Zentralverriegelung gewaltfrei manipuliert für Diebstahl?

VW Tiguan 1 (5N/5N2)

Guten Abend an alle Tiguan Dompteure.

Meine Frau hat heute morgen bei der Polizei eine Anzeige gegen Unbekannt erstattet. Der Grund - siehe auch Überschrift - ist ziemlich unglaublich. Von Montag auf Dienstag ist unser Tiguan scheinbar gewaltfrei geöffnet und "leer geräumt" worden.

Es fehlten dann gestern Morgen der iPod nano 7G nebst Adapter auf 30 Pin für den MediaIn Adapter, eine Ray Ban Sonnenbrille, ein paar Münzen, eine CD aus dem Laufwerksschacht des RNS 510 und - jetzt wird's bunt - sogar Pfefferminz Bonbons.

Nichts von den Sachen der Aufzählung war von außen überhaupt ohne Weiteres sichtbar. Einbruchspuren haben weder wir noch die Polizei entdecken können, auch die Scheiben-Dichtungen sahen unberührt aus.

Die Gegenstände kann man ersetzen, aber vielmehr stört es, dass es somit jederzeit wieder geschehen kann. Dazu habe ich ein paar Fragen:

Habt Ihr vielleicht auch so etwas schon erlebt?
Was kann man nun präventiv machen?
Kann man die Zentralverriegelung neu kodieren lassen?

Danke für Euer Feedback.

EDIT: wir haben weder einen Schlüssel verloren, noch Gedächtnislücken und eine Alarmanlage. 😕

Beste Antwort im Thema

Das war sicherlich ein Gelegenheitsdiebstahl. Jemand der sich die Mühe macht und auch die Fähigkeiten dazu hat, die Zentralverriegelung zu manipulieren, holt sich das RNS.
Das heißt ich würde ganz stark vermuten, dass das Auto unverschlossen war.

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So schwierig ist es nicht die Funfrequens des Funkcontainers zu ermittel. Und einen Sender zu bauen der dann in der Bandbreite Variabel einstellbar ist ist für ein Elektroniker kaum ein Problem. Mit so einem Selbsbausatz war mein Tiger nach meinem Verriegeln nicht mal eine Minute Spälter wieder auf. Ich habe jedenfalls ganz schön dumm aus der Wäsche geguckt. Keine Alarmanlage die sich zu Wort gemeldet hat. Keine Einbruchspuren. Und wenn ich dann so sehe wie schnell das Radio auszubauen ist....... und jetzt kommt der Hammer! Die paar Teile die dazu nötig waren hatten 22,50€ bei Conrad gekostet. Und eben ein Laptop zum ermittel der Funfrequenz. Seit ich das gesehen habe bin ich mir nicht Sicher ob die Wegfahrsicherung nicht auch so einfach zu überwinden ist......

bis letztes Jahr dachte ich auch, dass es relativ aufwendig sein müsse, ein PKW Schloss unbefugt zu öffnen ...

weit gefehlt, es sind, herstellerunabhängig, sehr sehr viele Schlösser binnen Sekunden zu öffnen, ohne mechanischen Schaden anzurichten, wie z.B. mit dem "Polenschlüssel" ...

musste dies letztes Jahr leider bei meinem Audi A6 erfahren .... war nur zwei Minuten weg vom Auto (Auto war zu 100 Prozent abgeschlossen, da ich immer die Türgriffe noch kontrolliere) ... manchmal sprühen die Ganoven zeitgleich etwas Öl ins Schloss, was bei meinem Wagen anschliessend deutlich zu sehen war, dass aus dem Schloss Öl lief ...

hab mir das dann später 1:1 bei einer Polizeistation zeigen lassen (ich war sehr erstaunt, um das vorsichtig zu formulieren) ...

die mechanischen Vorrichtungen der Autoschlösser haben teils einen uralten Stand ... natürlich ging bei mir die Alarmanlage an (Zeugenaussage), aber so schnell konnte oder hatte gar keiner reagiert, da alles nur Sekunden gedauert hat (bei mir waren es damals alle Papiere, die ich unter dem Beifahrersitz für zwei Minuten deponiert hatte) .... und nochmal: es wurde keine Funkstrecke oder ähnliches abgefangen bzw. unterbrochen ... es war ein rein mechanischer Bruch ... das Schloss hat dabei keinen Schaden genommen ....

erwische ich mal solche Verbrecher, breche ich Ihnen die Arme ... denen ist es vollkommen egal welche Probleme und Ärger die einem damit bereiten ....

