchen Augenblick keine Leistung mehr. Die Motorkontrolleuchte geht dabei allerdings nicht an, vielleicht kommt da erst dann was, wenn das System längere Zeit aus dem Tritt ist, das habe ich aber nicht getestet.

Das Gassteuergerät wurde bereits probehalber ausgetauscht (Dankeschön an Zavoli Deutschland), es ist völlig OK und mißt auch korrekt, wie ich mit einem Multimeter nachgeprüft habe. Da das Verhalten im Benzin- wie im Gasbetrieb auftritt (auch bei ausgebautem Gassteuergerät und gebrückter Signalleitung), würde ich auch Probleme in den Steuergeräten erst mal ausschließen.

Das beschriebene Signalverhalten scheint mir darauf hinzudeuten, daß die Lambdasonde, elektrisch gesehen, einen erwärmungsabhängigen zusätzlichen Serien- und/oder Reihenwiderstand generiert oder irgendeine Fremdspannung eingekoppelt wird.

Ehe ich nun aber die Sonde auf Verdacht erneuere: Sind andere Ursachen denkbar? Könnten z. B. Zündaussetzer und daraus resultierendes unverbranntes Gemisch im Abgas ein solches Verhalten der Sonde verursachen? Oder irgendein kaputtes Kabel oder ein Fehlerstrom aus dem Heizkreis?

Wäre schön, wenn jemand was dazu schreiben könnte.

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20 Antworten

Könnte es sein, daß die Sonde nach 220t km kurz vorm Sterben ist? Meiner meldet lt Bosch-Tester sporadisch "zu langsam", in etwa die gleiche Laufleistung.

Bosch meinte, ich sollte die tauschen, wäre nach den km nicht ungewöhnlich

Musst mal schauen, gibt von Bosch einen Seite mit Hilfen rund um die Sonden: http://www.bosch-lambdasonde.de

Im Produktkatalog sind auch alle Fahrzeuge mit dazugehörigen Sonden-Teilenummern aufgeführt....und ein empfohlenes Wechselintervall.

Ich hatte den gleichen Sondentyp im Vectra B verbaut (X18XE1, TiO2 Sonde), die war jeweils nach 80-90 tkm fertig. MKL kam nicht, aber es fehlte Leistung und der Motor drehte im dritten unter Last nicht mehr bis an den Begrenzer. Neue Sonde -> alles ok.

das hört sich tatsächlich wie eine sterbende sonde an, die träge geworden ist und die amplitude nicht mehr sauber darstellen kann, irgendwann läuft die nur noch im niedrigen bereich und dann läuft der wagen ständig zu fett -> hoher verbrauch.

Zitat:

(Im übrigen, ohne die Gasanlage und deren Diagnoseanzeige wäre ich da nie drauf gekommen.)

ich kann mich auch immer wieder dafür begeistern, vorallem weil bei meinem ein ladedrucksensor fehlt und dieser dann direkt von der gasanlage gemessen werden kann (mittels map-sensor).

Themenstarteram 20. Januar 2010 um 17:56

Dank erst mal an alle. Habe auch den Bosch-Katalog gefunden, für mein Fahrzeug steht da allerdings nix drin.

Werde dieser Tage mal gucken, was der :) für den Anschluß des Motortesters haben will. Ich berichte weiter. :)

nur zum fehlerauslesen?

es gibt da für volvos nen extra programm, dafür bräuchte man nen laptop und nen schnittstellenkabel.

gruss michi

Themenstarteram 21. Januar 2010 um 10:49

Nein, klar, zum Fehlerauslesen gehe ich längst nicht mehr zum :), ich habe ein eigenes Ausblinkgerät. Es ist auch gar kein Fehler im ECU gespeichert. Was ich meine, wäre ein Anschluß an den Motortester, der soll auch die Funktion der Lambdasonde direkt prüfen können (weiß nicht, ob das stimmt).

Habe auch gerade mit einem Bosch-Service gesprochen, die können sowas auch, also fahre ich wohl dort hin und nicht zu Volvo.

eine Lambdasonde kannst du nicht gescheit über OBD testen dazu ist die Busgeschwindigkeit zu lahm bzw. die Trägheit zu groß...

immerhin schwingt die Sonde von 0,2 auf 0,8V innerhalb 0,3Sekunden... also eine komplette Amplitude 0,2-0,8-0,2-0,8 sollte nicht länger als 1Sek dauern.

