Zu wenig Kompression auf einem Zylinder - Auswirkung auf LPG

Hallo in die Runde,

gerne möchte ich den Zusammenhang besser verstehen, wieso es zu dem Fehlverhalten von meinem Auto kommt. So kann ich nämlich besser beurteilen, ob eine Reparatur wirtschaftlich bzw. möglich ist oder ich das Auto einfach noch so lange fahre, wie es hält ??

Auto
Ford Fiesta MK6 mit BRC LPG Anlage

Ausgangssituation
Die Symptome treten erst nach 10 – 15 Minuten auf, wenn der Motor wärmer wird. Aktuell lässt sich das Ruckeln beliebig reproduzieren, wenn ich im unteren Drehzahlbereich versuche stark zu beschleunigen (auf LPG bei einem warmen Motor, bei Benzin unauffällig).
Wenn das Auto ruckelt und ich manuell von LPG auf Benzin schalte, ist kein Ruckeln zu verzeichnen bzw. vielleicht ist der Fehler nur bei LPG bemerkbar aber trotzdem vorhanden, jedoch nicht spürbar auf Benzin.

Was wurde schon getan
Zündkabel, Zündspule, Zündkerzen, Gasfilter (flüssig- und Gasphase), Luft- und Innenraumfilter getauscht, sowie die LPG Anlage geprüft (keine Auffälligen laut Werkstatt in den Parametern).

Letzte Erkenntnisse
Mittlerweile wurde die Kompression der Zylinder gemessen. Mir wurde mitgeteilt, dass der 4te Zylinder auffällig ist und zu wenig Kompression aufweist.

Frage
Meines Wissens ist die Verbrennung von LPG und Benzin unterschiedlich. Ist es daher eine logische Konsequenz, dass ich die mangelnde Kompression auf LPG spüre aber auf Benzin nicht oder kann man ggf. mit der Justierung der LPG Anlage das Aussteuern?

Für mich gibt es derzeit 3 Optionen:
1. Solange auf LPG fahren, wie es das Auto und Fahrverhalten zulässt
2. Ab jetzt auf Benzin fahren
3. Reparatur

Ich freue mich auf fachliche Anregungen, sodass ich eine abschließende Entscheidung treffen kann.

Vielen Dank für eure Hilfe
Marcel

28 Antworten

Zitat:

@AEG47 schrieb am 19. Februar 2021 um 16:12:48 Uhr:


Zündaussetzer oder Verbrennungsaussetzer zeigen sich durch "Ruckeln an,den konstanten Leistungsabfall merkt aber kaum einer.

Was mich stört sind aber die Ratschläge .Kopf runter,Sitzringe neu usw.

Hier ist doch erstmal festzustellen ob die "Zündaussetzer und das "Ruckeln von einem Zylinder oder mehreren verursacht wird.

Hierzu wirst Du aber vermutlich selbst zugeben müssen, daß sich die Infolage mit der uns der TE verwöhnt hat, zwischen Beitrag 1 und jetzt verändert hat.
Zwischen "Motor auf Gas umgebaut, Zylinder 4 auffällig und zu wenig Kompression " bei einem bekannt nicht gasfesten Motor und "fährt jetzt seit 230.000 km so, ein Zylinder hat einen ganz leicht abweichenden Messwert" besteht ein Unterschied.

Im ersten Fall ist die Vermutung naheliegend: Typischer Gasschaden bei diesem Motor. Ventil nicht mehr dicht, Ventilsitze zerdeppert, damit leben und aufs Ende warten oder reparieren.
Im Verlauf des Threads kamen häppchenweise andere Infos, aber das kann vorher keiner riechen.

Also ich kann keine veränderte Info Lage erkennen ,werde ich langsam blind ?

AEG

Vielleicht

Prinzipiell vermute ich hier nix "schlimmes" wie z.B. defekte Ventil(-sitze), mangelnde Kompression etc., sondern ein einfaches Zündungsproblem. Wie so vielen Zündungsproblemen ist es eben bei Gasbetrieb stärker spürbar.

