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Benzinmotor BKY startet plötzlich nicht mehr
Vorgestern das Auto aus der Garage rollen lassen, um den Innenraum mit dem Staubsauger zu reinigen. Innenraum-Luftfilter erneuert, Motorabdeckung abgenommen, Luftfilter kontrolliert. Dann gestartet und zurück in die Garage gefahren, einwandfrei.
Am übernächsten Tag: Motor startet nicht mehr! Anlasser dreht, aber keinerlei Zündung erfolgt.
Standardverdacht in so einem Fall ist Marderverbiss. Ich kann aber absolut nichts finden, und die Garage sollte mardersicher sein.
Das Ganze hat noch eine Vorgeschichte. Vor einer Woche hatte ich die Zündkerzen erneuert, und dabei Kompression gemessen, 14 – 15 bar, nichts ungewöhnliches. Bis dahin lief der Motor wunderbar. Ja, never touch an running system! Aber alle vier Jahre sollen die Kerzen erneuert werden. Warum, erschließt sich mir nicht ganz. Beim Ölwechsel nach spätestens einem Jahr kann ich das noch nachvollziehen, wegen des Kurzstreckenbetriebs. Spielt jetzt keine Rolle.
Danach vereinzelt Zylinderaussetzer bei niedriger Drehzahl, ungewöhnlich. Kurz angehalten, kein Fehler im ECU-Speicher zu finden. Motorabdeckung abgenommen, nichts auffälliges zu sehen. Zusammengebaut, läuft einwandfrei rund. Sonderbar, habe doch gar nichts verändert!
Jetzt das Fiasko! An den Zündkerzen liegt es nicht, wieder Alte eingebaut, keine Veränderung. Einspritzpumpe läuft hörbar, wenn die Fahrertür geöffnet wird, Druck ist auf der Leitung.
Im Steuergerät ist lediglich ein sporadischer Fehler zu finden: P0353 – Zündspule C Fehlfunktion. Das dürfte von den gelegentlichen Aussetzern im Fahrbetrieb herrühren. Immerhin weiß ich jetzt, welche es war: Die auf Zylinder 3. Das erklärt aber nicht, warum jetzt gar nichts mehr geht!
Dann pauschal alle Fehler gelöscht, ohne Erfolg.
Beim vorletzten Kerzenwechsel hatte mir das Steuergerät bei der Kompressionsmessung alle vier Zylinder abgeschaltet. (Dieses Mal nicht!) Das hatte sich dann genau so wie jetzt angehört: Anlasser dreht fröhlich, aber keine Zündung. Nach Fehlerspeicher löschen war damals wieder alles in Ordnung.
Deshalb beschleicht mich der Verdacht, dass es jetzt ähnlich sein könnte. Aber: Warum sollte mir die Elektronik buchstäblich über Nacht die Einspritzung abschalten? Warum ist kein Fehler in der ECU zu finden? Ich stehe vor einem Rätsel!
Was tun?
Motor BKY 1,4 L 16 V - Zündspulen samt Leistungslektronik im Kerzenstecker integriert - pro Zylinder ein Einspritzventil
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11 Antworten
Als erstes würde ich den/die Zahnriemen kontrollieren. Danach eine Zündspüle mit Kerze aus, und leg das Gewinde an Masse. Sollte beim Starten ein Funke überspringen. Voher mal einen sprühstoß z.B. Bremsenreiniger in den Ansaugstutzen. Wenn er dann Lebenszeichen von sich gibt sollte Zündung i.O. sein, dann Spritmangel.
Danke für die Antwort.
Die Zahnriemen sind unverdächtig.
Dann werde ich noch ein paar OBDII-Apps ausprobieren, denn ich halte es nach wie vor für ein Computerproblem.
Danach die Vorgehensweise wie beim Kleinmotor: Kerze raus, nass oder trocken? Hat er Funken? usw.
Die Frage lautet: Sind die Zündspulen oder die Einspritzdüsen abgeschaltet, oder beide?
Sicherungen überhaupt schon geprüft?
ZS Sicherung 42
ESV Sicherung 25
Und wenn möglich verwende VCDS zum Auslesen - darauf ist wenigstens Verlass.
Userliste = > https://forum.vcdspro.de/index.php?/communitymap/
Nachdem alle Computereien nicht weitergebracht haben und auch die Sicherungen in Ordnung sind, habe ich den klassischen Weg beschritten.
Alle vier Kerzen haben Funken! Ja, mehr noch: Sie sind feucht! Trocknen aber sehr schnell wieder. Benzin, leicht flüchtig eben. Auch der Wattebausch vom Kolbenboden ist – feucht. Die Endoskopkamera zeigt, wie der Nebel im Hubraum herumwabert, wie einst im Vergaser 35 PDSIT auf dem YN, längst Oldtimer.
Jetzt wirds mysteriös. Anlasser dreht mit 220 U/Min., Zündfunken ist vorhanden, Kraftstoff ebenfalls. Was braucht es noch für eine Verbrennung? - Den Luftsauerstoff! Folglich spielt die Drosselklappe nicht mit!
