Yamaha Beluga braucht extrem viel ÖL

Es handelt sich um eine 4Takt 125cc Beluga, die erst 9'000km druaf hat. Sie ist aber ca. 16 Monate gestanden. Ich habe einen grossen Service gemacht inkl. Ölwechsel 10/40 Teilsynthetisch und bin nun 50 km gefahren, dabei hat sie das ganze Guckloch an Öl gebraucht. Sie raucht auch ein wenig weis...

Ich frag mich ob das mit der eineinhalb Jahre langen Standzeit zu tun hat oder ob da was am Motor ist?

Normal ist das ja nicht?

Weis jemand was?

Bin um jeden Rat dankbar...

14 Antworten

Diesen Beluga habe ich fast 50 000 km zur vollen Zufriedenheit gefahren. Als Öl reicht das billigste 15-40 aus jedem Supermarkt.
Die Mengen-Differenz am Schauloch ist höchstens 150 ccm zw. oben und unten. Leichter ws. Rauch ist erst mal unbedenklich.
Würde ein Kolben-Abdichtungs-Schaden vorliegen ... hätte sich deine Fahrerei nach 50 km wegen einer völlig verölten Zündkerze sowieso erledigt.
Also teste erstmal mit voller Leistung weiter, mind. 100 km, dann muß alles neu beurteilt werden.
Noch als Tipp:
Achte bei deinem Hinterrad(Alufelge) auf evtl. vorhandene Querlose ... darf keinesfalls mehr als 0,2 bis 0,3 mm wackeln. Ansonsten zerlegt dir die stählerne Vielkeilwelle deine innenverzahnte Alufelge. Ergebnis = 350 € für ne neue Felge.

Hallo,

Wenn der Motor 150 ml Öl auf 50 km Fahrstrecke verbrauchen würde, dann qualmt der Motor nicht weiss, sondern blau wie ein alter Zweitakter.
Das Öl muss also woanders bleiben.

Zum Teil kann das wirklich daran liegen das der Roller sehr lange gestanden hat.
Es dauert immer ziemlich lange bis sämtliches Öl aus dem Zylinderkopf, Ölkanälen etc. in den Sumpf zurückläuft.
Eine gewisse Menge Öl bleibt ja immer im Zylinderkopf, etwas Öl haftet ja immer an den beweglichen Teilen usw., und auch im Ölfilter (ich weiss nicht ob die Beluga einen hat) befindet sich eine gewisse Menge Öl.

Bei einem Ölwechsel bleiben diese latenten Ölmengen ja irgendwo im Motor, und werden also nicht mit abgelassen.
Stand der Motor jetzt aber sehr lange, dann ist fast die gesamte Ölmenge zurück in den Sumpf gelaufen.
Wird das alte Öl jetzt abgelassen, und nur die bei einem normalen Ölwechsel erforderliche Menge aufgefüllt, so bleibt also eine gewisse Ölmenge an irgendwelchen Stellen zurück von denen es nur sehr schwer den Weg zurück in den Motor findet und die vorher "leergelaufenen" Ölkanäle werden auch erst einmal "aufgefüllt".

Aus diesem Grund wird bei der Erstbefüllung des neuen Motors auch eine minimal größere Ölmenge eingefüllt als beim regulären Ölwechsel.

Also, einfach mal beobachten ob der Ölverbrauch jetzt konstant bleibt.

Falls nicht, dann kann das auch daran liegen das irgendeine Dichtung oder ein Simmerring die lange Standzeit nicht so recht vertragen hat.
Aber falls es irgendwo heraussifft lässt sich das kaum übersehen.

Gruß

Reimund

Zitat:

Original geschrieben von Broetchenexpress


Bei einem Ölwechsel bleiben diese latenten Ölmengen ja irgendwo im Motor, und werden also nicht mit abgelassen.
Stand der Motor jetzt aber sehr lange, dann ist fast die gesamte Ölmenge zurück in den Sumpf gelaufen.

Das ist richtig.

Deshalb empfiehlt es sich, nach sehr langer Standzeit (wie hier vorliegend) nochmals einen Ölwechsel nach ein paar hundert, maximal 1000 Kilometern Fahrstrecke durchzuführen.

Kostet nicht wirklich viel, gibt aber die Sicherheit, dass die alte Pampe durchgespült ist und aus dem Motor rauskommt.

Bin am Sonntag 100km gefahren und musst nach 50 km sage und schreibe 500ml nachschütten. Das gibt unter dem Strich ein Ölverbrauch von ca. 1 Liter auf 100km. Ich habe ja 10/40 Teilsynthetisches drinnen gehabt, nun habe ich einen Ölwechsel gemacht und mineralisches 15/40 reingeschüttet. Das 10/40 ist ja dünner und hat Additive drinnen, mal sehen ob es mit dem mineralischen weniger Verbrauch wird.

Rauchen tut er ganz schön blau, ich frag mich was da mit dem Motor sein kann? Anspringen tut er immer sofort und Kraft hat sie auch.

