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E85 im Bootsmotor

Themenstarteram 20. April 2012 um 23:23

moinmoin Leute,

ich stelle diese Frage nicht in einem Bootsforum, weil die Leute dort noch geiler sind, reinen Sprit in rauhen Mengen zu verbrennen.

Hat jemand schon mal über den Betrieb eines Boots- Viertakter mit E85 gelesen/gehört?

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13 Antworten

Ich würde es mal in einem Rennboot Forum versuchen, die sind da wohl aufgeschlossener.

Aber die Mercruiser V8 sind ja eigentlich ganz normale V8 Motoren aus dem Automobilbau die umgerüstet wurden auf den Marine Einsatz. D.h. würde ich mir das nicht so kompliziert vorstellen, des gelten die gleichen Voraussetzungen wie beim Auto.

Die Frage ist halt was die als Einspritzung nutzen, die alten hatten ja noch Vergaser, aber ich denke die neuen werden auch ne Einspritzung haben wie wir sie kennen.

Themenstarteram 20. April 2012 um 23:44

hab da auch schon geschaut, aber da wurde nur irgendwo mal darüber gesprochen, dass der Alk ja Wasser anzieht und daher für ein Wasserfahrzeug wohl weniger zu gebrauchen sei.

Hintergrund ist: ich werde mir ein Boot zulegen, will aber auf keinen Fall mit normalem Benzin fahren. Es gibt etliche Boote auf Gas (LPG) aber die Tankerei ist kompliziert. Und wenn ich bei meinen 52 L schon nen blauen Finger kriege, wie lange dauert es, ein boot zu betanken?

Vergaser müsste man neu Eindüsen, bei ner Einspritzanlage kann man am Druck und den Einspritzventilen arbeiten. Haben Boote ne Lambdasonde, ich denke wohl eher nicht. D.h. werden die wohl nach Kennfeld fahren.

Das mit dem Wasser und dem E85 halte ich auch für ein gerücht, der Tank auf einem Boot sollte doch eigentlich wasserdicht sein. Bleibt das problem mit der hygroskopie, aber auch das bedeutet nicht dass es wie ein magnet wasser anzieht, lediglich die luftfeuchtigkeit die durch die tankentlüftung kommt könnte sich im Sprit niederschlagen, und selbst dabei bist du mit E85 im vorteil gegenüber dem E5/E10 - es verträgt VIEL mehr wasser bevor es zur phasentrennung kommt.

So. Zur machbarkeit hat sich Provaider ja schon geäussert. Wenn der Motor einen vergaser hat ist es mit der umbedüsung getan, dabei ist nur die frage welche düsen man durch welche größe ersetzt - das ist nicht ganz leicht. Wer sich natürlich mit einem nicht ganz perfekten motorlauf zufrieden gibt kann die methode durchaus testen und rumprobieren...

Ansonsten gibts immer die möglichkeit ein frei programmierbares steuergerät wie z.b. die megasquirt einzubauen ... Mit den anschaffungskosten dafür und dem aufwand das teil einzubauen & zu konfigurieren spart man am ende natürlich nix durch das E85. Aber man lernt was dabei, und es kann durchaus spaß machen. So ein boot fällt ja sowieso unter die kategorie hobby. ;)

Gruß

am 21. April 2012 um 16:04

Ich weiß das viele Speedboote in den USA mit E85 unterwegs sind.

Allerdings fahren die eh meist Automotoren (vom V8 bis 4Zylinder Turbo alles dabei).

Themenstarteram 29. April 2012 um 10:06

ohhh... habe die Antworten ganz übersehen. Danke!

Habe mal bei den Katzen nachgefragt..ich mein, der Motor ist auch ein V8 und unterscheidet sich vom Automotor nur durch seine Bezeichnung. Die Katzen wollen die Motordaten mal haben und glauben aber jetzt schon, dass das problemlos funktioniert.

Einen nicht perfekten Motorlauf will ich nicht unbedingt. Manövrierunfähigkeit auf dem Rhein ist nicht ganz mein Ding :)))))

Die Ersparnis würde ich nicht unterschätzen. Bei Vebräuchen von 60 L/100 km bzw. 40 L/Std. kann man sich durchaus über einen IBC Container exxx freuen :)

Habe es im Honda AB BF 50 Vergaservariante BJ 2000 versucht.