Beim Einschalten der Zündung durchläuft die Drosseklappeneinheit offenbar einen Initialisierungsvorgang. Als Maschinenbauer kennt man so etwas. Man lässt eine Bewegung bis zum Anschlag laufen und weiß dann, wo man ist. Danach kann man z. B. mittels Schrittmotor steuern. Der muss erst einmal wissen, wo er steht.
Mein Verdacht ist, dass die Drosseklappeneinheit defekt ist. Kann mir das Jemand bestätigen? Das Video zeigt die Klappe beim Einschalten der Zündung. Der Ton ist leider nicht lauter zu bekommen, aber auch aufschlussreich.
Leider leider lässt sich kein Video hochladen. Gibt es dafür einen Trick?
Die Adaption des MSTG an die Drosseklappeneinheit geschieht normalerweise per Diagnose über Grundeinstellungen mit Messwertblock 060. Das dauert nur wenige Sekunden. Evtl. ist dein Video zu groß. Ggf. bei YT einstellen.
Bei Erfolg werden die verschiedenen Klappenstellungen im MSTG gespeichert, mit ADP.i.O. quittiert und müssen nicht bei jedem Einschalten der Zündung wiederholt werden.
Das Forum unterstützt leider nur Bilddateien: jpg, gif, png, bmp. Der Trick mit dem Umbenennen der Dateiendung funktioniert nicht.
Ich bin gewohnt, dass die Drosselklappeneinheit beim Einschalten der Zündung Geräusche macht. Und wenn es ein Selbsttest ist, bei dem der Weg und die Freigängigkeit überprüft wird. Um so verwunderlicher, dass da kein Fehlercode erzeugt wird.
Hier das Drosseklappenvideo: https://streamable.com/z2pkyi befristet auf zwei Tage!
Hier der Nebel: https://streamable.com/qxuk9s befristet auf zwei Tage!
Zitat:
@Talker1111 schrieb am 23. März 2024 um 21:22:11 Uhr:
Die Adaption des MSTG an die Drosseklappeneinheit geschieht normalerweise per Diagnose über Grundeinstellungen mit Messwertblock 060. Das dauert nur wenige Sekunden. Evtl. ist dein Video zu groß. Ggf. bei YT einstellen.
Bei Erfolg werden die verschiedenen Klappenstellungen im MSTG gespeichert, mit ADP.i.O. quittiert und müssen nicht bei jedem Einschalten der Zündung wiederholt werden.
Hier ist Block 060, ausgelesen vor 12 Jahren.
Der letzte Verdacht lag auf der Drosselklappe. Aber das Getriebe ist in einwandfreiem Zustand und das Anlernen (Block 060) funktioniert ebenfalls ohne Fehler.
Dann habe ich das Abgassystem belüftet, um die Benzindämpfe aus den Katalysatoren zu drücken. Dazu Drosseklappeneinheit ausgebaut gelassen und Stecker der Einspritzdüsen abgezogen. Nach etlichen Sekunden Anlasserbetrieb meldet sich die Öldruckkontrolle. Offensichtlich reichen die 220 U/Min. nicht für ausreichend Öldruck. Das hat zwei Drosseklappenfehlercodes und vier Einspritzdüsenfehlercodes provoziert.
Danach Drosseklappeneinheit wieder eingebaut, Stecker aufgesteckt, Fehlermeldungen gelöscht und, o Wunder der Nacht, langsam hat sich der Motor wieder berappelt. Erst einzelne Zündungen, dann immer mehr, bis er schließlich ohne Anlasserunterstützung selber lief.
Was soll ich nun davon halten:confused: Offenbar war der Motor gründlich abgesoffen gewesen. Als Ursache kommt nur die kurze Fahrt von einer Wagenlänge in die Garage (rückwärts bergauf), wenige Sekunden, in Frage. Unglaublich, nicht zu fassen! :mad:
Noch traue ich der Sache nicht und fahre mit diesem Auto vorerst nicht weiter weg als zehn Kilometer.
@Benzinfahrer du solltest neue Zündkerzen einbauen und dann fährst du mal auf der Autobahn den Mal richtig heiß joa ! Solche Dinge kenne ich von Autos die viel Kurzstrecke fahren .
Zitat:
@polobuddy schrieb am 27. März 2024 um 11:19:16 Uhr:
@Benzinfahrer du solltest neue Zündkerzen einbauen und dann fährst du mal auf der Autobahn den Mal richtig heiß joa ! Solche Dinge kenne ich von Autos die viel Kurzstrecke fahren .
Das waren ja brandneue Zündkerzen, wenige Tage vorher gewechselt, gleicher Typ wie vorher. Der Rückbau auf die gebrauchten Kerzen hatte aber nichts verändert. Jetzt sind wieder die Neuen drin.
2023 hat das Auto knapp 3000 km zurückgelegt. Rentnerauto eben. Autobahn gibs bei uns im Kreisgebiet nicht.
@Benzinfahrer ok 3000 km ist natürlich bisschen zu wenig. Der Wagen sollte auf jeden Fall mal eine etwas längere Strecke zurücklegen damit alles auf Temperatur kommt.