Gruß, Peter

Das mit dem Brechen von Armen würde ich mir Überlegen..... Mein Schwager hat so einen Typen nur festgehalten und als der Typ dann anfing um sich zu schlagen hat er dem Typ kurz eins aufs Maul gegeben. Dabei ist dem armen Kerl ein Schneidezahn abgebrochen. Ein Jahr auf Bewährung und 1000€ Schmerzensgeld hats gegeben für Freiheitberaubing und schwerer Körperverletzung. Die eingeschlagene Seitenscheibe durfte er auch selbst bezahlen. Ist ja nichts geklaut worden. Bei dem Typen gabs nichts zu holen der hatte schon die Finger gehoben.

Zitat:

Original geschrieben von peterk8


bis letztes Jahr dachte ich auch, dass es relativ aufwendig sein müsse, ein PKW Schloss unbefugt zu öffnen ...

weit gefehlt, es sind, herstellerunabhängig, sehr sehr viele Schlösser binnen Sekunden zu öffnen, ohne mechanischen Schaden anzurichten, wie z.B. mit dem "Polenschlüssel" ...

musste dies letztes Jahr leider bei meinem Audi A6 erfahren .... war nur zwei Minuten weg vom Auto (Auto war zu 100 Prozent abgeschlossen, da ich immer die Türgriffe noch kontrolliere) ... manchmal sprühen die Ganoven zeitgleich etwas Öl ins Schloss, was bei meinem Wagen anschliessend deutlich zu sehen war, dass aus dem Schloss Öl lief ...

hab mir das dann später 1:1 bei einer Polizeistation zeigen lassen (ich war sehr erstaunt, um das vorsichtig zu formulieren) ...

die mechanischen Vorrichtungen der Autoschlösser haben teils einen uralten Stand ... natürlich ging bei mir die Alarmanlage an (Zeugenaussage), aber so schnell konnte oder hatte gar keiner reagiert, da alles nur Sekunden gedauert hat (bei mir waren es damals alle Papiere, die ich unter dem Beifahrersitz für zwei Minuten deponiert hatte) .... und nochmal: es wurde keine Funkstrecke oder ähnliches abgefangen bzw. unterbrochen ... es war ein rein mechanischer Bruch ... das Schloss hat dabei keinen Schaden genommen ....

erwische ich mal solche Verbrecher, breche ich Ihnen die Arme ... denen ist es vollkommen egal welche Probleme und Ärger die einem damit bereiten ....

Gruß, Peter

Zitat:

Original geschrieben von wurmchen


So schwierig ist es nicht die Funfrequens des Funkcontainers zu ermittel. Und einen Sender zu bauen der dann in der Bandbreite Variabel einstellbar ist ist für ein Elektroniker kaum ein Problem. Mit so einem Selbsbausatz war mein Tiger nach meinem Verriegeln nicht mal eine Minute Spälter wieder auf.

Das bezeichen ich mal als - wie soll ich sagen - Anglerlatein.

Es wird nicht nur dumm eine Frequenz übertragen sondern es werden auf einer vorgegebenen (fixen sich nicht(!) ändernden) Frequenz digitiale Signale übertragen, ein Code übertragen, der sich von Sendeimpuls zu Sendeimpuls ändert. Der Empfänger weiss es auch und akzeptioert keine Sendecodierung von früher. Somit ist gewährleistet, dass kein unerwünschter Gast hingehen kann und diese Schließ/Öffnungcodierung einfach aufzeichnet, um diese später noch einmal für sich zu nutzen.

Das mechanische Türschloss mit den entsprechenden mechanischen Helferlein zu öffnen, ist nicht wirklich schwierig, das stimmt in der Tat, aber die digitale einmalige Codierung der Funkfernbedienung ist schon eine andere Nummer. 😉

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Zitat:

Original geschrieben von wurmchen


Das mit dem Brechen von Armen würde ich mir Überlegen..... Mein Schwager hat so einen Typen nur festgehalten und als der Typ dann anfing um sich zu schlagen hat er dem Typ kurz eins aufs Maul gegeben. Dabei ist dem armen Kerl ein Schneidezahn abgebrochen. Ein Jahr auf Bewährung und 1000€ Schmerzensgeld hats gegeben für Freiheitberaubing und schwerer Körperverletzung. Die eingeschlagene Seitenscheibe durfte er auch selbst bezahlen. Ist ja nichts geklaut worden. Bei dem Typen gabs nichts zu holen der hatte schon die Finger gehoben.