Meine 4 poligen Bosch Zirkonia O2 Sonden (mit Refferenzluft übers Steckergehäuse) waren nach ~70TKM platt...

bei 94TKM hab ich sie auf verdacht gewechselt und NGK/NTK installiert. bis jetzt spare ich 1-1,5L Gas auf 100KM... (allerdings brauchte die ECU 2TKM um neu anzulernen)

ich hab auch nur die beiden Vorkat gewechselt die beiden nachkat noch nicht...

Richtig messen ist eigentlich nicht schwierig und man(n) kann es sogar selbst machen!

die Profilösung ist die Lambdas an ein Oszi anzuschließen (mit Y Kabel zum Messen im Live Betrieb)

Da bei meinen Sonden auf grund der Laufleistung ein defekt schon sehr wahrscheinlich war und der Rest schon ausgeschlossen wurde (durch wildes (teures) Teiletauschen) hab ich einfach mit einem guten Analog Multimeter die Leitungen angepiekst. (Digitalmultimater taugt dazu nicht nur die Anlalogen sind "schnell" genug)

solltest du das machen wollen geb ich dir natrülich gerne Tipps.

denn die Oszi überprüfung sollte bei mir bei Bosch und 1a Autoservice 120EUR kosten..

da hab ich mir dann lieber gleich für 140EUR die beiden Sonden (www.sparkplugsrus.com) neu gekauft und eingedreht :D

Gruß

Zum Anklemmen kannste einen geeigneten kleinen "Stromdieb" nehmen, das ist besser als die Leitungen irgendwie unkontrolliert mit Nadeln oder Metallpins anzustechen, möglichst nah an der Sonde. Dann wird beim Sondentausch das angestochene Kabel getauscht. Sind die Sonden jedoch ok, musst du diese Stichstelle gut versiegeln. Selbstschweißendes Klebeband regelt in diesem Fall.

Sparkplugs klingt gut, ich hab ca 160€ für eine einzige Lambdasonde bezahlt.

Richtig ich hab meine Sonden auch angepiekst logischerweise nicht am Motorkabelbaum Sondern nach dem Sondenstecker :D

so dass das "beschädigte" Kabel mit der neuen Sonde ausgetauscht wird. (hätte es auch direkt am Steuergerät abgreifen können der Schaltplan lag mir vor aber die Kabel der Lambda waren die billigsten ;))

ich hab die Isolierung weg gezogen und die "Wunde" dann mit nem sehr guten Isolierband stramm verschnürt und die Isolierung wieder drüber gezogen.

das dürfte reichen und so sollte auch der "Luftfluss" wieder hergestellt sein.

Schrumpfschläuche sollten nicht verwendet werden.. (gehen auch seltenst über die Stecker)

selbst die "Universalsonden" welche nicht schlechter sind als die mit stecker dürfen nur geklemmt und nicht verlötet werden eben aus dem Grund des Sauerstofftransfers...

Aber wenn ich mir eine Universallambdasonde für 45-50EUR (Bosch/NTK) in deutschland kaufe kann ich gleich die Fix und Fertig version aus England kaufen und mit Paypal bezahlen.

so hab ich genau 70EUR pro Sonde bezahlt incl. Versand und nach 4 Werktagen hielt ich diese schon in den Händen.

das passende Lambdasonden Werzeug (LINK) war auch schnell bestellt da ich so oder so etwas bestellen musste und die Lambdas flutschten total easy raus..

gut mag auch am BMW Krümmer liegen da sind verschweißungen eh seltener da das Material besser ist als bei manch anderen Herstellern...

Etwas WD40 aufgesprüht mit etwas Kältespray nachgeholfen (war aber unnötig) dann rausgedreht.

sobald es etwas hakt einfach WD40 nachsprühen und keine gewalt anwenden dann geht das super easy :D (vorausgesetzt der Autohersteller hat die Lambdas von oben zugänglich verbaut ;))

BMW wollte auch 172EUR für eine Lambda haben..

da hätte ich vielleicht noch eher die 120EUR für den Oszi Test ausgegeben..

aber für den Preis Original NGK/NTK Ware ist einfach unschlagbar..

