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z4 Motorschaden durch Frost!!!!

Themenstarteram 9. Februar 2010 um 6:51

Guten Tag zusammen.

habe folgendes großes Problem. Z4 Bj 11/2004, 2,2l, 50000 Km gelaufen, Scheckheft orig. BMW, letzte Inspektion vor 980 Km.

Gestern morgen auf dem Web zur Arbeit ging das Fahrzeug aus und ich rollte an den Fahrbahnrand. Versuchte das Fahrzeug zu starten, ging aber nicht klang sehr komisch.In der Werkstatt sagte man mir Motor war eingefroren und bekam kein Öl(Uberdruck im Kurbelgehäuse, Kondenswasser sei eingefroren). Reperatur kosten 2000,- Euro. Stunden später 2. Anruf Nockenwelle hat gefressen, es hilft nur ein kompltter AT Motor. Kosten bisher nicht bekannt.Ist das normal, das ein Motor nach 50000km so dermaßen defekt ist?. Wer hat Erfahrung wer weiß Rat, gibt es Kulanz von BMW oder gar von der Fachwerkstatt welche vor Tagen die Inspektion durchgeführt hat???

v.G.

Jens

Beste Antwort im Thema
am 9. Februar 2010 um 7:46

Ja, das ist unter bestimmten Umständen normal.

Dabei ist die Laufleistung des Motors irrelevant. Ebenso das Alter des Fahrzeugs und wann die letzte Inspektion vorgenommen wurde.

Diese bestimmten Umstände sehen so aus:

Motor wird seit längerer Zeit nur auf Kurzstrecken gefahren, selten Betriebstemperatur, nachts draußen, zweistellige Minus-Grade.

Je mehr ungünstige Faktoren, desto eher friert der Motor ein.

.... die Begründung will ich Dir nicht schuldig bleiben.

Bei jeder Verbrennung von Benzin entsteht CO2, Wasser und anderer Kram.

Das Wasser zieht normalerweise zum Auspuff raus, sieht man im Winter sehr schön.

Im kalten Motor jedoch schlägt sich das Wasser an den Zylinderwänden nieder und wird in das Motoröl gespült.

Weiteres Wasser gelangt über die BlowBy-Gase in das Kurbelgehäuse. Die BlowBy-Gase schummeln sich am Kolben vorbei und sind unvermeidlich.

Im kalten Kurbelgehäuse schlägt sich der Wasserdampf schnell nieder.

Normalerweise ziehen diese Gase über die Kurbelgehäuseentlüftung ("KGE") wieder ab.

Doof nur, dass diese Entlüftung beim M54 (alle Z4-Vorfacelift-6-Zyl-Motoren) im kalten Fahrtwind liegt. Damit schlägt sich das Wasser in der Entlüftung nieder und gefriert dort, wenn das Auto länger steht.

Mein N52 (6-Zylinder-Facelift) ist diese Entlüftung im warmen hinteren Motorbereich.

Dadurch, dass der Motor auf Kurzstrecken nie warm genug wird, erhitzt sich dieser Schleim nicht genug um das Wasser herausdampfen zu lassen.

Es wird somit immer mehr Schleim in der Entlüftung und der gefriert immer mehr zu - bis es zur Verstopfung führt.

Die Folge ist, dass die BlowBy-Gase des zündenden Zylinders auf gleichem Wege in die anderen Zylinder eindringt.

Zwischen Zylinder und Zylinderwand sind es nur 0,02 mm und dazwischen ist ein Ölfilm.

Die BlowBy-Gase drücken nun das Öl in die Brennräume der anderen Zylinder.

Mit etwas Glück panscht das Öl die Zündkerzen zu und der Motor geht aus.

Mit etwas Pech verdichtet der Motor das Öl und es knallt.

Wenn's nun schon so viel Öl war, dass die Nockenwelle kein Öl mehr bekam, ist das ziemlich übel ...

Übrigens passiert das "prinzip"bedingt bei generell jedem Motor. Nur bei dem einen bereits mit wenig "ungünstigen Faktoren", der andere Motor braucht noch mehr "ungünstige Faktoren" (z.B. noch mehr und noch kürzere Kurzsstrecken).

Dennoch lässt sich "jeder" Motor auf diese Weise hinrichten.

 

... und wie verhindert man das?

Ganz einfach: Dem Motor helfen auf Temperatur zu kommen.

a) Nieren verschließen (wie damals beim Trabbi in der DDR!)

b) hinter dem Motorkühler den Fahrtwind abschotten (aufwändiger)

c) Die Entlüftung wärmeisolieren mit Isoliertape

d) Kaltlandausführung der KGE verbauen.

... jede Maßnahme verzögert das Einfrieren, eine generelle Abhilfe gibt es nicht solange es bei den Kurzsstrecken bleibt.

Ich selber hab meine Nieren verschlossen und die KGE isoliergetapet.

Weiterführende Informationen: Google "kge eingefroren"

BMW kommt in der Regel nicht für den Schaden auf, da das Fahrzeug unter "Extrembedingungen" genutzt wurde. Für Rennstreckenschäden kommt BMW auch nicht auf.

Sind Deine Strecken tatsächlich nur Kurzstrecke gewesen?

Gruß, Frank

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Zitat:

Original geschrieben von wenigfahrer

Moin Moin

Durch das Einfrieren des Ölabscheiders entsteht ein Unterdruck.

Meiner hat sich letzten Montag 5 l Öl in die Zylinder gesaugt und die Kats zerstört.

Steht zur zeit noch bei BMW vor der Absaugung und Qualmt wie ein defektes Kohlekraftwerk.