da hast Du natürlich grundsätzlich recht ... so ist es dann leider oft ... mein "alter Herr" ist pensionierter Kripobeamter, von daher sind mir solche "verdrehten" Dinge durchaus bekannt .... das Opfer wird zum Täter gemacht ... allerdings wüsste ich, was ich vor Gericht sagen würde ... mit Ehrlichkeit jedenfalls, kommt man diesbezüglich nicht zu seinem Recht, das ist leider allzu oft so ....

Hallo zusammen,

ich grabe diese Leiche mal aus, weil mir etwas seltsammes letzte Nacht passiert ist.

Wir sind zur Zeit in Kroatien im Urlaub (die Fahrt hat richtig Spass gemacht, keinerlei Mucken des Tiguans bei einem Verbrauch weit unter 7 Liter/100 KM). Letzte Nacht ging in Alarmanlage los, einfach so. Zuhause turnt die Katze auf dem Wagen herum, ohne dass etwas passiert. Was mache ich? Raus gehen und Wagen öffnen und wieder schließen, und zwar per Funkfernbedienung. Alles so gegen 3 Uhr nachts vor unserem Mobilehome.

Heute Morgen ist mir dann etwas abstruses eingefallen: Wäre es möglich, dass ein Dieb nur die Anlage ausgelöst hat, um den Code abzufangen? Weiter oben habe ich gelesen, dass es (stand 2013) nicht so einfach möglich ist, das Öffnungssignal der Fernbedienung zu simulieren. Gilt das noch oder hat sich die Diebestechnik weiter entwickelt?

Vielen Dank für evtl. Infos und sorry für die Leiche, aber es passte halt gerade so gut.

Viele Grüße

Andreas

Oder einfach eine Fehlfunktion.. Teilweise gehen auch auf alten Straßen Anlagen los wenn ein Laster oder was schweres vorbei rollt. Wenn der Boden wackelt geht's halt los.

Bei Abschließen darauf achten dass auch zu ist. Mehr kannst Du nicht machen schätze ich..

Ob es ein Dieb war kann Dir hier keiner beantworten. Möglich ist alles!

Zitat:

@postbothe schrieb am 19. Juli 2016 um 07:06:52 Uhr:


Heute Morgen ist mir dann etwas abstruses eingefallen: Wäre es möglich, dass ein Dieb nur die Anlage ausgelöst hat, um den Code abzufangen? Weiter oben habe ich gelesen, dass es (stand 2013) nicht so einfach möglich ist, das Öffnungssignal der Fernbedienung zu simulieren. Gilt das noch oder hat sich die Diebestechnik weiter entwickelt?

Da sich die Technik der Zentralverriegelung nicht zurück entwickelt hat, gilt das noch:

Der Funkschlüssel sendet seine ID, eine weitere Menge Daten, wie z. B. einen fortlaufenden Zähler und eine Signatur, die nur zu genau diesem einen Funksignal passt.

Nur, wenn diese Daten zusammen passen, wird die Aktion S(schließen, öffnen usw) ausgelöst.

Dieser Funkcode ist nach dieser Aktion verbrannt und kann nicht mehr verwendet werden.

Somit ist ein Mitlauschen dieses Signals immer noch zwecklos.

Die Diebe setzen aber i.d.R: auf was anderes:

Du öffnest den Wagen per Funk und beim anschließenden Verriegeln der Kiste stören sie Dein Funksignal, sodass der Wagen nicht schließt. Dann aber blinkt auch nicht der Blinker auf. Nur darauf musst Du achten, dann ist alles ok.

Daher pflichte ich Chris140 bei: Das war ein Fehlalarm. Passiert das nicht jede Nacht mehrfach, denk nicht weiter drüber nach. 😉

Hallo ihr beiden,

vielen Dank für die perfekten Antworten

Zitat:

Der Funkschlüssel sendet seine ID, eine weitere Menge Daten, wie z. B. einen fortlaufenden Zähler und eine Signatur, die nur zu genau diesem einen Funksignal passt. Nur, wenn diese Daten zusammen passen, wird die Aktion S(schließen, öffnen usw) ausgelöst. Dieser Funkcode ist nach dieser Aktion verbrannt und kann nicht mehr verwendet werden. Somit ist ein Mitlauschen dieses Signals . . . zwecklos.