Es war schlimm, stottern und patschen sowie totaler Leistungsverlust.

am 13. September 2012 um 5:38

Tringa, das ist ja wohl klar, das ein Vergaser Honda Motor NICHT ohne Umbedüsung klar kommt!

Bereits der Versuch zeigt das Du Dich ungenügend informiert hast.

Irgend wie mußt Du ca. 20-25% mehr Volumen an Sprit bereitstellen.

 

 

am 13. September 2012 um 6:50

Hi,

Ihr müßt nicht immer so tun als ob E85 in Ottomotoren, die nicht in Autos eingebaut sind, etwas völlig neues sei!

Die angebliche wasseranziehende Wirkung von E85 ist praktisch unerheblich, denn wie wir wissen ist es kein Problem Ethanol in Form von Wisky, Rum, Vodka oder Cognac auf dem Boot zu habe... wasserlöslich dagegen ist es.

Das auch noch wasserbindende Additive für E85 in Booten angeboten werden, zeigt nur einmal mehr wie unseriös jedes Benzin oder Öladditiv ist und was für Verbrecher die Verkäufer. Den gerade Ethanol wird in normalem Benzin schon seit 20 Jahren als wasserbindendes Additiv verwendet!

 

Egal ob der Motor im Motorad, Auto, Boot, Rasenmäher, Notstromaggregat oder Flugzeug eingebaut ist, solange es ein 4-Takter ist, kann man nach den gleichen Regeln umrüsten.

 

 

Bei einem Boot stellt sich zunächst die Frage ob der Einspritzer lambdageregelt ist oder nicht.

Ich vermute, das es sich bei einem V8, wenn, um eine TBI handeln wird. Throttle-Boby-Injection, bei uns vorallem als Monojetronic bekannt.

Das hat den Vorteil das man nur eine Box für 1-4 Einspritzdüsen braucht. Aber auch wenn 8 Einspritzventile vorhanden sind, spritzen diese mit einiger Sicherheit in Gruppen, weshalb 4-Zylinder Boxen völlig reichen.

Wenn so eine Anlage keine Lambdasonde hat und man nicht direkt an der Einspritzanlage nachrüsten kann (oder will, denn alle US Einspritzer haben normalerweise eine), kann man eine davon unabhängige Sonde in den Auspuff schweißen und eine Box wie die Flexitune 4 die Regelung alleine machen lassen. Allerdings muß so eine Box natürlich lambdagesteuert sein, was viele nicht sind!

Die Flexitune würde dann über das Kennfeld hinaus auf Lambda 1 anfetten. Die im Auto mögliche Lösung größere Einspritzventile zu verwenden, verbietet sich natürlich OHNE Lambdaregelung der Einspritzung!

Gerade bei einem Boot sind die Übergänge, die für ein Auto extrem wichtig sind, eigentlich eher zweitrangig, es sei denn es ist ein Rennboot.  "Normale" Bootsmotoren laufen eigentlich überwiegend auf konstanter Last. Allenfalls bei Anlegemanövern wird etwas hektischer die Drehzahl geändert.

 

Um es zusammen zu fassen: E85 ist für das Sportboot extrem gut geeignet und äußerst reizvoll. Es läßt sich besonders gut nachrüsten. 

 

Wenn man etwas mehr Ahnung hat und sich mit Motoren tatsächlich auskennt, kann man viel weiter optimieren als beim Auto. Ein Grund weshalb in einigen Gegenden E85 im Boot schon völlig normal ist. Einen Prüfstandlauf braucht man nicht, weil man im Boot bei konstanter Last nach Lambda abstimmen kann. Glattes Wasser und Geschwindigkeitsgrenzen natürlich beachten. Aber einige Sekunden Last aus dem Stand reichen auch zur Kontrolle von höheren Drehzahlen, ohne das die segellose Jolle gleich mit 65 Knoten über den Badeteich fräst.

Gerade ältere Motoren (2-Ventiler, Gußköpfe) profitieren von E85 und können unter Last sehr mager abgestimmt werden. Die Ersparnis ist in so einem Fall viel größer als bei einem PKW, dawir von Lambda 0,85 ohne Probleme auf 1.05 oder noch magerer gehen können, mit einer Leistungssteigerung, übrigens!

Ich vermute das man mit einem Volumenmehrverbrauch von ca. 10% auskommen könnte, gegen normalerweise 25% beim Auto. Abhängig von der Basisabstimmung des Benziners natürlich.

