E350 CGI Heulgeräusche (pulsierend) um 50 km/h
Hallo zusammen!
Hab meinen W212 nun seit einige Wochen und er war inzwischen zum 3. Mal u.a. wegen modulierender Heulgeräusche um die 50 km/h in der Werksniederlassung. Man hatte auf die Reifen getippt und sie vorn <-> hinten umgesetzt - ohne Erfolg. Ein Wechsel auf Winterreifen (ebenfalls Conti) brachte auch keine deutliche Verbesserung. Mein geäußerter Verdacht: Unwucht im Antriebsstrang wurde als ausgeschlossen verworfen.(Ich hatte in den 90ern mal ein Neufahrzeug mit eben diesen Problemen und es wurde letztlich nach 3 Monaten vergeblicher Werstattbastelei auf mein Betreiben hin getauscht.)
Beim letzten Nachbesserungsversuch stelle man bei einem Vergleichsfahrzeug aus dem eigenen Fuhrpark die selben Geräusche fest und hat nun das Werk eingeschaltet, dass sich bisher prüfend bedeckt hält. Es wird in Kürze ein Spezialist aus dem Werk erwartet, der sich das näher ansehen soll. Inzwischen fahre ich weiter mit dem "Heuler" durch die Gegend.
Es wurde der Verdacht geäußert, dass über die Radkästen das Geräusch ins Wageninnere geleitet und verstärkt wird. Das wäre ein konstruktionsbedingtes Problem, das auch bei fast allen anderen W212 mehr oder weniger stark auftreten müsste. Angeblich ist davon aber nichts bekannt. Daher meine Frage in die Runde: Kennt jemand dieses Problem und konnte es (wie?) behoben werden?
Bin mal gespannt - beste Grüße,
Norman
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Beste Antwort im Thema
Hallo,
als nicht direkt Betroffener, aber MB-Anhänger und bisher Überzeugungstäter, verstehe ich diese Vorgangsweise von MB in den hier geschilderten Fällen nicht. Speziell unter dem Aspekt der momentanen wieder gepuschten und durch alle möglichen Maßnahmen unterstützen Aussage " das Beste oder nichts" .
Egal ob dieser Konzern groß ist, ob Abteilungen unabgestimmt gegeneinander arbeiten - so etwas darf nicht passieren.
Es kontakariert doch jegliche Glaubwürdigkeit über den ach so einmaligen MB-Service. Das was vielleicht in den letzten 1-2 Jahren an Vertrauen zurückgewonnen werden konnte wird nun mal wieder leicht- und unsinnig auf's Spiel gesetzt.
Es mag ja sein, das dies als Einzelfall kein Thema für ein Fachmagazin ist, welches in den meisten Fällen ja auf das Wohlwollen des Konzerns angewiesen ist (Tests und Anzeigen), aber im Bereich Verbraucherschutz etc. sollte doch díese Problematik anzusprechen sein, zumal da doch der Begriff Garantie zur Bedeutungslosigkeit degradiert wird.
Es wäre vielleicht ganz interessant festzustellen, ob hier noch mehr Fälle eines solchen Verhaltens zu finden sind.
Im Grunde müsste MB nun in seinen AGB schreiben:
Garantie gibt es nur insoweit, als wir dies aus wirtschaftlichen oder Marketing-Gesichtspunkten für gegeben halten - ansonsten trösten Sie sich mit dem Gedanken das Sie einen MB fahren.
Schöne Grüße
80 Antworten
Es wäre mal interessant die Zahl der Wandlungsbegehren pro Jahr zu erfahren, um eine Vorstellung davon zu bekommen, um wieviel Geld es für MB tatsächlich geht. Ich glaube, das Marketing-Budget ist um ein vielfaches Höher als die Kosten für einen kulanteren Umgang mit wesentlichen Beschwerden wären. Zudem ist die Art und Weise der Behandlung von Kundenbeschwerden ein wesentlicher Teil der Aussendarstellung eines Unternehmens.
Wäre eine Wandlung nicht möglicherweise für MB unterm Strich billiger?
Wenn sie sich dazu entschließen, deinen Wagen zu wandeln, sparen sie ihrer Niederlassung ja etliche Arbeitsstunden und sicherlich auch einen nennenswerten Geldbetrag, der für die Nachbesserungsversuche und Gutachter aus dem Werk draufgeht.
Zitat:
Original geschrieben von JWck
Wäre eine Wandlung nicht möglicherweise für MB unterm Strich billiger?
Wenn sie sich dazu entschließen, deinen Wagen zu wandeln, sparen sie ihrer Niederlassung ja etliche Arbeitsstunden und sicherlich auch einen nennenswerten Geldbetrag, der für die Nachbesserungsversuche und Gutachter aus dem Werk draufgeht.
