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„Kurzer“ Jahresbericht vom 200D

Mercedes E-Klasse W124
Themenstarteram 22. August 2012 um 17:16

Vorab: Der Text könnte etwas länger werden...

Ich fahre meinen 200D nun bereits seit gut 3 Jahren, und ich möchte hier einfach mal ein bisschen über gesammelte Eindrücke und Erfahrungen schreiben sowie einige Fotos zeigen, vielleicht hat ja jemand Langeweile.

Nach dem Tüv im August 2011 dachte ich eigentlich, ich steck jetzt erstmal nichts mehr in die Kiste. Doch von Anfang an. Ich hatte den 200er von meiner 2009 Mutter übernommen, es wurde immer nur das Nötigste dran gemacht und schon beim Kauf durch sie hatte er beträchtlichen Wartungsstau (2007, angeblich 260tkm). Also packte ich die Sache ab 2009 nach und nach an: Neuer Auspuff, Hinterachsrevision inkl. Schweißen der Aufnahmen, ESP abgedichtet, 2-Tank Anlage eingebaut, die Hirschmann überholt, Bremsen neu, hier und da mal ein Extra nachgerüstet. Je mehr ich hier las, desto mehr wurde das irgendwie – hier mal ein Filter, da ein Klip, mal eine neue Feststellbremse. Da kamen bis zum Tüv im August 2011 schon ca. 4000€ zusammen. Von meinen Mitabiturienten wurde ich alsbald als Mercedesfreak „abgestempelt“ im positiven Sinne. Dann kam noch eine kleine Unfallreparatur mit glücklichem Ausgang – das übrige Geld wurde direkt investiert ;). Die Unfallbilder gibt’s anbei – der Benz hatte kaum ne Delle – der Mondeo sah da schon anders aus :D .

Zum Tüv gab‘s dann noch 2 Spurstangen und die Feststellbremse hatte ich knackig eingestellt, dann ging´s eben so – es stellte sich später heraus, dass das Ankerblech ein bisschen marode war, sodass eine Haltefeder nicht mehr das tat was ihr Name besagt, die Bremsbacke saß schief und die Wirkung ließ zu wünschen übrig. Dann wollte ich eigentlich erstmal nur noch fahren und die nächsten großen Reparaturen vor den nächsten Tüv schieben – denkste.

Im November 2011 riss mir das Traggelenk rechts recht unvermittelt ab (Ab hier startet also der eigentliche Bericht). HIER auch noch nachzulesen. Dann war klar, das linke kommt auch neu in den Frühjahrs-Semesterferien. Und zack, hatte ich wieder eine Reparaturliste für 2012 ;). Denn man könnte ja auch gleich mal neue Sommerreifen erwerben, 4 neue Sachs Dämpfer kommen bestimmt auch gut, und oh, ein 202er Diff aufgetrieben :). Doch der Reihe nach.

Ich besorgte: Traggelenk vorne, Domlager vorne, 4 Sachs-Dämpfer, Austausch Differential, Silentbuchsen fürs Diff, 2 neue Motorlager, 4 Energy Saver sowie Bremsflüssigkeit.

Zu den Reifen und den Motorlagern brauch ich wohl nichts zu sagen – das schütteln beim Motor abstellen ist nun weg und die Reifen fahren sich sehr gut. Es gibt HIER ein Video eines alten Motorlagers… Es war verantwortlich dafür, dass es z.b. bei Bahnübergängen laut knallte, und auch bei Bordsteinüberfahrung schlug der Motor durch (Es klapperte echt laut, auf Youtube nicht so gut zu hören).

Der Bremsflüssigkeitswechsel war ebenfalls wirklich nötig, beim Wassergehaltstester gingen direkt alle Lampen bis dunkelrot an :D. Kann nur empfehlen so ein Teil mal zu erstehen.

Domlagertausch gestaltete sich unauffällig – die alten hätten es auch noch getan, aber ich wollte ja vorn die Geräusche eliminieren, und da wollte ich eh die Dämpfer neu haben, also konnten auch die Lager neu. Im Nachhinein betrachtet kamen die Rumpelgeräusche wohl nur von den MOLAs… und bei großen Vibrationen artete das in ein Knallen aus.

Nun kamen die Dämpfer dran… Diagnose:

Hinten links: noch ganz ok.

