WW ziehen mit Automatikfahrzeug
Hallo zusammen,
ich hab hier jetzt schon den ein oder anderen Beitrag darüber gelesen, wie man sich am besten beim ziehen des WW mit einem Automatikfahrzeug verhalten soll.
In einem Beitrag hab ich gelesen, dass es sinnvoll ist nicht auf D dauerhauft zu fahren, sondern eher auf Stufe 4.
(Öltemperatur usw.)
Mein Fzg. ist ein Mercedes E200 Kompressor Kombi und eben Automatik. Als WW hängt ein Dethleffs New Line 490 dran.
Kann mir da jemand mal genauers dazu sagen ?
ciao
Tweedle
52 Antworten
Nun ja, ich weiss aus eigener Erfahrung dass auch bei einem Diesel rühren angesagt ist! In meinem Fall war es ein 98er Passat Variant mit 1,9TDI 110PS und 1,5 Tonnen Wohnwagen. Der Diesel zog recht gut, aber bei etwa 100km/h war durch die Uebersetzung die Kraft doch begrenzt. Eine deutliche Autobahnsteigung und der 4te Gang musste her, zum Sprint oder bei einer deftigeren Steigung auch schon mal der 3te! ;-) Ansonsten hat der Motor sehr sauber durchgehalten wenn er runtergebremst wurde, bis auf etwa 1700 U/min. Und er war sehr genügsam, nie über 10l im Anhängerbetrieb.
Desweiteren glaube ich nicht das eine Benziner Automatik erst bei der gleichen Drehzahl herunterschaltet wie die von einem vergleichbaren Diesel.
Wir fahren einen E 220 CDI T Modell mit einem 1.600 KG Anhänger. Der Mercedes darf mit Automatik 2.100 KG ziehen (mit Schaltung "nur" 1.900). Die Automatik wird elektronisch gesteuert. Eingriffe benötigt diese nicht. Starten und dann auf D stellen und los geht´s.
Alle Eingriffe halte ich für unnötig. Wieso sollte Mercedes die Steuerung so programmieren, dass das Fahrzeug in einem für die Automatik schlechten Betriebszustand fährt? Wieso sollte die Automatik nicht runterschalten, wenn es für das Getriebe besser ist?
Die Mercedes Automatik wählt aus meiner Sicht immer den optimalen Gang. Wieso sollte ich bergauf einen kleineren Gang bei höherer Drehzahl wählen, wenn das Getriebe selbst einen Gang höher auswählt?
Beim E 220 CDI merkt man, dass die Automatik auch auf der Landstraße relativ lange im 4. Gang bleibt und erst spät den 5. Gang wählt. Ich gehe davon aus, dass das Getriebe das schon alles sehr "bewußt" macht und es entsprechend programmiert ist.
Viel wichtiger ist aus meiner Sicht, dass man bei Passfahrten nicht das maximale aus dem Motor rausholt und das man das zulässiges Gesamtgewicht einhält. Statt mit 4.000 U/min. kann man halt auch mit 3.000 U/min. fahren. Die Belastung für den Motor ist auch so schon hoch (z. B. Mercedes 2.400 KG + Hänger mit 1.600 KG = 4.000 KG). Eine vorausschauende Fahrweise führt ebenfalls zu einer geringeren Belastung des Wagens.
Die einzigen manuellen Eingriffe sind beim Bergabfahren. Aber hier nicht manuell runterschalten um die Bremse durch den Motor zu ersetzen, sondern erst bremsen und dann den kleineren Gang einlegen um ein Hochschalten zu verhindern. Dabei wird dann der Motor als Bremse genutzt; das Getriebe aber nicht belastet.
Im Stau kann man auch die Automatik durch einlegen von P bei langen Standphasen entlasten (oder Motor aus).
Da bin ich etwas anderer Meinung:
Zitat:
Alle Eingriffe halte ich für unnötig. Wieso sollte Mercedes die Steuerung so programmieren, dass das Fahrzeug in einem für die Automatik schlechten Betriebszustand fährt? Wieso sollte die Automatik nicht runterschalten, wenn es für das Getriebe besser ist?
Die Mercedes Automatik wählt aus meiner Sicht immer den optimalen Gang. Wieso sollte ich bergauf einen kleineren Gang bei höherer Drehzahl wählen, wenn das Getriebe selbst einen Gang höher auswählt?
Ganz einfach, weil es beim Automatikgetriebe keine (am besten lastabhängige) Anhängerkennung gibt. Die Getriebe sind für's Solofahren ausgelegt; deshalb helfe ich da ab und an ein wenig nach.
Zitat:
Beim E 220 CDI merkt man, dass die Automatik auch auf der Landstraße relativ lange im 4. Gang bleibt und erst spät den 5. Gang wählt. Ich gehe davon aus, dass das Getriebe das schon alles sehr "bewußt" macht und es entsprechend programmiert ist.
Daß das Umschalten in den fünften erst bei "optimalen" Bedingungen und somit ggf. recht spät erfolgt, liegt daren. daß er eigentlich für höhere Geschwindigkeiten an das "alte" Vierganggetriebe konstruiert wurde. Zum Bummeln bei Tempo 80 zwar zu gebrauchen (meiner schaltet solo bei ca 55 km/h in den fünften, wenn's nur rollt! ), aber im Hängerbetrieb (ca. 4 to) sieht das anders aus. Da sollte gerade der 220CDI noch nicht im Bereich guter Drehmomentwerte sein.
Zitat:
Viel wichtiger ist aus meiner Sicht, dass man bei Passfahrten nicht das maximale aus dem Motor rausholt und das man das zulässiges Gesamtgewicht einhält. Statt mit 4.000 U/min. kann man halt auch mit 3.000 U/min.