Motor und Nockenwelle aber OK.

gruß

Karsten

Es entsteht kein Unterdruck im Kurbelgehäuse, wenn das so war, dann ist das DRV verreckt oder die Leitung zwischen Ölabscheider / Druckregelventil ist zugefroren und die Ölrpcklaufleitung ging unter Ölsumpf. Dann zieht er die Ölwanne leer, saugt das Öl an und das wird dann verbrannt.

Zitat:

Original geschrieben von chili palmer

Zitat:

Original geschrieben von wenigfahrer

Moin Moin

Durch das Einfrieren des Ölabscheiders entsteht ein Unterdruck.

Meiner hat sich letzten Montag 5 l Öl in die Zylinder gesaugt und die Kats zerstört.

Steht zur zeit noch bei BMW vor der Absaugung und Qualmt wie ein defektes Kohlekraftwerk.

Motor und Nockenwelle aber OK.

gruß

Karsten

Es entsteht kein Unterdruck im Kurbelgehäuse, wenn das so war, dann ist das DRV verreckt oder die Leitung zwischen Ölabscheider / Druckregelventil ist zugefroren und die Ölrpcklaufleitung ging unter Ölsumpf. Dann zieht er die Ölwanne leer, saugt das Öl an und das wird dann verbrannt.

Moin Moin

 

So kann man es auch ausdrücken,jedenfalls war das ganze Gelumpe dicht.:)

gruß

Karsten

ich trau mich schon garnicht mehr das auto zu starten :(

 

3L

wie wäre es wenn man die Gummidichtung des Öleinfülldeckel entfernt, oder sich so als Notlösung einen zweiten Öleinfülldeckel für die kritischen Tage kauft und den so umändert (Löcher reinbohren, Gitter, ...oder sogar Ventil ) daß hier ein Druckausgleich erfolgen kann ?

Bitte nicht auslachen - ist jetzt nur so eine Idee von mir als Laie ;)

Ja, das funktioniert mit dem Öldeckel. Gibt aber auch eine gute Sauerei wenn die Entlüftung dicht ist und das wird sie sein, denn die BlowBy-Gase müssen dann ja nciht mehr zum Ölabscheider raus, sondern können zum Öldeckel raus.

Besser ist es die KGE gegen kalten Fahrtwind zu isolieren.

Betroffen sind in erster Linie die M54-Motoren (Vorfacelift-Z4 6-Zylinder)

Gruß, Frank

Zitat:

Original geschrieben von 3L-auto-ja

ich trau mich schon garnicht mehr das auto zu starten :(

 

3L

:o:eek::o

Jiorgo

Wie verhält sich das denn wenn der Wagen (Z4 SDrive23i ) in der kalten Zeit (die letzten 2 Wochen) in der Tiefgarage gestanden hat (die aber auch recht kalt ist) und jetzt bei + Graden wieder gestartet wird (Fahrstrecke ca. 35 km) ?

Muss ich da auch befürchten, dass was kaputt geht ?

nö, das is ok

und wenn die erste Fahrt statt 35 km nur 15 km beträgt ?

Dem N52N scheint es nicht so viel auszumachen, bei durchschnittlich -14 Grad überwiegend Kurzstrecken um die 15km (um die 20 werden es wohl gewesen sein) gefahren zu werden. Nachdem eine längere Strecke dabei war, bevor ich nachsehen konnte, ist am Öleinfüllstutzen nichts festzustellen.

Zitat:

Original geschrieben von lncognito

...

Besser ist es die KGE gegen kalten Fahrtwind zu isolieren.

Betroffen sind in erster Linie die M54-Motoren (Vorfacelift-Z4 6-Zylinder)

Gruß, Frank

Hm, im wiki steht was von N54 (B30) den ich haette.

Meintest du N?

3L

Nein, ich meine "M54", denn der "N54" wurde in keinen Z4 E85 / Z4 E86 verbaut.

Und der Z4 E89 hat das Problem ohnehin nicht ... und so zugebaut wie der 35i ist, wird der wohl nie durch Fahrtwind einfrieren.

Es geht bei den Frostschäden hauptsächlich um die 2003-2005-Fahrzeuge.

Gruß, Frank

Zitat:

Original geschrieben von lncognito

Nein, ich meine "M54", denn der "N54" wurde in keinen Z4 E85 / Z4 E86 verbaut.

Und der Z4 E89 hat das Problem ohnehin nicht ... und so zugebaut wie der 35i ist, wird der wohl nie durch Fahrtwind einfrieren.

Es geht bei den Frostschäden hauptsächlich um die 2003-2005-Fahrzeuge.

Gruß, Frank

Puh, dann betrifft mich das garnicht, super :)

Hatte das nicht mitbekommen das es um die alten modelle geht...

3L

das liest sich aber sehr nach Konstruktionsfehler

http://www.auto-treff.com/bmw/vb/showthread.php?t=149772

Zitat:

Original geschrieben von Amanda123

das liest sich aber sehr nach Konstruktionsfehler

http://www.auto-treff.com/bmw/vb/showthread.php?t=149772

Das empfinde ich auch als zumindest blamabel.

Es ist schon schon merkwürdig: die 60er Jahre kommen wieder, als man noch Autos von Sommer- auf Winterbetrieb umstellen mußte. Wer kommt schon drauf, daß ein Fahrzeug, das bis zur Halskrause vollgestopft ist mit elektronischen Helferlein sich in diesem Fall nicht selbst zu helfen weiß. Nach gut 15 teils saukalten Wintern mit verschiedenster BMW-Fahrzeuge ist es das erste Mal, daß ich davon wieder lese.

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