Allerdings muß ich im Anfangsthread auch lesen, das zündungsmäßig schon einiges versucht wurde.....

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Eigentlich steht de Te immer noch in der Plicht un hier mal die Kompressiondaten mitzuteilen oder hat er das Handtuch geworfen ?

AEG

Zitat:

@AEG47 schrieb am 20. Februar 2021 um 20:38:41 Uhr:


Eigentlich steht de Te immer noch in der Plicht un hier mal die Kompressiondaten mitzuteilen oder hat er das Handtuch geworfen ?

AEG

Das Handtuch habe ich auf gar keinen Fall geworfen und bin super Dankbar für die fachlichen Infos. Ich habe die Werte angefragt und hoffe auf eine baldige Rückmeldung.

Zitat:

Bei der Betrachtung sollte man aber auch bedenken ,dass im Gasbetrieb höhere Zünleistungen benötigt werden.

Eine Zündanlage die bei Ottokraftstoff noch unauffällig betrieben werden kann ist kein Garant dafür ,das sie auch im Gasbetrieb einwandfrei arbeitet.

AEG

Genau dies war auch mein Verständnis, so wie es mir auch erklärt wurde.

bzgl. der Werte für die Kompression -> Ich habe soeben Antwort von meiner Werkstatt erhalten. Sie haben keinen Druckmöglichkeiten an dem Tester und es auch nicht dokumentiert ??
Vielleicht ergibt es Sinn sich eine 2te Meinung bei einer anderen Werkstatt einzuholen. Ich merke, dass für eine bessere Beurteilung die Werte eine hohe Relevanz haben.

Passt das Fehlerbild denn, wenn eine hohe Abweichung festgestellt wird bzgl. der Kompressionswerte?

Was? Druckmöglichkeit? Tester???

Was ist denn das für eine Werkstatt?

Fahr mal in eine Werkstatt, die seriös die Kompression messen kann.

Um welchen Motor handelt es sich?

Wurde der Gasinjektor von Zylinder 4 quergetauscht, um zu sehen, ob das Problem mit wandert?
(OBD Zündaussetzer Zylinder x?). Vielleicht hat ein verdreckter Injektor das Problem beschleunigt?

Ich habe bei einem Gebrauchtwagenhändler einen Fiesta mk6 fxja 1.4 80ps gefunden ( ohne LPG Umrüstung! ) über 200000 gelaufen, 400€. Kompression auf Zyl. 4 = 4 bar. Alle anderen 14 bar.
Ich schätze das Ventilspiel wurde nie nachgestellt. Kreuzschliff fast nirgends endgültig zerkratzt. Keine Wartungsunterlagen, aber Kerzen, Kabel und Öl sahen gut aus. Der Motor klingt gut. Nicht wie als ob er auf nur 3 Zylindern läuft.

Was kann man machen?:

1. Ventilspiel messen ( Ventildeckel abbauen, mit Fühlerlehre messen ) 10€ für die Fühlerlehre

2. Wenn einstellt werde muss, dann muss die Nockenwelle ausgebaut werden, ein Zahnriemenwechsel bietet sich parallel dazu sehr an 70€ Material. Es sind Tassenstößel im FXJA verbaut, das Stück ca. 12€

Wenn es nicht dicht wird muss der Zylinderkopf runter. Ventile/Sitz einschleifen, erneuern, je nach Zustand. 200€+

Siehe ähnlich mein Problem: https://www.motor-talk.de/.../...a2dy-ford-fiesta-fusion-t7074179.html Ich könnte den Motor wechseln und den Kopf tauschen. Irgendwie muss ich herausfinden ob die Kolbenringe i.O. sind. Ist nur ein Riesenaufwand so ein
Motorwechsel. Da sollte man Kupplung und Dichtungen mit neu machen. Ein paar Wochenenden Arbeit.

