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Firmenwagen oder Gehalt?

BMW 5er F11
Themenstarteram 5. November 2015 um 19:42

N'Abend zusammen,

Ich bin aktuell etwas unschlüssig:

Habe ein monatliches Budget von ca. 1000€ netto für ein Firmenwagen (Leasingrate, Versicherung, Wartung + Sprit). Fahre jährlich ca. 15 tkm privat, dienstlich kommen knapp 9 tkm dazu. Wohnung-Arbeit sind ca. 33 km.

Das Budget reicht für ein A5 mit netten Extras (BLP ca 53 k€).

Versteuert wird 1% pauschal, ca. 500€ weniger netto im Monat.

Alternativ dazu könnte ich das auch in mehr Gehalt umrechnen. Bin über der Beitragsbemessungsgrenze sodass brutto ca. 10 k€ jährlich dazu kommen könnten, also ca 5 k€ netto.

Würde ich also auf den Firmenwagen verzichten, hätte ich 11 k€ netto jährlich mehr raus. Ich müsste mir ein Auto kaufen und da würde ich um die 30 k€ investieren wollen (3 Jahre alter A6 / 5er) und ca. 5 Jahre fahren wollen.

Aktuell bin ich noch unschlüssig. Mir geht es gegen den Strich, jeden Monat 500€ Steuern dafür zu zahlen, dass ich zur Arbeit fahren darf (und wie jeder Firmenwagenfahrer weiß, die Pendlerpauschale kompensiert das bei Weitem nicht). Würde ich den Wagen privat kaufen, hätte ich zusätzlich noch Privateigentum (was aber natürlich über die Zeit Wert verliert).

Was denkt ihr? Wie würdet ihr euch entscheiden?

Wie hoch 'darf' der Arbeitgeber dienstliche km steuerfrei kompensieren? Üblich sind ja 0,30€ pro km, aber ist das auch das Limit?

Dankeschön!

Beste Antwort im Thema

Ein wenig hängt die genaue Berechnung mit deiner Steuerlast zusammen. Da wir dein genaues Gehalt nicht kennen, ist eine genaue Berechnung nicht möglich, aber auch grob berechnet im Ergebnis recht eindeutig.

Ich habe mal folgende Rechnung aufgemacht:

Angenommen, du verdienst aktuell 4.000 € netto im Monat.

Szenario 1: Du nimmst den Dienstwagen. 1%-Versteuerung plus Versteuerung der Wegstrecke ergibt einen geldwerten Vorteil von gut 1.000 € monatlich. (einfach mal "Dienstwagenrechner" googeln). Dies würde bedeuten, dass du etwa 420 € netto weniger im Monat hättest, also hättest du ein Auto mit rundum-sorglos-Paket plus 3.580 € netto im Monat.

Szenario 2: Du nimmst die 1.000 € als Gehalt. Statt 4.000 netto hast du nun etwa 4.580 € netto und musst hiervon dein Auto finanzieren.

Angenommen, du kaufst den besagten 5er oder A6 für etwa 30.000 € und fährst ihn 5 Jahre. Danach dürfte er einen Restwert von etwa 10.000 € haben, also 20.000 € Wertverlust in 5 Jahren. Im Jahr wären das 4.000 €.

Hinzu kommt Versicherung und Steuern (grob geschätzt 1.200 € im Jahr). Sprit (grob geschätzt bei 24.000 Km pro Jahr etwa 2.500 €) und Kosten für Wartung und Reparatur (die ich jetzt einfach auch mal mit 1.200 € im Jahr ansetze). Das bedeutet jährliche Gesamtkosten von gut 9.000 € pro Jahr bzw. 750 € im Monat.

Im ersten Szenario hast du nach Abzug der Autokosten noch 3.580 € zur Verfügung, im zweiten Szenario 3.830 €, also 250 € mehr.

