Darf man noch Diesel fahren?
Hi,
ich bringen morgen meinen Schummel-Passat zum Softwareupdate in die Werkstatt. Danach ist er hoffentlich sauberer, und zwar nicht nur von außen 😉 Nächstes Jahr steht ein neues Auto an, und ein V90 ist ganz heißer Kandidat.
Nun aber die Gretchenfrage: Darf man nach den diversen Skandalen noch einen Diesel nehmen? Logisch, Volvo war/ist nicht von irgendwelchen Schummeleien betroffen, aber das Problem mit den Stickoxiden ist doch ein grundsätzliches beim Diesel. Ein Benziner würde weniger NOx ausstoßen, dafür aber mehr CO2. Bleibt mir dann nur ein T8, den ich mit Ökostrom lade? Oder wie seht ihr das?
Beste Antwort im Thema
NOx wird ab EU6d, sprich ab Sep. 2017 kein Thema mehr sein. Dann müssen alle die Tests auf der Straße nachweisen. Für den Diesel bedeutet das nur, dass man mit SCR-Kat (Add-Blue) fahren muss, sonst nichts.
Generell wird es eine blaue Plakette geben, für EU5 und EU6, 2021 wird dann eine Rosane ab EU6 eingeführt.
Also was diskutiert ihr 2016 alle so aufgeregt.
Grüße
315 Antworten
Zitat:
@HulaHoop schrieb am 22. April 2017 um 00:23:48 Uhr:
Zitat:
@omi_hh schrieb am 21. April 2017 um 21:49:37 Uhr:
Aber genau das würde doch eine CO2-bezogene Besteuerung des Treibstoffs leisten...Viele Grüße,
OliverDas tut sie nicht, weil entscheidend ist, welche CO2 Menge hinten am Auto rauskommt. Denn die am Ende relevante Enge CO2 hängt nicht nur vom Treibstoff an sich, sondern auch von der Effizienz des Antriebs ab.
Nö. Die Menge emittiertes CO2 hängt ausschließlich davon ab, wie viel Kohlenstoff der Wagen verbraucht, sprich vom Verbrauch in Litern und vom spezifischen Kohlenstoffgehalt des Treibstoffs.
Zitat:
Gleiches gilt für die Güte der Verbrennung im Motor und der Abgasreinigung als Gesamtsystem bei der Entstehung anderer Schadstoffe.
Ja, wie ich schon schrieb hängt die Belastung durch NOx, Feinstaub und anderen Schadstoffen nicht vom Treibstoff, sondern von Verbrennung, Abgasreinigung und der gefahrenen Strecke. Also machen hier strikte Grenzwerte am meisten Sinn, wenn man nicht über eine fahrzeugspezifische und fahrstreckenabhängige Sondersteuer nachdenken möchte.
Viele Grüße,
Oliver
Zitat:
@omi_hh schrieb am 22. April 2017 um 09:14:05 Uhr:
Zitat:
@HulaHoop schrieb am 22. April 2017 um 00:23:48 Uhr:
Das tut sie nicht, weil entscheidend ist, welche CO2 Menge hinten am Auto rauskommt. Denn die am Ende relevante Enge CO2 hängt nicht nur vom Treibstoff an sich, sondern auch von der Effizienz des Antriebs ab.
Nö. Die Menge emittiertes CO2 hängt ausschließlich davon ab, wie viel Kohlenstoff der Wagen verbraucht, sprich vom Verbrauch in Litern und vom spezifischen Kohlenstoffgehalt des Treibstoffs.
Nicht nö sondern ja. Nichts anderes habe ich geschrieben: Verbrauch und Schadstoffemissionen hängen am Ende vom Fahrzeug ab und deswegen macht es Sinn entsprechend das Fahrzeug zu besteuern und nicht den Sprit, was hier zuvor vorgeschlagen wurde.
Zitat:
@HulaHoop schrieb am 22. April 2017 um 10:35:51 Uhr:
Nicht nö sondern ja. Nichts anderes habe ich geschrieben: Verbrauch und Schadstoffemissionen hängen am Ende vom Fahrzeug ab und deswegen macht es Sinn entsprechend das Fahrzeug zu besteuern und nicht den Sprit, was hier zuvor vorgeschlagen wurde.
