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Ethanol nicht sauberer als Benzin

Themenstarteram 20. April 2007 um 21:02

Hallo E85 Fans!

Mit Erschrecken habe ich heute in der Berliner Morgenpost einen Artikel mit der o.g. Schlagzeile gelesen. Allein in den letzten 10 Tagen habe ich 130 l E85 verballert. Was man auch tut, alles ist irgendwie falsch...sollten wir doch einfach "brav" Benzin verheizen, weil es ja das geringste Übel ist und alle Bemühungen auf Alternativen umzusteigen zwecklos, weil sie die Umwelt noch mehr belasten? Kann man die amerikanischen Ethanolzustände auf DL übertragen?

Bin mal gespannt, was eure Meinung dazu ist, hier jetzt erst einmal der Artikel aus der Mopo:

"San Francisco - Der als Biokraftstoff eingesetzte Rohalkohol ist beim Umweltschutz laut einer US-Studie keine Alternative zu herkömmlichen Benzin. Wenn alle Kraftfahrzeugmotoren in den USA auf Ethanol-Nutzung umgestellt würden, würden die mit Luftverschmutzung zusammenhängenden Todesfälle sogar um rund vier Prozent zunehmen, ergab eine Untersuchung der kalifornischen Stanford University. Modellrechnung am Computer zeigen demnach, dass bei flächendeckender Verwendung eines Treibstoffgemischs mit hohem Ethanol-Anteil in einigen Landesteilen die Ozonwerte in der Luft und damit die Smoggefahr steigen würden. Nach Schätzungen der WHO sind weltweit jährlich rund 800.000 Todesfälle auf Smog zurückzuführen. AFP"

 

Ich will nicht wissen was böses rauskommt, wenn alle Dieselfahrzeuge auf Pöl zusätzlich umgestellt würden und der Rest auf Ethanol fährt. Ist es wirklich besser auf Erdölbasis zufahren, bis der letzte Tropfen verbraucht ist und erst dann auf die so umweltschädlichen alternativen Kraftstoffe umsteigen?

Vielleicht wurde die Untersuchung auch vom "Onkel Shell" gesponsort...

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25 Antworten

Moin,

Du musst unterscheiden zwischen der "Netto-Thermik" des gesamten Motors und der heißesten Phase der Verbrennung. Und da ist Ethanol schlechter als Benzin. Denn Stickoxide entstehen zu sicherlich 95% während des Hotspotburnings kurz nach bzw. während des Zündens.

MFG Kester

am 26. April 2007 um 12:40

Hallo!

Ich finde diese Panikmache auch ziemlich bekloppt. Zeitungen können viel schreiben. Wie oft stand schon in diversen Zeitungen irgendwelcher Müll der weder belegt ist noch irgendwo erfoscht ist.

Sicherlich wird die Luftverschmutzung nicht gestoppt werden wenn Firmen Ethanol produzieren und dabei Braunkohle verheizen. Insider werden wissen auf welche Firma ich im PLZ Gebiet 0 anspiele. Wenn Ethanol aber in einem Kraftwerk produziert wird, welches in einem Kreislaufsysthem arbeitet und somit weder auf Kohle noch auf Gas zur Produktion zurückgreifen muss ist es sicherlich umweltfreundlicher.

Außerdem zeigen genügens Studien, dass Ethanol sauberer ist als Benzin. Das es im Moment nich ganz ohne Benzin geht (E85) lässt die Schadstoffausstöße zwar wieder etwas steigen, dennoch ist es bei weitem umweltfreundlicher als das Benzin.

*Edit by Rotherbach : Kommerziellen Link entfernt*

Schönen Tag noch!

Moin,

Nur mit dem Unterschied, das hier die Argumentation aus wissenschaftlicher Sicht logisch und nachvollziehbar ist. Das sind alles Punkte, die im großen und ganzen bekannt sind und auch nichts neues darstellen.

Die Sache dabei ist, welche Verbrennungsprodukte und Abgasbestandteile interessieren mich im Moment. Betrachten wir isoliert die CO2 Bilanz von Ethanol, sieht es sicherlich wesentlich besser aus, als Benzin, da zwischen 70 und 80% der CO2 Emission vorher durch die Pflanze aus der Atmosphäre entnommen wurden. Dummerweise gibt es halt noch ein paar weitere Verbrennnungsprodukte, eben wie gesagt hauptsächlich Stickoxide, deren Emission ansteigt und Acetaldehyd der bei einer teilweisen Oxidation anfällt und ebenfalls nicht ganz "ohne" ist.

Sicherlich Punkte die LÖSBAR sind, aber die trotzdem vorhanden sind und insbesondere bei Fahrzeugen verstärkt auftreten werden, die nicht über eine entsprechende Verbrennungssteuerung und Auslegung verfügen, also im speziellen selbst umgebaute bzw. adaptierte Fahrzeuge.

Das die Verwendung dieser Produkte als Kraftstoffe dennoch sinnvoll ist, läßt sich schwer bestreiten, dennoch sollte man IMMER auch die Risiken und Problemfelder in der Betrachtung halten, da man ansonsten schnell in eine "Falle" rennt.

MFG Kester

Zitat:

Original geschrieben von Rotherbach

Ethanol verbrennt im Motor heißer als Benzin, dadurch steigt der Stickoxidausstoss der Fahrzeuge und Stickoxide sind bekannt dafür, das sie die Ozonproduktion anheizen. Der Zusammenhang erscheint mir auf chemische Art und Weise als durchaus logisch zu sein.

