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Zeugensuchprogramm

Themenstarteram 5. Januar 2012 um 14:20

Hallo Gemeinde,

ich habe heute im aktuellen FleetMagazine einen Bericht über eine Webseite gelesen, wo man sich als Zuge melden kann, bzw. nach einem Unfall Zeugen suchen kann.

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Zitat:

Verkehrsunfall und kein Zeuge in Sicht?

Eine neue Internetplattform schafft Abhilfe. Die Webseite www.vrvz.de bietet Unfallopfern die Möglichkeit, ihren Verkehrsunfall schnell, einfach, anonym und kostenfrei ins Netz zu stellen, um Zeugen zu suchen.

Gemeldete Unfälle sind innerhalb weniger Minuten online.

Melden sich Zeugen, wird der Unfallgeschädigte zunächst seitens vrvz.de informiert. Nachdem er seine zuvor hinterlegten Kontaktdaten freigegeben hat, werden diese direkt an den Zeugen weitergeleitet. Die Plattform bedient derzeit D, A, CH. Weitere Länder sollen folgen.

Zitat Ende.

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Da ich mich selber schon einmal darüber geärgert habe, dass mir jemand in mein geparktes Auto gefahren ist, ohne sich zu melden, könnte dies evtl. eine Plattform sein, wo man vielleicht doch noch einen Zeugen findet.

Gruß

Peter

Beste Antwort im Thema

Da werden dann bestimmt auch ganz dubiose Zeugen auftauchen...für 100 Euro habe ich alles gesehen, was du willst...

Die Idee an sich ist nicht schlecht, aber ich fürchte, da scheitert es einfach an der Umsetzung. Für mich persönlich ist die Seite auch eher nichts, was ich nutzen würde. Habe ich was gesehen, dann scheue ich mich nicht, das auch entsprechend mitzuteilen. Wenn mir ein Unfall passiert und ich Zeugen brauchen würde, dann würde ich die vermutlich eher nicht im Internet suchen. Aber das mag jeder anders sehen...

30 weitere Antworten
30 Antworten
am 5. Januar 2012 um 14:51

Schöne Idee, aber woher weiss der Zeuge, wo er sich melden muss?

Wenn er einen Unfall (ob nun mit oder ohne Fahrerflucht) beobachtet und nicht der Polizei meldet, bzw. sich nicht direkt als Zeuge zu erkennen gibt und sich als solcher zur Verfügungstellt, warum sollte er das dann auf der Seite tun?

Entweder jemand will nichts bezeugen, dann macht auch die Internetseite wenig sinn, oder jemand sieht einen Unfall und alle Beteiligten beieinander und hält die Sache für geklärt, dann macht eine solche Seite ebenfalls wenig Sinn.

Wenn jemand ein Zeuge ist, hat er sich auch als socher zu erkennen, zu geben und sich entsprechend zur Verfügung zu stellen. Macht er das nicht sofort, ist die Wahrscheinlichkeit doch eher gering, dass e es später tut.

am 5. Januar 2012 um 15:05

Selbst wenn es eine stark frequentierte Seite wäre, wie würde man als Zeuge "seinen" Unfall unter hunderten oder tausenden finden? Welches Interesse hätte ich als Zeuge mich nachträglich zu melden?

Eine Frage die mir als Zeuge u.U. gestellt werden könnte: warum habe ich mich vom Unfallort entfernt (auch für Unfallzeugen gibt es den Tatbestand der Unfallflucht)?

Mit letzerem Argument hat der Anwalt eines Nachbarn vorletztes Jahr einen fragwürdigen "Unfallzeugen" seines Unfallgegners "ruhiggestellt", dieser stand plötzlich als Zeuge nicht mehr zur Verfügung und war "gar nicht da, nichts gesehen"...

Ciao!

Themenstarteram 5. Januar 2012 um 15:06

Ich denke mal, dass zwei Hauptgründe für die Seite sprechen:

1.

Ich habe einen Unfall o.ä. gesehen, aber keine Lust deswegen extra zur Polizei zu laufen und dort nach ewiger Warterei so ein dämliches Formular auszufüllen, worauf sich wahrscheinlich eh keiner meldet.

Allerdings kann ich kurz auf der Webseite nachsehen, ob evtl. jemand genau für den von mir beobachteten Vorfall Zeugen sucht.

2.