Hinten rechts: tot, Luftpumpe

Vorne links: tot, Luftpumpe

Vorne rechts: tot, Luftpumpe

Zuvor waren auf einem Prüfstand vom ADAC die Dämpfer durchgeschüttelt worden – alle ok – ja denkste. Aber dass man auf diese Tests nichts geben sollte, wurde hier ja bereits öfters erläutert. Wer einmal einen W124 mit intakten Dämpfern gefahren hat, stellt auch sofort Defekte fest – das Eintauchen vorne ist nun deutlich minimiert. Die Dämpfer waren übrigens alle noch die originalen von ´88. Nebst besserem Fahrverhalten sorgten die Dämpfer nun auch für einen sauberen Geradeauslauf, vorher zog er wegen des intakten Dämpfers hinten links nach rechts.

Nun zum Differential. Das heulte wahrscheinlich schon seit einer halben Ewigkeit vor sich hin. Also war ich immer auf der Suche nach einem 3,91er Ersatzdiff welches noch geräuschfrei arbeitet. Und ich wurde fündig, ich ersteigerte eins aus einem W202 als 180er, wohl auch mit 5G Getriebe, BJ. 96, 130.000 tkm gelaufen, für 130€. Nur die Erstserie hatte diese (kurze) Übersetzung drin, Befestigung, Kardanflansch, Antriebswellenflansch und Deckel passten auch. Außerdem sollen die 202er Diffs verbessert worden sein, sprich länger dicht halten und erst später singen. Also rein das Teil, und gleich noch die Silentbuchsen erneuert. Die alten sahen für 400.000 km gar nicht so übel aus – eine Veränderung mit den Neuen stellte ich auch kaum fest. Wohl aber gab es nun ein anderes Fahrgefühl mit „neuem“ Diff, es hatte kein merkliches Spiel, der Bonanzaeffekt wurde kleiner (so wie ich fahre tritt er eigentlich eh nicht auf, aber wenn man es provoziert…) und bei Lastwechseln macht sich das redizierte Spiel um Antriebsstrang auch positiv bemerkbar.

Insgesamt kam ich für diese Aktionen mitsamt den Reifen für 800€ davon, ein guter Preis für den ganzen Kram und die Arbeit.

Was wir dann doch nicht gemacht haben, war das Traggelenk links, denn die Querlenkerbuchsen vorne sahen so fertig aus, dass ich mir überlegte evtl. gleich komplett neue einzubauen, und verschob die Sache erstmal.

2 Wochen später wurde das Fahrgefühl dann aber abermals getrübt: Beim Lenken war bei trockener Witterung ein Knurzen, Knarren oder leichtes Knacken zu hören. Da war es mir dann egal, es war eh fast alles neu, also Attacke. Die Reparaturen erfolgten vorletzte Woche, Ziel war es, die Fahrwerksreparaturen komplett durch zu haben. Also vorne das linke Traggelenk erneuern, die Querlenker neu ausbuchsen, Umlenkhebel neu, Querlenkerlager hinten innenseitig hatte ich bei der Revision vergessen, die mussten auch dran glauben. Außerdem meckerte meine 6 Jährige Schwester aufeinmal, es sei so laut im Auto, das gefiele ihr ja gar nicht (Prinzessinnen…). Aber es stimmte, seitdem das Heulen des Diffs weg war, konnte man einen tieferen Klang wahrnehmen, der subjektiv aufgrund des Frequenzunterschieds irgendwie lauter daherkam, gerade bei den weiblichen Fahrgästen. Das Geräusch war leicht kurvenabhängig und kam eher von hinten rechts. Also neues Radlager von SKF besorgt.

Die Reparatur ließ ich in einer 100km entfernten Werkstatt in Köln ausführen, die in Mercedes-Foren immer wieder empfohlen wird. Als ich den Benz abholte kam das AHA-Erlebnis. Direkteres Fahrgefühl, direktere Lenkung, absolut genialer Geradeauslauf, und eine Ruhe beim Fahren, grandios. Hieraus resultieren mehrere Erkenntnisse:

1) Eine längere Suche nach einer guten Werkstatt zahlt sich aus.

2) Ein durchrepariertes Fahrwerk ist kein Vergleich zu den runtergerittenen Kisten.

3) Ein Radlager kann auch ohne erkennbares Spiel höllisch Laut werden.

4) Querlenkerbuchsen vorne verwachsen irgendwann mit der Alu Hülse und quellen nach außen, was zu Spiel führt.

5) Man kann jetzt leider ein Getriebelager hören (war ja klar :D ist ein leicht raues Geräusch)

Natürlich habe ich immer Originalteile oder Lemföder verwendet, sonst hat das Ganze wenig Sinn. Denn wenn man schon Geld investiert, dann richtig ;) Für die Aktion jetzt waren es noch einmal gute 700€, aber allein diese Ruhe war es wert. Anbei packe ich in die Fotos mal einen kleinen „Geräuschguide“ aus der W124 Kaufberatung.