Die genaue Berechnung hängt natürlich von diversen Faktoren (tatsächliches Gehalt, Steuerklasse, Schadensfreiheitrabatt in der Versicherung, Wartung und Reparatur in Vertragswerkstatt oder beim Cousin der KFZ-Meister ist, der Frage, ob du den Kauf des eigenen Autos per Kredit finanzieren müsstest oder nicht etc....).

Tendenziell ist es auch ein Vergleich von Äpfeln mit Birnen (Beim Firmenwagen alle drei Jahre ein Neuwagen vs. drei Jahre alter Gebrauchtwagen, der dann 5 Jahre gefahren wird). Insgesamt würde ich eher zum eigenen Wagen tendieren.

P.S.: Ja, der Arbeitgeber darf auch mehr als 30 Cent pro Km erstatten, der über die 30 Cent hinausgehende Betrag muss aber wiederum versteuert werden.

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Zitat:

@Chaosmanager schrieb am 14. November 2015 um 18:50:54 Uhr:

Zitat:

@charder schrieb am 14. November 2015 um 18:44:42 Uhr:

 

Betrieblich veranlasst ist ein sehr dehnbarer Begriff......

Ich wüsste nicht, inwieweit dies ein dehnbarer Begriff ist ... eine Firma wird ihren Angestellten solche Kosten i. d. R. nur für Geschäftsreisen erstatten bzw. bezahlen. Ich hatte naiverweise auch angenommen, dass wir über Geschäftsreisen sprechen.

Gut, wenn Deine Firma Dir auch Urlaubsflüge und das Taxi zum Friseur bezahlt, ist das natürlich etwas anderes - diese wären dann in der Tat ein geldwerter Vorteil. Wenn Dein AG dies dehnt, indem er solche Kosten als betrieblich veranlasst definiert, ist das eine Sache für sich.

Gruß

Der Chaosmanager

So extrem dehnbar nun auch wieder nicht. Aber wenn ich Freitag und Montag einen Mietwagen brauche, kann ich den bei vorrausgesetzt gleichen Kosten auch am WE nutzen. Sprit zahle ich dann selber.

Ziemlich eigenartige Konstruke tauchen in diesem Thread auf... von Arbeitgebern, die ihren Angestellten Autos zur Verfügung stellen, die Kosten für Sprit jedoch nicht, bis hin zu bezahlten Friseur-Taxi-Fahrten :-)

Kenne nur die "normale" Variante: AG stellt AN ein Auto zur Verfügung, und alles wird bezahlt. Bei meinem letzten Arbeitgeber stand in der Car Policy drin, dass Kosten für Urlaubsfahrten mit dem Firmenwagen auch übernommen werden. War schon 'ne tolle Sache.

Ich bleib' dabei: ein Firmenwagen ist, sofern man auch regelmäßig beruflich unterwegs ist, die mit Abstand beste Lösung. Dazu muss man keine 50.000 km jährlich unterwegs sein.

Zitat:

@Wuerttemberg schrieb am 14. November 2015 um 14:57:35 Uhr:

Hi @pub00555

In deiner ganz speziellen Situation, in der du anscheinend exakt die Kosten, die der Firma entstehen würden, auf dein Bruttogehalt draufbekommen kannst, fehlen m.E. Daten, um deine Frage zu beantworten.

Nur soviel: Bei einem BLP 53.000 € versteuerst du (a) 53.000 € mal 1% = 530 € pro Monat.

(b) Plus davon 3% pro Entfernungskilometer, also 530 * 0,03 * 33 = 525 €.

Summe zusätzlich zu versteuerndes Einkommen 530 € + 525 € = 1.055 €.

Diesen Betrag multipliziert du

(a) mit deinem persönlichen Grenzsteuersatz (steht im letzten Steuerbescheid), der wird zwischen ca. 30 und max. 42 % liegen.

(b) Dann schlägst du davon noch einmal 5,5 % Soli drauf.