Ich hatte einen Unfall und suche Zeugen dafür, weil es entweder Unstimmigkeiten mit dem Unfallgegner gibt, oder vielleicht gar keine Zeugen vorhanden sind (Unfallflucht). Dann kann ich hoffen, dass jemand auf der Seite nachsieht und genau zu meinem Vorfall etwas sagen kann.

Gruß

Peter

am 5. Januar 2012 um 15:18

zu 1.: das ist aber nunmal gesetzlich so festgelegt, wenn einer das nicht macht, wird er sich sicher auch später keinen unangenehmen Fragen stellen.

zu 2.: ergibt sich eigentlich schon aus 1.

Nicht jeder kennt die Seite, müsste also erstmal recherchieren. ...im Leben nicht.

Die Hoffnung stirbt zu letzt.

Klar wäre es schön, wenn es funktionieren würde. Wird es aber nicht. Es scheitert an den Menschen.

Da werden dann bestimmt auch ganz dubiose Zeugen auftauchen...für 100 Euro habe ich alles gesehen, was du willst...

Die Idee an sich ist nicht schlecht, aber ich fürchte, da scheitert es einfach an der Umsetzung. Für mich persönlich ist die Seite auch eher nichts, was ich nutzen würde. Habe ich was gesehen, dann scheue ich mich nicht, das auch entsprechend mitzuteilen. Wenn mir ein Unfall passiert und ich Zeugen brauchen würde, dann würde ich die vermutlich eher nicht im Internet suchen. Aber das mag jeder anders sehen...

Zitat:

Original geschrieben von Gnubbel

Eine Frage die mir als Zeuge u.U. gestellt werden könnte: warum habe ich mich vom Unfallort entfernt (auch für Unfallzeugen gibt es den Tatbestand der Unfallflucht)?

Mit letzerem Argument hat der Anwalt eines Nachbarn vorletztes Jahr einen fragwürdigen "Unfallzeugen" seines Unfallgegners "ruhiggestellt", dieser stand plötzlich als Zeuge nicht mehr zur Verfügung und war "gar nicht da, nichts gesehen"...

Also nur eine Geschichte, die Du vom Hörensagen kennst. :p

Im Einzelfall kann sicher die Trennung Unfallbeteiligter / Zeuge etwas kniffelig sein. Aber wenn ich beispielsweise einen Unfall aus dem heimischen Wohnzimmer beobachte, werde ich wohl kaum Unfallflucht begehen können. :D

Oder kennst Du gegenteilige §§? ;)

am 5. Januar 2012 um 19:19

Für mich stellt sich auch die Frage wer Betreiber einer solchen Seite wäre und Interesse an den Unfallhergängen hat. Ich könnte mir vorstellen das es ein mit der Versicherungswirtschaft irgendwie verbundenes Unternehmen ist welches die Unfallhergänge für Versicherungen statistisch auswertet. Die Auswertung beziehe ich jetzt auf eine anonyme Auswertung. Dafür wäre so eine Seite eine gute Datenquelle sofern sie denn dauerhaft frequentiert wird.

Für mein Empfinden wäre so eine Seite beim ADAC gut aufgehoben da dieser einen Publizitätsvorsprung hat. Mal sehen was draus wird, vielleicht ist es jetzt schon eine Totgeburt.

Ciao!

am 5. Januar 2012 um 19:40

Wieviel Honorar bekommt man denn, wenn man sich als Zeuge zur Verfügung stellt? :D

am 5. Januar 2012 um 20:07

Zitat:

Original geschrieben von ichtyos

Also nur eine Geschichte, die Du vom Hörensagen kennst. :p

Im Einzelfall kann sicher die Trennung Unfallbeteiligter / Zeuge etwas kniffelig sein. Aber wenn ich beispielsweise einen Unfall aus dem heimischen Wohnzimmer beobachte, werde ich wohl kaum Unfallflucht begehen können. :D

Oder kennst Du gegenteilige §§? ;)

Sicher wird mir der Nachbar nicht seine persönlichen Unterlagen ausbreiten (wozu auch, sooo eng sind wir nicht verbandelt), in diesem Fall war aber weit und breit kein Zeuge am Unfallort und vor Gericht war plötzlich einer da. Die Vermutung des abkassierens lag hier nahe, sein findiger Anwalt hat hier aber wohl einen Notausgang gefunden und über diese Möglichkeit wäre jeder gleichartig Betroffene auch froh. Ich empfinde es auch gar nicht so abwegig, auch ein Unfallzeuge ist ein Unfallbeteiligter wenn auch nicht direkt betroffener. Wenn Du einen Unfall aus dem Wohnzimmer beobachtest gibt es zwei Möglichkeiten: sich nicht melden oder sich zum Ort des Geschehens begeben und seine Daten beiden Unfallbeteiligten aushändigen (im Regelfall sind es zwei). Nach Klärung der Sachlage und Abstimmung mit den direkt Unfallbeteiligten (und ggf. der Polizei) kann man sich dann entfernen. So handhabe ich es wenn ich in die Verlegenheit komme.