Ich glaube mit Logik hat das Ganze wenig zu tun. Da sind verschiedene Budgets zu verwalten und jede Abteilung ist gehalten, die Kosten zu senken. Die Aufgabe der Rechtsabteilung ist folglich, möglichst viele Wandlungs-Anträge abzuschmettern und da kann sich selbst ein regionaler Verkaufsleiter den Mund fusselig reden, das interessiert die gar nicht.
Das Budget der RA wird damit sauber gehalten und die Folgekosten gehen zu Lasten des NL-Budgets. Wie sich das dann insgesamt unterm Strich niederschlägt, scheint uninteressant zu sein, weil jede Abteilung erst einmal getrennt bilanziert. So meine ich das jedenfalls durch die Blume verstanden zu haben. Darum wird ja auch nicht mehr "gemeinsam überlegt", wie es vor einigen Jahren noch der Fall war.
Gruß, Norman
NS. Das Kostenabwälzen auf die Werkstatt macht sogar Sinn, weil dort bald festgestellt wird, dass sie nicht mehr kostendeckend arbeitet, was eine Preiserhöhung zur Folge hat. Die Rechtsabteilung kann keine Preise erhöhen, weil sie nicht direkt vom Kunden bezahlt wird. 😎
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UPGRADE:
Auf meine schriftliche Beschwerde beim Daimer-Vorstand Stuttgart wurde innerhalb von 48 Std. reagiert. Eine freundliche Dame aus dem Vorstandsteam meldete sich telefonisch und ließ sich den Fall in einem ausführlichen Gespräch noch einmal aus meiner Sicht vortragen.
Sie hatte auch bereits mit den Verantwortlichen der Niederlassung gesprochen und zeigte Verständnis für die angeführten Argumente. Allerdings ließ sie keinen Zweifel daran, dass sie ihrerseits keine Änderung der Entscheidung herbeiführen könne, jedoch bemüht sei, den allein entscheidenden Werksinspekteur noch einmal zur Nachprüfung des Falles zu bewegen.
Bereits wenige Stunden später erhielt ich einen zweiten Anruf der Vorstandsdame, in dem sie mir erklärte, es täte ihr sehr leid, doch der Inspekteur sei bei seiner Beurteilung geblieben, die da lautet:
"Der Zustand des Fahrzeuges entspricht dem vergleichbarer Fahrzeuge. Die Beanstandung stellt damit lediglich eine geringfügige Komforteinbuße dar, mit der ein Kunde leben muss."
Eine so beeindruckend klare Aussage hatte es bisher noch nicht gegeben und abgesehen davon, dass es mir trotz intensiver 212-Ersatzwagennutzung nicht gelungen war, einen zweiten Wagen ausfindig zu machen, das ähnliche Heulgeräusche produzierte, ergaben sich für mich daraus folgende Fragen:
Warum wurde in vier, zum Teil mehrtägigen Werkstattaufenthalten, mit erheblichem Aufwand monatelang versucht, einen Mangel zu beseitigen, den es gar nicht gab?
Warum bietet der entscheidungstragende Werksinspekteur nach wie vor an, dickere Radkastenauskleidungen herstellen und einbauen zu lassen, um zu versuchen die Heulgeräusche zu minimieren, obwohl diese nach seiner Auffassung dem Stand der Technik entsprechen und damit gar nicht beseitigt werden müssen?
Eine Antwort darauf blieb die eloquente Dame schuldig, sodass ich darum bat, mir die Stellungnahme schriftlich zukommen zu lassen. Selbstverständlich ist mir klar, dass nun der Begriff "Kulanzleistungen" zum Einsatz kommen wird.
Hohe Anerkennung ist beim Umgang mit diesem Fall der Niederlassung zu zollen. Die Verantwortlichen haben sich vorbehaltlos hinter den Kunden gestellt und bemühen sich, ungeachtet des Werks-Sperrfeuers, nach wie vor um eine einvernehmliche Lösung. Sie werden nun als letzte Möglichkeit ein bestmögliches kaufmännisches Lösungsangebot vorlegen.
Der NL liegt auch eine Fahrgeräuschaufzeichnung als MP-3 Audiofile vor, mit Hilfe dessen durch 20 Sekunden Hören, zwei Stunden Reden und Schreiben ersetzt werden könnten. Leider zeigt das Werk kein Interesse daran, denn für die Entscheider ist der Fall längst erledigt. (ich würde Euch das 1,5 MB-File gerne zugänglich machen, damit alle Interessierten einmal hören können, worum es eigentlich geht, weiß aber nicht wie).
Mein ADAC-Anwalt wartet nun das NL-Angebot ab und wird, falls wir uns nicht einigen, Klage gegen den Hersteller einreichen. Voraussichtliche Dauer des Rechtsstreits: sechs Monate bis drei Jahre. Freunde löst diese Gedanke selbstverständlich nicht bei mir aus, aber auch keineswegs Resignation, denn ich bin nicht bereit, MB damit durchkommen zu lassen. Wie seht Ihr das, ggf. auch unter pragmatischen Gesichtspunkten?