Durchrostungen konnten nicht festgestellt werden, wohl aber Ölverlust am Motor… mit etwas Glück ist es nur die Ölwannendichtung. Aber egal – das kann ja auch noch bis zum nächsten Tüv warten... :D Dann könnte ich auch mal ne neue Scheibe einbauen lassen und ne Unterbodenversiegelung und…

An Luxus gönnte ich mir dieses Jahr einen sehr guten Orthopädischen Fahrersitz, dessen Pumpe ich bei der Installation zu heiss werden ließ. 2 weitere ersteigerte Pumpen waren defekt. Der Sitz funktioniert aber schon so… es waren nur 2 Leitungen genickt, weswegen das Ventil verrücktspielte und die Pumpe ziemlich lange lief… und als ich gerade abstellen wollte… naja was solls. So eine Pumpe treibe ich jetzt noch auf. Hinten rüstete ich noch Leseleuchten nach. Weil ich hinten dauernd Personen transportiere, die lesen wollen. Nachts natürlich… Na das mit dem Einreden klappt noch nicht so ganz :D. Jedenfalls sind für dieses Jahr wieder so 2000€ reingeflossen… aber nach und nach wird er. Nächstes Jahr wie gesagt mal ne Konservierung… Ein Tempomat liegt hier auch noch und ein Drehzahlmesser wird wohl auch bald eingebaut… Und wenn mal irgendwann nichts mehr dran ist, würd ich mir glatt zutrauen, solche Scherze wie Getriebeüberholung, mal ne neue Kupplung, ne überholte RESP einbauen zu lassen… Meine hat schon 50.000 km einen Schaden und bringt nicht mehr die volle Leistung von 72 PS… weiß jemand vielleicht jemanden, der ein digitales Prüfgerät zum dynamischen FB messen hat? Bosch hat das nicht mehr… die erzählten mir was von „Tröpfchenmethode“… da bin ich abgehauen :D

So, genug Text. Vielleicht war ja für den einen oder anderen auch eine nützliche Info dabei. Wenn nicht, ist auch nicht schlimm. Anbei gibt’s hoffentlich Bilder. Von Reparaturen und wer möchte vom Urlaub (Spanien/Österreich) hintendran. Gute Fahrt!

Gruß,

Lasse

PS.: Auf der Österreich-Fahrt benötigte ich auf 2250 km lediglich 110 Liter Diesel/Pöl o.O

Trotz der Passfahrten und Stau also unter 5 Liter, irre (Tempo 90-110 auf BAB, sonst noch langsamer). Auf der Rückfahrt gab es einen kleinen Abstecher nach Stuttgart ins Mercedes-Museum. Einen W124 lässt die Sammlung zwar vermissen, es ist aber in jedem Fall ein Besuch wert!

Vorderachse
Lasse-002
Alter Querlenker
+7
Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 22. August 2012 um 17:16

Vorab: Der Text könnte etwas länger werden...

Ich fahre meinen 200D nun bereits seit gut 3 Jahren, und ich möchte hier einfach mal ein bisschen über gesammelte Eindrücke und Erfahrungen schreiben sowie einige Fotos zeigen, vielleicht hat ja jemand Langeweile.

Nach dem Tüv im August 2011 dachte ich eigentlich, ich steck jetzt erstmal nichts mehr in die Kiste. Doch von Anfang an. Ich hatte den 200er von meiner 2009 Mutter übernommen, es wurde immer nur das Nötigste dran gemacht und schon beim Kauf durch sie hatte er beträchtlichen Wartungsstau (2007, angeblich 260tkm). Also packte ich die Sache ab 2009 nach und nach an: Neuer Auspuff, Hinterachsrevision inkl. Schweißen der Aufnahmen, ESP abgedichtet, 2-Tank Anlage eingebaut, die Hirschmann überholt, Bremsen neu, hier und da mal ein Extra nachgerüstet. Je mehr ich hier las, desto mehr wurde das irgendwie – hier mal ein Filter, da ein Klip, mal eine neue Feststellbremse. Da kamen bis zum Tüv im August 2011 schon ca. 4000€ zusammen. Von meinen Mitabiturienten wurde ich alsbald als Mercedesfreak „abgestempelt“ im positiven Sinne. Dann kam noch eine kleine Unfallreparatur mit glücklichem Ausgang – das übrige Geld wurde direkt investiert ;). Die Unfallbilder gibt’s anbei – der Benz hatte kaum ne Delle – der Mondeo sah da schon anders aus :D .