Hallo Beichtvater,

wurde diese Sicherungstechnik beim Funksignal auch schon früher verwendet?
(Mein Tiguan wurde im März 2011 gebaut.)

Gruß
mena

Hallo Mena-C,
dieses Prinzip ist so schon viele viele Jahre alt, nicht erst ab >2011 und das Prinzip ist Standard für eigentlich alle Funkschlüssel aller Hersteller 😉

Das Prinzip ist das des geteilten Schlüssels/Codes - dem geheimen (im Funksender) und dem öffentlichen im Empfänger.
Der geheime Schlüssel signiert das frisch generierte Funksignal und der Empfänger kann es mit seinem öffentlichen Teil des Schlüssels kontrollieren.
Passt der geheime Schlüssel nicht zur Signatur und passt die Signatur nicht zum restlichen Funkcode- wird der schlicht abgelehnt.
Passt es alles, greift der 2. Teil, die Erkennung auf Wiederholung/Plausibilität des Signals. Ist der (fortlaufende) Sendezähler schon verwendet worden, wird das Funk-Signal ebenfalls abgelehnt. Also wird für jede Funkaktion ein neues Sendesignal verlangt, das jedes Mal neu signiert werden muss mit dem geheimen Schlüssel im Sender.

Das ist auch der Teil, der im Auto eingelernt wird: Die Sender-ID und der öffentliche Teil des Schlüssels wird (zusammen mit dem fortlaufenden Zähler) im "Schlüsselbund" des Autos abgelegt.

Herzlichen Dank, Beichtvater - tolle und detaillierte Erklärung, mit der man dann so manches Gerücht, und so manchen Sensationsbericht in den Medien einordnen kann!

Hallo
zum Thema.: mit einem RollJam-Gerät kann das Funksignal
gestört und gleichzeitig "gehackt" werden. Der Schließbefehl
wird dann nicht ausgeführt.
Gegenwehr: direkt am Auto den Taster drücken und akustisch
und optisch den Schließvorgang beobachten. Danach blinkt die
Kontrollleuchte in der Fahrertür.
Gruß
suedwest

Ich hatte vor ein paar Wochen auf dem Parkplatz eines großen Einkaufszentrums hier in Roermond das Problem, dass mein Tiguan beim Drücken auf die "Zuschließen"-Taste die Türen nicht zu machte. Ich habe das mehrmals probiert, auch direkt am Fahrzeug, und dabei kontrolliert, dass die rote LED des Schlüssels blinkte. Die Türen gingen trotzdem nicht zu. Da ich den Wagen keinesfalls offen zurücklassen wollte, habe ich dann die Schlossverkleidung am Griff der Fahrertür aufgemacht und die Türen mit dem Schlüssel abgeschlossen.

Als ich zurückkam, gingen die Türen mit der Fernbedienung ganz normal wieder auf. Es war auch nicht nötig, den Schlüssel neu zu synchronisieren. Ich bin mir ziemlich sicher, dass hier jemand mit einem Störsender gearbeitet hat.

Ich habe danach die hiesige Polizei per Twitter auf das Problem hingewiesen und auch noch Artikel in niederländischer Sprache, die die Hacking-Möglichkeiten beschreiben, hinterher geschickt, als die erste Antwort etwas ungläubig war. Jetzt glauben sie es und sind auf der Höhe. Roermond ist halt mit ca. 6 Millionen Besuchern pro Jahr eine prima Spielwiese für solche Gauner.

Zitat:

@suedwest schrieb am 19. Juli 2016 um 22:15:49 Uhr:


Gegenwehr: direkt am Auto den Taster drücken und akustisch
und optisch den Schließvorgang beobachten. Danach blinkt die
Kontrollleuchte in der Fahrertür.
Gruß
suedwest

Ja, ich prüfe jedes Mal ob das Auto sich wirklich verschließt. Es gibt schon gelegentlich Situationen, da passiert plötzlich nichts, obwohl man den Taster schon zwei bis dreimal gedrückt hat. Meine Frau hab ich in der Richtung auch schon "eingenordet", so daß sie immer prüft.

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