Ozonproduktion ist doch 1A oder? ich denke wir haben das Problem, die Ozonlöcher, die durch FCKW entstanden sind wieder zu schließen. -> Dann verhällt sich Ethanolverbrennung zur Erdatmosphäre wie Pflaster zur Schnittwunde oder?

am 28. April 2007 um 21:26

,, Zitat auf der Seite vom ADAC,,

Ethanolhaltige Kraftstoffe zeigen im Vergleich zu ethanolfreien im Allgemeinen eine Verminde­rung der Emissionen von Kohlenwasserstoffen HC, Kohlenmonoxid CO und aromatischen karzi­nogenen Verbindungen (z.B. Benzol). Bezüglich der Stickoxide NOx wurden teils Verminderun­gen, teils Erhöhungen festgestellt. Die einzelnen Emissionswerte hängen jedoch überwiegend von den Betriebsbedingungen und der vorhandenen Motorentechnik ab.

Worüber macht ihr euch Sorgen?? Mit dem richtigen Kat und der Motorentechnik, werden die schon weniger werden.

Ozon in Bodennähe ist schlecht für Lunge und Augen.

Gruß Später Abend

am 29. April 2007 um 8:14

Tja, und jetzt meine unqualifizierte Antwort aus der Praxis:

Mein Nachbar freut sich immer, wenn ich E85 getankt habe, weil mein alter Opel dann beim starten keine Öl und Spritwolke rausknallt, die alles zunebelt.

Frag mich nicht warum, aber es ist halt so.

Normal starte ich den kalt durch, und dann kommt das Öl welches beim abstellen an den Ventilen runter läuft (hat keine Ventilschaftdichtungen) zusammen mit dem nicht richtig verbrannten Sprit beim kalt start direkt hinten rausgepfeffert und das gibt ne Wolke vom feinsten.

Aber nicht auf E85, da springt er genau so willig an, aber sauber. Auch das kleine Fähnchen bei starkem Lastwechsel ist weg und die Geruchsbelästigung für hinterherfahrende bei Vollgas.

So gesehen ist es für die Umwelt auf jeden Fall sauberer, denn Geruchsbelästigung ist auch eine Umweltschädigung ;)

Mfg, Mark

Moin,

Nur mit dem Problem, das das Ozon was wir hier unten produzieren, niemals da oben, wo es benötigt wird ankommt ;)

MFG Kester

Zitat:

Original geschrieben von kyngnero46

Ozonproduktion ist doch 1A oder? ich denke wir haben das Problem, die Ozonlöcher, die durch FCKW entstanden sind wieder zu schließen. -> Dann verhällt sich Ethanolverbrennung zur Erdatmosphäre wie Pflaster zur Schnittwunde oder?

Das kann ich bestaetigen; mein Motor verbraucht auf 200 Km ca 1l Motorenoel, ist aussen absolut trocken, kein Rauch beim Starten, gar nichts. Nur der eigenartige Abgasgeruch ist gewoehnungsbeduerftig. Das betrifft aber nur die Hinterherfahrenden.

am 30. April 2007 um 8:41

Mein Motor ist ja noch nicht so alt, der hat erst ein paar hundert Tausend gelaufen und ist von 1962 und der Ölverbrauch liegt bei 0,25 Liter auf 1000km, wobei sich der Verbrauch aus Verbrennung und Verlust zusammensetzt...

Fakt ist, er verbrennt sauberer.

Ich habs selbst durchs hinterherfahren ausprobiert.

Das Fähnchen welches er schonmal wirft, wenn man den 2. bis 100 zieht um dann in den 3. zu gehen, oder wenn man bei 70 vom 3. in den 2. schaltet, ist weg.

Wir reden aber weiterhin nur von einem Fähnchen, nicht von einer Ölwolke...

Mfg, Mark

Man kann aber ganz klar sagen, das alternative Kraftstoffe unsere Wirtschaft enorm ankurbeln.

Ich kenne sogar im pers. Umfeld einige Motorschäden, die niemals passiert wären, wenn der ideale Kraftstoff benutzt worden wäre.

Jeder kaufte einen neuen Motor/Einspritzpumpe für paartausend... :D

am 1. Mai 2007 um 18:42

Re: Ethanol nicht sauberer als Benzin

 

Zitat:

Original geschrieben von Dr.Holiday

"San Francisco - Der als Biokraftstoff eingesetzte Rohalkohol ist beim Umweltschutz laut einer US-Studie keine Alternative zu herkömmlichen Benzin. Wenn alle Kraftfahrzeugmotoren in den USA auf Ethanol-Nutzung umgestellt würden, würden die mit Luftverschmutzung zusammenhängenden Todesfälle sogar um rund vier Prozent zunehmen, ergab eine Untersuchung der kalifornischen Stanford University. Modellrechnung am Computer zeigen demnach, dass bei flächendeckender Verwendung eines Treibstoffgemischs mit hohem Ethanol-Anteil in einigen Landesteilen die Ozonwerte in der Luft und damit die Smoggefahr steigen würden. Nach Schätzungen der WHO sind weltweit jährlich rund 800.000 Todesfälle auf Smog zurückzuführen. AFP"

Es ist mal wieder wunderbar. Eine Presseagentur (Namentlich Agence France Presse in diesem Falle) zitiert irgendeinen auf Schlagzeile getrimmten Mist, und sofort beginnt das große allumfassende Sich-ins-Hemd-machen.

Kleiner Tip: Nie nur einer Quelle glauben, und die Quelle immer überprüfen - ist bei AFP besonders angebracht. AUßerdem ist auch in diesem Fall Denken äußerst hilfreich.

In diesem Sinne

bq2210

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