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Deutliche Rauchzeichen nach 100 km deuten auf verschlissene Kolbenringe hin.
Vor dem "großen Schlachtfest" gibt es nun noch einen Test:
Kompression messen ... normal = 9-10 kg/m², Verschleisgrenze = 8 kg/m²
Jetzt Test: messen ... Ergebnis festhalten - nun durch Kerzenloch dein Öl (15-40) mögl. gleichmäßig auf Zylinderwand spritzen ...wieder messen
sollten nun erhöhte Werte vorliegen, deutet alles auf verschlissene Kolben u. Ringe hin.
Als weitere Ursache würde ich die Ventilsitze bei deinen 9 000 km ausschließen, da nach Werkstatterfahrung dieser Fehler nach erst 50 000 km auftritt.( oder du bist beschissen worden)
Als nächstes wäre nun der Abbau des Zylinderkopfes an der Reihe. Nun wäre Kolben u. Zylinder zu demontieren ... Lappen auf Kurbelgehäuse ... Zyl.bohrung hat nach 19 mm Tiefe ein Verschleißmaß =49,1 mm.
die 2 Kolbenringe + Ölabstreifr. prüfen. Solte die Verschleißgrenze erreicht sein, ist eine Fachwerkstatt welche dir einen Übermaßkolben einarbeitet angesagt.

Danke für die Antworten...

Mit 15/40 nimmt sie 400ml😁

Hab mit einem Mechaniker darüber geredet er meinte der Ölablassstreif sei sicher mal durch von der Standzeit, er würde den, die Kolbenringe und eventuell die Ventildichtungen tauschen...

So, hab nun den Zyli honen lassen und einen Überkolben, sowie Bolzen, Clips und alle Dichtungen montiert.

Nun verbraucht er kein Öl mehr, jedenfalls nicht messbar auf 100km, rauchen tut er auch nicht mehr. So soll es sein.

Mir ist beim Zusammenbau aufgefallen, das die Zylinderkopfdichtung aus 4 Metall Dichtungen besteht die zusammen sind. Kann man da die Verdichtung verändern, wenn man nur eine Dichtung montiert ist der ja höher verdichtet???

Würde das was an Leistung bringen???

Schön, wenn dieser solide Oldtimer wieder läuft. Mit einer Leistungssteigerung sollte man vorsichtig - im Sinne einer langen Lebensdauer - umgehen. Wenn der Beluga ohne Anstrengung wieder seine 90-95 km/h bringt ist er optimal eingestellt.
Außerdem kannst du ja die Verdichtung mal prüfen ... sollte sie unter 8 liegen, könnte eine Dichtung raus.
Ansonsten weiterhin viel Freude mit dem Beluga.

Ja, ich lasse die Dichtungen so wie sie sind Original.

Bin noch am Feineinstellen des Vergasers. Die Gemischschraube oben in der Mitte, ich nehme am Reindrehen= fett, Rausdrehen = mager?

Ich habe noch das Problem, dass er im kalten Zustand zuwenig Standgas hat und wenn er warm ist eher zu viel.

Leerlaufgemischeinstellschraube ist normalerweise verplombt --(ist die mit O-Ring und Feder)
Bei recht unterschiedlichen Leerlauf-Drehzahlen könntest du mal die Choke-Einheit auf ihre einwandfreie Funkt. überprüfen.

Also meine Gemischschraube ist nicht verplombt.

Für die Nachwelt:

Die Gemischschraube regelt die Benzinzufuhr, daher:

Hineindrehen = mager
Herausdrehen = fett

Standart ist voll Hineindrehen und 2.5 Umdrehungen Hinausdrehen.

Ich habe sie jetzt perfekt eingestellt und bin seit dem Honen ca. 200km gefahren, nun hab ich nur kurz probiert wie schnell sie nun maximal ist. Im Windschatten von einem Auto 110, eventuell währen noch ein par km/h mehr drinnen, allerdings nur im Windschatten...

Vor dem Honen war die V/Max 95 Km/h, schon erstaunlich, wie ich finde…

Das verplompen stammt aus meiner Werkstattanleitung ... ist sicher nur ein Lackstrich.
Das Hohnen ist heute eine hochgenaue Bearbeitung -dabei wird je nachdem ein Spiel zw. Kolben und Zyl. von 4 -8 hundertstel eingestellt. Je weniger das Spiel umso mehr Verdichtung andererseits steigt dann aber die Gefahr von Kolbenfressern -besonders in Sommerhitze.
Bischen vorsichtig beim Einfahren kann nicht schaden ...keinesfalls gleich Vollgas dreschen.
Für die Zukunft ist angeraten alle ca. 3000 km das Öl austauschen -da keinerlei Filter eingebaut sind -es reicht das billige 15-40 im 5l Kanister. Dann hast du lange Freude am Motor.

Hi welches Getriebeöl kommt in die Yamaha 125er beluga?

Du meinst Endantriebsöl:

regelmäßiger Ölwechsel 0,14 l
insgesamt 0,15 l

Empfohlen: SAE 10W 30 SE Motoröl

Motoröl: ( Menge: 1,1 l )

bei > + 5 Grad immer SAE20W 40 SE Motoröl

bei < +15 Grad immer SAE 10W 30 SE Motoröl

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