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Dacia verlagert die Produktion nach Marokko

Dacia
Themenstarteram 4. Mai 2012 um 15:36

Der Prozess erfolgt offenbar schleichend, doch nach und nach verlagert der rumänische Automobilhersteller Dacia seine Produktion nach Marokko. Nachdem sich die Renault-Tochter in den vergangenen Jahren vor allem in puncto Sicherheit kontinuierlich weiterentwickelt hat, folgt nun der nächste Schritt: die Kostenreduzierung.

Als EU-Staat hat Rumänien mit dem derzeitigen Produktionsstandort Mioveni offensichtlich keine so attraktiven Konditionen mehr zu bieten. So scheint bei Dacia der schrittweise Umzug ins marokkanische Tanger bevorzustehen. Wie einige rumänische Medien bereits vor einer Weile berichteten, ist vor allem der Druck in Rumänien gestiegen. Analog hierzu hat die marokkanische Regierung eine Reihe von Versprechungen gemacht, die dazu führen könnten, dass Dacia alsbald aus- beziehungsweise umzieht.

Offizielle Stimmen beim Autohersteller bestätigten diese Gerüchte und unterstrichen, dass die Ansprüche der rumänischen Arbeitnehmer langfristig nicht mehr befriedigt werden könnten. Marokkaner seien pro Arbeitskraft und Monat runde 500 Euro günstiger und zudem sei der Umgang einfacher.

http://www.pkwradar.de/.../

Beste Antwort im Thema

Solange Deutschland so einen außerordentlich hohen Aussenhandelsüberschuß hat, sind wir die Schmarotzer des Weltmarktes, die Anderen unseren Produktions-Überschuss gegen Kredit verhökern.

Das ganze garniert mit staatlich gesicherter Hermes-Export-Krediten (also faktisch subventioniert und vom Steuerzahler mit Gewinngarantie versehen)

Nur um uns dann zu wundern, wenn andere auf Pump und mit Außenhandelsdefizit lebende Gesellschaften faktisch pleite sind (die USA sind es schon lange, aber aber ähnlich wie Japan "too big to fail").

Ich gönne den Rumänischen und Marokkanischen Arbeitern Ihren relativ sicheren Job bei Renault-Dacia - bei weit über Landesüblicher Bezahlung und relativ Jobsicherheit und im Vergleich zu anderen Industriezweigen dort guten Arbeitsbedingungen (plus Qualifikation).

Denn beide Länder haben IMMER NOCH, trotz Wachstum der Exportorientierten Industrie, eine erhebliches Außenhandelsdefizit mit Deutschland - sowohl Rumänien, als auch Marokko.

Die Deutsche Exportwirtschaft vertickert den Marokkanern und Rumänen weit mehr Deutsche Maschinen und Luxusgüter, als wir an Rumänischem / Marokkanischem Gemüse, Orangen, Datteln, Phosphaten / Rohstoffen, Tourismus- und IT-Dienstleistungen sowie Fertigprodukten (ein paar Dacias) zurückkaufen.

Was regt ihr euch denn auf?

Wer es in Deutschland immer noch nicht kapiert hat, das manuelle, quasi ungelernte- oder halb gelernte Fabrikarbeit am Konsumgüterendmontage-Fliessband bei unseren Gehältern und Ansprüchen in Westeuropa mittelfristig keinerlei Zukunft hat, sollte sich wirklich anfangen Sorgen machen. Denn auf der einen Seite lohnt sich bei den Bruttolohnkosten in DE die weitgehende Robotierisierung (wer schon einmal einer Daimlermontagelinie gesehen hat, weiß Bescheid!), auf der Anderen Seite günstigere Arbeitskräfte im Ausland.

Was boomt, ist die Entwicklung, Hochtechnologie, Wissen und Internationale Kooperation - wie sind schon lange eine Wissensgesellschaft.

Also schickt eure Kinder auf gute Schulen, und zwar mindestens bis zum Abitur + Lehre und Studium + mind. 1 Jahr Ausland + 2 Fremdsprachen fließend! Damit ist die Zukunft sicher! Wer das nicht packt, sollte wenigstens ein solides, im In- und Ausland gefragtes Handwerk lernen... ;)

Und das meine ich nicht im Scherz, sondern wirklich Ernst!

Eine Montage in Rumänien oder Marokko ist das Letzte, was mich vom Kauf abschrecken würde. Eher noch die unverschämte Premiumtruerei mancher "Einheimischer" Marken, mit einem weit geringerem EU-Komponenanteil, und Autos die fast komplett ganz weit herstammen, mitsamt Ihrer einzelnen Komponenten (Korea-Opels, Mexico-VW's, Brasilien-Benz, Südafrika-Fords)...

Bsp: Die sacketeuren Original Austauschbremsbeläge meines Volvos werden inzwischen in Indien gefertigt, ebenso wie einige Motoren bei Opel & Fiat - so krass treibt es selbst Dacia nicht.

Und wenn, geben die Ihren Niedriglohn-Preisvorteil wenigstens an die Kunden weiter, statt wie VW Nobelkarossen und Prestigewahnsinn à la Bugatti & Bentley querzufinanzieren bzw. für die Aktionäre & Spekulanten Rekordgewinne einzufahren... ;)

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Der Lodgy ist der erste der in Marokko produziert wird

Themenstarteram 4. Mai 2012 um 15:45

schade, das auf die Belegschaft geschissen wird und man muß sich die Frage stellen, was kommt nach Marokko? wann sind WIR das neue billigere Marokko?!