Da stimme ich voll zu! Leider lassen es die vor mir fahrende Solisten zu oft nicht zu, 3000 U/min auch nur im dritten zu erreichen.😁
Zitat:
Im Stau kann man auch die Automatik durch einlegen von P bei langen Standphasen entlasten (oder Motor aus).
Dafür genügt doch der kleine Tip nach N! Der ist auch an roten Ampeln empfehlenswert, weil spritsparend. 😉
Gruß
Franjo001
@franjo
Ungefähr so sehe ich das auch.
Allerdings bin ich der Meinung, dass es einem Motor nicht schadet (denn sowas muss ein Motor abkönnen), wenn er z.B. am Pass mit Anhänger auch mal über mehrere Minuten im Volllastbereich laufen muss.
Klar, wenn man einen Dreiliter Turbodiesel mit 500Nm unter der Haube hat, dann wird man dem kaum das Letzte abverlangen müssen, damit er einen WoWa eine Steigung hochzieht.
Aber kleinere Benzinmotoren mit 180Nm und 2 Litern Hubraum muss man in der gleichen Situation voll treten, damit sie die Steigung mit einer minimalen Geschwindigkeit hochkommen.
Wenn ein Motor das nicht packt, hätte er ein Wecker werden sollen.
Chris
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@franjo
Ungefähr so sehe ich das auch.
Allerdings bin ich der Meinung, dass es einem Motor nicht schadet (denn sowas muss ein Motor abkönnen), wenn er z.B. am Pass mit Anhänger auch mal über mehrere Minuten im Volllastbereich laufen muss.
Klar, wenn man einen Dreiliter Turbodiesel mit 500Nm unter der Haube hat, dann wird man dem kaum das Letzte abverlangen müssen, damit er einen WoWa eine Steigung hochzieht.
Aber kleinere Benzinmotoren mit 180Nm und 2 Litern Hubraum muss man in der gleichen Situation voll treten, damit sie die Steigung mit einer minimalen Geschwindigkeit hochkommen.
Wenn ein Motor das nicht packt, hätte er ein Wecker werden sollen.
Chris
Zitat:
Original geschrieben von Franjo001
Dafür genügt doch der kleine Tip nach N! Der ist auch an roten Ampeln empfehlenswert, weil spritsparend. 😉
Gruß
Franjo001
N reicht nicht aus. Lass Dir das mal von einem Werkstattmeister erklären wo der Unterschied liegt. Wenn ich es richtig verstanden habe, dann wird bei N das getriebe stärker belastet als bei P. Mir sagte man, dass sogar das Schalten auf N an der Ampel schädlich sein soll. Ob das stimmt, kann ich nicht beurteilen. Empfohlen wurde die Stellung P oder D. Wenn ich hier falsch liege, dann lerne ich gerne dazu.
Also ich bleibe bei D und bei längeren Stopps manchmal P; oder eben Motor aus.
Höherer Gang bedeutet ja nicht unbedingt, dass der Wandler arbeiten muß. sondern auch in einem höheren Gang kann bei der Automatik die WÜK aktiv sein. Damit wird das Getriebe dann nicht belastet. Bisher habe ich bei keiner Passfahrt (Gotthard, Reschen etc) das Gefühl gehabt, dass bergauf ein zu großer Gang über den Wandler "gehalten" wurde. Ich hatte immer das Gefühl, dass der Wagen bis zum Zurückschalten über die WÜK den Gang hält.
Übrigens, die Elektronik erkennt den Hänger über Gaspedalstellung, Verbrauch, Fahrzustand etc. Sonst würde sie ja gerade bei 80 in den 5. Gang schalten. tut sie aber im Hängerbetrieb nicht, da sie erkennt, dass die Leistung nicht ausreicht. Die Automatik erkennt auch Kurvenfahren etc. Eigentlich ein ganz "schlaues Kerlchen".
@toyochris
Mit Deinem Weckerbeispiel kannst Du auch das Automatikschaltproblem "erschlagen". Entweder die Automatik hält das aus, oder eben Wecker....
Hallo
ich fahre seit weit über 1 Million km Mercedes mit Automatik. Derzeit einen ML W164 320 CDI und ziehe 1,9 t.
Ich fahre "Automatik", damit diese automatisch schaltet. Ich lasse immer und permanent in D. Vor Allem bei'm ML. Ich bin mir aber sicher, dass man einen 3 Liter Diesel mit >500 Nm nicht mit einem Benziner, 1.8 Liter vergleichen kann und sollte...
Eine Automatik macht vor Allem Spass mit Drehmoment -starken Fahrzeugen, da ist es auch die ideale Lösung zum Ziehen. Ansonsten hat sie wohl eher die Leistung wie seinerzeit im Daf55 (sollte ein Witz sein...).
Einzig bei'm W211 320 CDI habe ich manchmal, zum besseren Sprinten beim Überholen auf Landstrassen, eine Impulsion per Schaltstock zum Zurückschalten gegeben.
Und was die Haltbarkeit angeht, ich habe noch nie (mit Ausnahme der jetzigen Probleme der 7G-Tronic, die aber nix zu tun haben mit der Haltbarkeit) das geringste Problem mit der Haltbarkeit gehabt. Seinerzeit habe ich meinen W124 300D mit 750.000 km abgegeben, und die Automatik war immer noch einwandfrei.
Zitat:
Original geschrieben von JEMAREL
Hallo
Seinerzeit habe ich meinen W124 300D mit 750.000 km abgegeben, und die Automatik war immer noch einwandfrei.
Von so einem Mercedes träume ich manchmal.....