Bei meinem Unfall vor einigen Jahren wurde von den aufnehmenden Polizisten auch nach der Zeugin gefragt die meinem Unfallgegner zwar ihre Visitenkarte ausgehändigt hatte aber danach verschwand. Die Polizistin meinte damals "das kann auch schiefgehen".

Mir war es egal da die Schuldfrage offensichtlich war (ich hatte gepennt...) und im Regelfall ist jeder froh wenn Zeugen da sind die wirklich was gesehen haben und nicht Wochen oder Monate später fragwürdig aus dem Nichts auftauchen.

Ciao!

 

. . . es gibt doch tausende von Gründen warum Unfallopfer und Unfallzeugen nicht gleich am Unfallort zusammen finden.

Und die Frage, warum man jemand anderem helfen sollte stellt sich mir gar nicht!!

Fakt ist doch, dass sich www.vrvz.de eines Problems annimmt, für das es bisher oft keine Lösung gab.

Und wenn jemand "falsche Unfallzeugen" sucht, castet er bestimmt keine Unbekannten über das Internet, sondern bleibt lieber im geheimen.

P.S. Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag Reyes :)

Zitat:

Original geschrieben von Gnubbel

(...)Ich empfinde es auch gar nicht so abwegig, auch ein Unfallzeuge ist ein Unfallbeteiligter wenn auch nicht direkt betroffener.

Ich bin da leicht anderer Meinung: Ein Unfallbeteiligter muss - zumindest theoretisch - auf den Unfallverlauf Einfluss gehabt haben. Einen "Gelblichtbremser" würde ich da sehr eventuell noch drunter einordnen. Aber ab da gibt es IMHO nur noch Zeugen. Und für die ist die Unfallflucht kein Thema.

Zitat:

Original geschrieben von Gnubbel

Wenn Du einen Unfall aus dem Wohnzimmer beobachtest gibt es zwei Möglichkeiten: sich nicht melden oder sich zum Ort des Geschehens begeben und seine Daten beiden Unfallbeteiligten aushändigen (im Regelfall sind es zwei). Nach Klärung der Sachlage und Abstimmung mit den direkt Unfallbeteiligten (und ggf. der Polizei) kann man sich dann entfernen. So handhabe ich es wenn ich in die Verlegenheit komme.

Naja, mein Beispiel mit dem Wohnzimmerfenster war jetzt leicht übertreiben. Aus dem würde ich wohl kaum einen Verkehrsunfall sehen. Aber als Zeuge vom Fußweg oder von sonstwo - auch am Steuer eines Fahrzeuges - habe ich mich schon mal eingemischt. Und ohne schlechtes Gewissen habe ich mich nicht beiden Unfallbeteiligten als Zeuge angeboten. :D

Eine Unfallflucht meinerseits war im konkreten Fall sicher ausgeschlossen. ;)

 

am 6. Januar 2012 um 0:03

Du bist als Zeuge ja neutral, und hast das zu schildern was Du gesehen oder gehört hast, also eine Sachlage. Mehr nicht. Ohne jegliche Parteiname für irgendwen. Deshalb "bietet" man sich ja nicht an sondern steht zur Verfügung.

Ciao!

Naja, das wird ein weites Feld. ;)

Als Zeuge bei der Rennleitung muss ich schon mal gar nicht antreten. Bei der Staatsanwaltschaft oder vor Gericht mag es anders aussehen. Das Thema "Unfallflucht" sollte ab da im Normalfall aber schon weit vom Tisch sein. Als auch nur theoretisch Beteiligter würde ich meine Klappe komplett dicht halten. Erst einmal würde ich meinen Status im Verfahren abfragen - und dann sieht man mal weiter. :rolleyes:

am 6. Januar 2012 um 12:05

Wovor hast Du Angst? Als Zeuge hast Du nichts zu befürchten, ausser wenn du bewußt falsch aussagst. Ist wohl das was man im Ausland gelegentlich als "German Angst" bezeichnet...

Ciao!

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