Dies ergibt die Steuerlast, die dir durch den Firmenwagen entsteht.

Z.B. bei 42% persönlichem Grenzsteuersatz 1.055 * 0,42 * 1,055 = 467 €.

(Bei einem geringeren pers. Grenzsteuersatz sogar noch weniger.)

Jetzt musst du schauen, ob du für 467 € (bzw. weniger) deine kompletten Autoausgaben decken kannst inclusive Wertverlust abdecken kannst. Wohl kaum.

Nur wenn du ein wirklich günstiges Auto sparsam betreibst wirst du dies erreichen können, fährst dann aber ein Auto für 30k statt für 53k.

Viel Erfolg bei deiner Entscheidung.

Fehlt bei deiner Rechnung nicht der SV-Anteil ?

Zusätzlich muss im die Rechnung auch die Senkung der Steuerrückerstattung aufgenommen werden.

 

Wenn man mit einem Privatfahrzeug fährt, kann man dies in der Steuererklärung bei den Werbungskosten angeben. Einfache Fahrten zur Arbeit und nach Hause einfach mit 0,3€/km

Bei Dienstfahrten kann sogar jeder KM mit 0,3€/km angegeben werden.

Das macht bei den meistens sicherlich auch mind. 100€ mtl netto an Rückerstattung aus.

Zitat:

@SGSII schrieb am 17. November 2015 um 13:55:59 Uhr:

Zusätzlich muss im die Rechnung auch die Senkung der Steuerrückerstattung aufgenommen werden.

Wenn man mit einem Privatfahrzeug fährt, kann man dies in der Steuererklärung bei den Werbungskosten angeben. Einfache Fahrten zur Arbeit und nach Hause einfach mit 0,3€/km

Bei Dienstfahrten kann sogar jeder KM mit 0,3€/km angegeben werden.

Das macht bei den meistens sicherlich auch mind. 100€ mtl netto an Rückerstattung aus.

Stimmt nicht. Die Anrechnung der Werbungskosten ändert sich nicht, egal ob Firmen- oder Privatwagen...

Zitat:

@yzf1006 schrieb am 16. November 2015 um 15:39:19 Uhr:

 

Fehlt bei deiner Rechnung nicht der SV-Anteil ?

Hallo @yzf1006 , was ist der SV-Anteil?

Ich hatte in meiner Berechnung nicht den Beitrag des AG auf Gehalt berücksichtigt, was ein Fehler ist. Siehe unten...

Zitat:

@pub00555 schrieb am 14. November 2015 um 18:27:11 Uhr:

@Wuerttemberg:

du übersiehst einen Punkt in deiner Rechnung:

ich würde auch mehr brutto bekommen, wenn ich auf den Firmenwagen verzichte. D.h. auf die ~ 467€ netto kommt nochmal das obendrauf, was die Firma fürs Auto bezahlt. Das sind nochmal ca. 500€ netto im Monat.

D.h. es wären ca. 1000€ mehr Netto im Monat ohne Firmenwagen. Ich denke schon, dass ich damit einen gebrauchten Wagen für 30k holen kann, 5 Jahre all-in fahren kann, dann für ca. 8k verkaufen und sollte immer noch im 'Plus' sein gegenüber meiner jetzigen Situation.

Hallo, @pub00555 , good catch, Danke! Das hatte ich nicht auf dem Zeiger!

Gleichzeitig musst du bei dem Mehrgehalt, das du von deinem AG erhalten würdest, die Steuern berücksichtigen. Wenn die 500 € netto sind wie du schreibst wären das bei angenommenen 42% Grenzsteuersatz brutto 900 €. Dann hast du recht, du hättest die 500 € netto plus 467 € Mindersteuern = 967 € p.M., um ein Auto anzuschaffen und zu betreiben.

Das sollte machbar sein. Und du freust dich dann vielleicht jeden Monat, den du "besser" abschneidest.