Gruß, Norman
Ich habe leider ebenfalls die Erfahrung gemacht, dass die Leute in den Zentralen vom Kunden weit weit weg sind und damit keine kundenfreundliche Entscheidungen treffen. Es ist manchmal geradezu abenteuerlich wie argumentiert wird. Bei dem freundlichen Hinweis, dass man den Eindruck gewinnen muss, dass man als Kunde nicht ernst genommen wird, fühlen sie sich auf den Schlips getreten, eine Änderung tritt aber nicht ein.
Sollte es so sein, dass das von dir beschriebene Heulgeräusch tatsächlich einen wesentlichen Mangel darstellt, würde ich - so eine Rechtschutzversicherung vorhanden ist - jedenfalls die Hilfe des Gerichtes in Anspruch nehmen. Offenbar wird ja von MB selbst eine Komforteinbuße und damit ein Mangel zugestanden. Dieser muss entweder zur Wandlung oder aber zumindest zu einer Preisminderung führen, wenn der Mangel nicht behoben werden kann.
Moin,
hier ist der Sound zu dem Thread von Norman.
Gruß
Mcaudio
Wenn das das Dauergeräusch ist, ist es in der tat nervend. Kommt das Geräusch vom Motor? Klingt wie ein Abrollgeräusch auf rauem Asphalt oder Beton.
Zitat:
Original geschrieben von dr_pentium
Wenn das das Dauergeräusch ist, ist es in der tat nervend. Kommt das Geräusch vom Motor? Klingt wie ein Abrollgeräusch auf rauem Asphalt oder Beton.
Ist im Thread alles bereits beschrieben. Der Effekt tritt extrem bei exakt 50 km/h auf. Es handelt sich um Reifenschwingungen und Abrollgeräusche, die aufgrund mangelnder akustischer Isoltation der Radlaufauskleidungen von der Karosserie wie über einen Verstärker ins Wageninnere übertragen werden. Mit diesem Auto brauchst Du kein Tacho, es "warnt" Dich, wenn Du 50 erreicht hast. 😠
Hat man schon die Radlager geprüft?
Zitat:
Original geschrieben von AlpinaB10
Hat man schon die Radlager geprüft?
Keine Ahnung, oft genug in der Werkstatt war das Fahrzeug jedenfalls. Über die Diagnosephase ist man auch längst hinaus. Die Heulerei ist lt. Werksinspekteur "Stand der Technik", das ist einfacher und billiger.
Hallo Norman,
während der "Winterrad-Phase" war das Geheule ja weg und ist seid dem Anbau der Sommerräder wieder da. Liege ich doch richtig, oder? Ein eigenartiges Phänomen!
Gruß Dens
Zitat:
Original geschrieben von Dens11
Hallo Norman,während der "Winterrad-Phase" war das Geheule ja weg und ist seid dem Anbau der Sommerräder wieder da. Liege ich doch richtig, oder? Ein eigenartiges Phänomen!
Gruß Dens
Hallo Dens,
stimmt. Es waren schmalere Reifen auf Fremdfelgen, die ich selbst über einen Reifenhändler besorgt hatte. Offenbar waren es das geringere Gewicht, schmalere Auflageflächen, anderes Profil was dazu führte, denn die Original Conti-Winterräder die MB testweise montiert hatte, heulten ebenso, wie die Sommerräder. Vermutlich würde der Effekt mit noch breiteren Reifen auch noch lauter werden.
Gruß, Norman
Update:
Die angebotene kaufmännische Lösung des Problems lautet: Rücknahme des Altfahrzeuges (8 Mon., ca. 12.000 km) für brutto 43.800 €, entspr. ca. 24.200 €, oder ca. 36% unter Listenpreis. Dieses Angebot sei bereits werksseitig subventioniert.
Im Rahmen einer Kulanzsleistung sei man alternativ bereit, noch einmal zu versuchen die Komforteinbuße zu verringern. Letzteres Angebot gelte für drei Monate.
Gruß, Norman
Auf den ersten Blick klingt das Angebot mE nicht gut. Du hast ein Auto erworben in Erwartung eines technisch einwandfreien Zustands und dafür ein erstes mal viel Geld bezahlt. Auf Grund technischer Unzulänglichkeiten, für die Du nichts kannst, sollst Du ein zweites mal Geld auf den Tisch legen für ein neues Auto, das im schlimmsten Fall wieder irgendwelche Problem hat. Das würde ich wahrscheinlich nicht machen. Vor allem wenn man ein Auto gekauft hat und dieses dann auch länger als drei Jahre fahren möchte, ist das sehr ärgerlich. Weshalb will MB die Problemlösung nur noch drei Monate versuchen? Du hast doch Garantie.