Na, solange bei uns noch mehr Audis und Co. verkauft werden als Dacias, kann es ja bei uns nicht so schlimm sein. Nur dem Gejammer nach sind wir schon auf "Dritte-Welt"-Niveau und nagen alle am Hungertuch... :D

Themenstarteram 4. Mai 2012 um 16:19

Zitat:

Original geschrieben von siggi s.

Na, solange bei uns noch mehr Audis und Co. verkauft werden als Dacias, kann es ja bei uns nicht so schlimm sein. Nur dem Gejammer nach sind wir schon auf "Dritte-Welt"-Niveau und nagen alle am Hungertuch... :D

Nur, das die meisten Autos eben auf Pump gekauft werden und die Privat Insolvenzen weiter zunehmen...

Auf Pump wird bei uns schon immer und alles Mögliche gekauft. Die Verbraucherinsolvenzverfahren gibt es aber erst seit 1999, ausserdem sind die Zahlen seit 2007 konstant!

Und verhungern muss im Gegensatz zu anderen Ländern keiner bei uns, im Gegenteil ;) ...

Die Seuche ist eben weltweit die gleiche.

Solange menschliche Arbeitskraft ausschließlich als Kostenfaktor gesehen wird, kann sich daran auch nix ändern.

Hier sind die Managementausbilder gefordert, den Softskills der Führungskräfte mehr Bedeutung beizumessen.

Irgendwann muss es so weit sein, dass die Definition eines gewerblichen Unternehmens sich nicht mehr in der Gewinnerzielungsabsicht erschöpft, sondern das Große-Ganze der Makroökonomie wieder mehr Berücksichtigung findet.

Themenstarteram 4. Mai 2012 um 16:34

Zitat:

Original geschrieben von siggi s.

Auf Pump wird bei uns schon immer und alles Mögliche gekauft. Die Verbraucherinsolvenzverfahren gibt es aber erst seit 1999, ausserdem sind die Zahlen seit 2007 konstant!

Und verhungern muss im Gegensatz zu anderen Ländern keiner bei uns, im Gegenteil ;) ...

Hunger in Deutschland

http://www.youtube.com/watch?v=s0jPaMipQ38

Themenstarteram 4. Mai 2012 um 16:36

Vielleicht sollte es neben dem Öko Energie Label noch ein Sozial Standart Label geben, in dem dann in einer Skala angegeben wird, wie sozialverträglich das Produkt hergestellt wird.. wäre interessant, meint ihr nicht auch?

Verzeih mir eventuell, aber auf diese Labels gebe ich garnix.

So viel Beschi$$ wie damit bislang getrieben wurde, lässt die Idee nicht wirklich Gutes erwarten.

Letztlich machen die Labels Dinge teurer, aber kaum besser.

Wenn überhaupt.

Letztlich hilft nur ein weltweites Umdenken, weg von der Habgier, hin zur Menschlichkeit.

Ich glaube ja auch an das Gute im Menschen!

Aber solange es Menschen gibt, die Andere wegen Kostensenkungen ausbeuten und es Leute gibt, die durch ihr Kaufverhalten genau das unterstützen, wird sich da nichts ändern. Nur die Absatzmärkte werden sich verlagern ...

Man könnte die Produktionskosten sehr schnell erheblich senken, wenn man massiv im mittleren und upper Management Stellen streichen würde.

Aber genau das passiert nicht.

Gespart wird immer nur am unteren Ende, damit sichs oben besser feiern lässt.

Und das wird nicht ewig so weitergehen können.

Themenstarteram 4. Mai 2012 um 17:42

Ja, so langsam brodelt es. Doch so lange Werke wie Nokia in einem Land alle Stellen streichen können, um dann in anderen Ländern neu anzufangen und dafür auch noch EU Gelder erhalten für die "Neu" geschaffenen Jobs, weil die neuen Artbeitsplätze nicht mit den abgebauten verrechnet werden, so lange ist das "geeinte Europa" für mich eine Lachnummer.

Kurzes off topic an:

Der Fall Nokia hat mich damals auch sehr geärgert und ich kaufe keine Produkte aus dem Hause.

Allerdings hat sich die Firma an die rechtlichen Rahmenbedingungen gehalten.

Moralisch verwerflich heisst nicht unbedingt ungesetzlich.

Leider.

Hier muss m.E. noch mehr auf die Seilschaften aus Wirtschaft und Politik, sprich die Lobby geachtet werden.

Die Wahl in Frankreich morgen könnte einen Neubeginn einläuten.

Kurzes off topic aus.

Themenstarteram 4. Mai 2012 um 18:04

Zitat:

Original geschrieben von deville73

Kurzes off topic an:

Der Fall Nokia hat mich damals auch sehr geärgert und ich kaufe keine Produkte aus dem Hause.

Allerdings hat sich die Firma an die rechtlichen Rahmenbedingungen gehalten.

Moralisch verwerflich heisst nicht unbedingt ungesetzlich.

Leider.

Hier muss m.E. noch mehr auf die Seilschaften aus Wirtschaft und Politik, sprich die Lobby geachtet werden.

Die Wahl in Frankreich morgen könnte einen Neubeginn einläuten.

Kurzes off topic aus.

deshalb schrieb ich ja: "....so lange Werke wie Nokia in einem Land alle Stellen streichen können, um dann in anderen Ländern neu anzufangen und dafür auch noch EU Gelder erhalten.."

Und man kann ja jetzt auch Konsequenzen ziehen und sich keinen Dacia kaufen...

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