Bei katalysatorlosen Bootsmotoren ist die Geruchsbelöstigung übrigens viel geringer, einmal vom Umweltschutz ganz abgesehen.

 

Große Probleme oder Nachteile sehe ich keine, allerdings sollte die Motorkühlung auf jedenfall stimmen. Ein unterkühlt laufender Motor ist unbedingt zu vermeiden.  

Glasfasertanks sollten natürlich immer den verwendeten Kraftstoff vertragen. 

Die Reichweite ist natürlich analog zum Volumenmehrverbrauch etwas veringert.

Benzinleitungen aus Metall sind kein Problem, allerings sollten die Gummiverbindungen immer erneuert werden, wenn sie erste Alterunserscheinungen zeigen, das gilt aber genauso für Benzinbetrieb. 

Die Kraftstoffilter sollten groß ausgelegt sein, da eine eventuelle Wasserblase auf dem Tankboden natürlich assimiliert und mit verbrannt wird, was einmalig, bei der Umstellung zu Problemen führen kann. Wenn man vor der Umstellung bis zu 1/3 E85 den Benzin zugibt, wird der Motor immer noch gut laufen und jeder Wasserrest aus dem Tank entfernt. Biite aber nicht auf der offenen See testen!

Bliebe nur noch zu klären wo das E85 herkommen soll. Da muss man sich einmal informieren. Wer einen großen Benziner fährt, mit 100 Liter Tank, kann den natürlich füllen und ins Boot leeren, bis zur nächsten Tanke muß dann aber ein Kanister Reservesprit reichen (Wenn der PKW auch E85 tankt, was ich mal voraussetze).

Für den Winter würde ich das Boot leer fahren und dann eine angemessene Menge (10-20 Liter) Benzin mit einem üblichen Konservierungsöl (2-Takt 1:80 tut es auch) einfüllen. Damit den Motor noch einmal kurz warmlaufen lassen.

 

Ich glaube das so eine Umrüstung, wie auch beim Auto, zu einer höheren Zuverlässigkeit und Sicherheit führt. Erstens weil man alle üblichen Problemstellen gründlicher überprüft als üblich und zweitens, weil man eher einmal darüber nachdenkt, passendes Werkzeug und ein paar Ersatzeile mit zu führen. Ich denke da an  Benzinfilter, eine Benzinpumpe, ein wenig passenden Schlauch, einige Schellen, Zündkerzen, Feuerlöscher usw. Etwas was verglichen zu den Betriebskosten eines Sportbootes kaum auffällt, wenn es im Voraus beim Discounter gekauft wird und nicht im Notfall an der Marina Apotheke. Dazu kennt man dann auch seine Technik (endlich mal) richtig gut, weis was wo eigentlich ist und hat sicherlich auch technische Unterlagen an Bord. Etwas was im Fall der Fälle, der auch mit Benzin eintreten kann, unbezahlbar ist.

Denn der ADAC auf dem Wasser ist nicht so gut wie auf der Autobahn...

 

Viel Spaß!

 

am 8. März 2013 um 8:59

Guten morgen,Ihr Suffköppe !;):)

Ich werde jedenfalls E85 auch mal im 2 Takter 7,5 PS und 18 PS austesten !

Ich bin gespannt, ob es vernünftiges Mischöl dafür gibt und bis ??? % Mischung rangehen kann, bis das die Originalen Vergaserdüsen schlapp machen.

Erst dann kann ich feststellen, was der nächst grössere Düsensatz des jeweiligen Vergasers bringt:)

na dann mal Prost !

lg alfons

am 8. März 2013 um 16:43

Google mal wegen des Öls, ich habe irgendwo im Bereich Vespa oder ähnlichem gelesen welche 2Takt Öle sich mischen mit E85 und welche nicht.

Bei einer Getrenntschmierung sollte das 2T Öl das kleinere Problem sein.

am 14. März 2013 um 9:14

Jupp, bei ner Getrenntschmierung ist eigentlich nur der Kaltstart ein Problem, und der auch nur unter 3°C. Gestern ging mein Roller auf den ersten Versuch per E-Starter an, mit Winterethanol bei 5°C.

Letzten Winter hatte ich mir nen Schlauch in den Luftfilter gelegt, mit dem ich extra Sprit hinzugeben konnte. War aber eher aufwändig. Im Moment denke ich über eine Sprühflasche nach, wär viel einfacher. Wäre dann wie ein billiges Starterspray :)

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