England ist was KFZ Teile angeht DER Geheimtipp schlecht hin :D

[EDIT]

Korrekterweise schwingt eine Lambda von 0,1 bis 0,9V...

0,2-0,8V ist aber das "normale" und absolut i.O.

meine Lambda machte fast nix mehr..

hing auf 0,5 oder 0,3 fest dann ein mal ein pingen auf 0,8 und dann wieder pause usw.. usw.. von Amplitude war keine Spur...

Themenstarteram 21. Januar 2010 um 20:12

Klar, mit einem normalen Digitalmultimeter mißt man da nix Gescheites. (Es gibt allerdings welche mit grafischem Display und Quasi-Analoganzeige). Glücklicherweise hat die Gasanlagen-Software eine Echtzeit-Diagnoseanzeige, und dort wird der Lambdasondenwert nicht nur numerisch, sondern auch grafisch dargestellt. Sehr gut abzulesen, auch wenn das Signal mit 2 Hz schwingt.

Habe mal geguckt, die Engländer verkaufen fertig konfektionierte Ersatzsonden für umgerechnet 60 €. Da könnte ich doch glatt eine bestellen ... der :) will bestimmt wieder 600 oder so für das Teil.

Die digitalen kommen aber einfach in der Reaktionsgeschwindigkeit nicht hinterher..

ich hab auch ein Digitales das sogar ne optische PC Schnittstelle hat..

müsste man mal testen ob die Messwerte "live" auf dem PC schneller und detailierter sind als auf dem riesen LCD Display..

das beste und billigste ist eben ein Analogmultimeter..

Das hat jeder Elektriker noch rum fahren und man sollte es sich mal ausleihen können... (gegen Kaution o.Ä.)

Grüße

Themenstarteram 19. März 2010 um 21:56

Kurzer Zwischenbericht:

Erst mal hat mir der englische Händler eine zwar mit knapp 60 € inkl. Versand sehr billige, nichtsdestotrotz aber falsche Lambdasonde verkauft, nämlich eine Spannungssonde (0-1 V) statt der benötigten Widerstandssonde (0-5 V), obwohl mein Fahrzeug/Motor ausdrücklich in der Liste stand. Ist schon traurig, wenn Leute nicht richtig wissen, was sie verkaufen ... ich kann jetzt nur gespannt sein, ob ich das Geld von der Insel wiederkriege.

Habe dann im zweiten Versuch eine OEM-Sonde von NTK (130 €) besorgt und einbauen lassen, zumindest der Einbau ist ja einfach und also billig.

Motor läuft, aber mit dem Signal bin ich nicht ganz zufrieden: Der "Fett"-Wert ist jetzt zuverlässig bei 0 V, aber der "Mager"-Wert ändert sich und liegt immer irgendwo zwischen 5 und bis runter auf 3,4 V.

Da ich davon ausgehe, daß eine nagelneue Sonde des Originalzulieferers NTK ordnungsgemäß funktioniert, werde ich jetzt doch noch mal Messungen mit und ohne Gassteuergerät machen (wie oben beschrieben, ist dieses in die Signalleitung eingeschleift und emuliert im Gasbetrieb ein Idealsignal für die Motorsteuerung).

Oder jemand sagt mir jetzt, daß das so normal und OK ist.

Sorry aber wer bitte geht denn nach eine Schlüsselnummer beim Teilekauf??

Hättest dir lieber mal die NGK Liste runtergeladen oder angerufen wie die Sonde heißt (Artikelnummer) und die dann bestellt.

bei der Masse an Teilen kann immer was fehlerhaft sein deshalb immer mit der OE oder Teilenummer vom Hersteller suchen und bestellen!

wenn du die Lambdas schon eingebaut hattest hast du mit Sicherheit schlechte Karten diese umzutauschen.

Kann das sein das du auch bei der Lambdasondenbezeichnung etwas verwechselst?

es gibt Sprungsonden und Breitbandsonden. (keine Spannungssonden und Widerstandssonden)

zu deinem Problem.

sinn und zweck einer Breitbandlambdasonde ist es den Motor geziehlt Mager laufen zu lassen.

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