Wenn die Steuern die Umweltbelastung durch CO2-Emissionen reflektieren sollen, ist das einzig sinnvolle Instrument die Besteuerung des Treibstoffs entsprechend dem Kohlenstoffgehalt. Ob ich einen schweren SUV mit Benzinmotor15.000km im Jahr fahre oder einen leichten Plugin-Hybrid 30.000km im Jahr, kann in Bezug auf den CO2 Ausstoß auf dasselbe hinauslaufen. Mit der Besteuerung des Treibstoffs bildet man das perfekt ab. Hinzu kommt nur der CO2-Ausstoß bei der Fertigung des Fahrzeugs - dazu muss der Energieverbtauch der Industrie entsprechend besteuert werden.
Viele Grüße,
Oliver
Und welche Steuern zahlen dann die jenigen, welche ein Elekroauto fahren?
Keine, so wie in verschiedensten CH Kantonen, nicht beim Strom und nicht an das Strassenverkehrsamt, das kann es wohl nicht sein.
Bekanntlich kommt Strom nicht einfach aus der Steckdose und die Herstelllung und Entsorgung von Batterien ist nicht ganz unproblematisch. Dazu nutzt gerade ein schweres amerikanisches "Trend Elektrofahrzeug", oder eben jedes andere, die Strassen gleich oder mehr (hohe Leistung und hohes Gewicht) ab und braucht deren Verkehrsfläche wie alle anderen auch. Weshalb sollte deren Fahrer dann bevorzugt werden?
Fair wäre ein Mix aus Fahrzeugsteuer und Besteuerung des zum Fahren benötigten Energieträgers, in welcher Form dieser auch immer benötigt wird.
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Möchte mal anmerken, dass die Abgase, welche wir mit allerhand Aktionen (Technik, Steuern, Verbote etc.) im Jahr einsparen, in anderen Ländern in 2-3 Tagen wieder rausgeblasen werden.
Wer in Ru schon einmal hinter einem Bus oder LKW hergefahren ist, weiß wovon ich rede.
Zitat:
@daveg schrieb am 22. April 2017 um 12:55:56 Uhr:
Möchte mal anmerken, dass die Abgase, welche wir mit allerhand Aktionen (Technik, Steuern, Verbote etc.) im Jahr einsparen, in anderen Ländern in 2-3 Tagen wieder rausgeblasen werden.
Wer in Ru schon einmal hinter einem Bus oder LKW hergefahren ist, weiß wovon ich rede.
Noch schizophrener ist es, über ein paar Gramm CO2 bei den PW's zu sprechen, wenn man sich vor Augen hält, das die 15 grössten Schiffe auf diesem Planeten so viel CO2 ausstossen, wie alle 750 Mio. Autos zusammen....
https://www.srf.ch/.../schifffahrt-das-schmutzigste-gewerbe-der-welt
Zitat:
Wenn die Steuern die Umweltbelastung durch CO2-Emissionen reflektieren sollen, ist das einzig sinnvolle Instrument die Besteuerung des Treibstoffs entsprechend dem Kohlenstoffgehalt. Ob ich einen schweren SUV mit Benzinmotor15.000km im Jahr fahre oder einen leichten Plugin-Hybrid 30.000km im Jahr, kann in Bezug auf den CO2 Ausstoß auf dasselbe hinauslaufen. Mit der Besteuerung des Treibstoffs bildet man das perfekt ab. Hinzu kommt nur der CO2-Ausstoß bei der Fertigung des Fahrzeugs - dazu muss der Energieverbtauch der Industrie entsprechend besteuert werden.
Viele Grüße,
Oliver
Ja, ok, über die Verbrauchsmenge wird die KFZ-spezifische Effizienz abgedeckt-da kann ich zustimmen.
Aber gerecht ist das trotzdem bei weitem immer nicht: 30tkm in einem Golf Diesel oder 30tkm in einem XC90 T6 werden eben mit dem Vorschlag nicht entsprechend abgebildet, wenn der Diesel Kraftstoff einfach energiebezogen höher besteuert werden würde. Der Benziner ist aber die CO2 Schleuder und nicht der Diesel.
Wenn sie allerdings die Mineralölsteuer nicht energiebezogen berechnen, sondern schadstoffbezogen, wo nicht nur CO2, sondern alle Emissionen eingerechnet werden und dabei als Grundlage die gesamte Kette von Herstellung bis zum Verbraucher hernehmen, dann kommt ggf.annäherungsweise was Brauchbares raus.
Die Mineralölsteuer ist heute ausgelegt als Nutzungsabgabe für die Infrastruktur. E-Fahrzeuge müssen eine solche auch entrichten, fallen aber durch das Raster durch. Und Strom erzeugt auch Emissionen und sollte entsprechend ihres regenerativen Anteils besteuert werden.