Zum Tüv gab‘s dann noch 2 Spurstangen und die Feststellbremse hatte ich knackig eingestellt, dann ging´s eben so – es stellte sich später heraus, dass das Ankerblech ein bisschen marode war, sodass eine Haltefeder nicht mehr das tat was ihr Name besagt, die Bremsbacke saß schief und die Wirkung ließ zu wünschen übrig. Dann wollte ich eigentlich erstmal nur noch fahren und die nächsten großen Reparaturen vor den nächsten Tüv schieben – denkste.

Im November 2011 riss mir das Traggelenk rechts recht unvermittelt ab (Ab hier startet also der eigentliche Bericht). HIER auch noch nachzulesen. Dann war klar, das linke kommt auch neu in den Frühjahrs-Semesterferien. Und zack, hatte ich wieder eine Reparaturliste für 2012 ;). Denn man könnte ja auch gleich mal neue Sommerreifen erwerben, 4 neue Sachs Dämpfer kommen bestimmt auch gut, und oh, ein 202er Diff aufgetrieben :). Doch der Reihe nach.

Ich besorgte: Traggelenk vorne, Domlager vorne, 4 Sachs-Dämpfer, Austausch Differential, Silentbuchsen fürs Diff, 2 neue Motorlager, 4 Energy Saver sowie Bremsflüssigkeit.

Zu den Reifen und den Motorlagern brauch ich wohl nichts zu sagen – das schütteln beim Motor abstellen ist nun weg und die Reifen fahren sich sehr gut. Es gibt HIER ein Video eines alten Motorlagers… Es war verantwortlich dafür, dass es z.b. bei Bahnübergängen laut knallte, und auch bei Bordsteinüberfahrung schlug der Motor durch (Es klapperte echt laut, auf Youtube nicht so gut zu hören).

Der Bremsflüssigkeitswechsel war ebenfalls wirklich nötig, beim Wassergehaltstester gingen direkt alle Lampen bis dunkelrot an :D. Kann nur empfehlen so ein Teil mal zu erstehen.

Domlagertausch gestaltete sich unauffällig – die alten hätten es auch noch getan, aber ich wollte ja vorn die Geräusche eliminieren, und da wollte ich eh die Dämpfer neu haben, also konnten auch die Lager neu. Im Nachhinein betrachtet kamen die Rumpelgeräusche wohl nur von den MOLAs… und bei großen Vibrationen artete das in ein Knallen aus.

Nun kamen die Dämpfer dran… Diagnose:

Hinten links: noch ganz ok.

Hinten rechts: tot, Luftpumpe

Vorne links: tot, Luftpumpe

Vorne rechts: tot, Luftpumpe

Zuvor waren auf einem Prüfstand vom ADAC die Dämpfer durchgeschüttelt worden – alle ok – ja denkste. Aber dass man auf diese Tests nichts geben sollte, wurde hier ja bereits öfters erläutert. Wer einmal einen W124 mit intakten Dämpfern gefahren hat, stellt auch sofort Defekte fest – das Eintauchen vorne ist nun deutlich minimiert. Die Dämpfer waren übrigens alle noch die originalen von ´88. Nebst besserem Fahrverhalten sorgten die Dämpfer nun auch für einen sauberen Geradeauslauf, vorher zog er wegen des intakten Dämpfers hinten links nach rechts.

Nun zum Differential. Das heulte wahrscheinlich schon seit einer halben Ewigkeit vor sich hin. Also war ich immer auf der Suche nach einem 3,91er Ersatzdiff welches noch geräuschfrei arbeitet. Und ich wurde fündig, ich ersteigerte eins aus einem W202 als 180er, wohl auch mit 5G Getriebe, BJ. 96, 130.000 tkm gelaufen, für 130€. Nur die Erstserie hatte diese (kurze) Übersetzung drin, Befestigung, Kardanflansch, Antriebswellenflansch und Deckel passten auch. Außerdem sollen die 202er Diffs verbessert worden sein, sprich länger dicht halten und erst später singen. Also rein das Teil, und gleich noch die Silentbuchsen erneuert. Die alten sahen für 400.000 km gar nicht so übel aus – eine Veränderung mit den Neuen stellte ich auch kaum fest. Wohl aber gab es nun ein anderes Fahrgefühl mit „neuem“ Diff, es hatte kein merkliches Spiel, der Bonanzaeffekt wurde kleiner (so wie ich fahre tritt er eigentlich eh nicht auf, aber wenn man es provoziert…) und bei Lastwechseln macht sich das redizierte Spiel um Antriebsstrang auch positiv bemerkbar.

Insgesamt kam ich für diese Aktionen mitsamt den Reifen für 800€ davon, ein guter Preis für den ganzen Kram und die Arbeit.

Was wir dann doch nicht gemacht haben, war das Traggelenk links, denn die Querlenkerbuchsen vorne sahen so fertig aus, dass ich mir überlegte evtl. gleich komplett neue einzubauen, und verschob die Sache erstmal.

2 Wochen später wurde das Fahrgefühl dann aber abermals getrübt: Beim Lenken war bei trockener Witterung ein Knurzen, Knarren oder leichtes Knacken zu hören. Da war es mir dann egal, es war eh fast alles neu, also Attacke. Die Reparaturen erfolgten vorletzte Woche, Ziel war es, die Fahrwerksreparaturen komplett durch zu haben. Also vorne das linke Traggelenk erneuern, die Querlenker neu ausbuchsen, Umlenkhebel neu, Querlenkerlager hinten innenseitig hatte ich bei der Revision vergessen, die mussten auch dran glauben. Außerdem meckerte meine 6 Jährige Schwester aufeinmal, es sei so laut im Auto, das gefiele ihr ja gar nicht (Prinzessinnen…). Aber es stimmte, seitdem das Heulen des Diffs weg war, konnte man einen tieferen Klang wahrnehmen, der subjektiv aufgrund des Frequenzunterschieds irgendwie lauter daherkam, gerade bei den weiblichen Fahrgästen. Das Geräusch war leicht kurvenabhängig und kam eher von hinten rechts. Also neues Radlager von SKF besorgt.

Die Reparatur ließ ich in einer 100km entfernten Werkstatt in Köln ausführen, die in Mercedes-Foren immer wieder empfohlen wird. Als ich den Benz abholte kam das AHA-Erlebnis. Direkteres Fahrgefühl, direktere Lenkung, absolut genialer Geradeauslauf, und eine Ruhe beim Fahren, grandios. Hieraus resultieren mehrere Erkenntnisse:

1) Eine längere Suche nach einer guten Werkstatt zahlt sich aus.

2) Ein durchrepariertes Fahrwerk ist kein Vergleich zu den runtergerittenen Kisten.

3) Ein Radlager kann auch ohne erkennbares Spiel höllisch Laut werden.

4) Querlenkerbuchsen vorne verwachsen irgendwann mit der Alu Hülse und quellen nach außen, was zu Spiel führt.

5) Man kann jetzt leider ein Getriebelager hören (war ja klar :D ist ein leicht raues Geräusch)

Natürlich habe ich immer Originalteile oder Lemföder verwendet, sonst hat das Ganze wenig Sinn. Denn wenn man schon Geld investiert, dann richtig ;) Für die Aktion jetzt waren es noch einmal gute 700€, aber allein diese Ruhe war es wert. Anbei packe ich in die Fotos mal einen kleinen „Geräuschguide“ aus der W124 Kaufberatung.

Durchrostungen konnten nicht festgestellt werden, wohl aber Ölverlust am Motor… mit etwas Glück ist es nur die Ölwannendichtung. Aber egal – das kann ja auch noch bis zum nächsten Tüv warten... :D Dann könnte ich auch mal ne neue Scheibe einbauen lassen und ne Unterbodenversiegelung und…

An Luxus gönnte ich mir dieses Jahr einen sehr guten Orthopädischen Fahrersitz, dessen Pumpe ich bei der Installation zu heiss werden ließ. 2 weitere ersteigerte Pumpen waren defekt. Der Sitz funktioniert aber schon so… es waren nur 2 Leitungen genickt, weswegen das Ventil verrücktspielte und die Pumpe ziemlich lange lief… und als ich gerade abstellen wollte… naja was solls. So eine Pumpe treibe ich jetzt noch auf. Hinten rüstete ich noch Leseleuchten nach. Weil ich hinten dauernd Personen transportiere, die lesen wollen. Nachts natürlich… Na das mit dem Einreden klappt noch nicht so ganz :D. Jedenfalls sind für dieses Jahr wieder so 2000€ reingeflossen… aber nach und nach wird er. Nächstes Jahr wie gesagt mal ne Konservierung… Ein Tempomat liegt hier auch noch und ein Drehzahlmesser wird wohl auch bald eingebaut… Und wenn mal irgendwann nichts mehr dran ist, würd ich mir glatt zutrauen, solche Scherze wie Getriebeüberholung, mal ne neue Kupplung, ne überholte RESP einbauen zu lassen… Meine hat schon 50.000 km einen Schaden und bringt nicht mehr die volle Leistung von 72 PS… weiß jemand vielleicht jemanden, der ein digitales Prüfgerät zum dynamischen FB messen hat? Bosch hat das nicht mehr… die erzählten mir was von „Tröpfchenmethode“… da bin ich abgehauen :D

So, genug Text. Vielleicht war ja für den einen oder anderen auch eine nützliche Info dabei. Wenn nicht, ist auch nicht schlimm. Anbei gibt’s hoffentlich Bilder. Von Reparaturen und wer möchte vom Urlaub (Spanien/Österreich) hintendran. Gute Fahrt!

Gruß,

Lasse

PS.: Auf der Österreich-Fahrt benötigte ich auf 2250 km lediglich 110 Liter Diesel/Pöl o.O

Trotz der Passfahrten und Stau also unter 5 Liter, irre (Tempo 90-110 auf BAB, sonst noch langsamer). Auf der Rückfahrt gab es einen kleinen Abstecher nach Stuttgart ins Mercedes-Museum. Einen W124 lässt die Sammlung zwar vermissen, es ist aber in jedem Fall ein Besuch wert!

+7
112 weitere Antworten
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112 Antworten
Themenstarteram 26. November 2020 um 17:04

Ist halt ein Vormopf, das muss so :p

Hinten könnte ich ggf. nochmal 10mm runter, dann hat die Niveau Grunddruck bei Standardbeladung.

Aber vorn habe ich die richtigen Federn drin von Sachs und die dünnsten Gummiunterlagen, danach richte ich mich. Und für die Urlaube brauche ich die Höhe auch tatsächlich (bin letztes Jahr in Albanien mal mit der Vorderachse bei einer Bodenwelle abgehoben, es ist nichts passiert). Besser aussehen täte es 15mm tiefer, aber mei, ich bin so voll zufrieden.

Gruß,

Lasse

Themenstarteram 14. Oktober 2021 um 20:31

Tja, schon wieder fast ein Jahr vergangen. Kommendes Jahr wird diese Reihe bereits 10 Jahre alt :eek:

So viel gibt´s auch dieses Jahr gar nicht zu berichten, obwohl ich endlich mal wieder mehr gefahren bin, etwa 20.000 km. Ziel für nächstes Jahr: Die 600.000km endlich knacken! Doch der Reihe nach...

Das verbaute, überholte Getriebe läuft tadellos. Auch wenn es im Leerlauf leicht zu hören ist, ist es deutlich leiser als vorher und auch als das Austauschgetriebe was vorher drin war. Klimawartung gab´s im Frühjahr günstig, von 570g auf 980g aufgefüllt nach 3 Jahren. Neue Bremsscheiben, weil wohl etwas Feuchtigkeit zwischen Scheibe und Belag war und er dann mehrere Wochen in der Garage stand. Die hatten dann einen Reibwertunterschied. Dann hatte sich hinten rechts die Spurstrebe gelöst, man musste bei V-max ungewöhnlich viel lenken. Also Achsvermessung gemacht und bald darauf auch die Reifen hinten erneuert, die hatten sich schnell abgenutzt dadurch. Conti Eco Contact 6, bin ich bisher sehr zufrieden mit, leise, komfortabel, sparsam. Im Sommer hakelte dann das Zündschloss, also gleich noch einen neuen Schließzylinder+ Schlüssel bei Mercedes geordert. Ach, und die Umluftklappe hat festgehangen, das ist auch wieder behoben, jedoch geht die 100% Umluftstellung aktuell nicht, nur 0% und 80%. Das war es im großen und ganzen schon an Reparaturen. Habe noch ein paar Teile bevorratet, z.B. 2 neue Fahrerfußmatten. Habe sogar noch einen Kombi geschlachtet und mir das Diff weggelegt, 3,92 mit ASD gibt´s auch nicht mehr überall. Außerdem konnte ich eine NOS Türpappe für hinten links ergattern, man kann auch mal Glück haben^^ Sieht natürlich wieder toll aus nun.

Über den Winter steht ein Ölwechsel an, da muss ich mal schauen, das Ölfiltergehäuse scheint ein wenig undicht zu sein, das am besten gleich mit abdichten. Und es gibt neuerdings ein Vibrationsgeräusch, etwas über 1000 Umdrehungen, gerade bei Last. Ohne Riemen ist es weg. Riemenspanner und Umlenkrolle habe ich erneuert, das war es aber nicht. Da muss ich mal weiter nachforschen, was das wohl sein kann...

Fahrtechnisch musste er leider auch etwas durch Schnee und Salz, weil am 211er der Anlasser verreckte und danach 3 Federn fast gleichzeitig brachen :D Ansonsten im Sommer auch viel beruflich genutzt zum Geld verdienen. Und letzten Monat ging es noch eben runter nach Kroatien. Sehr schöne Küsten- und Passstraßen, das hat mir sehr gut gefallen, der 200D hat auch diese 3000km ganz klaglos abgespult, alle Berge, Hitze, Kälte, Schotterpisten problemlos bezwungen.

So kann es weitergehen!

Gruß,

Lasse

Kilometerfressen
Wintereinsatz im Sauerland
Neue Lengenfelder Fahrermatten
+6

Liest sich alles sehr interessant. Von einigen Reparaturteilen hätte ich eine längere Haltungsdauer erwartet. Wahrscheinlich liegt es auch an den 'Straßen' im Ausland.

Weiter so!

Wie immer ein toller Bericht. Ich hoffe, dass ich irgendwann mal deinen Wagen bei einem Treffen live sehe!

Apropos... gibt es für 2022 irgendwelche Aussichten/Termine auf ein großes Jahrestreffen(Taunus?)???

Themenstarteram 19. Oktober 2021 um 11:50

Die Straßen im Sieger-/Sauerland sind manchmal auch so übel wie im Ausland^^

Ich habe mal nachgefragt wegen W124-Frühjahrstreffen in Neu-Anspach, ist noch nicht konkret, könnte aber möglicherweise stattfinden. Würde ich dann drauf hinweisen, so weit im Voraus kann man das ja nicht planen...

Gruß,

Lasse

Themenstarteram 15. September 2022 um 22:01

Nun sind doch tatsächlich 10 Jahre rum seit dem ersten Bericht! :eek: :)

Allzuviel ist in dem Jahr nicht passiert, aber ein bisschen dann doch. Das Ziel für dieses Jahr war ja, die 600.000km endlich mal zu knacken, und das ist auch gelungen (VIDEO).

Im Winter machte ich mich wie angekündigt ans Ölfiltergehäuse, das wurde auch Zeit, die verbaute Papierdichtung hatte ich zunächst für Blech gehalten, so verdichtet war die und so metallfarben die Oberfläche. Also eine neue Papierdichtung verbaut und seitdem ist er da auch wieder 100%ig dicht! Die ganzen Kanäle usw. waren alle völlig frei von Schmutz oder Ölrückständen, ein gutes Zeichen (immer Shell HX6 10W40 nach 10.000km). Kurz darauf gab es auch für das Lenkgetriebe wieder neues Öl sowie für das Differenzial, welches schon wieder 50.000km oder etwas mehr gelaufen hatte seit der letzten Befüllung.

Im Frühjahr bin ich dann auch dem Vibrationsgeräusch auf den Grund gegangen, nachdem es beim erstmaligen Betrieb des Klimakompressors lauter wurde... Man konnte sehen, dass die Riemenscheibe des Kompressors starke Schwingungen aufwies. Erst dachte ich, es sei vielleicht das Lager der Riemenscheibe bzw. Magnetkupplung, also das mal erneuert, da es tatsächlich auslief. Dabei fiel mir allerdings eine größere abgebrochene Schraube in der Geräuschkapsel auf :rolleyes: Also Kompressor gelöst und am Halter für diesen gewackelt: lose. Waren nur noch 2 von 4 Schrauben (und die beiden vorderen) drin, aber nicht mehr fest. Eine hatte es zerissen, weil die wahrscheinlich nicht richtig eingeschraubt war aufgrund von altem Dreck im Gewinde bei der Klimanachrüstung. Nunja, jetzt stecken 2 abgebrochene Schrauben im Block die man echt schlecht herausbekommen wird. Habe die anderen Löcher nachgeschnitten, alles gereinigt, und mit Loctite ordentlich angezogen. Hält seitdem :D

Etwas unerwartet bei der HU stellten wir beim Abklopfen der WHAs fest, dass eine tatsächlich befallen war, man von außen aber quasi noch gar nichts sah. War hauptsächlich unter dem Gummi, vermutlich weil dort mal ein Wagenheber abgerutscht war und eine kleine Delle im Blech. Nunja, musste ich mit meinen bescheidenen Schweißkünsten im Sichtbereich schweißen, hat aber ganz gut hingehauen. Nur die Lackierung könnte ich mal noch ordentlicher machen, wobei es optisch nicht auffällig ist. Wieder ordentlich versiegelt und gut ist's =) Ansonsten natürlich völlig mängelfrei. Wobei der Umlenkhebel minimales Spiel aufwies, daher tauschte ich diesen (Lemförder), der fing aber alsbald unheimlich zu quitschen an. Getauscht gegen Meyle und seitdem Ruhe. Will mir aber mal noch einen originalen auf Lager legen...

Neue Nabendeckel für die Gullideckel gab es endlich auch mal noch in original für 35€ neu, die alten waren nicht mehr so toll und die aus dem Zubehör sah auch etwas anders aus. Eine neue Prallleiste für hinten liegt auch schon bereit, bei Mercedes gibt es dahingehend ja fast gar nichts mehr. Mir war nämlich ein Golf 4 hinten draufgefahren, aber glücklicherweise recht langsam. Stoßstange geht demnächst zum Lackierer, neue Prallleiste dran und weiter gehts :)

Ansonsten steht eigentlich nicht viel an, vielleicht baue ich mir mal noch 4 neue Düsen auf, nachdem die jetzigen im Leerlauf doch echt laut geworden sind. Und der Schwingungstilger könnte mal neu an der Kardanwelle, den müsste ich schon irgendwo haben.

Aber alles in Allem fuhr der 200D die 20.000km seit dem letzten Bericht ganz wunderbar, so kann es weitergehen.

Gruß,

Lasse

Neue Ölfiltergehäusedichtung
Ölfiltergehäuse demontiert
Rostfraß freigelegt
+7
Themenstarteram 15. September 2023 um 13:22

Dieses Jahr kann ich mich tatsächlich mal kurz fassen ;)

Der 200D ist nur 10.000km gelaufen bisher, da lange Salz lag und ich nun auch weniger fahre und dieses Jahr auch nicht im Urlaub war. Die hat er aber ganz wunderbar abgespult, es bestand kein Handlungsbedarf.

Im letzten Winter hat er den hinteren Stoßfänger neu lackiert bekommen und ich habe das letzte 3,92er ASD-Differential bei Mercedes auf Vorrat gekauft. Ebenfalls auf Vorrat habe ich Dichtungen für die Einspritzpumpe besorgt, man weiß ja nie... Dichtungen für die Radialkolbenpumpe (Niveau/ASD) habe ich nun auch bestellt und eine günstige, sehr versiffte Pumpe wird dann bald überholt, da die jetzige langsam das Schwitzen anfängt und die Teile ja auch nicht günstiger/besser werden. Schon erneuert wurde der Schwingungstilger der Kardanwelle sowie die dunkel gewordenen Kennzeichenleuchten.

Ansonsten habe ich noch die übliche Wartung durchgeführt, Scheibenwischer, Luftfilter, Dieselfilter, Öl + Filter, Kühlwasser, Bremsflüssigkeit (Servo/Getriebe/Diff waren noch frisch genug). Dabei alle Radhausstopfen abgeklopft und bei einem tatsächlich fündig geworden, muss ich im Winter mal ein kleines Blech einschweißen - Auch deshalb ist Wartung so wichtig!

Neben Pumpe und dem Blech soll dann im Winter auch eine neue Scheibe rein, ist noch ein Steinschlag dazu gekommen und die Scheiben mit WD-Glas aber ohne Keil scheinen langsam rar zu werden :eek:

Alte Scheibe ist auch schon wieder 10 Jahre / 180.000km drin...

Auf den Fotos sieht man noch einen Holztransport sowie ein Foto vom Treffen in neu Anspach, welches dieses Jahr wieder stattfand und viel Spaß gemacht hat :)

Ansonsten sind es jetzt noch 7000km bis zur Millionen, wenn man den 211er mit einberechnet, also weiterfahren =)

Gruß,

Lasse

Diff
Diff
Radlauf hinten rechts Rost
+7

Überholung der Pumpe geht schneller als eine versiffte richtig äußerlich zu säubern.

Die entscheidenden beiden Dichtringe musst du dir fremd besorgen. Falls du brauchst, kann ich dir die Maße heraussuchen. Die Ringe müssen 70 er oder 90 er Güte haben. Beides wird dicht. Den Deckeldichtring kannst du ebenfalls fremd bestellen, da bei DB lagerteuer!

Weiterhin gute Fahrt mit dem hübschen Vormopf!

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