 

************

Nur für den Fall, dass dein AG dir die 500 € brutto bezahlt habe ich es spaßeshalber mal ausgerechnet:

  • Fall 1: Du erhältst das Auto mit Full-Leasing und musst dieses versteuern.
  • Fall 2: Du erhältst 500 € brutto und muss diese versteuern und noch ein Auto bezahlen.

Finanziell gesehen (jeweils bei angenommenen 42% Grenzsteuersatz und 5.5% Soli):

  • Fall 1 = 467 € Steuern zu bezahlen. (Auto ist schon drin)
  • Fall 2 = Mehreinnahmen brutto 500 € minus 221,55 € EK-Steuer und Soli = 278,45 €. (Auto ist noch zu bezahlen)

Die Differenz zwischen Fall 1 und Fall 2 ist (-467 €) - 222 € = - 689 €

Wenn du dir langfristig ein Auto kaufen und betreiben kannst für 689 € p.M. bist du gleichauf mit dem Firmenwagen.

P.S.: Wenn beide Möglichkeiten ungefähr gleichauf sind, könnte es eine gute Idee sein, einmal "das andere" auszuprobieren. Also wer immer Privatwagen gefahren ist, einfach mal Firmenwagen ausprobieren ...

P.P.S.: Danke bei der Gelegenheit für die vielen genauen Leser und Rechner!

Themenstarteram 8. Februar 2016 um 0:43

Hallo Wuerttemberg,

danke für deine Hinweise.

Es sind ca. 1000€ netto im Monat, was mein AG für den Firmenwagen zahlt. Diese könnte ich entsprechend in Gehalt umwandeln und wäre bei ca. +1000€ brutto im Monat, was ich dann mit +500€ netto raushätte. Alles Pi mal Daumen, da ja der SV Anteil noch hinzu kommt.

Grüße

Wobei normalerweise ein 5er Dienstwagenfahrer in der SV und KV über der Beitragsbemessungsgrenze liegen dürfte.

 

Gruß

 

Der Biber

@pub00555: ich habs ähnlich gedacht und dann auch gemacht.

 

Ich hab mir meinen 5er für 42k (BLP 75k) geholt (0,5 Jahre alt) mit Europlus bis 2019) Werd den maximal noch 4 Jahre fahren (damit insgesamt 5), und dann für worst case 20k verkaufen:

 

p. a. Werte

 

Kaufpreis p. a. 22/5=4,4k

+ Reifen/Felgen 2,5/5=0,5k

+ Versicherung 1k

+ Steuern 0,3k

+ Sprit 2,4k

+ durchschnittl. Wartung 1k

= 9,6k

 

Selbst bei dieser großzügigen Rechnung bin ich unter 10k im Jahr.

 

Ein Dienstwagen wäre höchstens ein A4, 3er usw. Und der ist selbst vollgepackt nicht so wertig wie ein 5er wie jeder weiß.

 

Ich fahr jetzt 5er!

 

NIEMALS gewinnt fuer mich in dieser Rechnung der Dienstwagen.

 

Spätestens ab 40km Weg und Preisen ab 50k ist für mich ein Dienstwagen kein Thema mehr.

 

Ich genieße lieber die Entscheidungsfreiheit und bin froh, schlechtere Qualität und Kompromisse nicht durch kostenlosen Sprit und Reifen schönreden zu müssen. Denn mein Kollege hat sich für den Dienstwagen entschieden bei gleicher Entfernung und würde es NICHT wieder tun.

 

So wie es jemand anders gesagt hat: nur VERGLEICHBARE Fzg. sollten auch verglichen werden. Wenn ich aber 5er will und nur 3er darf, bin ich dann wirklich glücklich(er) mit 200 eur mehr im Monat?

Wenn du aber einen 5er hättest wählen können als Dienstwagen, wie wäre deine Entscheidung dann ausgefallen? ;)

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