Verschlissene Ventilsitze und mangelnde Kompression zeigen sich nicht in einem Ruckeln bei niedrigen Drehzahlen unter hoher Last. Das ist Unsinn. Ein Leistungsmangel bei höheren Drehzahlen wäre die Folge aber kein solches Ruckeln, wie beschrieben. Ich tippe eher auf eine schlecht eingestellte Einspritzung der Gasanlage oder gar einen Defekt in der Gasanlage. Wenn hier ungleichmäßig eingespritzt wird, dann kann es Ruckeln. Allerdings ist LPG so wie so weniger leistungsfähig. Sprich, der Motor hat weniger Drehmoment und das kann auch ein solches Ruckeln unter Last bei niedriger Drehzahl erklären. Gasanlagen an kleinen Motoren in Fahrzeugen mit relativ zum Drehmoment hohem Fahrzeuggewicht sind ein Problem. So richtig smooth läuft die Büchse dann nicht mehr.

Zitat:

@Ricki_Maserati schrieb am 7. April 2021 um 12:26:59 Uhr:


Gasanlagen an kleinen Motoren in Fahrzeugen mit relativ zum Drehmoment hohem Fahrzeuggewicht sind ein Problem. So richtig smooth läuft die Büchse dann nicht mehr.

Da der Kollege schon 230tkm mit dem Bock abgerissen hat, glaub ich nicht dass das hier das Problem ist...

Meine Lambdasonde hat eine Gemischregelfrequenz im Millihertz Bereich (Benzin/Gas). Im Leerlauf soll die Freq. 3-5Hz betragen, also weit unterhalb. Auch bei 2000 U/Min kommen wir nicht in den Hz Bereich.
Symptome: Klingt wie Zündaussetzer im Leerlauf, aber nur bei Gas, warum auch immer. Die Zündanlage ist neu. Wie kam ich drauf. Es kam eine sporatische Meldung Lambdasonde Regelfrequenz zu gering, o.ä. Ich wechsel die Lambdasonde. Eigentlich müsste die Motorleuchte dauerleuchten.

Wie habe ich es gemessen?
Oszilloskop: HMO3034, andere funktionieren auch, aber die Zündstörungen können erheblich das Ablesen erschweren, wenn kein Tiefpass-Filter o.ä. aktivierbar ist
Einstellungen:
Zeitbasis: 200ms/DIV,
Y-Verstärkung: 200mV/DIV
Acquire: Smooth (filtert Zündstörungen raus)
Kanalkopplung: DC
Trigger: LINE

Eine Nadel wird von hinten direkt neben dem schwarzen Draht in den Stecker eingeschoben, bis Kontakt vorhanden ist. Diesen klemmen wir mit einer Krokoklemme an den Mittelpin des Tastkopfes des Oszillokopes. Die Masse des Oszillokopes an die Automasse. Motor laufen lassen, bis er etwas warm ist. Dann "Single"-Taste drücken, um eine Einzelerfassung auszulösen.
Wenn die Kurve angezeigt wird, eine der kürzeren Perioden mit den Cursoren "Zeit" ausmessen.

Hey Leute,

vielen Dank für das bisherige Feedback! Gerne teile ich den aktuellen Stand mit euch, ggf. kann es den einen oder anderen helfen, der ähnliche Probleme hat.

Kompression wurde gemessen und ist im kalten Zustand in Ordnung, siehe Messung im Anhang. Das Fehlverhalten konnte auf Zylinder 4 nachvollzogen werden - Fehlzündungen. Daraufhin wurde der Injektor von Zylinder 4 auf 3 getauscht, um es genauer einzugrenzen.

Bin seitdem zwar erst 500 km gefahren aber bisher keine Auffälligkeiten mehr. Sollte der Fehler mitwandern, kann man es natürlich weiter eingrenzen und wenn es ganz wegbleiben sollte, ist mir das auch Recht :-)

Img

Sieht doch noch recht gut aus die Kompression. Ventilspiel prüfen. Wenn es abweicht, bei Zahnriemenwechsel nachstellen (Tassenstößel wechseln, Nockenwelle raus) lassen. Weiter fahren und sparen. Bei 200000 sehen viele dieser Motoren schon innen schlimm aus.

Ventilspielvorgaben für 1.4L FXJA Motor:
Valve clearance (engine cold), intake 0.17 - 0.23
Valve clearance (engine cold), exhaust 0.27 - 0.33

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