Zitat:
@HulaHoop schrieb am 22. April 2017 um 13:18:40 Uhr:
Ja, ok, über die Verbrauchsmenge wird die KFZ-spezifische Effizienz abgedeckt-da kann ich zustimmen.
Aber gerecht ist das trotzdem bei weitem immer nicht: 30tkm in einem Golf Diesel oder 30tkm in einem XC90 T6 werden eben mit dem Vorschlag nicht entsprechend abgebildet, wenn der Diesel Kraftstoff einfach energiebezogen höher besteuert werden würde. Der Benziner ist aber die CO2 Schleuder und nicht der Diesel.
Aber nur, weil der Benziner mehr verbraucht und der Fahrer dadurch mehr tanken muss. Das wird bei einer Besteuerung des Treibstoffs ja perfekt berücksichtigt.
Zitat:
Wenn sie allerdings die Mineralölsteuer nicht energiebezogen berechnen, sondern schadstoffbezogen, wo nicht nur CO2, sondern alle Emissionen eingerechnet werden und dabei als Grundlage die gesamte Kette von Herstellung bis zum Verbraucher hernehmen, dann kommt ggf.annäherungsweise was Brauchbares raus.
Du hattest aber doch selbst schon erläutert, dass der Nicht-CO2-Schadstoff-Ausstoß nicht vom Treibstoff, sondern vom Fahrzeug abhängt. Daher funktioniert das mit der Kraftstoffbesteuerung nach Schadstoffen nur für CO2.
Zitat:
Die Mineralölsteuer ist heute ausgelegt als Nutzungsabgabe für die Infrastruktur. E-Fahrzeuge müssen eine solche auch entrichten, fallen aber durch das Raster durch. Und Strom erzeugt auch Emissionen und sollte entsprechend ihres regenerativen Anteils besteuert werden.
Yep.
Viele Grüße,
Oliver
@letztem Punkt: Da dem so ist, fragt man sich angesichts dieses gerechten (Wer viel fährt, zahlt viel, wer viel verbraucht, zahlt viel...), Mautsystems, wozu DoDo noch ein zweites System einführen musste, statt z.B. einfach eine Tankquittung von Ein- oder Transitreisenden außerhalb der Zollgrenzbezirke zu verlangen 😉. Für z B. ab 10 l gibt es eine 1-Tages-, ab mindestens 30 l eine 2-Tagesvignette, für 50 l eine Woche, für Einheimische, Grenzgänger oder Vielbesucher gibt es einen Transsponder, der beim Tanken "aufgeladen" wird. Dann hört z.B. auch der steuervermeidende und für die Allgemeinheit hier ungerechte Tanktourismus nach Lux oder PL auf) 😉).
Volvo Vorstand Hakan Samuelsson in Spiegel Online: Schluß mit Diesel in 2023...
Sicher die logisch richtige Entscheidung, wenn es auch in einer Übergangszeit in Deutschland schwierig wird. Den Diesel wird man hier so schnell nicht los, und wenn andere Volumenhersteller die Investitionen nicht scheuen und auch zukünftige Normen erfüllen, dann wird es für Volvo (zumindest in D) erst recht schwierig.
Man muss bedenken, dass Volvo viele Leasingfahrzeuge verkauft. Das heißt, wenn sie das Ende des Diesels sehen, müssen sie frühzeitig reagieren. Da kommen ja noch jahrelang Rückläufer mit Abnahmepflicht, welche in den Büchern stehen.
Parallel diskutieren wir dieses Statement von Volvo auch im Hauptforum modellunabhängig: http://www.motor-talk.de/.../...f-distanz-zum-diesel-t6035504.html?...
Moin!
Zitat:
@digidoctor schrieb am 17. Mai 2017 um 12:45:06 Uhr:
Man muss bedenken, dass Volvo viele Leasingfahrzeuge verkauft. Das heißt, wenn sie das Ende des Diesels sehen, müssen sie frühzeitig reagieren. Da kommen ja noch jahrelang Rückläufer mit Abnahmepflicht, welche in den Büchern stehen.
Die steigen dann bestimmt im Wert, wenn es nach 2023 ggf. keine neuen mehr zu kaufen gibt. Ich behalte meinen bis dann :-)
Viele Grüße,
Oliver
Zitat:
@stelen schrieb am 20. Apr. 2017 um 13:46:55 Uhr:
Dabei sollt man allerdings berücksichtigen, das alle derzeit verfügbaren "Berichte" über die Arbeitsbedingungen direkt oder indirekt von der UAW lanciert wurden.
Aktueller Bericht im Spiegel zum Thema: