ZKD oder neuer Motor
Hallo,
meinen W124 200E M102 BJ 1992 (118PS) hats nun erwischt: die ZKD ist offenbar hin, ich hab Glibber und Öl im Kühlwasserdeckel. Er hat nun knapp 318tkm gelaufen. Ich frage mich nun, ob ich 1000€ in die Instandsetzung von ZKD und Überholung des Kopfes mitsamt Ventiltausch usw stecken soll, oder ob es sich bei der Laufleistung und vor dem Hintergrund der Verfügbarkeit von vielen ATM hier bei den Schrottis der Region nicht lohnt, lieber gleich auf einen Motor zu wechseln, der mit bekannter Historie deutlich weniger gelaufen hat.
Im letzten Jahr hab ich bereits investiert:
* 320,00 € Inspektion mit Bremsscheiben und Belägen vorn, Bremsreinigung hinten, VDD-Tausch und Strebe-Tausch
* 250 € Antriebswelle hinten Reparatur
* 350 € Reifen
* 400 € Endtopf, große Inspektion mit Öl, Filter usw., TÜV
* 450 € Karrosseriebetrieb Rostentfernung A-Säule
* 120 € Verteilerkopf und Verteilerfinger
===========
Summe: 1890€
Differential wurde nach Angabe des Vorbesitzers belegbar vor ca 80tkm gegen Neuteil getauscht. Der Wagen ist sonst komplett rostfrei, das Fahrwerk ist stramm und gut, meine Werkstatt meint, er steht insgesamt gut bis sehr gut da. Daher will ich ihn wohl behalten und nicht komplett tauschen.
Meine Bedenken: Der Wagen hat 318tkm gelaufen; wenn ich nun 1000€ in den Motor stecke, dann weiss ich nicht, wie lange alles unterhalb der Zylinder noch hält (Kolben, Lager, ...). Bei ner ATM mit nachweisbarer Historie und zB 130tkm Laufleistung hätte man da ggf mehr Sicherheit (bzw. noch 180-200tkm Guthaben mehr als beim jetzigen Motor...). Ne Komplettrevision meines Motors würde etwa 3.000€ kosten, dafür wäre dann alles wie neu (Zylinder geschliffen, Kolben und Ringe neu, alle Lager und Ventile neu, Kopf überarbeitet, ...). Nur hätte ich dann immernoch ein altes Getriebe (5 Gang Handschalter), ne alte Kupplung usw.
Zudem kann ich im Rahmen des ZKD-Tauschs beim lokalen Motorinstandsetzer zwischen zwei Alternativen der Kopfüberarbeitung wählen: günstig wäre Planschleifen des Kopfes, Tausch der Ventilschäfte und Gleiter: ca 230€; teuer: neue Ventile, gesamten Kopf überarbeiten und schleifen: ca. 450€. Nur: lohnt sich die teure Variante, wenn der Rest des Motors doch nicht revidiert wird?
Also was meint Ihr: Einfach nur ZKD wechseln oder ATM suchen? Wenn ZKD-Wechsel: dann einfache Kopfüberarbeitung, um die Kosten kleiner zu halten, oder dann auch gleich Ventile neu.
Die ganz teure Variante der Komplettrevision für 3.000€ sehe ich derzeit nicht, weil mir dann das Risiko zu groß ist, dass Getriebe, Kupplung oder was auch immer kommt, oder mir jemand den Wagen abschießt und keine Versicherung den Wert ausgleicht... Teilt Ihr diese Bedenken?
Hilfe :D
Beste Grüße,
Ralph
Beste Antwort im Thema
Zitat:
Original geschrieben von 7Seconds
Was kann das sein?
evtl. hat einer der Vorbesitzer mal irgendein Kühler-Dicht Gedöns eingefüllt
und die Reste haben sich durchs Spülen gelöst und dann dort abgesetzt :rolleyes:
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30 Antworten
600€ hört sich gut an.
Die Kompressionstester gehen meistens nicht so genau.
Sicher gibt es große Werkstätten die genaue Kompressionstester haben, aber die braucht kein Mensch.
Es geht auch garnicht um den genauen Wert, sondern in der Praxis ausschließlich um die Gleichmäßigkeit.
Je ungleichmäßiger, desto unruhiger.
Wenn er sagt, bis 3 bar sind ok, dann lass ich das mal so stehen. Mir würde das bei spätestens 2 bar auf den Geist gehen, aber das sieht halt jeder anders.
Das ein Motor auf allen 4 Zylindern gleich verschleißt, gibt es nicht, so dass die 8,5 bar Grenze eh nie zum Tragen kommt und so auch die relative Anzeigegenauigkeit eines Kompressionstesters egal ist.
Heute morgen war ich noch einmal bei meiner Freien und der Meister sagte, dass die 14,5 bar wohl eher ein Verkaufsargument für die Reparatur da sein sollten. Er meinte, ab Werk gingen die eher Richtung 12 bar, und hielt auch nicht so viel von der Absolutwertmessung, sondern wie eben schon von Mark-86 benannt der Differenz zwischen den Zylindern.
Ich hab nen Auftrag erteilt, am Mo geht er in die Freie. Zwei Kanister Praktiker High Star hab ich schon im Kofferraum stehen, davon kann er dann ja einen reinkippen wenn alles wieder schön ist. Kosten ca 400-600€, jenachdem, ob ZK geplant werden muss und was sonst noch so anfällt; und wenn was schlimmeres ist, dann telefonieren wir.
Ich berichte, wies ausgeht...
Danke erstmal, und Grüße,
Ralph
So, Abschlussbericht.
Habe grade 684,10€ überwiesen. Darin sind 71AW für ZK Ausbau, Teilzerlegung und Schleifen, Auslassventile eingeschliffen und ZK gereinigt sowie Kühlmittelspülung und Öl-/Kühlmittelwechsel enthalten. ZK Plan schleifen kostete 43,80€ plus Steuer. Dichtungen Krümmer und Ansaugdichtung sowie ZKD zusammen 56€ plus Steuer, Zylinderkopfschrauben 45 plus Steuer, Ölfilter und Kühlsystemreiniger und Frostschutz 26€ plus Steuer, Ventilschaftdichtung 18€ plus Steuer. Dann musste offenbar der LMM getauscht werden, der zusammen mit neuem Luftfilter 116€ plus Steuer kostet.
Insgesamt also 300€ Arbeit, 275 € Teile und 110€ für Vater Staat.
Bin zufrieden, denn er läuft schön ruhig, sägt nicht mehr und wird wärmer als vorher, wo er nie die 80 Grad geknackt hat. Den Verbrauch werde ich mal beobachten, mein Meister sagt er würde nun etwas weniger haben wollen...
Grüße, Ralph
Hi Ralph,
für den Preis ist das echt ok. Da hat die Werkstatt nichts dran verdient. Denn ich habe das mit Originalteilen am 230 TE meines Bruders für 600 € ohne Arbeitszeit gemacht (war ich ja selbst).
Allerdings auch Ventilsitze gefräst und der ganze Kopf überarbeitet quasi.
So, leider doch noch kein Abschluss: nachdem ich nun etwas gefahren bin, stelle ich fest, dass das Temperaturverhalten vom Motor ein ganz anderes geworden ist. Wo er früher immer 2-3mm über 80° stand, geht er nun im Normalbetrieb bei Außentemperaturen von 0-7° auf 100° hoch, der Lüfter kommt dazu, aber die Temperatur geht nicht wirklich runter. Im Stop&Go geht er sogar auf 110-115° hoch, aber dass er nach Lüftereinsetzen wieder auf 80 runtergeht (wo er früher immer war), kann ich nicht mehr beobachten. Zudem drückt er Kühlwasser aus dem System. Den Deckel vom AUsgleichsbehälter hab ich schon gewechselt, aber auch vorn am Kühler und unter der Motorhaube sind kleine Pfützchen nach "heisser" Fahrt. Früher hab ich ihn nie bei 100° oder drüber gesehen. Ach ja, 200E, BJ 1991, M102.
Kann es sein, dass der Kühler dichtsitzt, oder läuft die WP nicht? Was kann es sein? Kann auch der Thermostat oder verbliebener Glibber von vor dem ZKD-Wechsel schuld sein? Das System wurde gespült, war aber wirklich voll von Glibber, und selbst jetzt finde ich noch alten Mist unterm Deckel im Ausgleichsbehälter. Schleifende Geräusche kann ich von der WP nicht vernehmen, und der Lüfter schaltet sich so, wie er soll, an und dreht dann drehzahlabhängig hoch.
Hat jemand ne Idee? Am Dienstag geh ich in die Werkstatt, möchte aber nicht nochmal bezahlen müssen, wenns n Folgeproblem des ZKD-Wechsels ist.
Kann jemand helfen?
Grüße, Ralph
Wer billig kauft kauft... ok, lassen wir dass.
Mach als erstes den Thermostat neu, der kostet nicht die Welt und ist schnell getauscht.
Wird der Kühler gleichmäßig warm oder gibt es kühle Stellen? Möglich dass die Öl-Wasserpampe den Kühler zugesetzt hat und das Kühlsystem nicht gespült wurde, oder dass es mit den falschen Mitteln gespült wurde und deshalb die Kanäle zusitzen.
Kühlsystem gut entlüften, bei offenem Kühlerdeckel (im stehen) laufen lassen, Heizung aufdrehen, immer die Temperatur im Auge behalten.
Er geht nun am Dienstag nochmal in die Werkstatt, ich denke der Kühler sitzt dicht. Thermostat klappt eigentlich soweit gut, Temperatur geht erst auf 80, dann bisschen runter, aber dann kontinuierlich hoch. Klingt fast so, als würde das Kühlwasser die Wärme einfach nicht so los, wie es wollte.
Dienstag abend weiss ich hoffentlich mehr... Meldung folgt.
das ist jetzt wieder so ein thema an dem sich die geister scheiden werden.
wenn du es beim freundlichen hättest machen lassen, wäre das nicht passiert (variante 1).
wenn es doch passiert wäre, hättest du ein schönes fass aufmachen können wg murks (variante2). die hättens dann reguliert, aber dann einen grund gefunden dass es nicht ihr fehler gewesen sei und noch mal extra kohle aufgerufen. oder sie hätten es stillschweigend gemacht weil sie sehr kundenorientierte denke an den tag legen. oder sie hätten sich quergestellt und du wärst zum anwalt gerannt.
viel konjunktiv....
ich würde jetzt zu der werkstatt gehen die die zkd gemacht hat und sagen wir mal "an die ehre" appellieren ( ihr seid mir empfohlen worden, soo viele haben euch in den himmel gelobt, jetzt hab ich ja soo nen stress, hab mich ja sooo gefreut dass mein baby wieder toll läuft und noch 20 jahre hält bla bla...). mitleid schinden eben...
selbst wenn du dann noch bischen was drauflegen müsstest, würdest du ja - wahrscheinlich - auch wieder neue teile verbaut bekommen, kühler oder schläuche oder oder.
bei MB musst du eben die stöckelschuh-blondine am empfang und den platz für die schlüsselanhänger-vitrine beim arbeitslohn mitbezahlen.
preisgünstige arbeit muss nicht immer gleich murks heissen, auch der routinierteste mech kann mal was übersehen / vergessen. entscheidend ist immer ob er dazu steht und es dann zu deiner zufriedenheit regelt...
viel glück...
und vor allem informier uns mal über den stand der dinge wenns was neues gibt.
Zitat:
Original geschrieben von farmer1
Wer billig kauft kauft... ok, lassen wir dass.
Mach als erstes den Thermostat neu, der kostet nicht die Welt und ist schnell getauscht.
übrigens auch ein sehr guter tipp, musste ich nach der rep meiner zkd auch machen, weil er nicht mehr richtig warm wurde. fang mal damit an...;)
Hi,
also der TE von meinem Bruder hat Bilderbuchmäßig Öl und Wasser gemischt an den Kanälen von 3 Zylindern. Am 4. Zylinder war sogar richtig viel "Baatz" da.
Gelaufen ist er relativ normal, leichtes Leerlaufruckeln, Wasser hat er ebenfalls leicht verbrannt (unbemerkt).
Nach dem Kopf überholen und Kühler spülen, lief er dann wesentlich besser und hat ca 40 PS mehr bzw wiederhergestellt. Der lauf war dann sauberer, aber auch nicht ganz einwandfrei (habe von dem Zündkabel am Zylinder 3 eine gewischt bekommen).
Das Temperaturproblem von vorher (beim Stehen bis 110°C) ist immer noch, wenn auch abgeschächt existent.
Den Kühler habe ich im ausgebauten Zustand noch mal gründlich mit Benzin und Bremsenreiniger gespült, es war nicht zu glauben wieviel Matsch da drinnen war. Das Problem existierte wohl schon einige Zeit. (Scheckheftgepflegte 190 000 km...)
Naja auf Jeden Fall macht er jetzt wieder zicken, angeblich geht er in unteren Umdrehungen wohl ab und an aus. Mal sehen, was da wieder los ist...
So, heut war er in der Werkstatt. Kühler und Thermostat kamen neu, er zeigte mir den Thermostaten, wo so schwarzes klebriges Zeug dranhing. Der Kühler sass dicht, sagte er. Es war aber nicht der Glibber, den man von Wasser-Öl-Mischung kennt, sondern so schwarzes Zeug.
Was kann das sein? Ich bekomme nun wohl noch ne Rechnung, sicher in Richtung 200€ für Teile und Lohn.
Dafür hält er nun seine Temperatur von ca. 85°. Hat jemand ne Idee, was das ist und woher das kommt? Ists ne Folge falscher Spülung?
Zitat:
Original geschrieben von 7Seconds
Was kann das sein?
evtl. hat einer der Vorbesitzer mal irgendein Kühler-Dicht Gedöns eingefüllt
und die Reste haben sich durchs Spülen gelöst und dann dort abgesetzt :rolleyes:
das hiesse demnach auch dass du eh irgendwann einen neuen kühler gebraucht hättest, jetzt hast du ihn eben gleich...:D
Jo, mit der Erklärung kann ich auch gut leben. Wird wohl der Vorbesitzer reingegossen haben. Womit ich weniger gut leben kann: der Benz wird solangsam teuer :D, und wenns so weitergeht, ist bald alles neu :D
Zitat:
Original geschrieben von 7Seconds
Jo, mit der Erklärung kann ich auch gut leben. Wird wohl der Vorbesitzer reingegossen haben. Womit ich weniger gut leben kann: der Benz wird solangsam teuer :D, und wenns so weitergeht, ist bald alles neu :D
Das was Du erneuerst hält aber wieder ne weile- nen 124er kann man durchreparieren und dann sorgenfrei fahren.